Mindset unter Gitarristen

  • Ersteller Flying Duckman
  • Erstellt am
worauf es ankommt, ist das die band zusammen gut klingt, das die instrumente zusammen gut klingen, das die musik als ganzes gut klingt.

es geht schließlich um die musik und die besteht im kontext einer band aus mehreren instrumenten, welche zusammen erklingen.

ich kann euch aus meiner erfahrung, ich bin sänger und gitarrist, nur beglückwünschen, wenn ihr keine sänger seid.

ich musste mich, wenn ich mich als sänger bei einer band vorgestellt habe, oft sehr bemühen, gehört zu werden, im sprichwörtlichen wie wörtlichen sinne ;)

man kann eine kunstvoll, dynamische gesangslinie eben nur über eine musik darbieten, welche raum für den gesang lässt. dies gilt für den kompositorischen wie klanglichen aspekt der musik.

was für mich als sänger in bands immer das größte problem dargestellt hat, war die lautstärke, die manche bei einer probe für nötig halten.

da sieht das mindset oft so aus, dass jeder der lauteste sein will, bzw sich lauter als die anderen drehen muss, weil er sich sonst nicht hört und frequenzen für den gesang bleiben sowieso nur die, die eben übrig sind.

da fragt man sich dann, ob die kollegen schon mal musik gehört haben, also ne studioaufnahme und ob sie sich mal bitte daran erinnern würden, wie so eine aufnahme, wenn gesang bestandteil ist, meistens aufgebaut ist.

ich mag es auch laut und ich probe auch allein, wenn ich gitarre und gesang übe bei einer lautstärke weit über zimmerlautstärke, ich bin ja auch gitarrist und weiß, dass der amp sonst
nicht klingt:D

manche leute aber verstehen nicht, das man als sänger für die lautstärke in der man singt, nur einen gewissen spielraum zur verfügung hat, da man die nötigen töne eben nicht alle einfach schreien kann und das es sehr nett wäre, paar frequenzen im gesamtsound jenseits vom "telefonsound" für sich beanspruchen zu dürfen;)

ansonsten finde ich das sich mit anderen vergleichen, um darauf zurückzukommen, nur so lange hilfreich, wie man sich selbst mit leuten vergleicht, die besser sind als man selbst, um sich daran zu erinnern, dass man am ball bleiben und weiter üben sollte, um sich weiter zu entwickeln.

man eifert ja in gewisser weise seinen idolen nach. irgendwann hat man ja mit dem spielen eines instrumentes angefangen, weil man eine bestimmte band, oder einen bestimmten musiker so mega fand, das man das auch machen wollte.

also alles in allem ist ein "positiver vergleich" für mich ok, andere runtermachen ist für mich ein no go.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wir sind ne extrem laute Band, und der lauteste ist der Sänger.
Es geht so und so ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
In meiner letzten Band brauchte der Sänger eigentlich auch kein Mikro, um gegen zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug anzukommen. Allerdings war das eine Bluesband, die es nicht gerade auf Lautstärke abgesehen hatte und der Sänger hatte ein sehr kräftiges Organ.
also alles in allem ist ein "positiver vergleich" für mich ok, andere runtermachen ist für mich ein no go.
:great: Genau so seh ich das auch. Oft bin ich in der Runde einer der erfahrensten Gitarristen und die anderen schauen "auf" zu mir. Muss ihnen dann erst mal verklickern, dass ich auch nicht mehr bin als ein Dilettant, halt in meinem Fall mit fast 40 Jahren Erfahrung am Instrument. Und wenn ich von anderen schon als großer Gitarrist gesehen werde, seh ich meinen Job halt darin, sie zu motivieren, aufzubauen und versuchen ihnen was von meiner Sicherheit an der Gitarre mitzugeben. Beibringen kann ich ihnen in der Regel eh nicht viel, bin eben doch nur Dilettant und vor allem kein guter Lehrer. Aber Motivator zu sein ist oft viel wichtiger!
 
Naja ih habe oft erlebt das Gitarristen ein riesen Ego fahren und im Prinzip oft Konkurrenzverhalten an den Tag legen, das macht es oft schwieirg finde ich. In meiner aktuellen Band hatte ich endlich jemanden der weitaus besser spielt als ich aber das einfach akzeptiert, es Songdienlich einsetzen kann und niemanden herabwürdigt, leider ist er im Streit gegangen (nicht mit mir, wir haben weiter Kontakt). Die Suche nach einem neuen Sologitarristen ist teils obskur, da könnte ich nen Buch drüber schreiben
 
...

