Modeling – Active Speaker – im PROBERAUM

  • Ersteller OliverT
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Könntest Du bitte kurz erörtern, was genau Du damit meinst?
Kein anderes Instrument klingt i.d.R. nackt im unbehandelten Proberaum so anders wie der Drum Sound, den man im Studio produziert bzw. hört. Besonders wird eben der Mittenbereich zugemüllt, der im Studio durch das ganze Processing frei gemacht wird, um Platz für die anderen Instrumente zu schaffen. Deswegen haben so viele Modeling Nutzer auch Probleme, dass ihre Sounds im live / Band Betrieb nicht richtig übersetzen, da der Mittenbereich schon komplett dicht ist und man hier in bester Marshall Manier nur mit immer noch mehr Mitten kontern kann. Ich selbst spiele seit Jahren in der Band mit EDrum Kit. Hierdurch lösen sich die ganzen Probleme von selbst und die Sounds funktionieren zu Hause im Studio genau wie im Proberaum oder live. Das kann und will und natürlich nicht jeder. Hier muss man dann eben sehen, dass man so gut es geht den Drum Sound kontrolliert. Das fängt bei der Auswahl der Kessel und Becken selbst an bzw. der richtigen Felle und der richtigen Spieltechnik. Dann natürlich eine effektive akustische Behandlung des Raumes (keine Eierpappen!!!) oder ggf. ein gewisses Maß an Isolation der Drums z.B. mit mobilen Absorbern.
 
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Kein anderes Instrument klingt i.d.R. nackt im unbehandelten Proberaum so anders wie der Drum Sound, den man im Studio produziert bzw. hört. Besonders wird eben der Mittenbereich zugemüllt, der im Studio durch das ganze Processing frei gemacht wird, um Platz für die anderen Instrumente zu schaffen.

Ich habe in der Tat noch die den Schlagzeugsound als Konkurrenz im Mittenband empfunden.

Base und Toms sind ja ohnehin eher kurze Impulse die dann ja auch durchdringen sollen. Snare und Becken sind kritischer, sollten aber ohnehin nicht dauerhaft flächig und auch dynamisch kontrolliert eingesetzt werden.

Du hast natürlich Recht, dass auch beim Schlagzeug im Studio die EQ und Dynamik-Bearbeitung viel für einen transparenten Sound macht. Aber für mich war wie gesagt der Drummer als Gitarrist im "Kampf" um die Frequenzen niemals ein primärer "Fressfeind". Viel entscheidender finde ich die passende Dynamik des Drummers.

Ein E-Drum fand ich sogar oft schwieriger im Bandsound zu platzieren, das mag mit Sicherheit aber an der Qualität der damaligen E-Drums gelegen haben. Nach meinem Eindruck war da aber irgendwie immer die Gefahr da, dass das E-Drum merkwürdig abgekoppelt zum Rest war.
 
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Ein E-Drum fand ich sogar oft schwieriger im Bandsound zu platzieren, das mag mit Sicherheit aber an der Qualität der damaligen E-Drums gelegen haben. Nach meinem Eindruck war da aber irgendwie immer die Gefahr da, dass das E-Drum merkwürdig abgekoppelt zum Rest war.
Das stimmt, früher klang der ganze EDrum Kram wirklich fürchterlich und der ganze veraltete Müll von Roland (selbst die Top Serien) tut es immer noch. Man muss sich schon wirklich intensiv damit beschäftigen, aber dann ist es durchaus möglich, den Studio Sound wie von den großen VSTi Bibliotheken 1 zu 1 auf die Bühne zu bringen. Imo gibt es keine andere Maßnahme, von die klangliche Situation in einer Band so sehr profitiert.

Ich hatte aber auch mit dem Kemper in den ersten Jahren auch gegen Röhrenamps und analoges Schlagzeug in einer mega lauten Metal Band keine Probleme. Ich hatte eine Yamaha DXR12 in der angeschrägten Monitorposition direkt ins Gesicht und eine auf einem Stativ seitlich von mir stehend. Das war klanglich wirklich top und die Gitarre war überall gut zu hören, deutlich besser als der andere Gitarrist mit Röhrenamp und 4 x 12.
 
