Hab mich zu seiner Zeit auch recht ordentlich mit dem typischen "Nirvana-Sound" auseinandergesetzt. Daher ein paar kleine Tips noch so am Rande:
Hör dir in jedem Fall den Mesa Boogie Studio 22+ an (youtube ist dein Freund!). Das Ding wird für einen Röhren-Kombo eigentlich zu recht moderaten Preisen gehandelt, aber 400-600 Euronen musst du schon rechnen. Zum ultimativen Kick kannst du nen Celestion Greenback nachrüsten. Nach meinen Informationen hatte Kurt am Amp Trebble und Bass eher moderat eingestellt, die Mid-Range aber volle Kanne aufgedreht.
Der DS-2 hatte folgende Einstellungen: Level voll aufgedreht, Tone um die 11-12 Uhr, Distortion natürlich auf Vollgas. Für die typischen cleanen Wabber-Sound brauchts natürlich noch den Small-Stone von EHX. Für die späteren Sachen kannst du dir noch den Tech21 SansAmp anschauen, der ist aber recht teuer (gibt auch nen billigen Behringer-Klon GDI-21 für 40-50 Euro, der IMO nicht so viel schlechter klingt).
Du darfst den Sound auch nicht nach den Studioaufnahmen bewerten! Hier kamen natürlich ganz andere Geschosse zum Einsatz. Im Studio nutzte er wohl gerne nen VOX AC 30, der mit Mikrofonen im Kaliber eines U87 abgenommen wurde. Das ist natürlich ne gaaanz andere Preisklasse. Und man sollte Steve Albinis Hexenkünste nicht unterschätzen
Zudem wurden natürlich mehrere Gitarren-Spuren übereinandergelegt. Beurteil den Sound lieber nach ungeschönten! Live-Aufnahmen.
Die verwendete Gitarre wird meiner Meinung nach jedoch ziemlich überschätzt. Er spielte neben Mustangs, Jaguars und Strats gerade in Anfangszeiten so ziemlich alles, was ihm in die Finger kam. Die Pickups sind hier viel entscheidender! DiMarzio Super Distortion in Bridge- und Neck-Position sollten hier die erste Wahl sein.
Und zum Abschluss noch was:
Den Sound eines Gitarristen zu kopieren ist für den Anfang ok. Aber das macht dich noch lange nicht zu Kurt Cobain. Der Sound kommt zu 25% aus den Fingern, zu 25% aus dem Equipment und zu 50% (auch wenns verdammt abgedroschen klingt) aus deinem Inneren. Du kannst nur verkörpern was du fühlst. Und vor allem DAS hört man am Deutlichsten.
Ich bin mir sicher, dass es kein Jahr dauern wird, bis dir das bewusst wird und du dich auf die Suche nach deinem eigenen Sound machst. Ich spreche aus Erfahrung...