Musiktheorie, Kommunikation, Songwriting im Metal-Genre

  • Ersteller Strato Incendus
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Dann bin ich jetzt mal ganz böse und sage: So klangen die meisten Metalbands auch, die ich bisher in Musikschuppen gehört habe ;) . Die konnten Stimmung machen, die waren auch technisch gut, aber einzelne Songs konnte ich mir selten merken. Einfach nur eine halbe bis Dreiviertelstunde Soundwand.
Hä? Aber was hat die Fähigkeit, Akkorde bei ihrem Namen zu nennen damit zu tun, dass du dir als jemand im Publikum die Songs merken kannst?
Songs werden doch nicht besser nur weil ich weiß, dass ich gerade ein D-Mol spiele
Ich kann auch gute Songs schreiben, ohne zu wissen, wie der Theoretiker den Kram benennen würde.

Davon mal abgesehen...bei Metal, wie ich ihn mag, gibt es gar keine eingängigen Songs. Da gibt's ne gute halbe Stunde voll auf die Zwölf und danach ist man platt.
Aber okay...das ist ja stark Geschmakssache. Will damit nur sagen, dass Eingängigkeit vielleicht auch nicht das Ziel einer jeden Band ist.
Würde ich mit meiner Band für die Eingängigkeit der Stücke nach dem Gig gelobt werden...ich glaube, wir würden sofort die besagten Songs aus dem Set schmeißen ;-)

Das mit dem Tabs / Aufschreiben im Allgemeinen ist schon richtig. Aber eben nur, um nachschlagen zu können. Ein Song wird vom Aufschreiben alleine nicht besser.
 
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Dann bin ich jetzt mal ganz böse und sage: So klangen die meisten Metalbands auch, die ich bisher in Musikschuppen gehört habe ;)
Liegt das an der Songwritingart oder am Mangel der Kreativität oder anderem? Das kann man so nicht verbinden ;)
Ich hab damals in ner Progmetalband gespielt, wo der Leadgitarrist alles im Kopf hatte, die schlimmsten krummen Takte und Rhytmusverschiebungen, ungewohnte Melodien, geile Riffs.
Wir haben den Scheiß dann gelernt, die anderen Parts dazu aufgebaut, und nie was aufgeschrieben.
Das meiste was wir haben ist ne Aufname von nem Gig, aber genug um den Scheiß wieder aufzubauen (ist halt auch fast 10 Jahre her).
Und ich persönlich nehme Sachen immer erst auf, wenn sie "festgezurrt" sind
Ich nehm die Sachen dauernd auf, ich produzier aber erst wenn ich den Song final finde.
Dann bei der Produktion macht man noch gewisse Veränderungen legt sich auf diese fest.
2 Jahre später spielt man den dann aber wieder anders ;)
 
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Das mit dem Tabs / Aufschreiben im Allgemeinen ist schon richtig. Aber eben nur, um nachschlagen zu können. Ein Song wird vom Aufschreiben alleine nicht besser.

Das stimmt, aber es erleichtert die Fehlersuche ;) . Wenn irgendwas nicht passt, findet man so schnell den Ton, der schuld ist. Natürliche überlege ich mir auch gerne Stücke spontan am Instrument, aber wenn ich mich allein darauf verlassen würde, wäre mir das zu heikel - und die Gefahr, dass ich zu oft das Gleiche spiele, wäre mir auch zu hoch. Da ist das Muskelgedächtnis dann plötzlich der Feind :) .

Ich denek aber sowieso, dass es müßig ist, das jeweils nach dem Szenario "alleinig" zu beurteilen. Die meisten Bands werden einen Mischmasch aus "on the fly" / spontan und Aufgeschriebenem verwenden, die Wahrheit dürfte wie so oft in der Mitte sein :) .

Was Eingängigkeit als Übel angeht: Da sind wir dann wieder bei dem "trvë ist nur, wer maximal X Fans hat". Für mich ist Alternativsein an sich weder eine Tugend noch ein spezifisches Merkmal des Metal - es gibt Kommerz-Metalbands ebenso wie "edgyen", unkonventionellen und alles andere als gefälligen Elektropop.

Um eine weitere Gruppe mit einzubeziehen, die sich gerne über ihre Exklusivität definiert: "Nur, weil's schief klingt, ist es noch lange kein Jazz :D".
 
