"Musikwissenschaft"

  • Ersteller synapsen_esser
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ausserdem weiß ich echt nicht, warum ihr die ganze zeit wisst, was ich eurer meinung nach denke?

Dann erklär uns doch mal genau was du denkst, bevor hier Missverständnisse entstehen.
Tatsache ist, dein erster Beitrag enthielt nichts weiter als diesen ziemlich dummen Spruch. Solche Aussagen werden hier dauernd verzapft von Leuten, die sich für großartige Freidenker halten, deshalb wird sowas hier nicht mehr ernst genommen.
Wenn du hier eine ordentliche Diskussion führen willst, beweise uns, dass du keiner von diesen Leuten bist, indem du deinen standpunkt unmissverständlich definierst und deine Argumente darlegst, statt mit provokanten thesen um dich zu werfen.
 
ich glaube hier wird aneinandervorbeigeredet.
ich glaube, dass synapsen-esser weder die musikwissenschaft, noch die musiktheorie, noch deren einfluss auf die musik, wie man sie heute hört kritisieren möchte, sondern eher den einfluss, den hauptsächlich die musiktheorie auf das alltägliche musizieren nimmt thematisieren, diskutieren und kritisieren möchte.
 
und "kunst analysieren und in diagramme pressen", womit ich "zerrupfen" und jedes interpretations-, variations-spielraumes berauben meinte, ist das gleiche, wie sich nicht "ohne kenntisse an ein instrument setzten und losballern"?

Nein, es ist nicht das Gleiche - genau deswegen behaupte ich ja auch nicht, es sei das Gleiche. Aber deine Haltung der demonstrativen Theorieablehnung ist nahe dran an der Ablehnung systematisierter musikalischer Bildung. Ich habe lediglich Nähe behauptet, keine Identität.

wie ich schon sagte, sollte man meinen ersten beitrag nicht zu wörtlich nehmen, aber ich bezweifle, dass du den ganzen threat vorher gelesen hast.

Ich habe durchaus den ganzen Thread gelesen, was läßt dich daran zweifeln? Hier schreibst du "ich habe nur die erfahrung gemacht, dass theorie oft einschränkt und wollte eure meinung dazu wissen". Soll das heißen, dein offensives und restriktives vielfaches "muß", "darf nicht", "man sollte nicht" im ersten Posting ist eine Meinungsumfrage und die folgenden Poster haben deine Absicht bis zur Klarstellung nur nicht verstanden? Very very strange... Ich bin ja durchaus für so eine Umfrage und würde mich auch dran beteiligen, aber nicht, wenn sie in so einem pauschal vernichtendem und restriktivem Ton wie bei dir begonnen wird.

ausserdem weiß ich echt nicht, warum ihr die ganze zeit wisst, was ich eurer meinung nach denke?

Was du denkst, schließt man aus dem, was du schreibst. So ist das in einem textbasierten Medium. Wenn du schreibst, daß man Musik nicht analysieren soll, darfst du dich nicht wundern, wenn andere daraus schließen daß du denkst, daß Musik nicht analysiert werden soll. Deine Aussagen verbinden sich zu einer Ablehnung der Musiktheorie, aber das ist durchaus diskussionswürdig, wenn ergebnisoffen diskutiert wird. Zum Diskutieren zählen halt auch Argumente, und die sehe ich bei dir bisher nicht, lediglich Beispiele.

ich habe auch schon mit meinem vater über das thema diskutiert

[Ironie]Na wenn du das von vorneherein geschrieben hättest, wäre die Diskussion natürlich vollkommen anders verlaufen[/Ironie].

wird langsam schwierig, da ihr alle meine argumente auseinander reißt,

Ich sehe keine Argumente von dir. Habe ich welche verpasst? Mit welchen Argumenten lehnst du die musikalische Analyse ab? Bitte keine Vergleiche oder Erfahrungsberichte, sondern Argumente, das wäre zielführender.

meinungsverschiedenheiten, die auf kenntissen über die (oder zumindest einige) fakten beruhen kann man schlecht argumentativ lösen.

Nein, es ist andersherum: gerade bei be- oder widerlegbaren Fakten kann man argumentieren. Bei Meinungen oder Ansichten ist das langfristig ein Windmühlenkampf, aber bei Fakten geht es. Als ein Faktum sehe ich, daß musikalische Analyse ein elementares Werkzeug ist, dessen sich alle Musiker unserer Kultur bedienen - bewußt oder unbewußt. Übrigens auch du selbst, wenn du Tonleiterkenntnisse bei deinen Sessionpartnern forderst.

