chris_kah
HCA PA- und E-Technik
Kleine Stromschläge und Netzfilter
Einige Threads in der Vergangenheit im Bereich PA und Elektrik behandeln das Thema "kleine Stromschläge, wenn ich das Mikro berühre". Oft ist die Rede auch von: "tritt nur auf, wenn Gerät XY dabei ist"
Die Ursache ist vermutlich eine doppelte:
Warum Netzfilter?
Zunehmend werden Schaltnetzteile eingesetzt, was viele Vorteile hat (Gewicht, 100-230V, Effizienz, Schaltfrequenz deutlich höher als höchste wahrnehmbare Frequenz). Diese Schaltnetzteile erzeugen primärseitig Störungen und die dürfen gesetzlich festgelegte Grenzwerte nicht überschreiten (engl: conducted emmission). Daher werden solche Geräte mit Netzfiltern ausgestattet.
Ich verweise hier auf vorhandenes Material:
http://de.wikipedia.org/wiki/Netzfilter und dort auf die Punkte: "Aufbau und Gehäusepotential"
R = 1,0 MOhm
CX = 100 nF (X-Klasse)
CY = 2,2 nF (Y-Klasse)
L = 2×1,0 mH (Stromkompensiert)
Wesentlich dabei ist die Tatsache, daß in diesen Filtern kleine Kapazitäten (Cy)zwischen den beiden eigentlichen Stromleitern (Phase und Null) und dem Schutzleiter eingebaut sind. Beide Seiten deshalb, weil man ja einen Schutzkontaktstecker beliebig in eine Steckdose stecken kann und dann nicht sicher ist, welche der beiden Seiten Phase ist, und welche Null. Die Kapazitäten sind so klein gewählt, daß der Leckstrom sehr klein ist. Bei 2.2nF sind das knapp 160 uA (micro Ampere).
Ist nun der Schutzleiter auf dem Weg zum Potential Erde unterbrochen tritt auf allen angeschlossenen Geräten über den kapazitiven Spannungsteiler eine Spannung von 115V am Schutzleiter auf, deren Strom nur durch die Kapazität begrenzt wird. Sind mehrere derartige Geräte im Einsatz, so summiert sich im Fehlerfall natürlich der Strom, der fließen kann.
Was tun?
Wird so ein Phänomen festgestellt:
Genau diese Vorgehensweise habe ich mit einem Schaffer Netzfilter im Labor nachgestellt und mit einem Phasenprüfer 150V - 250V getestet. Das funktioniert gut. Ein Multimeter zeigte in diesem Fall 109V an. Die Glimmlampe an einem Phasenprüfer sollte eigentlich schon bei etwas mehr als 60V anfangen zu glimmen.
Falls ihr das nicht selber prüfen könnt oder für euch die oben genannte Beschreibung nicht 100% verständlich ist:
Alles ausstecken (zuerst Stecker an der Wandsteckdose ziehen) und alles von einer Fachkraft prüfen lassen!
Wenn man es mal britzeln spürt, besteht potentiell Lebensgefahr, eventuell, wenn
man dann noch ein anderes Teil berührt. DAMIT IST NICHT ZU SPASSEN!
So das war Teil1 der FAQ
Einige Threads in der Vergangenheit im Bereich PA und Elektrik behandeln das Thema "kleine Stromschläge, wenn ich das Mikro berühre". Oft ist die Rede auch von: "tritt nur auf, wenn Gerät XY dabei ist"
Die Ursache ist vermutlich eine doppelte:
- Irgendwo unterwegs zur Steckdose (oder auch in der Steckdose) ist der Schutzleiter unterbrochen.
- Es ist ein Gerät mit Netzfilter im Spiel.
Warum Netzfilter?
Zunehmend werden Schaltnetzteile eingesetzt, was viele Vorteile hat (Gewicht, 100-230V, Effizienz, Schaltfrequenz deutlich höher als höchste wahrnehmbare Frequenz). Diese Schaltnetzteile erzeugen primärseitig Störungen und die dürfen gesetzlich festgelegte Grenzwerte nicht überschreiten (engl: conducted emmission). Daher werden solche Geräte mit Netzfiltern ausgestattet.
Ich verweise hier auf vorhandenes Material:
http://de.wikipedia.org/wiki/Netzfilter und dort auf die Punkte: "Aufbau und Gehäusepotential"
R = 1,0 MOhm
CX = 100 nF (X-Klasse)
CY = 2,2 nF (Y-Klasse)
L = 2×1,0 mH (Stromkompensiert)
Wesentlich dabei ist die Tatsache, daß in diesen Filtern kleine Kapazitäten (Cy)zwischen den beiden eigentlichen Stromleitern (Phase und Null) und dem Schutzleiter eingebaut sind. Beide Seiten deshalb, weil man ja einen Schutzkontaktstecker beliebig in eine Steckdose stecken kann und dann nicht sicher ist, welche der beiden Seiten Phase ist, und welche Null. Die Kapazitäten sind so klein gewählt, daß der Leckstrom sehr klein ist. Bei 2.2nF sind das knapp 160 uA (micro Ampere).
Ist nun der Schutzleiter auf dem Weg zum Potential Erde unterbrochen tritt auf allen angeschlossenen Geräten über den kapazitiven Spannungsteiler eine Spannung von 115V am Schutzleiter auf, deren Strom nur durch die Kapazität begrenzt wird. Sind mehrere derartige Geräte im Einsatz, so summiert sich im Fehlerfall natürlich der Strom, der fließen kann.
Was tun?
Wird so ein Phänomen festgestellt:
- nichts mehr anfassen! (Keine Gehäuse und leitenden Teile)
- falls ein Phasenprüfer http://de.wikipedia.org/wiki/Phasenprüfer (möglichst ein empfindlicher Typ 150V - 250V) zur Hand: an einer zugänglichen Stelle (freie Steckdose an einer Mehrfachsteckdose) den Schutzleiter prüfen. Leuchtet der Phasenprüfer da auf, ist vor dieser Stelle der Schutzleiter unterbrochen.
- Man kann sich so bis zur Wandsteckdose vorhangeln und den Punkt der Unterbrechung lokalisieren.
- Ist ein Mehrfachstecker oder ein Verlängerungskabel Schuld: sofort wegwerfen oder reparieren.
- Ist das Problem an der Wandsteckdose: zukleben, Zettel dran, Verantwortlichen informieren, reparieren lassen! Die Steckdose nicht mehr verwenden bis sie repariert ist!
Genau diese Vorgehensweise habe ich mit einem Schaffer Netzfilter im Labor nachgestellt und mit einem Phasenprüfer 150V - 250V getestet. Das funktioniert gut. Ein Multimeter zeigte in diesem Fall 109V an. Die Glimmlampe an einem Phasenprüfer sollte eigentlich schon bei etwas mehr als 60V anfangen zu glimmen.
Falls ihr das nicht selber prüfen könnt oder für euch die oben genannte Beschreibung nicht 100% verständlich ist:
Alles ausstecken (zuerst Stecker an der Wandsteckdose ziehen) und alles von einer Fachkraft prüfen lassen!
Wenn man es mal britzeln spürt, besteht potentiell Lebensgefahr, eventuell, wenn
man dann noch ein anderes Teil berührt. DAMIT IST NICHT ZU SPASSEN!
So das war Teil1 der FAQ
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