Das eine schließt das andere ja nicht aus, das hatte ich doch im vorherigen Post extra nochmal betont? ;)

Es hängt auch stark von der Dichte der Arrangements ab. Bei einem Bass, einer Gitarre und einer Singstimme ist alles noch relativ übersichtlich, wenn ihr dann aber noch einen Keyboarder habt, der munter Flächen drüber legt, und/oder mehrstimmigen Gesang, werden manche unpassenden Töne schneller von anderen "übertüncht". Sie sind dann aber trotzdem noch da. Meist merkt man dann nur noch, dass da irgendwas diffus nicht stimmt, ohne dass es direkt so heraussticht, als wenn sich jemand einfach nur gerade verspielt hat.

Und gerade, wenn der Schlagzeuger mal wieder kräftig zulangt, hat ja bekanntlich nicht nur der Sänger oft Probleme, sich zu hören ;) . Da kann es dann gut sein, dass man im Proberaum einen Fehler überhört, und live, wenn man dann einmal korrekt abgemischt ist, hört man es auf einmal umso mehr.

Schnelles, spontanes Spielen nach Gehör hat tatsächlich auch einiges mit Musiktheorie zu tun. Man kann z.B. die Anzahl der möglichen Akkorde damit logisch einschränken. Wenn wer anders also was dudelt und ich die Tonart mit meinem Gehör erkannt habe, dann muss ich an der Stelle schon nicht mehr wild herumprobieren, sondern weiß genau, welche Akkorde man gezielt durchprobieren kann. Ähnlich ist es mit mehrstimmigem Gesang, das können viele Leute auch spontan - die haben dafür dann aber oft mehr Musiktheorie im Hinterkopf, als sie vielleicht an dir große Glocke binden ;) . Theoriegeleitetes Herumprobieren eben, das ist schneller als "im Dunkeln zu tappen", bis auch das blinde Huhn mal ein Korn findet.

Jetzt erklärt sich mir aber auch, warum vielen hier das einheitliche Stimmen aller Instrumente selbstverständlich scheint - wenn man weiß, welche Töne man da spielt, ist spontanes Transponieren oder anpassen an eine andere Stimmung überhaupt kein Problem. :) Wenn man hingegen nicht einmal weiß, was Mollakkorde sind, klar, dann ist man darauf eingeschränkt, dem Kollegen auf die Finger gucken zu müssen, und wenn der dann anders gestimmt hat als man selbst, hat man ein Problem.
 
Das eine schließt das andere ja nicht aus, das hatte ich doch im vorherigen Post extra nochmal betont? ;)

Es hängt auch stark von der Dichte der Arrangements ab. Bei einem Bass, einer Gitarre und einer Singstimme ist alles noch relativ übersichtlich, wenn ihr dann aber noch einen Keyboarder habt, der munter Flächen drüber legt, und/oder mehrstimmigen Gesang, werden manche unpassenden Töne schneller von anderen "übertüncht". Sie sind dann aber trotzdem noch da. Meist merkt man dann nur noch, dass da irgendwas diffus nicht stimmt, ohne dass es direkt so heraussticht, als wenn sich jemand einfach nur gerade verspielt hat.

Und gerade, wenn der Schlagzeuger mal wieder kräftig zulangt, hat ja bekanntlich nicht nur der Sänger oft Probleme, sich zu hören ;) . Da kann es dann gut sein, dass man im Proberaum einen Fehler überhört, und live, wenn man dann einmal korrekt abgemischt ist, hört man es auf einmal umso mehr.

Schnelles, spontanes Spielen nach Gehör hat tatsächlich auch einiges mit Musiktheorie zu tun. Man kann z.B. die Anzahl der möglichen Akkorde damit logisch einschränken. Wenn wer anders also was dudelt und ich die Tonart mit meinem Gehör erkannt habe, dann muss ich an der Stelle schon nicht mehr wild herumprobieren, sondern weiß genau, welche Akkorde man gezielt durchprobieren kann. Ähnlich ist es mit mehrstimmigem Gesang, das können viele Leute auch spontan - die haben dafür dann aber oft mehr Musiktheorie im Hinterkopf, als sie vielleicht an dir große Glocke binden ;) . Theoriegeleitetes Herumprobieren eben, das ist schneller als "im Dunkeln zu tappen", bis auch das blinde Huhn mal ein Korn findet.