Die Bewußtmachung musikalischer Parameter hilft, Kreativität zu fördern und Lernvorgänge auszulösen. Bewußte oder unbewußte musikalische Analyse hilft, Musik tiefer zu verstehen und ist die Grundlage dafür, besser Musik zu machen. Mit ihrer demonstrativen Ablehnung gewinnt man rein gar nichts.

Harald
 
"Musikwissenschaft" ist ein widerspruch in sich, da musik eine kunst ist, und kunst sollte man nicht anlysieren und in irgendwelche schemen

Es ist ähnlich wie bai diisn fihlen commblisirten RÄchtshreyb and Kramatikreegeln fon Die fisen Sprechwissssenschavtlan. määäääh, pfffffffffffffffffffffft.....
 
Gaaaanz unrecht hat der Bananemann ja nicht, mit seiner Kritik an festegfahrenen Konventionen in der Musik (wenn man sowas aus seinem Gestammel ohne Groß- und Kleinschreibung lesen kann).
Es gab im letzten jahrhundert etliche versuche aus der Tonalen Musik auszubrechen, da man in der alten Musik keine weitere möglichkeit zur Entwicklung mehr sah (musique concret, atonale musik, neue musik, elektroakkustik usw.)
ABER: Die genialen Komponisten wie Stockhausen oder Schaeffer wären ohne eine klassische Ausbildung niemals so weit gekommen sich komplett neu auszurichten und zu rebellieren (ähnlich wie die Dadaisten). Zudem haben die meisten Komponisten dann auch ihre eigenen Theorie und Ästhetik entwickelt (z.B. Stockhausen mit seiner mikro und makro Zeit).
Die Frage ist also nicht die, ob Musikwissenschaft die Kunst tötet, sondern inwiefern man welche Theorien anwendet, sich an einer eigenen Ästhetik orientiert oder ob man lammfromm den Schulwerken der Musiktheorie folgt. Die MUSIKTHEORIEN (Kontrapunktik, Harmonielehre, Zwölftonmusik...) sind ja selbst nichts weiter als ein substrat der Arbeit der großen Meister die uns zeigt wie diese gearbeitet haben.
Mir selbst als angehenden Gynekologen...ähm Musikwissenschaftler hat es meiner Musikalität noch nichts genommen sondern meinen Horizont lediglich erweitert. Ich spiel seitdem nicht weniger brachial (schlecht) Gitarre, steh nachwievor immernoch genauso auf Punkrock, weil dort die Stimmung stimmt und der Sound gefällt. Ich sehe da kein Problem drinn auch Palestrina oder Bach zu hören (oder gar zu analysieren...ouh). Verlieren tut vielmehr der, der sich aus irgendwelchen ideologischen Gründen der Musikwissenschaft verweigert oder gar versucht seine eigene Unfähigkeit hinter dieser Anti-haltung zu verstecken.
 
ich habe nur die erfahrung gemacht, dass theorie oft einschränkt und wollte eure meinung dazu wissen

Dann bist Du wohl der, der sich einschränken lässt.
Es kommt halt immer darauf an, ob man irgendwelche Theorie als Werkzeug/Möglichkeit oder Gesetz ansieht - so einfach ist das.
Die Zeiten, in denen man irgendwelcher verbotenen Töne wegen auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde sind vorbei.;)
 
das kann man so nicht klar sagen.
Die Systematik der Shlächtung bei Verbotsbrechen liegt nicht in der Zeit, sondern in den Musikern, die sich zu Beurteilenden, einflussreichen "Verwaltungsorganen" in der Musiktheorie voran gearbeitet haben.

Da gibt es den einen, der sagt, die Regeln, Verbote und musikalischen Todsünden, sind ein passabler Weg, wenn man sich wundert, dass was nicht klingt, zu finden, warum das so ist und was dran zu ändern.
Da gibt es aber gleichzeitig den anderen, der sagt, das können Sie so einfach nicht machen. erstens haben sie da die Terz verdoppelt, hinterher folgt eine Quintparallele und außerdem darf hier dieser ton nich e heißen, sondern muss als fes notiert werden

Es gibt durchaus beides. Ich befinde die erste Variante aber auch als angenehmer.
Bei meinen Beispielen (und ja, die sind sehr naturnah) ist es aber nicht so, dass man einen Rückschluss vom Alter zur Meinung ziehen könnte. Es kommt nur auf das Umfeld an, in dem man sich selbst in der Materie findet ab.

soviel teil ot... schlimm
 
Ich mache leidenschaftlich gerne Musik und ich liebe es, Musik aktiv zu hören und zu erleben.


