mind.-Spielzeit damit röhren nicht kaputt gehen

  • Ersteller freakygitplayer
  • Erstellt am
Also ich hab bei einem 70er Jahre Amp den ich repariert hab die Röhren mal durch den Hickok gejagt, weils mich interessiert hat. Die Dinger (die original Hooges EL34er) waren von der Steilheit her nur minimal schlechter als meine JJ und EH Röhren die ich zum Vergleich getestet habe. Also die Dinger jedes Jahr rauszuschmeissen halte ich für Unsinn.

Gruss Flo
 
Wenn man einen Amp so baut...
Aber du kannst das nicht so verallgemeinernd in den Thread werfen, da es eben nicht generell für alle Amps geltend ist.
Bei den meisten Amps am Markt muss man nach einem Wechsel der Endstufenröhren nunmal den BIAS neu einstellen --> Fakt.

Kaputtgehen dürfen die aber nicht, wenn man das nicht macht. Das sind keine HIFI-Geräte, die werden "on the road" benutzt, die müssen robust sein. Man kann doch bitte in die Anodenleitungen oder g2-Zuleitungen irgendeine Form von Überstromschutzschaltung reinbauen! Wozu gibts Sicherungen?

Dann möchte ich mal wissen, woher du diese Informationen hast, wenn es sich hierbei angeblich nicht nur um deine eigene, subjektive, Meinung handelt...?

Unter anderem von jemandem, der einen Amp gebaut hat, der mit 2x EL34 120W macht, ohne die Grenzwerte der Röhren zu überschreiten. Und in den Amp kann man alles reinstecken, BIAS abgleichen braucht man nicht und wenn eine Röhre Luft gezogen hat oder sowas, dann passiert auch nichts, der Amp hat Schutzschaltungen drinnen.


Tatsächlich können Röhren, die mit zu niedriger Bias-Spannung betrieben werden, in ungünstigen Fällen innerhalb kurzer Zeit (u.U. schon nach wenigen Minuten oder gar Sekunden) plötzlich Absterben und andere Bauteile mit in den "Tod" reißen (das hat auch nichts mit "China-Schrott" zu tun, sondern schlichtweg mit roher Überlastung).

Dass die Röhre abbrennen kann, okay. Wenn sie eine sehr hohe Toleranz aufweist, dann kann das passieren. Aber was soll drumrum kaputtgehen? Der AÜ muss den Strom können, da bei Vollaussteuerung der Strom durch ihn um einiges größer ist als in Ruhe. Der Netztrafo und Gleichrichter usw. ebenfalls. Wo ist das Problem, lokalisiere das doch mal genau, ich kanns nämlich nicht nachvollziehen.

Rohe Überlastung ist, wenn überhaupt, das Übersteuern einer EL34-Endstufe bei 450V Ua und 440V Ug2 (Stichwort Ig2 bzw. somit auch Pg2 ....)

Und so lange ich nicht aus mindestens 2 verlässlichen Quellen etwas anderes höre, werde ich daran auch nicht zweifeln (schon alleine deshalb nicht, weil mir eben selbst schon ein solcher Unfall passiert ist).

Ich muss dich zu nichts überzeugen und ich werds auch nicht versuchen. Ich habe schlicht keine Lust, gegen diese Glaubensgeschischten, die in Musikerkreisen kursieren, anzukämpfen, das ist verschwendete Zeit und im Endeffekt kann ja nicht sein, was nicht sein darf, ich mach mir damit einfach nur Feinde :D

Natürlich kann man auch Glück haben, dass sich der vorige Bias-Wert bereits in einem, für die neue Röhre tollerierbarem, Bereich befindet... aber man geht ein ziemliches Risiko ein.

Höchstens für die Röhre, die dafür bestraft werden könnte, dass sie nicht den Datenblattangaben entspricht.

Außerdem trägt die Bias-Einstellung auch zu einem optimalen Sound bei. Denn auch wenn die Bias-Spannung zu hoch ist, können zwar keine Schäden entstehen, jedoch wird der Amp dann einfach nur schlecht klingen (keine Dynamik, Töne "bröseln ab", ect.).