Jetzt erklärt sich mir aber auch, warum vielen hier das einheitliche Stimmen aller Instrumente selbstverständlich scheint - wenn man weiß, welche Töne man da spielt, ist spontanes Transponieren oder anpassen an eine andere Stimmung überhaupt kein Problem. :) Wenn man hingegen nicht einmal weiß, was Mollakkorde sind, klar, dann ist man darauf eingeschränkt, dem Kollegen auf die Finger gucken zu müssen, und wenn der dann anders gestimmt hat als man selbst, hat man ein Problem.

Ich glaube wir haben jetzt alle so langsam kapiert dass man nur gute Musik machen kann wenn man die ganze Zeit über Theorie nachdenkt.... Wir sind eben alles blutige Anfänger bzw. Möchtegerns die immer das selbe spielen, das auch noch falsch, und wo sowieso alles im diffusen Soundmatsch untergeht. Viel Spass weiterhin beim Malen nach Zahlen :)

Edit: Ich glaube du unterschätzt was man alles mit Gehör und jahrelangem Gitarrespielen erreichen kann...Man hört etwas passendes im Kopf und kann das auf dem Griffbrett eben umsetzen.

Beispiele von Leuten die keinen blassen von Theorie haben: Jimi Hendrix, Stevie Ray Vaughan, Tommy Emmanuel, Slash, Eddie Van Halen...usw usf.
 
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Nja, Unrecht hat er nicht. Theorie hilft, da brauch man nicht drüber streiten. Und wer keine Theorie kann (nicht wissen, wasn D-Moll ist halte ich aber eher für 'nen Extrembeispiel) muss tendentiell mehr ausprobieren, bis es hinhaut, wo der Theoriewissende eher gleich weiß, wie er den gewünschten Klang erzielt. Kenn ich von mir selbst als Theorielappen ja auch.
Am Ende führen aber viele Wege nach Rom. Musiktheorie ist ein Werkzeug und "Sprache" als Kommunikationshilfsmittel, nicht mehr und nicht weniger. Es hilft, ist aber (meist) auch nicht essentiell bzw nötig und es geht auch ohne. Welchen Weg man selber wählt, das bleibt ja jedem selbst überlassen. Das eine oder andere als "falsch" darzustellen ist Unsinn, da es da einfach genug Beispiele an Musik gibt, die teils mit und teils ohne großes Theoriewissen geschrieben wurde. Aekerfeld von Opeth hat irgendwann auch mal gesagt, keinen Schimmer von Theorie zu haben, und die Musik (ob man sie nu mag oder nicht) ist ja auch nicht all zu simpel und kam zu Ergebnissen. Und genauso findet man auch genügend Musiker, die ohne ihre Theorie nicht klarkommen würden und so super Musik schrieben/schreiben.
 
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Theorie hilft, da brauch man nicht drüber streiten.
Mhm, naja. Wem?
Ich hab beides kennengelernt, Musiker die ohne jegliche Theorie unglaubliches gespielt haben, weil sie einfach gemacht haben und nach ner Zeit wussten was wie gegriffen wie klingt.
Und die Theoretiker, die sich in ihren Aufzeichnungen, Leitern und Akkorden verloren haben, und keinen einzigen anständigen Song geschrieben haben.

Entweder man kann Songs schreiben oder nicht, ob einem Theorie hilft, liegt rein am Menschentypen.

Red Fang spielen ihre oberflächlichen Sachen mit ner guten Portion Musiktheorie dahinter, Aekerfeld spielt worauf er Bock hat.
Wer hat am Ende Recht?
Muss man Recht haben, denn
Am Ende führen aber viele Wege nach Rom.
 
Nja, Unrecht hat er nicht. Theorie hilft, da brauch man nicht drüber streiten. Und wer keine Theorie kann (nicht wissen, wasn D-Moll ist halte ich aber eher für 'nen Extrembeispiel) muss tendentiell mehr ausprobieren, bis es hinhaut, wo der Theoriewissende eher gleich weiß, wie er den gewünschten Klang erzielt. Kenn ich von mir selbst als Theorielappen ja auch.
Am Ende führen aber viele Wege nach Rom. Musiktheorie ist ein Werkzeug und "Sprache" als Kommunikationshilfsmittel, nicht mehr und nicht weniger. Es hilft, ist aber (meist) auch nicht essentiell bzw nötig und es geht auch ohne. Welchen Weg man selber wählt, das bleibt ja jedem selbst überlassen. Das eine oder andere als "falsch" darzustellen ist Unsinn, da es da einfach genug Beispiele an Musik gibt, die teils mit und teils ohne großes Theoriewissen geschrieben wurde. Aekerfeld von Opeth hat irgendwann auch mal gesagt, keinen Schimmer von Theorie zu haben, und die Musik (ob man sie nu mag oder nicht) ist ja auch nicht all zu simpel und kam zu Ergebnissen. Und genauso findet man auch genügend Musiker, die ohne ihre Theorie nicht klarkommen würden und so super Musik schrieben/schreiben.