Aber ich muss ehrlich sagen ich beschäftige mich auch mit Musiktheorie undwahrscheinlich gerne, ich sauge alles auf was ich irgendwo aufschnappen kann.

Toll sind dann die "Ahhh deswegen ist das so..."-Momente, in denen man sein eigens Handeln und Denken dann besser versteht!
 
aber wenn du nun ein klavier komplett einen halben halbton runterstimmen würdest, hättest du dann nicht 88 neue töne?
Äh, nein. Dein tiefster Ton wäre um einen Halbton tiefer, der wäre somit neu. Dafür verlierst du aber deinen höchsten Ton, der ist dann um einen Halbton tiefer :redface:
 
"habt ihr jetzt in gesmoll oder in fismoll gespielt"(er spielt sein 7 oder 8 jahren klavier)
und er wollte uns ums verrecken nicht glauben, dass das das gleiche ist (was einem völlig klar ist, wenn man ein saiteninstrument spielt)
[...]
ich nehme auch seit einigen jahren musikunterricht

Und was hast du in dem Musikunterricht gemacht?
Auch ein Klavier ist ein Saiteninstrument.
Wer ein bundloses Saiteninstrument wie z.B. Cello spielt, dem ist vollkommen klar, dass Gb und F# Moll NICHT das gleiche sind.

nach unten gibt es auch viele, aber eben nicht unendlich, weil unter 1 hertz geht ja wohl nichts...

Sorry, aber denkst du überhaupt über das nach, was du schreibst?
Du hälst also 2 Schwingungen in 3 Sekunden für nicht möglich => 0,66 Hertz?
Oder 1000 Schwingungen in 1001 Sekunden?
 
ausserdem weiß ich echt nicht, warum ihr die ganze zeit wisst, was ich eurer meinung nach denke? oder schließt ihr, dass ich mich "nicht mit dem gegenstand auseinandergesetzt" hab, daraus, dass ich wenige Beiträge an diesem forum habe? ich hoffe nicht:)
Solltest du ganz anders über das Thema denken, als du es hier schreibst, bitte ich für folgendes um Entschuldigung.

ich habe auch schon mit meinem vater über das thema diskutiert (der seit ... 46 jahren klavier spielt, also wohl etwas ahung hat) und er hat mich irgendwie ernster genommen als ihr es zu tun scheint.
Das sollte er: Er ist dein Vater! Von Forenteilnehmern kann man diese Empathie in der Regel nicht erwarten.

ich finde nur, dass man wesentlich mehr lernt wenn man sich mal hinhockt und mit seinen leuten einfach ein bisschen spielt (wofür natürlich jeder mit den tonleitern vertraut sein muss), als wenn man sich stunden vor irgendwelche noten setzt und stücke analysiert.
Nochmals die Frage: Warum diese Ausschließlichkeit? Man lernt bei beidem etwas. Spiel mit möglichst vielen verschiedenen Musikern, das übt das Zuhören und das con-certieren - und dann setzt euch hin und lernt, von mir aus auch umgekehrt! Denn du wirst im Laufe deines Lebens noch mehr Musiker treffen, die nicht der Ansicht sind, fis-moll und ges-moll seien das gleiche.

ich habe mal 2 leute getroffen, die tiefgläubig waren und sicher waren, theismus zu studieren wäre ihr bester weg den sie einschlagen könnten. aber ganz im gegenteil; während dem studium haben die beiden ihren glauben verloren, weil alles nur zerrupft und vorgeschrieben wurde und kein interpretationsspielraum gelassen wurde
Was haben die studiert? Egal, ich glaube ja, grundsätzlich zu verstehen, was du meinst. Die intensive theoretische Beschäftigung mit einem Thema, kann nach meiner Erfahrung in der Tat zu dem beschriebenen Phänomen führen. Die Lösung ist dann aber nicht im Weglaufen zu suchen: Ohren auf und durch ist die Parole! Wenn man etwas tiefer in die Materie eingedrungen ist, lichtet sich der Nebel und was sich dann offenbart, macht das miteinander (und nicht nur zusammen) musizieren erst reizvoll, gerade beim improvisieren, bzw. jammen!
Dass sich in Glaubensfragen oft der gegenteilige Effekt einstellt, liegt in der Natur der Sache, wäre hier aber OT.

weil unter 1 hertz geht ja wohl nichts...
Auch darüber vielleicht noch mal mit dem Mathe- oder Physiklehrer sprechen.
 
ich meinte es gibt unendlich viele töne, die zu hoch sind, als dass wir sie hören können
nach unten gibt es auch viele, aber eben nicht unendlich, weil unter 1 hertz geht ja wohl nichts...