"Ja, die Band XYZ ist schon gut, aber der Gitarrist ist scheiße."
"Wow, so schnell hat er auf noch keinem Album gespielt."
"Jaja, XYZ ist schon gut, aber ZYX steckt doch alle in die Tasche."

Auf YouTube gibts auch gefühlt kein einziges Gitarristenvideo in dessen Kommentaren sich niemand erblödet, welcher andere Gitarrist stattdessen viel besser ist oder dass das gezeigte doch billiger Mist ist. Als ob es nur um Komplexität ginge. Glaube auch, vor allem die unerfahrenen Gitarristen hauen solche Sprüche raus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich kenne solche Sprüche leider auch von Leuten, die echt was drauf haben. Allerdings stehen die nicht (mehr) oder kaum auf der Bühne. Ich denke, da bedingt aber auch das eine die andere Sache, wie ich am Anfang geschrieben hatte: Bei der Bewertung anderer schwingt unterschwellig immer mit, dass man sich selbst sehr kritisch sieht. Das kann im Falle eines wirklich krassen Egos dazu führen, dass man sich total überhebt, oder dass man sich nicht mehr traut. Was immer schade ist. Es geht - wie so oft - um den inneren Kritiker, der auf viele Arten in Erscheinung treten kann. Ich finde das jedenfalls ätzend. Musik ist was Schönes und im besten Fall beflügelt es die Zuhörer. Entweder, um selbst kreativ zu werden, oder auch einfach "nur", um mit einem besseren Gefühl aus dem Konzert zu gehen, als man hineingegangen ist.
 
Das mit diesem verquarkten Mindset bei Rockbands/Gitarristen ist sicherlich so. Das hat sich leider so entwickelt. Die Akteure selber, aber auch Fans/Medien haben dieses Klima geschaffen, was adaptiert und gelebt wird. Das ist aber gar nicht nur auf Musik begrenzt. Meine Tochter (und damit auch ich als Chauffeur...) nehmen regelmässig an Kunstradturnieren Teil. Klar ist dort auch immer Konkurrenz mit im Spiel, aber im Großen und Ganzen, gehen die Sportler dort betont fair und respektvoll miteinander um. Auch von Betreuern oder Eltern habe ich dort noch nie einen "Ausraster" erlebt. Ganz anders als ich mal auf einem Karate Turnier meiner Nichte mit dabei war. Die "Aggression" die da die komplette Halle erfüllte, war schon bemerkenswert. Ein total unterschiedlicher Mindset!

Aber zurück zu Muckerpolizei und Herabwürdigen statt Werschätzen der Musikerkollegen... Who care? Sind die Einschätzungen, Kommentare, die aus dieser Ecke kommen relevant? Nein! Diese Kommentare resultieren idR. nur aus eigener Unsicherheit. Man weiß doch selbst, wo man sich befindet. Mal ist man mehr und mal weniger zufrieden mit der eigenen Leistung. Da brauche ich keine Kommentar einer anderen Band die uns/mich klein macht, nur um sich selbst besser zu finden?

Da Live Musik zu machen monetär für den Ottonormal Musiker eh immer schon ein Desaster ist, bleibt doch nur als Motivation, dass solche Veranstaltungen einem Spaß machen und den sollte man sich daher auf jeden Fall bewahren und nicht durch diese überflüssigen Kommentare von außen (und leider manchmal auch innen...) kaputt machen lassen.
 
Auf YouTube gibts auch gefühlt kein einziges Gitarristenvideo in dessen Kommentaren sich niemand erblödet, welcher andere Gitarrist stattdessen viel besser ist oder dass das gezeigte doch billiger Mist ist. Als ob es nur um Komplexität ginge. Glaube auch, vor allem die unerfahrenen Gitarristen hauen solche Sprüche raus
Nicht nur dort. Auch hier. Wenn sich Jungspunte hier im MB abfällig über Größen wie Neil Young und dessen Fähigkeiten an der Gitarre äussern, der schon großartige Musik machte als die Kiddies noch als Quark im Schaufenster lagen, dann fällt einem ob der gezeigten Unverschämtheit nix mehr ein.
Man muß nicht jeden gut finden. Die individuelle Leistung jedoch sollte man respektieren.

