ich mache lehramt und es ist VERDAMMT hart.
du zitierst mich da ja in einem recht alten post von März.
mitlerweile studiere ich selbst auf lehramt (musik/chemie) und musste feststellen, dass es
vergleichsweise lächerlich einfach ist. kurse in denen man durch anwesenheit besteht, kurse wo man nur nen vortrag halten muss zum bestehen etc. (das mag nun auch auf das studium ankommen. mathe ist wohl vergleichsweise hart..) aber im
vergleich zum ingenieursstudium vorher ist das absolut locker. trotz 23 sws.
sogar so sehr, dass ich unter der woche noch arbeiten gehen kann und trotzdem noch zeit für ne band, ne schauspielgruppe, ein gitarrenensemble und meine freunde finde ;-) ah und zum üben natürlich!! ;-)
so themenwechsel wieder hin zum topic.
ich verstehe die ganzen leute die hier sagen: "ich will mein eigenes ding durchziehen und mich nicht vom lehrer beeinflussen lassen"
den gedanken dahinter, nämlich das antikonservative, quasi der rebell in jedem von uns, kann ich auch sehr gut nachvollziehen.
aber es gibt halt immer zwei möglichkeiten an die sache ranzugehen.
zum einen man erarbeitet sich alles alleine. macht viele fehler, erkennt sie evtl erst viel später, muss korrigieren, entwickelt aber evtl auf natürlich art seinen eigenen stil und lernt sich selbst hindernisse aus dem weg zu räumen. das wird sicherlich bei einigen menschen gut klappen.
zum anderen kann man sich einen "kontrolleur und ideengeber" besorgen, der einem zum einen zeigt was es überhaupt so alles gibt an spieltechniken, stilmitteln, verknüpfungen, etc und zum andern auch die technische seite des spiels korrigiert, eben wiel er schon ein vorwissen hat, was funktioniert und was nicht.
den vorteil der zweiten methode sehe ich darin, dass man zum einen technisch mit hoher wahrscheinlichkeit viel schneller vorankommt, und zum anderen hinterher (im optimalfall "guter lehrer") mit einem gewissen fundus an wissen dasteht aus dem man sich bewusst bedienen kann, was die möglichkeit eröffnet in vielen richtungen flexibel zu sein und evtl auch zusammenhänge zu erkennen und dinge anschließend schneller zu lernen.
aber evtl ist auch nicht jeder dafür gemacht.
ich denke beide arten haben ihre berechtigung. jeder muss selbst entscheiden was er machen möchte.
(kleine anekdote zum schluss: ich gebe jetzt seit einiger zeit selbst gitarrenunterricht und nehme weiterhin unterricht, kenne also auch beide seiten der fahnenstange. und es ist einfach so, dass man als lehrer die fehler eines schülers sehr leicht erkennt und ihm zeigen kann. ich hatte jetzt einen schüler, der spielte vorher 7 jahre autodidaktisch. er spielte mir was vor und es war ein biegen und brechen. abgehakte töne, kein rhythmusgefühl etc.
auf die frage wie er das selbst fände meinte er: "ja war doch voll in ordnung".. ihm fehlte einfach völlig die selbsteinschätzung. so jemand braucht einfach einen lehrer der ihn auf gewisse dinge hinweist. er ist jetzt seit ein paar monaten bei mir und die fortschritte sind deutlich ersichtlich. der satz "hätt ich das mal früher gewusst" ist auch schon öfters gefallen ;-)