Ich glaube Blauwale hören noch Infraschall bis 0.5 Hertz - also noch ne ganze Oktave tiefer.;)
 
zu "wildem gestammel" und "ohne groß- und kleinschreibung" kann ich sagen, dass ich der meinung bin, dass trotz allen grammatik- und rechtschreibfehlern, deren vorhandensein ich nicht leugne, das ankommt, was ich beabsichtige zu sagen und ich wäre euch verbunden, wenn ihr es dabei belasst.

wieso zitieren alle den teil mit "unter ein hertz gehts nicht"? es ging darum, dass jemand mir widersprach, als ich schrieb es gäbe unendlich töne (hab mich halt mal getäuscht:))

Äh, nein. Dein tiefster Ton wäre um einen Halbton tiefer, der wäre somit neu. Dafür verlierst du aber deinen höchsten Ton, der ist dann um einen Halbton tiefer :redface:

ich schrieb, man solle das klavier einen HALBEN halbton runterstimmen.



ich soll also meinen standpunkt klar definieren;

ich finde, dass eine musikalische "grundausbildung", über tonleitern, tonarten, harmonielehre, die grundtechniken, des jeweiligen gespielten instrumentes, etwas gehörnbildung und taktarten (kann sein, dass ich was vergessen habe) die voraussetzung ist, an den punkt zu gelangen, musik zu verstehen. (so, wie es viele von euch gesagt haben)
aber um etwas wirklich neues zu gestalten und kreativ zu sein, reicht es nicht, vorzeichen aller tonleitern zu kennen und musik zu rechnen! du musst einfach mal was neues probieren, auch wenn es laut aller theorie noch so absurd ist - manchmal klingt in einem gewissen kontext ein richtig ekelhafter tritonus vieleicht nicht besser, aber besonderer und gibt dem ganzen einen gewissen biss!

hätte man sich immer an die musiklehre gehalten, gäbe es heute keinen rock´n´roll (folglich kein rock, punk, metal, etc...) keinen blues und keinen jazz (wo wären wir ohne jazz?:)), ich weiß, dass die zeiten vorbei sind, in denen 12-tonmusik nicht anerkannt ist, aber mann könnte ja vieleicht noch weiter gehen: Vierteltöne unterbringen, mit verstimmten Instrumenten spielen, oder ähnliches!
da denkt sich einer (ich auch) IGITT! - aber es wäre was NEUES! im gegensatz zu irgendwelchen standard - 3- akkorde - popsongs (welche wohlgemerkt perfekt harmonisch sind)

ich kann es nicht verstehen, wenn leute angst haben, das sichere boot ihrer tonleitern zu verlassen (auf denen man nichts falsch machen kann) - und diese gibt es zu hauf!

ehrlich gesagt hat die diskussion mit euch mich etwas tolleranter gemacht, obwohl ich - entgegen eurer berichte - bei mir gemerkt habe, dass ich etwas mit mehr verständis oft trockener, ernüchternder finde (auch bezogen auf literatur) - wenn ihr andere erfahrungen gemacht habt, dann kann ich dem nicht widersprechen und nur hoffen dass ich diese in zukunft öfter machen werde!

esser der synapsen
(axone schmecken nicht gut)
 
zu "wildem gestammel" und "ohne groß- und kleinschreibung" kann ich sagen, dass ich der meinung bin, dass trotz allen grammatik- und rechtschreibfehlern, deren vorhandensein ich nicht leugne, das ankommt, was ich beabsichtige zu sagen und ich wäre euch verbunden, wenn ihr es dabei belasst.

Es ist nur höflich, den Leser vor Augenkrebs zu verschonen.
Auch wenn meine Rechtschreibung nicht perfekt ist, bemühe ich mich übersichtlich zu schreiben.

ich schrieb, man solle das klavier einen HALBEN halbton runterstimmen.

