NAMM- und Musikmesse-Spekulationsthread 2015

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Scheinen also in den 60ern schon üblich gewesen zu sein...

Sie wurden von der Einführung der entsprechenden DIN EN60130-9 auch als "Diodenbuchsen" bzw. "Diodenstecker" bezeichnet:

"Die DIN-Buchse am Radiogerät gab das an der Diode des Demodulators abgegriffen Signal an den Stecker weiter; aus dieser Art des Abgriffs, die von der Lautstärkeregelung des Rundfunkgerätes unabhängig war, soll der Name Diodenbuchse bzw. Diodenstecker herrühren." (Quelle: http://www.roxikon.de/equipment/din-stecker/)

Viele Grüße, :)

Jo
 
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Stimmt. Diese Logik gilt aber für absolut alles :)
Ja und nein. Der Hauptgrund dafür, warum Standard-Midibuchsen so billig sind ist: das sind einfache Printbuchsen, die direkt auf die Platine gelötet werden - mehr als ein Loch im Gehäuse braucht es da nicht. Sowohl die Gehäusebohrung als auch die Platinenbestückung sind automatisierbar, Handarbeit beschränkt sich auf das Verschrauben der gesamten Steckerplatine (meist mit mehreren Buchsen, Midi, Audio, Strom,....) im Gehäuse. Das gilt heutzutage fast immer auch für Klinkenanschlüsse etc.

Alle stabileren Ausführungen, also z.B. Neutrik D sind erstens pro Buchse schon im Einkauf teurer, weil da nicht nur ein Spritzgussteil mit ein paar Metallteilen drin verbaut wird, sondern ein Mehrkomponententeil mit Metallgehäuse, Kunststoffinnenteil und der eigentlichen Steckermimik. Und zum zweiten werden die Buchsen einzeln im Gehäuse verschraubt und mit Einzellitzen angeschlossen: viel Handarbeit. Bei älteren oder Retro-Synths hat man das oft noch bei den Klinken - gut zu erkennen von außen an der Befestigungsmutter um die Buchse. Da kann zwar im Innern auch eine Printbuchse dahintersitzen, aber bei Verschraubung von außen ist das dennoch stabiler als wenn der mechanische Zug des Steckers und Kabels von außen direkt und ohne Entlastung auf die Platine wirkt.

Ich wäre für jedwede Alternative einer modernen, bühnentauglichen Steckverbindung anstelle MIDI-DIN auch dankbar. Zwar habe ich mit den Steckern selbst auch selten Probleme gehabt, aber Midi-Kabel sind mir schon diverse übern Jordan gegangen. Das System "MIDI" mag alt und im Prinzip bewährt sein - ist aber elektrisch und mechanisch im Vergleich zu anderen digitalen Schnittstellen anfällig, langsam und in vielen anderen Aspekten (z.B. feste Richtungsbindung) nicht mehr zeitgemäß. Sinnvoll wäre es eigentlich, das bewährte Protokoll etwas aufzubohren (Mindest-Datenrate auf 2015 verfügbare Standard-Technologie anpassen, und im Zuge dessen Auflösung erhöhen....) und elektrisch-mechanisch auf etwas aufzusetzen, was robust und preisgünstig verfügbar ist. Midi-over-USB ist der de-facto-Nachfolger - mit den bekannten Schwächen (Host/Client-Problematik, Steckverbindung,...). Midi-over-Ethernet wäre IMHO deutlich besser gewesen. Fast beliebige Leitungslängen, wenigstens rudimentär verriegelbare Stecker, Kabel als Massenware überall zu bekommen, Datenrate im Vergleich zu MIDI astronomisch hoch - und es wäre prinzipiell kein Problem, damit von und zu jedem Gerät in beliebigen Richtungen zu senden und zu empfangen. Wer immer möchte, darf auf die Leitung pusten, und wer sich dann angesprochen fühlt auf Kanal XX, spielt die Töne dazu... Noch dazu sind Hubs/Router/Switches mit 4,8,16,... Ports billigst verfügbar, und getrennte Subnetze wären ebenfalls leicht realisierbar.
 
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Midi-over-USB ist der de-facto-Nachfolger - mit den bekannten Schwächen (Host/Client-Problematik, Steckverbindung,...)

Mindestens an letzterem Punkt könnte man mit etwas Mehraufwand seitens der Hersteller ja mal versuchen anzusetzen.

Midi-over-Ethernet wäre IMHO deutlich besser gewesen.

:great:

Hatte Yamaha da nicht mal was? ...war das nicht "M-LAN"...?
 
Das Stichwort ist hier wohl "MIDI over MADI". Was damit so alles übertragen werden kann, weiß ich nicht. Gibt es eine allgemein gültige Spezifikation für MADI? Eigentlich ist MADI ja für Audio, aber... :rolleyes:
 
Hatte Yamaha da nicht mal was? ...war das nicht "M-LAN"...?

