Ich würde mich erstmal schlau machen, welches Genre dort überwiegend gespielt wird und mir dann davon die gängigsten Sachen vorher schonmal ansehen. Außerdem wäre es auch gut, ein bisschen Notenmaterial vor Ort bei der Hand zu haben. Im Jazz wären das dann üblicherweise Real Books, für Pop und Rock gibt es sicherlich auch entsprechende Songbooks. Für die "Vorbereitung" braucht man diese ja sowieso.
Es ist halt auch die Frage, wie gut du Dinge aus dem Stehgreif hinkriegst. Ein Profi mit jahrelanger Berufserfahrung wird viel leichter Anschluss finden als der unbedarfte Neueinsteiger, einfach weil Abläufe und Strukturen besser bekannt sind.
Und damit wären wir auch bei den Grundtugenden des Musikers. Neben dem Beherrschen des eigenen Instruments und den üblichen Talenten wie Rhythmusgefühl und Gehör braucht es auch immer einen Schuss Aufmerksamkeit für die Mitmusiker. Auf einer Session zu spielen ist in gewisser Weise, ohne da in Richtung Gesellschaftswissenschaft vordringen zu wollen, ein gruppendynamischer Prozess. Man muss eben miteinander (musikalisch) klarkommen, was bedeutet, sich selbst auch mal zurückzunehmen und darauf zu achten, was die anderen tun. Je nach Musikstil gibt es da mehrere Stellschrauben, die das betrifft: was und wieviel man spielt, ob überhaupt, in welcher Lautstärke,...
Das sind aber Dinge, die man nicht gut alleine üben kann. Ein waches Auge musst du schon haben, den Rest lernst du da.
Wahrscheinlich ist man als Neueinsteiger in diesem Bereich erstmal einer Reizüberflutung ausgesetzt.
Vielleicht wäre es auch gut, sich vorher mal solche Sessions als Zuhörer zu Gemüte zu führen und dann weniger auf die Musik selbst als auf das drumherum zu achten. Ich habe schon mal eine Klassikerin erlebt, die bei einer Jazz Session erstmal ganz erstaunt feststellte, dass "die da" ja "ohne Noten" spielen. Solche Überraschungen will man natürlich lieber im Publikum als auf der Bühne erleben