Fällt dir dein Logikfehler selbst auf?
Auch dann bekommst du keine 88 neuen Töne, ganz davon abgesehen, dass es Vierteltonmusik schon seit Ewigkeiten in der indischen Musik gibt.
Sogar Dritteltöne gibt es bei denen.
Das hat einfach damit zu tun, dass man versucht die Oktave in gleiche Teile aufzuteilen, oder auch nicht(Siehe Bartok).


ich soll also meinen standpunkt klar definieren;

ich finde, dass eine musikalische "grundausbildung", über tonleitern, tonarten, harmonielehre, die grundtechniken, des jeweiligen gespielten instrumentes, etwas gehörnbildung und taktarten (kann sein, dass ich was vergessen habe) die voraussetzung ist, an den punkt zu gelangen, musik zu verstehen. (so, wie es viele von euch gesagt haben)
aber um etwas wirklich neues zu gestalten und kreativ zu sein, reicht es nicht, vorzeichen aller tonleitern zu kennen und musik zu rechnen! du musst einfach mal was neues probieren, auch wenn es laut aller theorie noch so absurd ist - manchmal klingt in einem gewissen kontext ein richtig ekelhafter tritonus vieleicht nicht besser, aber besonderer und gibt dem ganzen einen gewissen biss!
Na siehst du?
Aber an diesen Punkt kommst du nie(!), wenn du keine Ahnung von Theorie hast.
Mir ist von keinem Komponisten bekannt, der völlig ohne Theorie zeitloses geschaffen hätte.
Auch die zweite Wiener Schule kommt nicht von irgendwo.
hätte man sich immer an die musiklehre gehalten, gäbe es heute keinen rock´n´roll (folglich kein rock, punk, metal, etc...) keinen blues und keinen jazz (wo wären wir ohne jazz?:)), ich weiß, dass die zeiten vorbei sind, in denen 12-tonmusik nicht anerkannt ist, aber mann könnte ja vieleicht noch weiter gehen: Vierteltöne unterbringen, mit verstimmten Instrumenten spielen, oder ähnliches!
da denkt sich einer (ich auch) IGITT! - aber es wäre was NEUES! im gegensatz zu irgendwelchen standard - 3- akkorde - popsongs (welche wohlgemerkt perfekt harmonisch sind)

Junge, Junge...
Weißt du wieviel Theorie in JAzz steckt? Denkst du, die improvisieren den ganzen Tag, bis es passt?
Nehmen wir Charles Mingus: Der hatte lange Zeit Unterricht bei einem Bassisten der New Yorker Philharmoniker.
Miles Davis hat an der Juilliard School studiert.
Was ich aber eigentlich sagen will: Im Jazz ist es wichtig die Theorie sofort praktisch anwenden zu können und gut zu hören. Da reicht bloße Begabung und Kreativität nicht aus.
Und zu Pop/Rockmusik ala MTViva kann ich nur sagen: Musikalische Regression.
Die Missachtung der Theorie hat hier nicht zu was neuem geführt, wirklich nicht(oh lieber gott)...
Und die "perfekt" harmonischen Akkorde, sind oft auch nur aneinandergereihte Gitarrenakkorde in Grundstellung. Ich erkenne da wirklich kein Genie.

Und über die Zwölftonmusik sind wir schon längst raus. Es gibt Musik, die versucht neu zu sein und die nennt sich Neue Musik.
Ein Diskurs darin würde den Rahmen des Beitrages sprengen. Informier dich selbst bitte (Stichwort: Schönberg, Berg, Webern, Messiaen, Ligeti, Stockhausen, Lachenmann etc. etc.)
ich kann es nicht verstehen, wenn leute angst haben, das sichere boot ihrer tonleitern zu verlassen (auf denen man nichts falsch machen kann) - und diese gibt es zu hauf!

ich kann es verstehen, wenn leute angst haben, das sichere boot ihrer unwissenheit(die vor Strafe nicht schützt) zu verlassen (auf denen man nichts falsch machen kann) - diese Dilettanten gibt es leider zu hauf(und sie sind uneinsichtig, teilweise sogar aggressiv)
ehrlich gesagt hat die diskussion mit euch mich etwas tolleranter gemacht, obwohl ich - entgegen eurer berichte - bei mir gemerkt habe, dass ich etwas mit mehr verständis oft trockener, ernüchternder finde (auch bezogen auf literatur) - wenn ihr andere erfahrungen gemacht habt, dann kann ich dem nicht widersprechen und nur hoffen dass ich diese in zukunft öfter machen werde!