P.S.: Mindset: https://www.dict.cc/englisch-deutsch/mindset.html
Ich musste erst googeln...:redface:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn sich Jungspunte hier im MB abfällig über Größen wie Neil Young und dessen Fähigkeiten an der Gitarre äussern, der schon großartige Musik machte als die Kiddies noch als Quark im Schaufenster lagen, dann fällt einem ob der gezeigten Unverschämtheit nix mehr ein.
Neben Unverschämtheit fällt mir noch eins ein, was solche Äußerungen zeigen: Unwissenheit. Oft in Verbindung mit einem Tunnelblick.
Man benötigt schon ein gewisses Auffassungsvermögen und eine Portion Aufgeschlossenheit, um gerade bei dahingeschlonzten, teils schräg und kaputt klingenden Gitarrenparts die dahinter stehende spielerische Qualität und teilweise Genialität zu erkennen (die ja auch nicht zwangsläufig gegeben sein muss).
Vor Jahren habe ich mich sehr über ein Review in einer Metalzeitschrift gewundert - jetzt wo ich diesen Thread verfolge bin ich mir sicher, dass es von einem Gitarristen verfasst wurde. Das Debütalbum der Progsupergroup Transatlantic wurde teils gelobt, die objektiv ;) gesehen fabelhafte spielerische Leistung des Gitarristen Roin Stolt wurde völlig verrissen. Da wusste wohl jemand noch nichts von Stilmitteln wie laid back oder “feeling“ überhaupt. Roin nagelt eben nicht jeden Ton exakt auf irgendwelche Zählzeiten, sein Timing ist oft frei aber geil. Für den Schreiberling konnte er mit Mike Portnoy und den anderen schlicht nicht mithalten. Dabei spricht eine solche Diagnose doch eigentlich nur Bände über den verengten musikalischen Horizont eines Menschen, der wahrscheinlich tatsächlich bei den Studiosessions des kritisierten Werks nicht hätte mithalten können.

So, endlich mal Dampf zu diesem Fall abgelassen, das wurmt mich schon seit 18 Jahren :igitt::D
 
Ich pers. kenne solche "Wer hat die dicksten Eier" Spinnerein fast nur vom Rock- bzw Metal Sektor.
Da scheint das teils schon fast zur Normalität zu zählen (sicher, es gibt Ausnahmen).
Son Gefrickel und Wettbewerbsunsinn geht mir am Allerwertesten vorbei, auch die ganze Gear-teuerer-Besser blablablubb Schwätzerei.

Ich selber komme aus der Folk/ Traditional Richtung, wo es einige ziemlich schräge Leute gibt, eben Indivualisten. Da gibts bei den Gitarreros weniger solche Diskrepanzen, egalob da nun jemand 3Akkord spiel nur kann, oder einer die halbe Jazz Meisterschaft innehat. Und wenn doch mal einer meint, den dicken Max oder Cäptn Schlaumann raushängen lassen zu müssen, na mein Gott, dann steht er relativ schnell alleine da, und quatscht mit seinem Bier weiter.

Mir isses auch Hubatz, ob nun Malmsteen, oder Dingsbums, oder Trulala für Sonstwen der Megajolli ist, solches pupertäres Fanboy gehabe hat für mich in der Musik (machen) nix verloren.
Klar redet man auch mal über Techniken, oder Licks usw, die irgendwer gut rüberbringt, aber dann is gut.
Zum Glück sind in unserem Bekanntenkreis die Gitarristen alle recht locker und umgänglich, da gibts son Pimmelmessen nicht. Wozu auch.
 
Ich denke es lässt sich nicht verallgemeinern, ich habe in fast 50 Jahren als Musiker alle möglichem Leute, ob an der Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keyboard oder Gesang kennengelernt, manche Bescheiden als Mensch und Riesen im Können, andere wiederum als absolute Spinner und Egofurzer auf die man nach kurzer Zeit keinen Bock hatte.
Wenn dann ist aber doch die Neigung zum Dissen bei Gitarristen und Sängern ausgeprägter als bei Basser, Drummer und Keyboarder, die da doch eher ruhigere Gesellen sind.
 
