Ganz Unrecht hat er ja nicht, welche Herangehensweise dem TO am Hilfreichsten ist hängt aber wohl extrem davon ab, inwieweit andere Inhalte schon verinnerlicht wurden.
So, wie es
@McCoy vorexerziert hat ist ja insofern pragmatisch, weil man dieses Schema eigentlich ohne irgendein Vorwissen abspulen kann - speziell für eine Klausur wohl nicht die dümmste Herangehensweise. Das übt man ein paar mal und kommt ziemlich sicher ziemlich schnell zu einem Ergebnis.
Bezüglich der Situation mit dem Leitton (das ist der Ton einen Halbtonschritt unterm Grundton) bei harmonisch Moll etwa ist die Situation ja so: Es gibt mal a-Moll, da ist es praktisch, keine Vorzeichen, G erhöht, passt fertig.
Bei den Kreuztonarten ist aber schon ab der ersten (Em) ein F# dabei- mit im Fall von E harmonisch Moll einem Halbtonabstand zum G und einem D#, ebenso mit Halbtonabstand zum E. Toll, was ist der Leitton? Und das geht so weiter, jeden weiteren Schritt im Quintenzirkel kommt ja ein neues Kreuz für die sonst kl. Sekunde, die damit ja nach diesem Schema "such den Leitton" ein vermeintlicher Leitton zur Terz wird.
Da müsste man wieder zusätzlich die Reihenfolge der Vorzeichen bedenken und immer jenes identifizieren, welches sozusagen "aus der Reihe tanzt".
Melodisch Moll hat ja wiederum 2 solche "Ausbrecher" -zwar nur einen mit einem Halbtonschritt zum nächsten Ton, aber nach wie vor eine (zu dieser erhöhten) große Sekunde mit Halbtonabstand zur Terz. Ab G#m ist dafür schon jeweils ein Doppelversetzungszeichen (bei G#m das F##) dabei, da ist's wieder eindeutig, zumindest so lange es nur eines bleibt, je nachdem, wie weit man den Quintenzirkel dann irgendwo schon gänzlich sinnbefreit im Kreis laufen will
Auf der b-Seite ist es vorerst etwas besser. Die ersten beiden Tonleitern haben bei harmonisch Moll ein einsames Kreuz, das den Leitton eben zum Leitton erhöht, ab der Dritten ein einsames Auflösezeichen, welches ihn "oben bleiben lässt"- wobei man aber bei der konkreten Aufgabenstellung ja wohl kein Auflösezeichen finden würde, die Angabe hat ja keine Vorzeichen, sondern die Tonart und somit ja auch die
Vorzeichen müssen ja aus den
Versetzungszeichen der angegeben Noten abgeleitet werden.
Gut, ich breche hier mal ab, das sind auf jeden Fall ziemlich viele "wenn so, dann so, aber wenn so, dann doch so, außer aber, es ist so,.....".
Zur Kontrolle ist es aber auf jeden Fall nicht schlecht, wenn ich weiß, dass HM und MM einen Leitton haben und was das ist, dann fällt mir wohl ein etwaiger Fehler auf, aber um zu diesem Ergebnis zu kommen ist der vorhin ausgeführte Weg wohl sicher der effizienteste.
Aber müsste nicht eigentlich folgendes Schema F nicht auch funktionieren?
Klarerweise nur im Bezug auf die Angaben des TO ("in einem Haufen Tönen eine Tonleiter inkl. Grundton finden") und es kann Dur, NM, HM, MM, (Dur-)Pentatonik und die GT-Tonleiter sein:
(Das in Reihenfolge bringen, doppelte Noten entfernen und mittels Oktavierung Lücken schließen bzw. ein Stück nach oben und unten verlängern wie von
@McCoy wunderschön aufgemalt muss man nur so oder so machen)
1 --> Tonnamen aufschreiben. Sind es 5 verschiedene --> Pentatonik. Da gibt es irgendwo 3 Töne ohne Lücke dazwischen (also Notenlinie-Zwischenraum-Notenlinie oder Zwischenraum-Notenlinie-Zwischenraum), Grundton ist der unterste.
2 --> Sind es 7 und es gibt irgendwo einen Sprung von 3 Halbtönen --> harmonisch Moll, der Grundton ist der Ton noch einen Halbtonschritt weiter nach diesem 3-HT-Sprung.
3 --> Kommst du bis hierher ist es melodisch Moll. Irgendwo ist die Abfolge von 4 Ganztönen, Grundton ist noch einen Halbtonschritt weiter.
Erklärung (bzw.: hab ich einen Denkfehler?):
-) Natürliches Moll und Dur sind nur durch den Tonvorrat nicht unterscheidbar und können ja eigentlich nicht kommen, wenn man ja eine Tonleiter inkl. Grundton da rauslesen soll.
-) Die Ganztontonleiter wiederum besteht aus sich ewig wiederholenden Ganztonschritten, GT-Tonleiter als solche erkennbar, aber Grundton nicht zuordbar.
-) Eine Pentatonik hat nur 5 verschiedene Töne. Lässt man bei einer der anderen, siebentönigen Tonleiter 2 Töne weg geht das eigentlich nicht, ohne das mehrere Lösungen möglich werden - sprich: Sind es 5 verschiedene Töne ists wohl eine Pentatonik.
-) Bleibt noch einerseits harmonisch Moll, das hat als einziges einen Hiatus Schritt zwischen 6. und 7. Ton, nur nicht vorschnell mit der Pentatonik verwechseln, die hat sozusagen 2 davon. Aber eine "Lücke" von 3 Halbtonschritten bei insgesamt 7 versch. Tönen kann eigentlich nur HM sein.
-) Und andererseits melodisch Moll, welches somit nach Ausschlussverfahren als letztes übrig bleibt.
Funktioniert aber nur für diese hier konkret vorgestellte Art Aufgabe mit der Einschränkung auf die 6 Tonleitern - aber wenn es zur Klausur so kommt muss der TO doch eigentlich nur nach HM, MM oder der Pentatonik suchen.
LG