Musikmesse Frankfurt 2017

In meiner Wahrnehmung muss das Herstellerinteresse an der MuMe seitdem so stark abgenommen haben. Warum?

- Viel des Geschäfts wird nicht auf der Messe gemacht, sondern im Vorfeld - alle "großen" Kunden sind also bedient. Es ist zudem wahrscheinlich leichter dem Thomann 10 Gitarren mehr aufzuschwätzen, als dem Musikhaus Hinterglutzenbach überhaupt 10 zu verkaufen (wann es dann, wie sicher Kohle gibt, steht auf einem anderen Blatt).

- Weil sie viel billiger die Wege über die YouTube Helden gehen können. Ein Marty Schwarz hat 1,8 Mio Abonnenten und 520 Millionen Hits .... der Tone King als Spezialist für Amps und Pedals hat 75 TSD Abonnenten und 32 Millionen Hits auf seinem Kanal. Selbst der Henning eytschpi42 hat 42 TSD Abonnenten und 10 Mio Hits. In die gleiche Richtung gehen alle die via TrueFire einen Schülerstamm haben. Ab und zu mal etwas Gear Talk und die Sache läuft. (Paul Glover, Martin Miller ... - eine neue Generation von Gitarristen, die mehr Attraktivität aus YouTube ziehen und Live praktisch gar nicht spielen. Es sei denn Clinic und Band vom Band .... aber die ist ein ganz anderes Thema und heir eigentlich OT) P.S. In Asien nennt der sich dann Jack Thammarat und hat 105 TSD Abonnenten und 37 Mio Hits.

Das sind Zahlen, da wird einer Messe schwindlig ... so viel Präsenz bekommst du nicht vor Ort. Klar wird die Information der Messe vervielfältigt. Dies ist aber mittlerweile eher Auftragsarbeit (also eingekaufte Dienstleistung) als Interesse der Medien. Ein Session Olli wird auf der Messe nur Sachen machen, die Session auch im Programm hat.

(und ich merke dies bei meinen Factory Tours auch ... auf die bekannten Gesichter der Presse, pralle ich immer nur bei den großen Herstellern, die auch Werbung betreiben. Bei National Resophonic, G&L, LsL, Tom Anderson ... war nie was los und man findet in "Schriftform" kaum Information. Jetzt sollte man ja meinen, dass Presse sich für Dinge interessiert über die andere nicht berichten, die aber interessant sind. Irgendwie nicht ganz .. ein Tom Anderson hat tolle Sachen zu zeigen und zu erzählen ... es gibt nur niemanden, der in DE für ihn Werbung macht ... folgerichtig auch kein Interesse darüber zu schreiben.)

Für das was den Hersteller eine Messe kostet, kann er sich 10 Jahre die 5 regional stärksten YouTuber leisten und mit Material "vollstopfen" ...

Gruß
Martin
 
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Insofern stimmt also die Analyse mit dem Internet als Vertriebsweg - die Hersteller haben mit Verzögerung reagiert.
Ist halt schade für uns Endkunden, die auf der Musikmesse nicht mehr die großen Namen und Stars finden.
 
Internet als Vertriebsweg

die auf der Musikmesse nicht mehr die großen Namen und Stars finden.

Für die Stars gilt das Gleiche ... eine Internet Community ist doch viel billiger zu erreichen, als ein Live Publikum. Ein nicht Unbekannter Musiker erzählt mir bei einer Ibanez Veranstaltung in Schweden, dass es sich monetär nicht mehr lohnen würde, wenn er wegen zu großem Pedal Board ein zweites Gepäckstück aufgeben müsste. Wie soll da in die Gage auch noch für ne Band reinpassen.

Dann biete ich ne Mischung aus "Teaching und Album", habe zwei Standbeine und eine Anhängerschaft, die sich über soziale Medien vergrößert.