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Das stimmt, früher klang der ganze EDrum Kram wirklich fürchterlich und der ganze veraltete Müll von Roland (selbst die Top Serien) tut es immer noch. Man muss sich schon wirklich intensiv damit beschäftigen, aber dann ist es durchaus möglich, den Studio Sound wie von den großen VSTi Bibliotheken 1 zu 1 auf die Bühne zu bringen. Imo gibt es keine andere Maßnahme, von die klangliche Situation in einer Band so sehr profitiert.
Ich hatte in zwei Bands technisch wirklich gute Drummer. Wenn die dann auch noch an einem guten und gutgestimmten Set saßen, blieben dahingehend für mich keine Wünsche offen. Bei den eher etwas wilderen Genossen war es immer ein wenig Kampf und den Bandsound.

Aber klar, wenn man hochwertige VST-Libraries auf die Bühne bringen kann, dann hat man natürlich lautstärkeunabhängig einen sehr guten und "fertigen" Sound. Im Grunde kann die Band dann in Zimmerlautstärke loslegen und es klingt trotzdem noch gut. Ehrlich gesagt, wäre das mit zunehmenden Alter sogar durchaus meine Idealvorstellung, auch wenn Laut natürlich geil ist :) Aber Dauerhaft gut hören ist irgendwie noch geiler.

Dann braucht es im Grunde nichtmal mehr den klassischen Proberaum.

Und nun schnell wieder btt. :engel:
 
Oh ja, bevor hier noch mehr gesetzte Bäume den Blick auf den Wald versperren ;) .

Ich glaube @OliverT ist (gitarristisch gesehen) ein ausgewachsener Holzfäller mit gut geschärfter Axt, der sich von ein par Bäumen nicht beirren lässt :) Aber im Sinne weniger rustikaler Zeitgenossen ist es in der Tat sinnvoll, das Thema nicht weiter ausufern zu lassen und erstmal die Erfahrungen des TE abzuwarten.
 
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In der Wartezeit kann ich noch meine Erfahrung beisteuern, auch auf die Gefahr hin, daß sie möglicherweise nicht als hilfreich empfunden wird ;)

Ich habe in diversen Bands (Cover, Reggae, ...) Modeller an der Gitarre eingesetzt. Beim Monitoring war ich auch immer ein wenig ernüchtert. Die meisten Monitore waren mir tendenziell zu kühl oder harsch. Schon gut nutzbar, aber schön war irgendwie anders, zumindest für die Gitarre.
Dann kam ich einmal mit einem kleinen PA-Monitor von Lambda-Labs und ich hatte viele große Augen im Proberaum.
Ein 8-Zoller (!), befeuert mit einem Mooer GE200. Der kleine Monitor hatte genügend Bumms untenrum und es war sowohl durchsetzungsfähig als auch angenehm zu hören. (Ok, keine Metal-Combo, aber Rock-Cover)
Keine Ahnung, was die Jungs von Lambda-Labs da machen, aber das Ergebnis war einfach gut.
So gut, daß ich im Ernstfall tatsächlich einem Toni empfehlen könnte, auf der Bühne diesen Monitor zu mikrophonieren :D

Mit Geld geht manchmal viel. Das war mein Fazit ... Das Ding kostet neu auch ca. zehnmal so viel wie die anvisierten Kandidaten. Seit ich das Resultat gehört habe, ist mein Anspruch aber auf einmal stark angestiegen.
Auch z.B. eine QSC K8.2 kann da bei mir nicht mehr mithalten. Wie so oft gibt's keine Grenze nach oben ...
 