esser der synapsen
(axone schmecken nicht gut)

Na dann, beiß dich durch die emotionsmordende Theorie und am Ende des steinigen Weges erwartet dich das Paradies und die Einsicht, dass selbst die schrägsten Komponisten (siehe Ligeti, Lachenmann, etc. etc.) nicht da wären wo sie heute sind, ohne ein immenses Wissen über Theorie.
 
wieso zitieren alle den teil mit "unter ein hertz gehts nicht"? es ging darum, dass jemand mir widersprach, als ich schrieb es gäbe unendlich töne (hab mich halt mal getäuscht:))

Womit Du ja im Grunde auch recht hast. Die Tatache mit den Blauwalen habe ich nur mal irgendwo gelesen und fand sie nur unglaublich faszinierend.
Und deshalb beschäftige ich mich auch mit der Theorie - weil mich gewisse Klänge einfach faszinieren, deshalb will ich wissen, wie sie funktionieren.
So war das immer bei mir.


ich finde, dass eine musikalische "grundausbildung", über tonleitern, tonarten, harmonielehre, die grundtechniken, des jeweiligen gespielten instrumentes, etwas gehörnbildung und taktarten (kann sein, dass ich was vergessen habe) die voraussetzung ist, an den punkt zu gelangen, musik zu verstehen. (so, wie es viele von euch gesagt haben)

Das hört sich schon fast wieder an, als ob Du jetzt ins andere Extrem rutscht. Ich kenne Leute, die gute Musiker sind und ne Menge von Musik verstehen, aber relativ wenig Ahnung von Harmonielehre haben. Man kann Musik ja nicht auf die Harmonielehre reduzieren.
("gehörnbildung" ist übrigens mal ein richtig geiler Tippfehler!:D)

aber um etwas wirklich neues zu gestalten und kreativ zu sein, reicht es nicht, vorzeichen aller tonleitern zu kennen und musik zu rechnen! du musst einfach mal was neues probieren, auch wenn es laut aller theorie noch so absurd ist - manchmal klingt in einem gewissen kontext ein richtig ekelhafter tritonus vieleicht nicht besser, aber besonderer und gibt dem ganzen einen gewissen biss!

Ich denke, Du meinst das richtige. Irgendwelche Regeln dürfen der Kreativität nicht im Wege stehen. Es kommt immer darauf an, wie die Regeln interpretiert werden - wirkliche Verbote gibt es eigentlich nicht.

hätte man sich immer an die musiklehre gehalten, gäbe es heute keinen rock´n´roll (folglich kein rock, punk, metal, etc...) keinen blues und keinen jazz (wo wären wir ohne jazz?:)), ich weiß, dass die zeiten vorbei sind, in denen 12-tonmusik nicht anerkannt ist, aber mann könnte ja vieleicht noch weiter gehen: Vierteltöne unterbringen, mit verstimmten Instrumenten spielen, oder ähnliches!
da denkt sich einer (ich auch) IGITT! - aber es wäre was NEUES! im gegensatz zu irgendwelchen standard - 3- akkorde - popsongs (welche wohlgemerkt perfekt harmonisch sind)

Welche Musiklehre? Jede Kultur, jede Zeit, jede Musiklehre hat seine eigenen Regeln. Die Theorie verändert sich mit der Musik.
Traditionelle Kirchenmusik hat andere Regeln als Zwölftonmusik - Rock'n Roll andere als Freejazz.
Und Du wirst lachen: Ein Vierteltonklavier gab es schon (gibt es noch?).
Das wohltemperierte System mit den 12 gleichberechtigten Tönen ist sowieso eine europäische Erfindung, die erst etwa 300 Jahre alt ist. Blas und Streichinstrumente intonieren auch nicht exakt in diesem Raster, wie vor mir schon jemand erwähnt hat. Dann noch die Sache mit den Blue-Notes undundund...
Im Orient ist ALLES anders...

ehrlich gesagt hat die diskussion mit euch mich etwas tolleranter gemacht,

Gut so - weitermachen!:great:
 
ich schrieb, man solle das klavier einen HALBEN halbton runterstimmen.

