Stimmt. Diese Logik gilt aber für absolut alles
Ja und nein. Der Hauptgrund dafür, warum Standard-Midibuchsen so billig sind ist: das sind einfache Printbuchsen, die direkt auf die Platine gelötet werden - mehr als ein Loch im Gehäuse braucht es da nicht. Sowohl die Gehäusebohrung als auch die Platinenbestückung sind automatisierbar, Handarbeit beschränkt sich auf das Verschrauben der gesamten Steckerplatine (meist mit mehreren Buchsen, Midi, Audio, Strom,....) im Gehäuse. Das gilt heutzutage fast immer auch für Klinkenanschlüsse etc.
Alle stabileren Ausführungen, also z.B. Neutrik D sind erstens pro Buchse schon im Einkauf teurer, weil da nicht nur ein Spritzgussteil mit ein paar Metallteilen drin verbaut wird, sondern ein Mehrkomponententeil mit Metallgehäuse, Kunststoffinnenteil und der eigentlichen Steckermimik. Und zum zweiten werden die Buchsen einzeln im Gehäuse verschraubt und mit Einzellitzen angeschlossen: viel Handarbeit. Bei älteren oder Retro-Synths hat man das oft noch bei den Klinken - gut zu erkennen von außen an der Befestigungsmutter um die Buchse. Da kann zwar im Innern auch eine Printbuchse dahintersitzen, aber bei Verschraubung von außen ist das dennoch stabiler als wenn der mechanische Zug des Steckers und Kabels von außen direkt und ohne Entlastung auf die Platine wirkt.
Ich wäre für jedwede Alternative einer modernen, bühnentauglichen Steckverbindung anstelle MIDI-DIN auch dankbar. Zwar habe ich mit den Steckern selbst auch selten Probleme gehabt, aber Midi-Kabel sind mir schon diverse übern Jordan gegangen. Das System "MIDI" mag alt und im Prinzip bewährt sein - ist aber elektrisch und mechanisch im Vergleich zu anderen digitalen Schnittstellen anfällig, langsam und in vielen anderen Aspekten (z.B. feste Richtungsbindung) nicht mehr zeitgemäß. Sinnvoll wäre es eigentlich, das bewährte Protokoll etwas aufzubohren (Mindest-Datenrate auf 2015 verfügbare Standard-Technologie anpassen, und im Zuge dessen Auflösung erhöhen....) und elektrisch-mechanisch auf etwas aufzusetzen, was robust und preisgünstig verfügbar ist. Midi-over-USB ist der de-facto-Nachfolger - mit den bekannten Schwächen (Host/Client-Problematik, Steckverbindung,...). Midi-over-Ethernet wäre IMHO deutlich besser gewesen. Fast beliebige Leitungslängen, wenigstens rudimentär verriegelbare Stecker, Kabel als Massenware überall zu bekommen, Datenrate im Vergleich zu MIDI astronomisch hoch - und es wäre prinzipiell kein Problem, damit von und zu jedem Gerät in beliebigen Richtungen zu senden und zu empfangen. Wer immer möchte, darf auf die Leitung pusten, und wer sich dann angesprochen fühlt auf Kanal XX, spielt die Töne dazu... Noch dazu sind Hubs/Router/Switches mit 4,8,16,... Ports billigst verfügbar, und getrennte Subnetze wären ebenfalls leicht realisierbar.