Du hast natürlich recht das Theoriewissen nicht schadet. Das kam hier nur teilweise so rüber als ob man keine gescheite Musik machen könne wenn man das nicht draufhat...

Auch der Kommentar mit dem zweistimmigen Gesang...wieviele Sänger die das draufhaben (Spontan) haben denn Ahnung von Theorie?! Man bekommt einfach mit der Praxis ein Gefühl dafür....Die Beatles hatten auch keine Ahnung, konnten ja nichtmal Noten lesen...aber mehrstimmigen Gesang, naja das konnten sie wohl doch irgendwie ganz gut.

Am Ende hilft einem großes Theoriewissen in der Praxis auf die Schnelle auch nicht weiter, wenn man diese auf dem Griffbrett nicht in "Echtzeit" umsetzen kann...Wenn man darüber nachdenken muss, ist man ja schon zu langsam. Wer sich stundenlang mit Theorien und Skalen beschäftigt sollte auch mal drüber nachdenken ob er nicht die gleiche Zeit investieren könnte um einfach zu Jamtracks zu improvisieren und dadurch die Musik experimentell zu erfahren.
 
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Es ist ja auch nicht so, als würde man beim Jam-Songwriting vollig im Dunklen tappen und müsse ersmal alle 70 Töne auf dem Griffbrett ausprobieren, ob zufällig einer davon passt.
Sowas schüttelt man doch aus dem Ärmel...ohne dafür erstmal die Literatur aufschlagen zu müssen.
 
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Ersetze mit "Theorie kann helfen." Wäre wohl treffender formuliert gewesen, wobei das als Kernaussage ja aus dem Beitrag rauskommen sollte (Rom und so :p )


Am Ende hilft einem großes Theoriewissen in der Praxis auf die Schnelle auch nicht weiter, wenn man diese auf dem Griffbrett nicht in "Echtzeit" umsetzen kann

Klar. Und wenn stattdessen einfach drauf los gespielt wird und das alles schei*e klingt, ists besser? :D Klar kann man hier jetzt worst case Szenarien hin und herwerfen, bei dem mal die Theoretiker und mal die nicht-Theoretiker schlecht dastehen, aber den Sinn daran bezweifle ich. Beispiele findet man aber für beides sicher genug. Und wenn ein Gitarrist bspw Tonleiter X lernt, dürfte das i.d.R. wohl nicht nur das Anlesen der Theorie sondern auch mit anschließendem Üben dieser über Backingtracks oder so sein. Und wer das dann weit genug treibt sieht dann aufm Griffbrett direkt überall die Töne und muss da auch nicht ewig reflektieren, bevor der irgendwas auch praktisch umsetzen kann.
Klar, wer nur und ausschließlich Theorie lernt und nie spielt bleibt bis zum Ende 'ne Pfeife aufm Instrument, aber wie oft kommt das vor? Ist halt auch wieder nur son worst-case Argument, halte ich aber nicht für all zu realitätsnah.

Ich bin wie gesagt selbst 'ne Trantüte wenns um Theorie geht und hab da nicht viel (eher sehr wenig) Ahnung von und komme auch ganz gut klar. Aber ich kann nicht abstreiten, das es hier und da sicher auch mal hilfreich gewesen wäre, 'nen bisschen mehr theoretischen Background zu haben. Weiß nicht, warum man überhaupt sonne Theorie vs non-Theorie Diskussion starten muss. Wie gesagt: beides (!) geht, und man muss selbst wissen wie mans für sich am besten hinbekommt. Da gibts kein besser oder schlechter (auch wenn einige hier versuchen, dass so darzustellen als ob)
 
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Nur um das ganze nochmal zu verdeutlichen. Ich improvisiere gern Soli über alle mögliche Musik die mir über den Weg läuft. Mal was grade im Radio läuft, mal zu Musik im Fernsehen...Meine Klampfen sind alle einen Ganzton tiefer gestimmt, und ich habe meistens keine Ahnung wie die Leute die da grade spielen ihre Instrumente gestimmt haben.
Es klappt aber trotzdem...Ich kann ja auch ne Melodie summen und dazu mitspielen, und das sogar in Echtzeit. Und das ganz ohne großartiges Theoriewissen...

