2 Mikrofone dienen üblicherweise dazu, unterschiedliche Aspekte des Instruments jeweil optimal abzubilden. Das geht aber in jedem (!) Fall mit einer sehr komplexen Überlagerung von 2 'Wellenfeldern' einher. Dabei wirkt sich der Abstand bereits im Zentimeterbereich uU drastisch aus, dh es braucht eine Menge Erfahrung um bei der Ausrichtung/Aufstellung gute und reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen.
Das Verfahren wird tatsächlich oft benutzt, um einen pseudo-Stereo-Effekt zu erzeugen, indem man die Mikros im Panorama links/rechts verteilt.
'Pseudo' deshalb, weil kein Mensch einen Kopf hat, der solche 'Ohrpositionen' hergibt
Manchen gefällt das, andere reagieren mit akustischer Allergie...
Für (Instrumental) Solo Aufnahmen ist es recht verbreitet, im Song Kontext funktioniert es (imho) eher schlecht, weil die speziellen Reize stark ablenkend wirken.
Es ist zielführender, erstmal mit 1 Mikrofon ein Gefühl für die Materie zu entwickeln - dazukaufen kannst du später jederzeit.
Man sollte sich am eigenen Instrument und der eigenen Umgebung orientieren, es gibt weder Patentrezepte noch feste Regeln.
Ich habe das schon öfter verlinkt, aber es passt hier gut als Beispiel, weil eine Mikrofon-Position von kaum 5 cm über der Decke als 'kann das Instrument nicht abbilden'-nogo gilt. Für mich klingt die Gitarre exakt so, wie ich sie beim Spielen wahrnehme.
(aus der Publikumsperspektive gilt das logischerweise nicht - aber es hilft mir ungemein, wenn ich weiss, dass die momentane Idee so festgehalten wird, wie ich sie im Moment höre)
Auch ein Grund, warum ich dieses 'Billigmikro' an eben dieser Gitarre bevorzuge, obwohl deutlich 'bessere' (und wertvollere) vorhanden sind.
https://soundcloud.com/anshoragg/misty-mountain-view