Wenn der Arbeitspunkt durch den Umbau in Richtung Class B gewandert ist, dann ist das richtig. Ich habe auch nicht bestritten, dass eine optimale Einstellung durch das BIAS möglich ist, aber nach den Verschleißerscheinungen, die eure Röhren zu haben scheinen, sollte man das dann alle 3 Wochen wiederholen, das BIAS neu einzustellen, um den Arbeitspunkt wieder dahin zu rücken, wo er hingehört...

Des weiteren würde mich mal interessieren, wer die von dir angesprochenen "anderen Leute" sind, die angeblich diesen Thread gelesen und dann diese Kommentare abgelassen haben... Wo genau haben sie diese Kommantare hinterlassen? In einem anderen Forum (in welchem?)?
Und haben diese Leute eventuell bekanntere Nachnamen als z.B. "Fender", "Soldano" oder "Marshall", bzw. haben sie mit ihren selbst entwickelten Amps schon mehr Ruhm und Anklang erlangt als diese? Können sie ebenfalls eine 50-jährige Berufserfahrung auf diesem Gebiet vorweisen?

Hinterlassen haben sie das in meinem ICQ. Und nein, sie haben keine so bekannten Namen wie Fender, Marshall oder Soldano, die ziehen es vor, eigene Sachen zu entwickeln anstatt 50 Jahre lang genau die selben Schaltungen voneinander abzukupfern.

Ich glaube dir ja gerne, dass du und diverse anderen Leute schon den einen oder anderen Amp als "Wohnzimmer-Hobby-Bauprojekt" zusammengebastelt haben... aber ich persönlich setze mein Vertrauen dann doch lieber in die Aussagen von fachkompetenten Unternehmen (vor allem, da diese Aussagen auf der ganzen Welt so ziemlich die gleichen sind... Ich denke also nicht, dass sich die einzelnen Firmen/Geschäfte sowas aus den Fingern saugen um unwissende Kunden dazu zu bringen, mehr zu kaufen, denn sonst würden sich die Angaben bei jedem Unternehmen unterscheiden).

Wer verschleißfreie Amps haben will, der solle sich entweder einen Halbleiterverstärker oder einen Modeller kaufen, das ist klar. Allerdings haben Messungen an einem "Wohnzimmer-Hobby-Bauprojekt" gezeigt, dass der Amp Kurzschluss genauso wegsteckt wie Betrieb ohne Last sowie extreme Reaktanzen wie Kondensatoren oder Induktivitäten am Ausgang. Man kann jede EL34 reinstecken, ohne dass was kaputt geht und einstellen muss man auch nix. Der Aufbau entspricht den Richtlinien eines großen deutschen Messgeräteherstellers und ist mit Militärstandard vergleichbar. Und der Mensch, der das Ding gebaut hat, kann das alles auch durchrechnen und hat den Durchblick, was die meisten Ampdocs, die einfach nach Gewohnheit vorgehen, nicht haben. Ich weiß, es ging jetzt um die Hersteller (die Röhren und Amps verkaufen wollen), nicht um die Amp-Docs (die auch Röhren und Amps verkaufen wollen).

Wohlgemerkt: Ich habe nichts gegen Gitarrenamps oder gegen den Sound, den sie machen, nur sie haben eben gravierende Nachteile, die man durch geschickte Schaltungsentwicklungen ohne Soundverlust ausgleichen könnte. Das macht aber keiner, und das sollte einem zu denken geben. ENGL baut ja inzwischen Endröhrensicherungen usw ein, das ist schon ein Schritt, aber da gibts noch viel zu tun.
Falls jetzt jemand nach dem Schaltbild oder der genauen Funktionsweise des obrigen Amps fragt: Vergesst es, da kein Patent angemeldet ist, wir haben nämlich keine Lust, diese Entwicklung nachher irgendwo aus China wiederzufinden...

Also ich hab bei einem 70er Jahre Amp den ich repariert hab die Röhren mal durch den Hickok gejagt, weils mich interessiert hat. Die Dinger (die original Hooges EL34er) waren von der Steilheit her nur minimal schlechter als meine JJ und EH Röhren die ich zum Vergleich getestet habe. Also die Dinger jedes Jahr rauszuschmeissen halte ich für Unsinn.

Das sehe ich genauso, danke für diese Information! Hast du auch den Sättigungsstrom der Kathode gemessen? Das wäre der zweite SEHR interessante Parameter :)

MfG OneStone
 

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