Ich glaube du verkennst auch irgendwie die Diskussion, hier wurden nicht die Theoretiker kritisiert, sondern ein Theoretiker formuliert hier seine Aussagen so, dass es so rüberkommt als ob es nicht ohne Theorie gehen würde.
Und dafür gibt es eben genügend Gegenbeispiele.
 
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ppt aber trotzdem...Ich kann ja auch ne Melodie summen und dazu mitspielen, und das sogar in Echtzeit. Und das ganz ohne großartiges Theoriewissen

Das ist ja u.a. mein Punkt gewesen. Musiktheorie ist Werkzeug/Sprache, und nicht essentielle "Grundlage" auf dem alles aufbaut. Eher beschreibt sie, lässt aber natürlich bei entsprechendem können+wissen auch bewusst praktische Umsetzung zu.
 
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Das ist ja u.a. mein Punkt gewesen. Musiktheorie ist Werkzeug/Sprache, und nicht essentielle "Grundlage" auf dem alles aufbaut. Eher beschreibt sie, lässt aber natürlich bei entsprechendem können+wissen auch bewusst praktische Umsetzung zu.

Da sind wir uns völlig einig!
 
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(nicht wissen, wasn D-Moll ist halte ich aber eher für 'nen Extrembeispiel)

Hätte ich jetzt auch gedacht, aber gerade das habe ich mir ja nicht etwa aus dem Ärmel geschüttelt, um künstlich ein Extremszenario zu erzeugen, das wurde hier tatsächlich so gesagt :) :

Keine Ahnung, was ein D-Moll oder sowas ist.

Wohingegen das hier

Ich glaube wir haben jetzt alle so langsam kapiert dass man nur gute Musik machen kann wenn man die ganze Zeit über Theorie nachdenkt....

genau die künstliche Art von Argumentationsverzerrung ins Extreme darstellt, die Diskussionen immer wieder überall auf der Welt erschweren :) .

Zunächst einmal ist Theoriewissen nicht gleichzusetzen mit "Noten". Ich kann selbst auch nicht wirklich nach Noten spielen, zumindest nicht auf der Gitarre, und wenn ich mal Bassschlüssel lesen muss, fange ich schon an, im Kopf wieder die Linien durchzuzählen :D . Auf dem Klavier sieht das anders aus, aber auch da bin ich nicht schnell im vom Blatt spielen; meist muss ich einen Part dann solange durchgehen, dass ich, wenn ich ihn korrekt raus habe, dann auch schon auswendig kann, die Noten also nicht mehr brauche und damit um das tatsächliche "Vom Blatt-Spielen" meist drumherum komme.

Theoriewissen kann auch schon der Typ haben, der mit der Akustikgitarre am Lagerfeuer ein paar Akkorde vor sich hinschrammelt und eigenmächtig im letzten Refrain einen Tonartwechsel einbaut. Dazu muss er keine Noten lesen können, er muss allerdings wissen, welche Akkorde gut in welche der neuen Tonart überleiten.

Könnt ihr das? Und mit Tonartwechsel meine ich nicht einfach nur "wir spielen dann mal alles zwei Bünde höher am Schluss", da gibt es durchaus noch mehr Variationsmöglichkeiten ;) .

Das ist etwas ganz konkret Praktisches, das in vielen Metal-Songs verwendet wird, und hat nichts mit dem versteiften alten Musiklehrer zu tun, der eine Fuge von Bach bis ins Detail analysiert und Buchstaben drüber schreibt ;) .

Oder wie mein Vorposter sagte:

Eher beschreibt sie, lässt aber natürlich bei entsprechendem können+wissen auch bewusst praktische Umsetzung zu.

Erstmal die Regeln zu kennen hilft, sogar insbesondere dann, wenn die eigene Musik alternativ sein und sich gerade dadurch auszeichnen soll, dass man diese Regeln dann bewusst "bricht" (s. meine Signatur).

Wie sagte mein 2. Gesangslehrer: "Die Devise sollte immer so sein 'Das klingt so, weil ich das so will, nicht, weil ich es nicht anders kann'!"

In der Praxis findet man hingegen wohl auch oft die Synthese: "Das klingt so, weil ich das so will, weil ich es auch nicht anders kann!" :D
 
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Dazu muss er keine Noten lesen können, er muss allerdings wissen, welche Akkorde gut in welche der neuen Tonart überleiten.

Jein. Ja, er muss dann wissen, was gut klingt, aber das kriegt man auch hin, wenn man keinen Schimmer von den genauen Akkorden hat, aber aus Erfahrung weiß was gut klingt. Der eine macht dann den bewussten Tonartwechsel, der andre machts einfach nur weil er weiß dass es gut klingt. Machen tun se aber am Ende beide das gleiche. ;) :p
 
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genau die künstliche Art von Argumentationsverzerrung ins Extreme darstellt, die Diskussionen immer wieder überall auf der Welt erschweren :) .

Meine polemische Antwort auf deine wiederholt anmaßenden Beiträge hast du Dir verdient...das hat nix mit Argumentationsverzerrung zu tun. Du behandelst hier alle die eine andere Meinung vertreten so, als wären sie Analphabeten auf ihrem Instrument.
 
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Ging es hier nicht mal um Downtuning? Vllt sollte jemand die Theorie vs- Nicht-Theorie Sache abspalten. :ugly:
 
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Ja, er muss dann wissen, was gut klingt, aber das kriegt man auch hin, wenn man keinen Schimmer von den genauen Akkorden hat, aber aus Erfahrung weiß was gut klingt.

Es gibt ja auch implizites Wissen :D . Natürlich, wer sich auf seinem Instrument gut auskennt, kann das machen - "gut auskennen" dürfte in dem Fall vor allem bedeuten "im eigenen Lieblingstuning" (um mal wieder die Kurve zum Thema zu kriegen :D ). Ich behaupte mal, die Möglichkeit zum spontanen Transfer, bspw. spontanes Transponieren, oder die Erkenntnis "Mmh, vielleicht gefiele mir der Sound meiner anderen Gitarre bei dem Stück besser, die ist aber anders gestimmt", lassen sich leichter und schneller bewerkstelligen, wenn einem klar ist, mit welchen konkreten Tönen man da arbeitet. Das bedeutet nicht, dass man jeden beim Spielen aktiv "ansagen" muss :) .

deine wiederholt anmaßenden Beiträge

Ist es jetzt schon Anmaßung, mal zu einem Blick über den Tellerrand zu ermuntern? :D Ich bin bei weitem kein Musikhochschultyp. Das meiste von meinem musiktheoretischen Vorwissen stammt genau genommen aus einer Zeit, wo ich noch gar nicht Gitarre gespielt habe. Bei uns hat man das ganz normal ab der gymnasialen Unterstufe beigebracht bekommen - das haben auch Leute kapiert, die selbst gar kein Instrument gespielt haben. Zu denen zählte ich zu dem Zeitpunkt ja auch - und später kam mir dieses Wissen dann zugute. ;)
 
Ging es hier nicht mal um Downtuning? Vllt sollte jemand die Theorie vs- Nicht-Theorie Sache abspalten. :ugly:
Hier gehts um Stratos Unverständnis bei der Kommunikation zwischen Tiefstimmern, sobald ers kapiert hören wir auf :evil: ;)
Bei uns hat man das ganz normal ab der gymnasialen Unterstufe beigebracht bekommen - das haben auch Leute kapiert, die selbst gar kein Instrument gespielt haben.
Ich nicht, das war wie Grammatik einer Sprache zu lernen, deren Vokabeln man nicht kann.
Ich hab erst beim Gitarre spielen angefangen mich auf die tonalen Veränderungen zu konzentrieren, die passieren, wenn ich Noten kombiniere.
Mein Gitarrenlehrer hat mir dann dem ganzen Namen gegeben.

Dabei hab ich die Sachen auch ne Zeit lang genutzt, um mit anderen zu kommunizieren, aber in Wirklichkeit war das weil ich nicht fähig war rauszuhören was gespielt wurd, oder was dazu passt.
Ich hab fast alles in der Theorie verlernt seit dem ich die Klappe halte und spiele statt zu fachsimpeln was ich spiele ;)
 

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