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Also ich habe ja so eine kleine Odyssee hinter mir:
Mein letztes Amp-Setup umfasste einen Vox AC30HW2x der trotz Mastervolume irgendwie immer zu laut war. Mit einer Fryette Powerstation hatte ich den dann ohne MV (klingt einfach besser) super gut einpegeln können. Trotzdem immer noch klassisches Problem mit dem Mitgitarristen und Sänger ... "Du bist zu laut" oder ich empfinde mich zu leise.
Dann bin ich über ein Headrush-Pedalboard, dass eigentlich erstmal nur mein Effektboard ersetzen sollte, stepweise schließlich zum Komplett-Modelling gekommen und habe dann auch Powerstation und Vox gegen eine Headrsuh 112 gewechselt.
JA - die Lösung klingt nicht so edel - ABER sie klingt keinesfalls schlechter, weil eben auch irgendwie klarer. Und GANZ WICHTIG: Durch die Monitorform kann man die Lautstärke wirklich perfekt auf sich abstimmen, ohne andere zu stören.
Viele in den Ami-Forum schwören ja darauf die Headrush auf einen Ständer zu stellen ... gefiel mir gar nicht.
An der Wand gestellt klingt die Box in der Tat zu boomy. Im Raum oder an der Bühnenkante aber gar kein Problem, wenn man sinnvolle LowCuts gesetzt hat. Die Box zwingt einen quasi dazu seine Sounds aufzuräumen, was dann nachher über PA nur von Vorteil sein kann.
Den Tipp mit dem Kompressor am Ende kann ich bestätigen. Ganz am Ende der Kette und fein dosiert bringt das nochmal einen Feeling-Kick für Clean- und offene Crunchsounds. Bei High-Gain schalte ich den immer aus.
 
Hi, melde mich nach ausgiebigem testen zurück.

Hat zwar über 1 Woche gedauert, dafür um viele Erfahrungen reicher.

- PA in der € 3.000 Kategorie
- Headrush 108
- Headrush 112
- Harley Benton 112 A
- Harley Benton G 212

Folgende Erfahrung im Live/Proberaumbetrieb des Helix.

Über Band-PA
Da wir auch die Röhrenamps (Randall, Crate, Mesa, Peavy) über die PA laufen lassen, und die Amps selbst dann gar nicht so laut machen müssen, konnte festgestellt werden, dass der Helix und die "echten" Amps zum Schluss über die PA Top klingen. Diese Disziplin hat der Helix 1A hinbekommen. Dabei ist es völlig egal ob Clean, Crunch, Lead oder High Gain.

Headrush 108, 112 und HB 112 A
- klingen alle sehr ähnlich, da zu differenzieren fällt mir schwer
- Einsatz als Monitor sehr gut (in meinem Fall würde das also als Monitor genügen)
- alle 3 bügeln irgendwie den Klang glatt, auch wenn alle 3 gut klingen und vor allem die 12" Varianten auch ein sehr gutes "untenrum" haben, klingt es irgendwie "künstlich", irgendwie zu sauber
- Clean noch alles ok, aber mit Zerre klingt das mir zu "rein"
- klingt eher wie es gedacht ist: Amp der über Micro abgenommen ist und der Klang klang kommt von CD (grob beschrieben)

Harley Benton G 212
- was völlig anderes wie die 3 oben genannten Active Boxen
- klingt absolut authentisch, klingt einfach wie ein Amp klingen soll
- Bei Clean Klang sind die Unterschiede gravierend was Hall oder Delay betrifft, man hört viel mehr "Raum" was den anderen 3 nicht gelingt
- Auch bei Crunch, Lead oder High Gain hat man das Gefühl: Ja, das ist Röhre

Soviel zu einem Kurzbereicht.

Bin sehr, sehr überrascht gewesen, was ein extremer Unterschied zwischen den beiden Varianten doch vorhanden ist.
 
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Na, das ist doch mal wirklich sehr informativ! Daumen hoch und Kekse rüber!
 
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Ich hab mal nen kleinen, ganz kurzen Vergleich aufgenommen, IR vs real Cab im Wechsel.
Falls es interessiert, bitteschön:

 
So, manchmal lässt einen ja der Ersteindruck in der Euphorie die Sinne vernebeln.

Deshalb Nachschlag aus der Praxis im Proberaum (Größe ca. 9 x 9 Meter)

Nach 4 Stunden intensiven weiteren Tests
- Helix & Harley Benton G 212 sind schlicht weg exzellent
- ich weiß wirklich nicht was am Klang noch besser sein soll, egal ob Clean, Crunch, Lead, High Gain
- auch externes Feedback - attestiert Top Klang
- anderer Gitarrist spielt seit 80er Röhre -> Ist jetzt am überlegen auf (Kemper, Fractal, Helix) umzusteigen

Ich habe hier viel gelesen, wie immer wieder Leute meinen, ja für zu Hause ist das Modeling Zeug ok, aber im Proberaum haben die keine Chance gegen die "echten" Amps.
Da ich bisher in diesem Bereich nicht "richtig" mitreden konnte, bin ich mit dieser Einstellung auch in den Proberaum.
Es ist das Gegenteil der Fall, bei hoher Lautstärker geht in der Tat die Sonne auf.