Gruß
Martin
 
Aber irgendwie muss es ja die NAMM schaffen, nicht an Relevanz zu verlieren. Da sind die großen Firmen und Stars. Und hinfliegen müssen die ja auch in der Regel. Sind ja bei weitem niht alles US-Unternehmen die in LA sitzen.
 
Aber irgendwie muss es ja die NAMM schaffen,

Niedere Beweggründe :cool: ...

Es gibt eine Branchenaussage, dass die NAMM lange tot wäre, wenn sich nicht vor geraumer Zeit aus Chicago (im Januar sehr, sehr, sehr kalt) nach Los Angeles abgewandert wäre. Auch noch mit Disney nebenan und de Chance auch die Familie mitzunehmen und Urlaub dran zu hängen.

Und auch wenn da sicher ein Augenzwinkern mit dabei ist ... als Winter Escape ne geile Sache.

50 % der Stars der NAMM leben in /um LA. Einen Clapton und Co. suchst du dort vergebens. Albert Lee, Carl Verheyen und co. sind Stammgäste. Die NAMM hat es zudem auch geschafft sich als "Musiker Präsentieren sich" Messe darzustellen. So zieht seit Jahren eine Band in wildem Outfit über die Messe und verteilt Visitenkarten und betreibt Personenkult.

Gruß
Martin
 
Also wäre für Deutschland dann doch Berlin die Wahl der Qual. Hier wohnen die Künstler und sind einige Firmen ansässig. Zumindest sind mehr mehr bekannt, als von anderswo. ^_^
Aber der Sommer ist da auch nicht. Es schneit aktuell. :D
 
Hier wohnen die Künstler und sind einige Firmen ansässig.

Vom falschen Punkt in LA brauchst du genauso lang zur NAMM, wie von Berlin mit dem Flieger und der S-Bahn nach Frankfurt :)



Wir hatten auf dem 405 (four or five hours to get anywhere) auch schon unseren Spaß.

Gruß
Martin
 
Hat Anaheim keinen Flugplatz?
 
International wird es schwierig :) Die USA hat nicht an jedem Platz die nötigen Grenzkontrollen ...

Der nächste ist der - ja, ja - wie könnte es anders sein ;) - John Wayne Airport von Orange County ... Was dort so fliegt, siehst du hier:

http://www.ocair.com/arrivals/?panel

Gruß
Martin

P.S. an der Spalte 4 (Partner) kannst du ganz gut erkennen, ab wo du in internationales Streckennetz eintauchen kannst - ohne zwei getrennte Tickets kaufen zu müssen.
 
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Steinberg? :D

Beste Grüße
Dita
 
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Zum Thema Anreisekosten für die Aussteller/Hersteller. So ganz lasse ich das nicht gelten. Entdecke ich Tage nach der MM YT Videos u.a. von ESP , Schecter von der MM aus dem B2B Bereich....:mad::bad:
Also die hatten einen Stand und waren vor Ort... inwiefern sind die Anreisekosten für die Herrschaften nun billiger wenn sie nur im B2B Bereich ausstellen?:gruebel:
 
ESP; FGN ... usw. sind im B2B durch die Vertriebe anwesend - nicht durch die Hersteller.

Vertriebe tuen aber auf der Messe tatsächlich "verkaufen" ... und "Presse" Themen abarbeiten. Zusätzlich sind sie meißt aus DE.

Gruß
Martin
 
Namm
MM

:confused::gruebel:

War das dann auf der Namm also auch nur der Vertrieb?
 
Naja, wenn ich an die großen Wände (bzw. eine wirklich große Wand) von ESP auf der Messe denke. Das kostet bestimmt deutlich mehr so viel Fläche anzumieten, so viele Instrumente zu transportieren, alles auf- und abzubauen, inkl. Personal für die ganze Zeit und für verschiedene Aufgaben inkl. Security. Möchte man das dem Publikum nicht jedes Jahr auf der Messe zeigen, so ist das dann halt die Entscheidung von ESP. Oder Fender und wer sonst noch nicht da war in erster Instanz wie gewohnt mit großem Produktspektrum.
 

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