microbug
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Das waren ja jetzt nur ein paar Controller auf nur einem Kanal und nur einem Port? Zum Warmlaufen ganz gut, aber das ist ja nur der Anfang. Ein App-Streßtest müßte aus einem komplexen Arrangement mit sagen wir mal 16 Spuren, Controllerdaten und MIDIClock bzw MTC bestehen, und es darf weder was wackeln noch unsynchron werden, denn alle Realtime-Messages müssen bevorzugt behandelt und MIDI Systex niemals unterbrochen werden. Dann hast Du nur einen Port, es können aber bis zu 8 sein, und pro Port 16 Kanäle, das ist nicht Ohne. Die Hersteller von Multiport-MIDI-Interfaces wie Emagic und Steinberg (bzw EES, die deren Interfaces herstellte), haben ein eigenes Übertragungsverfahren entwickelt, um im Timing bleiben zu können, bei Emagic nannte sich das "active MIDI Transmission", bei dem die MIDI-Daten schon vorher bzw mit Zeitstempel an die Hardware übertragen werden und die Hardware dann den zeitstempelsensitiven Transfer übernimmt. Ein solches Verfahren hat auch MOTU, ist aber immer nur dann funktionsfähig, wenn man Hard-und Software aus dem gleiche. Hause einsetzt. Logic unterstützt AMT nach wie vor noch mit AMT8 und Unior8, Steinberg ebenfalls das Midex8 mit Cubase und MOTU sowieso. Dieses Verfahren nennt sich bei jedem Anders, das Prinzip ist allerdings immer das Gleiche.
Aus dem Geschriebenen wird auch ersichtlich, daß ein Class-compliant Interface ab einer gewissen Portzahl dabei außen vor steht, weil es diese Übertragungsart nicht beherrscht. Sicher, man kann jetzt einwenden, daß die Emagic-Interfaces alle noch USB 1.1 sind, aber erstens ist auch bei USB2 irgendwann die Grenze erreicht u d zweitens ist der echte MIDI-Port das Nadelöhr, und das muß man berücksichtigen.
Wenn Du nur MIDI als Protokoll über USB fährst, hast Du das Problem nicht bzw an andere Stellen, weil MIDI-USB ja wie Daten in USB-Geschwindigkeit übertragen werden. Sobald Du aber echte MIDI-Schnittstellen dabeihast, muß auf den Unterschied in der Übertragungsgeschwindigkeit Rücksicht genommen bzw eine technische Lösung geschaffen werden, und die heißt sehr oft Hardware mit Zwischenspeicher oder die schon genannte Übertragung mit Zeitstempel.
Ich hatte irgendwo mal im Netz eine Seite gefunden, auf der dieses Verfahren beschrieben wurde, mal sehen ob ich die nochmal finde, dann poste ich auch den Link.
Eine Software, die den Anspruch hat, eine PMM-88 zu ersetzen und zu diesem Preis verkauft werden soll, darf sich in dieser Hinsicht keine Schwächen erlauben, denn Du mußt damit rechnen, daß man Dich beim Wort nimmt und sich Leute mit einem großen Gerätepark sowas zulegen, und wenns dann hinten und vorne wackelt hast Du ein Problem. Willst Du das vermeiden, baue lieber eine Beschränkung ein, die ein Arbeiten mit geringen Latenzen ermöglicht bzw bei der Du das auch halbwegs garantieren kannst und dokumentiere das dann auch. Zb Beschränkung auf eine gewisse Anzahl am Ports. Das nur als Idee.
Warum ich das so ausafühlich schreibe? Ganz einfach: weil Du Dir da ganz schön was vorgenommen hast und ich gerade den Eindruck bekam, daß Du Dir das etwas zu einfach vorstellst - das genau ist es nämlich nicht, daher auch meine entsprechenden Texte von Anfang an, und weil ich die Tücken komplexer Setups noch sehr gut aus der eigene Praxis kenne.
Ein Nachsatz noch zu der Sache mit dem Preis: eine PMM-88 war, ebenso wie ein AMT8 als Neugerät nicht billig, lagen beide so um die 500DM und drüber, aber auch jeden verdammten Pfennig Wert, weil stabil und solide, daher auch heute noch beliebt. Sich daran mit nur einer Software messen zu wollen ist schon ein ziemlicher Anspruch, sei Dir dessen bewußt.
Wenn Du Dir sicher bist, diesem Anspruch genügen zu können, dann gut, wenn Du da Zweifel hast, lieber das ganze eine Nummer kleiner angehen, aber dann auch konsequent. Hat schließlich schon genug halbe Sachen auf dem Markt. Das ist jetzt nicht böse gemeint, sondern ehrlich.
Nachtrag: ich habe die spezielle Seite nich noch nicht entdeckt, aber die Technik nennt sich IIRC MIDI Time Stamping und wird auch bei MOTU z so genannt (MTS). Wenn Du nach diesem Begriff googlest, findest Du einige Seiten bzw. Diskussionen, die auf die Problematik im Detail eingehen, speziell bei Multiport-Interfaces. Es ist wirklich so, was einige schreiben: Logic unter MacOS 9.x mit einem AMT8 (Direktansteuerung ohne OMS) hatte ein besseres Timing als unter OSX, da CoreMIDI nur einer von vielen Hintergrundiensten ohne besondere Priorität ist. Wie das bei iOS aussieht, kann ich da nicht sagen, das weißt Du sicher besser.
Aus dem Geschriebenen wird auch ersichtlich, daß ein Class-compliant Interface ab einer gewissen Portzahl dabei außen vor steht, weil es diese Übertragungsart nicht beherrscht. Sicher, man kann jetzt einwenden, daß die Emagic-Interfaces alle noch USB 1.1 sind, aber erstens ist auch bei USB2 irgendwann die Grenze erreicht u d zweitens ist der echte MIDI-Port das Nadelöhr, und das muß man berücksichtigen.
Wenn Du nur MIDI als Protokoll über USB fährst, hast Du das Problem nicht bzw an andere Stellen, weil MIDI-USB ja wie Daten in USB-Geschwindigkeit übertragen werden. Sobald Du aber echte MIDI-Schnittstellen dabeihast, muß auf den Unterschied in der Übertragungsgeschwindigkeit Rücksicht genommen bzw eine technische Lösung geschaffen werden, und die heißt sehr oft Hardware mit Zwischenspeicher oder die schon genannte Übertragung mit Zeitstempel.
Ich hatte irgendwo mal im Netz eine Seite gefunden, auf der dieses Verfahren beschrieben wurde, mal sehen ob ich die nochmal finde, dann poste ich auch den Link.
Eine Software, die den Anspruch hat, eine PMM-88 zu ersetzen und zu diesem Preis verkauft werden soll, darf sich in dieser Hinsicht keine Schwächen erlauben, denn Du mußt damit rechnen, daß man Dich beim Wort nimmt und sich Leute mit einem großen Gerätepark sowas zulegen, und wenns dann hinten und vorne wackelt hast Du ein Problem. Willst Du das vermeiden, baue lieber eine Beschränkung ein, die ein Arbeiten mit geringen Latenzen ermöglicht bzw bei der Du das auch halbwegs garantieren kannst und dokumentiere das dann auch. Zb Beschränkung auf eine gewisse Anzahl am Ports. Das nur als Idee.
Warum ich das so ausafühlich schreibe? Ganz einfach: weil Du Dir da ganz schön was vorgenommen hast und ich gerade den Eindruck bekam, daß Du Dir das etwas zu einfach vorstellst - das genau ist es nämlich nicht, daher auch meine entsprechenden Texte von Anfang an, und weil ich die Tücken komplexer Setups noch sehr gut aus der eigene Praxis kenne.
Ein Nachsatz noch zu der Sache mit dem Preis: eine PMM-88 war, ebenso wie ein AMT8 als Neugerät nicht billig, lagen beide so um die 500DM und drüber, aber auch jeden verdammten Pfennig Wert, weil stabil und solide, daher auch heute noch beliebt. Sich daran mit nur einer Software messen zu wollen ist schon ein ziemlicher Anspruch, sei Dir dessen bewußt.
Wenn Du Dir sicher bist, diesem Anspruch genügen zu können, dann gut, wenn Du da Zweifel hast, lieber das ganze eine Nummer kleiner angehen, aber dann auch konsequent. Hat schließlich schon genug halbe Sachen auf dem Markt. Das ist jetzt nicht böse gemeint, sondern ehrlich.
Nachtrag: ich habe die spezielle Seite nich noch nicht entdeckt, aber die Technik nennt sich IIRC MIDI Time Stamping und wird auch bei MOTU z so genannt (MTS). Wenn Du nach diesem Begriff googlest, findest Du einige Seiten bzw. Diskussionen, die auf die Problematik im Detail eingehen, speziell bei Multiport-Interfaces. Es ist wirklich so, was einige schreiben: Logic unter MacOS 9.x mit einem AMT8 (Direktansteuerung ohne OMS) hatte ein besseres Timing als unter OSX, da CoreMIDI nur einer von vielen Hintergrundiensten ohne besondere Priorität ist. Wie das bei iOS aussieht, kann ich da nicht sagen, das weißt Du sicher besser.
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