Gitarristen gibt es viele. "Jeder" spielt Gitarre oder hat mal. Auf der Bühne und davor. Ergo: jeder kann mitreden.

Gitarristen sind daher ersetzbar. Schon mal so eine Anzeige gelesen? "Wir sind eine derzeit vierköpfige Band bestehend aus Gesang, Drums, Keys, Bass - und wir suchen DRINGEND ein bis zwei versierte Gitarristen" :D

Gitarristen waren mal (bis in die 1990er oder so) im Vordergrund und sichtbar - die Gitarrenhelden haben einen gewissen Maßstab gesetzt an Sportlichkeit ("kannste dies oder das spielen oder biste dafür zu schlecht/langsam ...?). Gitarristen haben noch nicht gemerkt, dass sie in der aktuellen populären Musik (also dort, wo es eine gewisse Breitenwirkung gibt und Radio-Airplay, nicht nur in den warmen gemütlichen Nischen) nur noch eine sehr untergeordnete Rolle spielen.
 
manche Bescheiden als Mensch und Riesen im Können, andere wiederum als absolute Spinner und Egofurzer auf die man nach kurzer Zeit keinen Bock hatte.
Genau so ist es. Mit der Zeit lernt man viele verschiedene Typen an Musikern kennen - und irgendwann trennt sich die Spreu vom Weizen, man arbeitet lieber mit denen zusammen, die auch menschlich angenehm sind.
Was nützt es mir, den besten Gitarristen (oder Drummer, Sänger, Bassisten...) in der Band zu haben, wenn man menschlich nicht mit ihm klarkommt?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Es gibt ne super Scheibe von Peter Fox. Irgendwann fiel mir mal auf, null Gitarrensound auf der Scheibe.
 
Gitarristen haben noch nicht gemerkt, dass sie in der aktuellen populären Musik (also dort, wo es eine gewisse Breitenwirkung gibt und Radio-Airplay, nicht nur in den warmen gemütlichen Nischen) nur noch eine sehr untergeordnete Rolle spielen.

Es gibt ne super Scheibe von Peter Fox. Irgendwann fiel mir mal auf, null Gitarrensound auf der Scheibe.

Und? Wir sind hier im Gitarrenbereich - ist das dann Selbstgeiselung wenn man seine eigene "Nutzlosigkeit" Thematisiert? :D:evil:

Gruß
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Als nutzlos würde ich uns jetzt auch nicht abstempeln, das geht ja direkt ins andere Extrem. :D

Ein versierter Gitarrist hat schon viel Ahnung von der Musik, die er da macht. Und nicht selten sind gerade wir auch die Songwriter der Band, während Drummer Rhythmusmeister sind, die Bassisten nicht vorhanden und Sänger in der Regel edle Lichtwesen, denen man huldigen muss, wenn sie zum Gig das eigene Mikro nicht vergessen. :D

Spaß. So ein Gitarrensolo ist schon geil. Ich poliere meine eigenen Skills da ja auch immer wieder auf und hab auch nen recht hohen Maßstab. Die Denke einiger dabei nervt mich einfach.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Im Großen und Ganzen muss man einfach recht immun werden dagegen, was die anderen über die eigenen Skills denken. Entweder es ist ein Gedankenaustausch auf Augenhöhe miteinander möglich, oder man lässt es. Wobei es da durchaus auch den Equipmentvergleich geben darf, aber nicht in dem Sinn "meins ist besser als deins", sondern eher in die Richtung: mit welchem Zeug kriegst du deinen Sound hin.
Und spielerisch einander ein wenig auf die Finger schauen und von einander lernen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich denke, oft ist es so, das man neidisch auf den XYZ Gitarristen ist, wenn man sagt "ach, der ist doch gar nicht so gut....". Man ärgert sich, das man das nicht auch kann oder zu wenig übt :) Was ich auch schlimm finde, das manche richtig gute Musiker/Gitarristen nur "Regionale" Bands live angucken, wenn dort Musiker dabei sind, die entweder genauso super sind, mit einem selbst in einer anderen Band spielen oder gespielt haben oder ähnliches. Das find ich albern. Ich guck das, was mir gefällt. Wenn es mir nicht gefällt, dann geh ich weiter... oder so.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben