Sorry Bernnt, aber ich habe selten so gelacht, als ich ein paar Sätze in dem Buch gelesen habe. Das sind nahezu völlig ausgedachte Geschichten.
Schön, dass du dich amüsiert hast. Ich weiß nicht, ob die Geschichten ausgedacht sind oder nicht. Dafür verstehe ich einfach zu wenig von der Bach-Forschung. Ich dachte nur, ich hätte so etwas ähnliches schon einmal gelesen.
Dein Einwand zum Thema "Prima Vista-Spiel" bei Bach war dennoch korrekt. Vielen Dank fürs Durchsehen. Ich war zu ungenau und muss mich präzisieren. Mir ging es nämlich nicht zunächst um Prima-Vista-Spielen, sondern um freies Begleiten.
ALSO
- Es ist Fakt, dass es zu allen Zeiten in der Musikgeschichte Formen gab, wie man zu begleiten hatte (s.o.: Klassische Gitarrenliteratur, Alberti-Bässe in der Klassik, Generalbass im Barock).
- Es ist auch klar, dass diese Begleitformen verinnerlicht wurden und darum leichter von der Hand gingen (Das ist das, was ich für das MIII-Akkordeon suche). Also war das Prima-Vista-Spiel dann einfacher.
- Von Johann Sebastian Bach wissen wir aus der Forschung, dass er ein theoretisches Werk geschrieben hat, wie man richtig begleitet (Johann Sebastian Bach: Vorschriften und Grundsätze zum vierstimmigen Spielen des General-Bass oder Accompagnement, 1738). Aus diesem Werk geht hervor, dass er den Basston notiert hat und die Begleittöne der rechten Hand in einem gewissen Rahmen in die freie Verfügung des Musikers gab (wie es mit den Zahlen im Generalbass bezeichnet wird). Wie das ausgesehen hat, kann man zum Beispiel in der Handschrift der H-Moll-Messe sehen.
- Dass Bach die Begleit-Methode auch unbewusst und frei angewandt hat (also ohne alles vom Blatt zu spielen), findet man bei Johann Friedrich Daube, einem Musiktheoretiker der Vorklassik) in seinem Werk "Generalbaß in drey Accorden, gegründet in den Regeln der alt- und neuern Autoren", Leipzig 1756. Dort heißt es über Johann Sebastian Bach:
"durch ihn mußte die Oberstimme brillieren. Er gab ihr durch sein grundgeschicktes Accompagnieren das Leben, wenn sie keines hatte. Er wußte sie, entweder mit der rechten oder linken Hand, so geschickt nachzuahmen, oder ihr unversehens ein Gegenthema anzubringen, daß der Zuhörer schwören solte, es wäre mit allem Fleiß so gesetzt worden."
Hallo Bernnt,
hier ein kleiner Versuch von mir. Er ist definitiv nicht perfekt und ich muss ihn noch ausfeilen, aber damit es weitergeht...
Grüße, Bruno
Hallo Bruno,
Grüße auch an dich. Ich werde heute Abend ein Bier auf dich trinken. Schön, dass du es gepackt hast. Perfekt muss das Stück ja nicht sein. Aber man hört, dass wir beide Fortschritte machen und das ist ein Grund zum Feiern.
Bernnt
P.S. Die neuen Übungen kommen demnächst. Wenn du Lust hast, kannst du ja mal vorneweg probieren, das "Kleine Menuett" in einer anderen Tonart zu spielen. A-Dur würde sich anbieten. Dann müsstest du auf dem ersten Ton einen a-Bass spielen (liegt direkt neben dem c-Bass etwas höher) und rechts ein cis. Noten brauchst du für die Bassseite keine, die Griffe bleiben links gleich, nur muss man rechts ein bisschen nach Gehör probieren.