Einmal will ich aber doch noch schwafeln...
Ich bin bekennender Modeller-Fan seit 1996, als ich meine erste CD gemacht habe. Ich habe zwei kleine Produktionen, im Wesentlichen als Hobby bzw. Spielerei mit echten Amps gemacht, als ich angefangen habe, mir selbst das Aufnehmen beizubringen, weil mich Tontechnik schon immer fasziniert hat. Fazit des ganzen Recordings: Ich hatte geile Gitarrensounds und ich hatte Scheiß-Gitarrensounds und zwar bei beiden Aufnahmemethoden: Digital komplett in Audiointerface, und Mikrophonierter Verstärker.
Woran liegt's?
Wenn ich etwas aufnehme, hängt das Ergebnis im Wesentlichen davon ab, ob ich einen Sound im Kopf habe, den ich realisieren will, ob ich eine Idee habe, wie das Instrument im fertigen Mix positioniert ist und klingt. Wenn das der Fall ist, habe ich ein konkretes Ziel, ich weiß wo ich hin will. Wie ich da hin komme, weiss ich, und nun ist es nur die Frage, mit welchen Hilfsmitteln. Ob POD oder Röhre, wenn ich weiß, was ich will, drehe ich die Regler so, dass das kommt. Wenn ich das nicht weiß, sondern nur die Töne kenne, die ich gleich spiele, aber nicht weiß, welche Effekte darauf liegen sollten oder wie genau die EQ stehen muss, dann habe ich meistens einen schlechten oder langweiligen Sound im fertigen Mix. Ganz egal, ob digital oder analog.
Fazit ist, dass der Kopf desjenigen, der produziert viel entscheidender für das Ergebnis ist, als die Frage POD oder Amp. Wenn ich einen gewissen Sound vor Ohren habe, dann kriege ich den auch, zumindest hat mich das meine Erfahrung gelehrt. Und mit dem POD aufnehmen ist weniger Aufwand und nachbarnfreundlicher, deswegen hat sich hier der Modeller durchgesetzt. Und wie gesagt, live halte ich das alles für Teufelszeug und den Untergang der abendländischen Kultur