[Mixing/Mastering] "Druck" - Was ist das?

  • Ersteller ProgPhil
  • Erstellt am
'Druck' in POP ist anders als in Metal und anders als in Rock und bei Dance/House ist das wieder was anderes bzw. wird anders erreicht.

Aber das ist doch schon mal ein guter Punkt.
Pop und Elektronica sind ja eher Low-End-Orientiert, dementsprechend wird so Druck erzeugt.
Metal und Rock sind von ihrer Instrumentierung her schon meist Mitten-lastig und aggressiv. Der Druck kommt wohl von den Tiefmitten und Mitten-Mitten. Und die Aggressivität (obere Mitten) wird noch seinen Teil dazu tun, denke ich. Alles Dinge die einfach schon in den Instrumenten, der Performance und letztendlich dem Gespielten drin sind. Die Kunst liegt wohl darin, das auf die entsprechende Art und Weise in Form zu bringen.
 
der erste Schritt nach dem schnippeln ist bei mir eigentlich fast immer, die Spuren mit dem EQ brutal zu säubern - ich brauche kein E bei Bass, Gitarre und vielleicht noch vom Synthie - da lege ich eigentlich schon fest, wo der 'Druck' herkommen soll und vermeide das es mulmt. Danach sollte der Mix schon einigermaßen in die richtige Richtung gehen. Dann kommt die Feinarbeit mit dem EQ um die Spuren noch etwas spezifischer zu bekommen - bei der Kick den Punch etwas betonen und so weiter. Dann kommt die Räumliche Verteilung mittels Pan, Reverb und wieder EQ. Nun kommen evtl. spezielle Effekte auf die Spuren und erst dann greif ich zum Kompressor.
 
Un schon wieder hast Du evtl. unbewusst einen neuen Punkt angebracht: Saubere Spuren haben potentiell mehr Druck. Das ist zum Beispiel eine der Sachen wo ich immer Probleme habe. ich sweepe da immer so trial-and-error-mäßig hin und her bis ich denke einen Bereich gefunden zu haben der ungünstig ist und ziehe diesen dann raus. kann es sein, dass gerade diese Frequenz-Bereiche generell unleicht einzuschätzen sind? Also ganz grob so zwischen 120-400 Hz. Wahrscheinlich auch wieder ein Punkt bei dem man mit einer guten Abhöre bevorteilt ist.
 
hör Dir dabei die Spuren nicht einzeln, sondern mit der/den entsprechend anderen zusammen an, zB Bass und Gitarre - da merkt man dann schnell, wo was weg muß. Dabei arbeite ich nicht Breitbandig, sondern setze da viele einzelne Peaks zum absenken ganz bestimmter Frequenzen - das können schon mal 10 oder mehr sein.

Ja, die Abhöre und noch viel wichtiger die Raumakustik spielen da eine entscheidende Rolle, aber in diesem Stadium arbeite ich auch oft nzusätzlich noch mit dem Kopfhörer.

Ich erlebe gerade beim Studiobau für einen Kumpel, dass dort selbst meine ollen Alesis M1 520 im Bassbereich viel mehr zu bieten haben, als ich das in meinem Büro bisher wahrgenommen habe ...
 
hör Dir dabei die Spuren nicht einzeln, sondern mit der/den entsprechend anderen zusammen an, zB Bass und Gitarre - da merkt man dann schnell, wo was weg muß. Dabei arbeite ich nicht Breitbandig, sondern setze da viele einzelne Peaks zum absenken ganz bestimmter Frequenzen - das können schon mal 10 oder mehr sein.

das habe ich mich auch vor kurzem selbst eingestanden... habe nie nen richtigen Roughmix gemacht und habe sofort viele Sachen nacheinander einzeln bearbeitet... das macht das ganze echt sehr kompliziert, werde davon jetzt vollständig Abstand nehmen. :great:
10 verschiedene Frequenzen... wow, das hätte ich nicht gedacht... das zeigt mir auch wieder, dass ich wirklich sehr genau hinhören sollte. Bei mir waren bisher 2 das Maximum ;-P. Das kommt bestimmt noch mit der Übung.
 