Du, das hab´ ich mal jetzt mit der Gitarre gemacht, weil das mit dem Klavier bei mir doch etwas umständlich gewesen wäre.
Du hast recht!
Ich spielte eigentlich: "We will Rock You" von Queen - und ich muß sagen - BAFF - daß es nicht mehr der gleiche Song war!
Jetzt bin ich gleich zur GEMA und habe mir das mal patentieren lassen, nicht damit QUEEN herkommt und mir den Song wegnehmen will... ;)

Schaust mal bitte hier nach:
https://www.musiker-board.de/vb/musikwissenschaft/246360-zahl-m-glicher-kompositionen-endlich.html
 
du musst einfach mal was neues probieren, auch wenn es laut aller theorie noch so absurd ist - manchmal klingt in einem gewissen kontext ein richtig ekelhafter tritonus vieleicht nicht besser, aber besonderer und gibt dem ganzen einen gewissen biss!

Free Jazz!

Free Jazz - als Konzept - bedeutet: Du hast die Freiheit, beliebige(!) Regeln und Strukturen festzulegen oder es auch zu lassen. Du bist darin völlig frei. Keine Regel ist dabei a priori "verboten", nur weil man "es immer anders gemacht hat".

Was Du vielleicht suchst, ist Free Jazz. Beschäftige Dich mal damit! Ich mag Free Jazz und es machts Spass, Musik aus dieser Perspektive zu betrachten. Morgens mit Free Jazz zur Arbeit, das hat was.

Aus der Klassik kommend gibt's dasselbe in grün. Wie nennt man das da? Avantgarde? Irgendwie haben die sich auch in einem Bereich getroffen. Egal. Noch 12-Ton verhaftet, Arnold Schönberg - Fünf Orchesterstücke, op. 16. Frische 100 Jahre jung. Schau mal bei DuRöhre. Es gibt da unglaublich viel.

Vom Musikunterricht in der Schule her kenne ich:
Schönberg," Ein überlebender aus Warschau berichtet"
Pendercki, "Hiroshima"
Berg, "Wozzek"
Alles auch Hörtips. Gibt's alles im Internet. Hätte ich das mal vor 25 Jahren gehabt!

Und glaube mir: egal wie atonal und wie free und wie geräuschahft die komponieren: die kennen alle Bach und - so spät genug gelebt - Bartok. (Tipp: Mikrokosmos ausleihen, spielen! Gibt 6 Bände ...)

Achja: Avantgarde gibt's auch im Rockbereich. Tritonus => King Crimson hören, die sind oft Tritonus und ganztonlastig. Schau mal bei den babyblauen Seiten. Da gibt's en masse an Reviews und Tips. Teilweise auch Zeugs aus den 70ern. Alles schon da gewesen. Kennt aber kaum einer. Es gibt viel zu entdecken!

John Cage, auch mal nach suchen.

Problem an der "neuen" Musik (die is' ja nicht neu: Schönbergs Orchestersuiten sind 100 Jahre alt, ich habe Free Jazz Platten von 1964 (Eric Dolphy, Out to lunch), die sind dann kaum älter als ich: Massenkompatibilität. Alle reden von Freiheit, aber wer hört schon Free Jazz!? Oder Schönberg? Oder John Cage? Ich würde gerne öfters Musik des 20. Jhd. hören, aber die Simphonieorchester spielen immer Beethoven, Mozart, .... Mahler ist da schon das Äusserste. Selbst zum Schostakowitsch-Jahr hätte ich nach Essen gemusst. War ja gleichzeitig Mozart-Jahr ... (Wieviele Symphonien hat Beethoven geschrieben? Vier: die 3., die 5., die 6. und die 9. ... :) ... der Konzertbertrieb halt ....)


Liebe Grüße
Roland, bekennder Free-Jazz-Hörer
 
Es gibt diesen Thread hier:
https://www.musiker-board.de/vb/klassik/144537-dissonante-klassik.html

Und Free Jazz höre ich auch gerne.
Das gibt es auch in der Neuen Musik, da heißt es "Freie Improvisation" und überschneidet sich schon ziemlich mit Free Jazz.

Ein Klassiker ist Ornette Coleman und der späte Coltrane, sowie meine Favoriten: "The Art Ensemble of Chicago"
Eine richtige Hammercombo.

Neue Musik ist wie gesagt ein weites Feld. Ein Diskurs würde doch ziemlich lang dauern, aber es lohnt sich auf jeden Fall, es ist schließlich UNSERE Klassik.
 
Archie Shepp solo... :D
 

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