Das mLAN 16E2 war die Firewire-MIDI/Audio-Erweiterungskarte für den Motif XS (abgelöst durch FW16E beim XF). Firewire ist von der Sicherheit der Stecker/Buchsen allerdings auch nicht besser als USB.

BTW: Der Motif XF kann übrigens MIDI über die standadmäßig verbaute Netzwerkbuchse per LAN-Kabel ausgeben...es geht auch MIDI über WiFi, das aber wiederum nur mit einem angeschlossenen WiFi-USB-Adapter. Da sind wir zwar wieder beim leidigen USB, aber die Adapter (z.B. das hier) sind mittlerweile so klein, dass da nichts rausrutschen sollte...hängt ja auch kein Kabel dran.
 
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Da gab es mehr, z.B.:

yamaha-i88.jpg


http://usa.yamaha.com/products/music-production/interfaces/i88x/

http://en.wikipedia.org/wiki/MLAN#Supporting_products
 
Menschenskinder Michael, das habe ich doch garnicht bestritten, dass es nicht noch mehr mLan-Geräte gibt!!! :bang: Und was hat das genannte Gerät überhaupt mit dem Thema (alternative Lösungen zu MIDI over USB an einem Keyboard und auf der Bühne) zu tun? :rolleyes:
@hairmetal81 wird schon genau die Karten gemeint haben, die ich genannt habe - nur dass die Verbindung hier eben nicht wie angenommen über Netzwerkkabel sondern über Firewire läuft (siehe @.Jens Post über MIDI over Ethernet).

Viele Grüße, :)

Jo
 
Und was hat das genannte Gerät überhaupt mit dem Thema (alternative Lösungen zu MIDI over USB an einem Keyboard und auf der Bühne) zu tun? :rolleyes:
Na war denn dieses Gerät nicht zum Anschluss von anderen mLan-fähigen Geräten gedacht? :rolleyes: Wo hat man z.B. die mLan-Karte des Motif XS angeschlossen?
 
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Mindestens an letzterem Punkt könnte man mit etwas Mehraufwand seitens der Hersteller ja mal versuchen anzusetzen.
An der Host/Client-Problematik kann man bei USB nicht viel ändern - es gibt immer einen Host und einen oder mehrere Clients. Wenn USB die Basis bleiben soll, kann man da nicht viel machen - das wäre zumindest ein unnötiges Gefrickel (oder einfach kein USB mehr...). Schon mehrere Hosts an einem Client geht nur mit widerwärtigen Klimmzügen - von dem, was heute in Sachen MIDI sinnvoll und nötig wäre (ein Netzwerk von mehreren Geräten, von dem jedes prinzipiell Sender und/oder Empfänger sein kann), ist das zu weit entfernt.
Letztlich eignet sich Midi-over-USB in der Praxis auch nur für zwei Dinge: 1) Anschluss von Keys/Sounderzeugern an einen Rechner, 2) Anschluss von weiteren Controllern (Tastatur, Pads,...) an einen Sounderzeuger, der dann Host ist - immerhin spart man sich dabei dann oft ein weiteres Stromkabel.

Hatte Yamaha da nicht mal was? ...war das nicht "M-LAN"...?
Es hatten schon diverse Hersteller dazu Ideen, und es gibt auch mindestens eine Handvoll verschiedener Lösungen, die alle mehr oder weniger MIDI-over-LAN machen. Es sind halt (fast) immer irgendwelche Zusatzboxen/Karten nötig, die das Grundproblem nicht wirklich lösen.
Es wäre halt zu schön gewesen, wenn sich die Hersteller vor ein paar Jahren eben nicht auf USB als Transportschnittstelle eingeschossen hätten, sondern gleich etwas weiter gedacht hätten und auf IP-basierte Übertragung umgeschwenkt wären. Nicht nur, dass es wahrscheinlich vom Hardwareaufwand vergleichbar gewesen wäre mit Midi-over-USB (Kosten! keine Zusatzboxen!) - es hätte auch noch eine Reihe anderer Vorteile gehabt: z.B. dass eine Funklösung (MIDI-over-WiFi) grundsätzlich nichts anderes gewesen wäre - sofern man das möchte. Und die Schnittstelle LAN<->WLAN hätte auch noch jeder handelsübliche WLAN-Router/AP sein können...

Ich behaupte mal, mit einer solchen Einbindung über LAN/WLAN hätte auch die ganze Tablet-Geschichte nochmal wesentlich mehr Fahrt aufgenommen.
 
