@camus : "Modeler, sind das wirklich Alleskönner?" Frage zurück: "Was sollen sie denn alles können?"
Da es nahezu unmöglich ist, alles das Abzubilden was es auf dem Markt gibt, würde ich
"nein" sagen. Wenn aber der/die User/in eines Modellers alles das wiederfindet, was er/sie braucht, dann würde ich "
ja" sagen.
Die Entscheidung die für mich anstand sich für einen Modeller zu entscheiden war:
- Will man schleppen -> dann Röhrentop plus 4x12" Box plus Tretminen und und und...
- Will man nicht schleppen -> dann einen Modeller mit einem oder zwei FRFR-Monitor/en.
Ich habe vor 2019 ein Stereo-Rack gespielt. Vollröhre. Da wog alles zusammen ~100 Kg und hatte keine Kleinwagen dienlichen Maße.
Dann kam das
Line6 Helix mit zwei FRFR-Monitoren: ~22,5 Kg ...und alles passte schön kompakt in einen Kleinwagen rein. Mit dem
Helix Stomp (hatte ich als BackUp) wurde es nochnmals um ~6 Kg leichter.
Mittlerweile gibt es diverse Modeller, die auch richtg gut klingen!. Nach den letzten Updates klingt sogar das
Helix ziemlich gut. Ich habe so nach eineinhalb Jahren zu
Fractal Audio gewechselt, zunächst das
FM3, jetzt das
FM9.
Mein Floorboard mit dem FM9 und 2 E-Pedale wiegt inkl. der XLR-/Netzspannungs-Combikabel ~14 Kg - und das ist auch das einzig schwere. Meine beiden FRFR-Monitore wiegen je ~7,5 Kg.
Die frage ob das
FM9 ein "Alleskönner" ist würde ich anders beantworten:
- Die Verstärkersimmulationen sind zu 99,9% authentsich.
- Hat man den Umgang mit IRs und der Anpassung der FRFR-Monitore kapiert, dann klingen die Boxensimmulationen atemberaubend gut!
- Fractal Audio (jedenfalls die 3. Generation FM3, FM9 und AXE3) ist HighEnd Studiotauglich!
- Die Effekte sind atemberaubend gut!
- Die parametrischen EQs sind absolut Studiotauglich! ...das hat z.B. bis heute das Helix nicht drauf.
- Die Möglichkeiten im "Grid" Presets zu erstellen und einzelne Parameter besonders anzuordnen sind atemberaubend vielfältig.
- Das man in den einzelnen Blöcken einzelne Parameter mit "Modifier" noch dynamisch anfassen kann (z.B. mit dem "Envelope Follower" u.m.) eröffnen weitere excellente Möglichkeiten seinen Sound zu formen!
- Oft braucht man keine Monitore mitnehmen, wenn eine gute FRFR-Anlage vor Ort ist. Live geht man via XLR direkt ins Pult - Mikrofonieren entfällt.
- Und da ist noch einiges mehr drinne.
- Ganz nebenbei ist das vorhandensein von FRFR-Monitoren auch immer eine kleine gute Gesangsanlage, die man mit dabei hat. Hier ist dann wiederrum die Stärke des Modellers, das man mit einer Akustik inkl. Abnahmesystem direkt in den Modeller gehen kann. Das kann man mit einem herrkömmlichen SetUp nicht.
Letztendlich eröffnet ein guter Modeller einem Möglichkeiten, die man mit einem herrkömmlichen analogen SetUp nie erreichen würde. Modeller schonen die Gesundheit, der Rücken dankt es einem.
Der einzige Nachteil, den ich bis heute bei Modellern sehe, ist: Es ist ein zeitaufwendiger Lernprozess. Besonders die Auseinandersetzung mit IRs und dem Cab-Block - es ist eine andere Herangehensweise. Viele Gitarristen kommen auch damit nicht klar und holen sich wieder eine kleine Endstufe und eine Giatrrenbox - den Cab-Block lassen sie dann weg. Damit berauben sie sich vieler Sound-Möglichkeiten. Ich persönlich würde den Weg über IRs immer wieder gehen.
Fractal Audio hat jetzt das
DynaCab-Prinzip eingeführt, damit wird es nochmals um Welten leichter, mit IRs umzugehen.
"Modeler, sind das wirklich Alleskönner?" ...beantwortet letztendlich jeder für sich ganz individuell