Was ich gelernt habe:
Für außerhalb der 4 Home Playing Wände wird folgendes extrem wichtig:
- Was zu Hause noch gut klingt, ist oft unser "falsches" Gehör (zu viel Höhen, zu wenig Mitten)
- Also, habe ich ALLE Programme überarbeitet, weniger Höhen, mehr Mitten
- Bei den IR ein Bass Cap von 100 Hz und die Höhen ein Cap unter 13khz teils sogar runter bis 8khz (kommt auf die IR an, aber weiter runter tut dem Sound unheimlich gut)

Also, wer schon immer mit dem Gedanken gespielt hat auf Modeling umzustellen, aber Angst hat das funktioniert im Proberaum oder unter Live Bedingungen nicht -> Falsch - Im Gegenteil, durch die Technik und ohne Abnahme über Micro, habe ich einen exzellenten Klang auf der PA und auf meiner 2x12.
 
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Ja, die Active.
 
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Hi Oliver,
Ist die HB 212A auch etwas für zuhause? Also auch leise (kein Bedroom) spielbar? Oder dort lieber über Nahfeldboxen? Mist, ist ja Offtopic..
 
Also der Unterschied zwischen Nahfeldmonitore und einer HB 212 G sind immens, sprich, das hat klanglich nichts miteinander zu tun.

Würde das wie folgt definieren:
Die Nahfeldmonitore klingen mit dem Helix, wie halt der Endmix klingt, wie über eine Anlage.

Diese HB G212A FR klingt einfach wie eine Box mit Amp, mit deutlich mehr Dynamik, sprich, wenn Du in die Saiten reinhaust, dann ist das eine ganz andere Dynamik als über Nahfeldmonitore.
Diese Dynamik haben die oben genannten FRFR Speakern deutlich weniger.

Habe die Box, zu Hause im Einsatz, sowie als Monitor im Proberaum - Also sowohl leise, als auch laut.
 
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Aber du spielst diese Box auch mit IR, oder @OliverT?
 
Richtig, exakt gleicher Sound im Programm, und 2 völlig unterschiedliche Wirkungen ......

@HD600
Nach wie vor kannst Du auch mal zu mir nach Walldorf kommen, ist ja nur ein Katzensprung ;)
Muss man einfach gehört haben.
 
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Nach wie vor kannst Du auch mal zu mir nach Walldorf kommen, ist ja nur ein Katzensprung
Und nochmal danke ich dir für dein erneutes Angebot. Nächste Woche hätte ich sogar frei nur mein Kiste spinnt mal wieder. Ich habe gerade über 2.000,- € reingesteckt und dachte jetzt ist Ruhe im Karton aber nein, gestern hat wieder die Luftfederungsanzeige geleuchtet und ich bin total verunsichert (20 Jahre alter Landrover Discovery). Im Nachhinein hätte ich mich lieber davon trennen sollen und einfach Carsharing nutzen sollen, wäre damit wohl besser gefahren. Das muss ich nächste Woche noch klären aber Carsharing werde ich dann nicht klar machen können. Da muss ich 500,- hinterlegen und habe gerade eine Ladung Hochbeete für mein Garten bestellt. Na ja, das Wetter wird dennoch nix für Gartenarbeit was sein. Lust wäre auch das aber wie gesagt, muss wohl auf etwas später auf dein Angebot zurückkommen. :)
 
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OliverT hab Dank für deinen Vergleich und Bericht hier. Ich hatte heute diese Harley Benton G212A-FR entdeckt und fand sie gleich sehr interessant. Die angegebenen Mängel, wie kippeliges Verhalten bei stehender Positionierung kann ich verschmerzen, weil so würde ich die Box wohl nie nutzen. Ich werd sie dann mal testen wollen mit nem Kumpel, zusammen mit dem guten NuX MG-30.

....und lass dir die Kekse schmecken :)
 

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