Darf ich vorstellen: Mike Sanden
http://sandenguitars.com/en/ … und seine neue R14 …
Bei allen meinen bisherigen Messebesuchen habe ich sehr gerne einen Stop bei Mike Sanden eingelegt. Ursprünglicher Anlass waren seine zig zack Fretts die eine tempered Stimmung zulassen … also eine Kompensierung der kleinen benötigten Abweichung der Tonhöhe gegriffener Akkord-Noten darstellt.
Diese Fretts haben es unter anderem auch auf eine JEM von Steve Vai geschafft Mehr dazu im Messebericht 2013 ==>
#8 und ff.
Allerdings war auch Homesick Mac nicht ganz unbeteiligt, denn als kleine Erholung zwischendurch ist ein wenig akustische Gitarre genau das Richtige.
Trotz des Vorsatzes vielleicht doch mal 2 Wochen bei Mike in Schweden zu verbringen und mich am Bau meiner eigenen Akustik einzubringen, habe ich es bis Dato allerdings nicht hinbekommen - und da fertige Instrumente durch den Bau nach Auftrag praktisch nicht verfügbar sind, konnte ich nicht spontan zuschlagen, wie es sonst meine Art ist.
Die erwähnte R14 ist dabei allerdings eine Ausnahme. Sie nimmt durch die kleine Bauform so wenig Platz in der Werkstatt ein, dass Mike 4 davon gleichzeitig bauen kann. Dies ist auch nötig um das Holz vernünftig zu nutzen. Nun ja, wie ihr oben vielleicht wahrgenommen habt, ist der eine zur Verfügung stehende "Freelancer" bei mir eingezogen. Beim Post Messe Bier haben wir aber auch die Chance genutzt uns noch mal ausgiebig zu unterhalten. Die R14 kommt übrigens - sofern man sie nicht in seiner Werkstatt abholt - immer mit passenden Case. In summe ist es allerdings so überschaubar und leicht, dass zwei davon problemlos in ein Overhead Compartment des Airbus 320 passen. (das passende Bild muss ich nachreichen, der Kamerachip auf dem es sich befindet fliegt gerade zurück nach Sachweden ..)
EDIT:
So kauft Mike seit Jahren sein Holz vom gleichen Zulieferer, der seinerseits direkt mit "kompletten Bäumen" anfängt. Einige Stämme davon sind so groß, das Mike mit bestimmten Serien bereits seit Jahren vom "gleichen" Baum kauft. Nun ja, die 25 - 40 Gitarren die bei ihm in Handarbeit pro Jahr entstehen brauchen halt nicht so viel Holz. Natürlich folgte bei der Vorlage gleich meine Frage nach "wie gleich klingen 2 gleiche Gitarren?" … und er sagte, dass er zwar gefühlt immer im gleichen Tonbereich landet und auf den jeweiligen Toncharakter des Models hinarbeitet - es aber zu 100 % nicht sagen kann in wie weit er das auch trifft. Zum Zeitpunkt wenn er die nächste Gitarre baut, ist der Vorgänger bereits beim Kunden und daher ist die Referenz die Erinnerung und evt. vorhandenes Tonmaterial. Durch den Bau in 4 er Formation sieht das bei der Roots R14 etwas anders aus. Da konnte er jetzt zum ersten mal direkt in seiner Werkstatt die Gitarren gegeneinander spielen. Wie zu erwarten lagen die sehr sehr nah bei einander, waren aber nicht deckungsgleich.
Sein zweites Standbein hat Mike als Berater für Tanglewood - und ihrer Fertigung in Asien. Mit Tanglewood hat er eine hochwertige - aber mit überschaubaren Preisschildern - Inspired by Mike Sanden Serie aufgelegt, bringt sich aber auch in die Serienproduktion der Massenware ein. So wurde zuletzt noch mal am Bracing verändert um den Gitarren mehr Stabilität bei "unsachgemäßer" Behandlung (Thema Feuchtigkeit) zu geben. Eine massive Decke wird ja besonders gerne als Kriterium für eine "gute Gitarre" hergenommen und so berechtig dies vom Sound vielleicht sein mag, so bleibt dabei ein kleiner Aspekt unberücksichtigt. Besonders günstige / billige Gitarren bekommen meist von den Kunden nicht die Aufmerksamkeit die sie aufgrund der massiven Decke verdient hätten, denn eine massive Decke ist deutlich anfälliger für Veränderungen der Feuchtigkeit der Luft.
Daher haben wir hier im Video mal ein paar Tipps zusammen getragen, bei denen bitte nicht nur die Besitzer teuerer Sandend, Martins und Co. zu hören sollten !!! Jeder mit massiver Decke tut sich einen Gefallen mit ein wenig Achtsamkeit.
Viel Spaß mit der ersten Randnotiz meiner Tour durch die Messe
Gruß
Martin