Sehr gern
Ich ordne die Modes in der von Roon vorgeschlagenen Weise vol "hell" nach "dunkel" an und füge je ein Gitarrenpattern hinzu, bei dem ich davon ausgehe, dass man immer vom gleichen Grundton aus (z.B: A 5. Bund E-Saite) mit dem Zeigefinger auf der E-Saite beginnt.
1.
lydisch
Auf einer Saite:
0-2-4-6-7-9-11-12
Töne von A aus:
A B C# D# E F# G# A
Intervallbezeichnungen:
1 9 3 #11 5 6 maj7
Charakter:
Dur - aber mit der übermässigen Quarte (#11)
klingt hell und schwebend, "spacy" und modern. Regt zu Klangspielereien an, wird im Jazz und Fusion Bereich sehr oft benutzt. Ich hab aber auch schon gehört, dass die Metallfraktion darauf steht, weil der Tritonus #11 so gefährlich klingt. (da bin ich aber kein Experte, würde mich freuen von euch was dazu zu hören)
Charakteristischer Akkord: Dur maj7 #11
Pattern:
2.
ionisch (Durtonleiter)
Auf einer Saite:
0-2-4-5-7-9-11-12
Töne von A aus:
A B C# D E F# G# A
Intervallbezeichnungen:
1 9 3 11 5 6 maj7
Charakter:
Dur Tonleiter - die kennen wir - trifft man überall an.
Pattern:
3.
mixolydisch
Auf einer Saite:
0-2-4-5-7-9-10-12
Töne von A aus:
A B C# D E F# G A
Intervallbezeichnungen:
1 9 3 11 5 6 7
Charakter:
Dur Tonleiter aber mit der kleinen Septim
Ein Durakkord mit der kleinen Sept ist typisch für Blues. mixolydisch eignet sich also hervorragend, wenn man bluesy klingen will und eine Alternative zu den Pentatoniken sucht. Mixolydisch kann aber auch ganz anders klingen, je nach dem wie man die Tonleiter einsetzt kann sie zum Beispiel auch nach "alter Musik" oder celtic Folk klingen u.v.m
Pattern:
4.
dorisch
Auf einer Saite:
0-2-3-5-7-9-10-12
Töne von A aus:
A B C D E F# G A
Intervallbezeichnungen:
1 9 b3 11 5 6 7
Charakter:
Moll - aber mit der grossen Sexte
Auch hier kann das klanglich verschiedenes bedeuten. Der charakteristische Akkord - moll6 klingt sehr jazzig "Bigbandsound". Oft kommt dorisch in der Pop un Rockmusik zum Einsatz, wenn ein jazziger Charakter erzielt werden soll. Dorisch kann aber auch nach "alter Musik" klingen und man findet z.B. viele alte irische und englische Tunes die Dorisch benutzen. Am häufigsten sind kleine "Ausflüge" ins dorische anzutreffen, wenn in Moll die "Dur-Subdominante" zum Einsatz kommt:
Beispiel:
House of the rising sun
Am C
D F Am C E
Pattern:
5.
äolisch natürliche moll - Tonleiter
Auf einer Saite:
0-2-3-5-7-8-10-12
Töne von A aus:
A B C D E F G A
Intervallbezeichnungen:
1 9 b3 11 5 b6 7
Charakter:
Molltonleiter
Charakteristisch ist der Mollakkord + kl Sexte, klingt sehr schwer und tragisch, ganz anders als die dorische Variante. Moll kennen wir natürlich in allen möglichen Zusammenhängen, aussen vor bleiben an dieser Stelle noch die typischen Varianten Harmonisch moll und melodisch moll. Eine schöne Sache ist "Alle meine Entchen" mal in moll zu spielen - da versinken die Entchen in der Moldau
Pattern:
6.
phrygisch
Auf einer Saite:
0-1-3-5-7-8-10-12
Töne von A aus:
A Bb C D E F G A
Intervallbezeichnungen:
1 b9 b3 11 5 b6 7
Charakter:
Molltonleiter aber mit der kleinen Sekunde (b9)
phrygisch spielen Gitarreneinsteiger oft schon ganz am Anfang, (meist ohne es zu wissen) wenn sie die Töne der C_Dur Tonleiter in der 1. Lage bis zum tiefen E herunterspielen. Da erklingt phrygisch - nicht C-Dur! Klingt gleich etwas spanisch, auch wenn die Flamencotonleiter noch etwas anders funktioniert. Die b9 eignet sich auch hervorragend für gefährliche Riffs a la Metallica.
Pattern:
7.
lokrisch
Auf einer Saite:
0-1-3-5-6-8-10-12
Töne von A aus:
A Bb C D E F G A
Intervallbezeichnungen:
1 b9 b3 11 b5 b6 7
Charakter:
moll - aber mit der kl Sekunde und der verminderten Quinte
Diese Tonleiter klingt sehr "wackelig" sie will sich nicht recht als moll- oder Durtonleiter zu erkennen geben und klingt eher wie ein alterierter Dominantseptakkord, der nach Auflösung strebt. Lokrisch ist aber auch sehr gefragt in den Schwermetall-Riffschmieden - z.B.: "Enter Sandman" von Metallica. Auch in diesem Fall wird sehr bewusst der Tritonus b5 zum Einsatz gebracht. Ich hab mal gehört, das die Metallfraktion aus dem Tritonus eine Kreuzsymbolik herleitet (ganz ähnlich wie schon Johann Sebastian Bach es auf seine Weise getan hat, aber das sollten lieber die Experten erklären) um natürlich in ihrem Falle nicht unseren Erlöser - sondern den Teufel zu ehren ;-) ist da was dran?
Pattern:
Dies mal zum Ersten.
gw