Pentatoniken auswendig zu lernen sind sicher ein gutes Mittel, mal irgendwie mit freiem Spiel anfangen zu können.
Das ist ja sozusagen auch einfach Statistik, wenn man mal tiefer in die Harmonielehre eintritt kann man sich ja mal zusammenschreiben, wie hoch die Chance ist, harmonisch komplett daneben zu liegen, es fallen eben ein riesiger Haufen Situationen weg, die sonst nur gewollt und gekonnt musikalisch Sinn machen, aber idR. eher bescheiden (oder schlimmer) klingen, wenn man beim "Skalenspaziergang" versehentlich darüber stolpert.
So, was ich aber in den Ausführungen des TO vermisse,
@gregoriw , du denkst anscheinend ziemlich "mechanisch", wie man ja auch im Erstpost sieht, irgendwelche Shapes, die übers Griffbrett verschoben werden und die Einwürfe wie von
@Dr Dulle , dass eine Pentatonik ja gar keine Sexte hat scheinst du nicht ganz zu verstehen. Das mag ja mit Pentatoniken noch aus vorher erwähnen statistischen Gründen noch funktionieren. Bei "ganzen" Tonleitern musst du wissen, welche Rolle welcher Ton im aktuellen Akkord einnimmt und deine Postings lesen sich eher so, als würdest du in mehr oder weniger gleichberechtigten Griffbrettpositionen denken:
Ich glaube nicht, dass das nötig ist. Es reicht ja schon ein Beispiel. Wenn du nun zum Beispiel eine Begleitung in E Dorian hast, kannst du die E minor pentatonic dazu spielen - zum Beispiel in der E-root position (12-15 12-14 12-14 12-14 12-15 12-15). Nun musst du aber shape 2 - und nicht wie zuvor shape 5 dazu spielen. Shape 2 (12-14-15 12-14 11-12-14 11-12-14 12-14-15 12-14-15).
Alleine da springt ja auch schon weiters ins Auge: Offenbar ist eine Skala für dich etwas, was mit der gesamten Tonart verbunden ist? Du liest "E Dorian" und spielst über alles, was kommt dieselbe Pentatonik? Irgendwo muss ja in so einer E-dorischen Begleitung mit ziemlicher Sicherheit ein A-Dur verbaut sein wenn sie dorisch klingen soll und da sind wir beim Punkt, wo du mit der Herangehensweise wohl einfach fern jeglicher Sinnhaftigkeit bist, demonstriert an den beiden Akkorden Em und A:
Du spielst die Em Penta (E-G-A-B-D)
Klar geht das ziemlich sicher gut. Beim Akkord Em sind E,G,B ohnehin Teil des Akkords, D passt als kl. Septime auch gut dazu, A ist eine Avoid Note, was aber ziemlich egal wenn von den anderen 4 Tönen jeder zumindest irgendwie bis hin zu perfekt eingegossen passt, sobald du merkst es drückt gegen den Akkord klingt JEDER der anderen Töne im vergleich dazu herrlich passend.
Beim A-Dur Akkord sind A und E leitereigen, G hat dieselbe Rolle wie vorhin das D (kl. 7) und das ist dafür diesmal die Avoid Note und das B klingt jetzt auch nicht unbedingt sehr schräg.
Aber dieses "Shapedenken" von den Pentatoniken auf modale Tonleitern übersetzen- das funktioniert womöglich gut zur Griffbrettorientierung, wenn du die schon gut intus hast. Aber vom "kann man XY zu YX spielen" - ne, das geht dann eher nicht mehr. Da muss dir klar sein, zu welchem Akkord du gerade spielst und welche Töne was mit diesem Akkord machen als nur auf "gleichberechtigten" Griffbrettpositionen herumzulaufen.
Also von den befreundeten, angeblich studierten Musikern kommt keiner auf die Idee, dir zu erklären dass du dieses System Pentatonik-Shapes nicht einfach x-beliebig erweitern kannst auf auf... naja auf was eigentlich? Chordskale-Theorie? Dafür müsste man ja zumindest schon so weit sein, ein- und demselben Ton im Bezug auf verschiedene Akkorde verschiedene Rollen zuzuweisen und zumindest aus vorher zitierter Passage heraus gehe ich davon aus, dass du das nicht tust.
Da würde ich mal in mich gehen und überlegen, warum sie offenbar nicht mit mir über Musik sprechen wollen bzw. warum sie mir offenbar nicht zuhören, wenn ich mit meinen Sichtweisen komme.
Grüße