Eine Menge über Chuck Berry kann man in diesem Video erfahren, eine absolut sehenswerte Doku:
Amazon.com: Chuck Berry - Hail! Hail! Rock 'N' Roll (1987 Documentary): Music: Chuck Berry
Leider kann ich es auf amazon.de nicht finden.
Und wer meint seine Songs bestünden immer nur aus 3 Akkorden, dem muss man sagen, dass genau das den Rock N' Roll ausmachte. Hierzulande ist es zwar üblich, englische Sachen zu hören aber auch nicht zu verstehen bzw. gar nicht auf den Text zu hören und deshalb die Songs auf die Musik zu reduzieren. Chuck Berry sagt aber von sich, dass seine große Stärke die Poesie sei, er ist also ein Geschichtenerzähler.
Beeindruckend erzählt in der Doku Bruce Springsteen, der in jungen Jahren, als er gerade seine erste Platte herausgebracht hatte, bei einer Veranstaltung auftrat, in dessen Programm als Hauptacts erst Jerry Lee Lewis und dann Chuck Berry angesagt waren. Mit Chuck Berry war ausgemacht, dass der Veranstalter die Begleitband zu stellen hatte, Springsteen überredete den Veranstalter anstatt einer lokalen Band ihn und seine Band zu nehmen, denn er war ganz scharf darauf mit Berry zu spielen.
Also traten erst Springsteen auf, dann Jerry Lee Lewis. Und als letzterer sein Programm schon abgeschlossen hatte, war Berry immer noch nicht aufgetaucht. Der Veranstalter war schon sehr nervös und wollte Springstenn überreden noch einmal alleine aufzutreten, was dieser ablehnte. Schließlich tauchte Chuck Berry exakt 5 Minuten vor Beginn seines Auftritts doch auf. Ganz alleine, offenbar selbst mit dem Auto gefahren, mit nur einen Gitarrenkoffer in der Hand. Er verschwand sofort mit dem Veranstalter in dessen Büro. Berry soll für diesen Auftritt elftausend Dollar bekommen haben, wobei ausgemacht gewesen sein soll, dass er eintausend Dollar wieder zurückgeben werde, wenn die Band OK wäre und die Gerätschaft funktioniert habe.
Springsteen erzählt weiter, dass er von Chuck Berry nachdem dieser aus dem Büro kommt und auf die Bühne geht, auf die Frage: "Was werden wir denn spielen, Chuck?", als Antwort nur: "Some Chuck Berry songs", gibt. mehr nicht. Er nimmt seine Gitarre aus dem Koffer stimmt sie, ignoriert weitere Fragen nach dem Song, klopft kurz mit dem Fuß ein legt dann einfach los. Die Band ist in Panik, keiner weiß welcher Song das ist und schon gar nicht in welcher Tonart. Der Bassist ist die Rettung er findet's am schnellsten heraus und das ganze läuft im Großen und Ganzen gar nicht so schlecht, bis bei vermutlich "Johnny B. Goode" der Gitarrenverstärker draufgeht. Chuck Berry packt daraufhin kurzerhand seine Gitarre ein, winkt dem tobenden Publikum noch, wirft sich in sein Auto und fährt wieder weg.
Springsteen muss während der Erzählung dauernd lachen und ich kann es noch so oft sehen, ich muss da immer mitlachen, weil ich mir das alles so bildhaft vorstellen kann.
Eine Szene ist auch noch herrlich, in der er Keith Richards zur Sau macht, weil dieser sich erlaubt hatte, wärend einer Probe an Chucks Verstärker zu drehen. Keith wagt es sich zu rechtfertigen, er sei eben der Meinung gewesen, es hätte scheiße geklungen, woraufhin Chuck erst richtig ausrastet, weil das eben sein Sound sei und basta. Und wohlgemerkt: Chuck Berrys Sound ist wirklich scheiße von seiner ewig ungestimmten Gitarre einmal abgesehen.