...und habe sofort viele Sachen nacheinander einzeln bearbeitet... das macht das ganze echt sehr kompliziert, ...

das kenne ich und habe das am Anfang im Computer auch gemacht - ist ja gerade am Rechner sooo schön einfach, eben schnell noch PlugIn x und noch ein y dazu, hier gedreht und da gedreht - das Ergebnis war dann immer ein Lotteriespiel - manche Mixe waren ganz gut und andere waren zum davon laufen, es war nichts reproduzierbar.
Mit der 'alten' Analogtechnik war man da zwangsläufig eingeschränkt, da man nur eine begrenzte Anzahl an Geräten zur Verfügung hatte und diese auch mit der Zeit ganz gut kannte ;)
 
ich lese morgen mal etwas in diesem Thread rum..habe mich bisher nicht geäussert, da ich einfach nicht die Zeit hatte zu lesen was so geschrieben wurde
 
nun, da anscheinend nicht mal mehr Lasse dem Thema "Druck" noch etwas hinzuzufügen hat...

ich lese immer wieder sowas von wegen bestimmte EQs würden ware Wunder im Bass-und Tiefmitten-Bereich bewirken - manchmal in Kombination mit irgendwelchen "Push-Pull-Effekten" und Sättigung vom EQ?
Ich nehme mal an,dass das heißt, dass mit einer LowCut-Kurve viel weggenommen und anschließend mit einem Shelve oder etwa mit einem Peak wieder ordentlich was dazugegeben wird...

Bringt sowas echt was? Ich kann mir nur vorstellen, dass es das lowend ruiniert? :confused:
 
Lasse hat sich aus dem Forum verabschiedet.

MfG
 
Ich nehme mal an,dass das heißt, dass mit einer LowCut-Kurve viel weggenommen und anschließend mit einem Shelve oder etwa mit einem Peak wieder ordentlich was dazugegeben wird...

Das hast du wohl falsch verstanden. Wenn du mit einem LOW-CUT alles unterhalb einer bestimmten Frequenz wegschneidest, hilft natürlich reinboosten auch nix mehr. Viel mehr geht es bei den von dir angesprochenen EQs, der berühmteste ist dabei wohl der Pultec, darum, dass im Grenzbereich ÜBERHALB DER LOW-SHELF-ANHEBUNG ein wenig abgesenkt wird, indem bei der (meistens) selben Frequenz abgesenkt und der Low Shelf angehoben wird. Das klingt besonders "musikalisch", und z.B. der Pultec ist darauf ausgelegt. Emulationen davon gibt es einige, z.B. von Waves, IK Multimedia oder Softube. Evtl. hilft dir eine Demo-Version dieser Programme weiter, um diesen Sachverhalt zu verstehen. Eigentlich ganz einfach! ;)
 
aha! vielen Dank für die Klarstellung. Es klingt also musikalischer. Muss es mal so ausprobieren. Habe auch gelesen, A. Wallace würde das oft - wenn nicht sogar immer - mit der Bassspur machen ...und seine Bässe sind nun mal druckvoll.
 
aha! vielen Dank für die Klarstellung. Es klingt also musikalischer. Muss es mal so ausprobieren. Habe auch gelesen, A. Wallace würde das oft - wenn nicht sogar immer - mit der Bassspur machen ...und seine Bässe sind nun mal druckvoll.

Ich hab letztens auf Youtube ein Tutorial-Video mit einer Bassdrum gesehen, die mit einer Pultec-Emulation bearbeitet wurde, und das klang oberamtlich!
 
Ich hab letztens auf Youtube ein Tutorial-Video mit einer Bassdrum gesehen, die mit einer Pultec-Emulation bearbeitet wurde, und das klang oberamtlich!

Man kann mit Bearbeitung schon noch was rausholen. Aber erstmal muss die Basedram selbst gut klingen, dann gut gespielt werden, dann mit einem geeigneten Mikrofon abgenommen werden ...... dann kommt erst mal lange nichts ......
........ und dann kommt irgendwann die Bearbeitung.

So, und wenn dann der Klang der Basedrum gut und druckvoll ist, dann muss sie auch in time sein, sonst nutzt das alles nichts (aber das gehört ja bereits zum "gut gespielt").

Aber: Um so etwas richtig beurteilen zu können, muss man eine gute Abhöre in einer guten Raumakustik stehen haben. Gerade bei der Basedrum gibt es von der Einstellung her schnell Unsicherheit, wenn die Abhörsituation nicht stimmt.
 
Hi Progphil,

ich finde dieses Free-EQ schon ganz gut geglückt:

http://www.leftoverlasagne.com/plug-ins.html

Ich nutze zwar lieber den Pultec der UADs, finde den aber schon ganz nett. Auch wenn er nicht so 100% klingt wie ein Pultec, ist er doch von der Bedienung ähnlich.
 
den habe ich zufällig schon, aber danke! Denkst Du echt man kann einen ähnlichen Effekt erreichen wie mit dem Vorbild? Das wäre schon absolutausreichend für mich. Bisher benutze ich für meine Musik eh nur den AD internen EQ für die Kick.
 

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