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An der Host/Client-Problematik kann man bei USB nicht viel ändern

Whooops... Entschuldige...ich meinte eigentlich das mit der Stabilität ...da könnte man was machen!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Es wäre halt zu schön gewesen, wenn sich die Hersteller vor ein paar Jahren eben nicht auf USB als Transportschnittstelle eingeschossen hätten, sondern gleich etwas weiter gedacht hätten und auf IP-basierte Übertragung umgeschwenkt wären.

Stimmt.
Aber zeitlich wäre eigentlich noch nichts zu spät... die MIDI-Association 'MMA' ist ja bis heute aktiv - man müsste nur schauen, ob diese dafür ein offenes Ohr hätte.
 
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Wo hat man z.B. die mLan-Karte des Motif XS angeschlossen?

Siehe @Froschkapitaen: An den Firewire-Anschluss des Rechners beispielsweise... :rolleyes:

Aber zeitlich wäre eigentlich noch nichts zu spät... die MIDI-Association 'MMA' ist ja bis heute aktiv - man müsste nur schauen, ob diese dafür ein offenes Ohr hätte.

In dem Zusammenhang vielleicht auch interessant (ohne Kommentar und keine Ahnung wie alt die Textpassage ist; muss ja aufgrund der iPad-Erwähnung 2010 oder später gewesen sein...):

"Ethernet & WiFi (LAN)
Many people have multiple MIDI instruments and one or more computers (or a desktop computer and a mobile device like an iPad), and would like to connect them all over a local area network (LAN). However, Ethernet and WiFi LANs do not always guarantee on-time delivery of MIDI messages, so MMA has been reluctant to endorse LANs as a recommended alternative to MIDI DIN, USB, and FireWire. That said, there are many LAN-based solutions for MIDI, the most popular being the RTP-MIDI specification which was developed at the IETF in cooperation with MMA Members and the MMA Technical Standards Board. In anticipation of increased use of LANs for audio/video in the future, MMA is also working on recommendations for transporting MIDI using new solutions like the IEEE-1722 Transport Protocol for Time-Sensitive Streams." (Quelle: http://www.midi.org/aboutmidi/tut_midicables.php)

Viele Grüße, :)

Jo
 
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Aha, sieh' an...

Na, wenn die sowas sagen ...die müssen's ja wissen - sind ja schliesslich die MIDI-Experten-Gremium ...oder so...

:)
 
Na, wenn die sowas sagen ...die müssen's ja wissen - sind ja schliesslich die MIDI-Experten-Gremium ...oder so...

Experten sitzen da wahrscheinlich schon...das mit Abstand größte Problem dürfte wohl eher sein, zig Hersteller von jetzt auf gleich von einem neuen gemeinsamen Standard zu überzeugen (der zudem alle "Legacy-Instrumente" gleichzeitig unbrauchbar machen würde). Im Zeitalter der offensichtlich schwindenden Hardware-Klangerzeuger (siehe die wenigen Neuentwicklungen diverser Hersteller auf dem Sektor) dürfte das arg schwierig werden, und da setzt man wohl leider eher auf die standardmäßig vorhandenen Consumer-Schnittstellen der aktuellen Rechner...

Viele Grüße, :)

Jo
 
Zuletzt bearbeitet:
das mit Abstand größte Problem dürfte wohl eher sein, zig Hersteller von jetzt auf gleich von einem neuen gemeinsamen Standard zu überzeugen

Ich weiss... :)


(der zudem alle "Legacy-Instrumente" gleichzeitig unbrauchbar machen würde)

...was wiederum Ketron und Konsorten freuen dürfte - die können dann massenhaft Konverter-Kisten absetzen! :D



By-the-way:
Ich hätte mittlerweile mindestens eine Idee, wie man den Kettenbrief angehen-, bzw. wen man anschreiben könnte... Die Website der 'MMA' hätte mir da ganz dezent 'nen Vorschlag geliefert:

MMA Executive Board Members

Athan Billias (Yamaha Corp of America)
Bryan Lanser (Muse Research)
Denis Labrecque (Analog Devices)
Claus Dorner (Dream)
Tom White (MMA)​
MMA Technical Board Members

Chris Grigg (Line 6)
Rick Cohen (Kurzweil)
Bob Lee (MIDI9)
Charlie Bright (Korg R&D USA)
Amos Ganes (Moog Music)​

...Yamaha...Kurzweil...Korg...Moog...Muse...Line6.... - das ist schon ein beeindruckendes, kleines Grüppchen, diese Aufzählung!


:)
 
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Ich hätte mittlerweile mindestens eine Idee, wie man den Kettenbrief angehen-, bzw. wen man anschreiben könnte...

Dann fang mal an...wenn Du Das schaffst hast Du ausgesorgt... :D

Viele Grüße, :)

Jo
 
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