Meshuggah bass tuning?

  • Ersteller dogdaysunrise
  • Erstellt am
Also erstmal: Ich mag Meshuggah wirklich, sie haben eine ganze eigene, sehr spannende Ästhetik erschaffen und gehen mit ihrer Musik weit über die im Metal sonst üblichen Stilmittel hinaus, ohne sich auf irgendwelche kruden pseudo-eklektischen Wurstexperimente einzulassen. Das ist Aufdiefressemetal und nicht Neoclassicalpaganfolkhippierapmetal. Sie grooven wie die Hölle und haben einen der brutalsten Shouter am Start, die ich je gehört habe.

Aber: Was ihre Musik - wie so oft erwähnt - mit JAZZ zu tun haben soll, wollte mir noch nie in den Schädel. Was bitte ist an eisenharten, hypnotischen Riffs und krassem Gebrüll jazzig???
Und kommt mir nicht mit Polyrhythmik. Jede Musik ist polyrhythmisch, das geht schon bei der Triole los.
 
Das ist eher so ne unterschwellige Geschichte. Ich bin ja nun echt der falsche Mann zu urteilen was nun Jazz ist und was nicht (bis auf die gänzlich untypischen Bohren läuft da nicht viel bei mir) aber ich verstehe diese Referenz schon irgendwie; man hört diesen Einfluss einfach in der Art der Soli, in der Art der Herangehensweise an die Musik etc.
 
Ich habe keine Ahnung was du mit "Herangehensweise an die Musik" bezeichnest, aber zumindest diese Solo-Sache kommt mir genau wie diese hanebüchene Assoziation Meshuggah - Jazz eher wie eine Ente vor, die sich irgendein superschlauer Journalist mal aus den Fingern gesogen hat und dann zu einem Selbstläufer geworden ist (man merkt, das Thema geht mir auf den Sack, v.a. weil bei anderen Metalbands wie Cynic oder Atheist auf gleiche Weise verfahren wird. Schubladen sind scheiße, aber wenn, dann bitte auch plausibel!).
Als jazztypische Denke das Solieren betreffend würde ich mal eine mehr oder weniger am Bebop geschulte Linienführung sowie den starken Einfluss der zugrunde liegenden Harmonien bzw. - so denn keine vorhanden sind - deren Implikation in der Melodik bezeichnen.
Beides gibt es bei Meshuggah nicht.
Die Soli sind halt entweder linear-melodisch (Straws Pulled At Random) oder schräg und abgefahren, dafür dann aber ohne jede gesangliche Qualität (Rational Gaze).
Genau das richtige für die Musik, aber nicht im geringsten jazzy.
 
Ich berufe mich da nicht auf den Jazz, den eine schwarze, dicke Frau in der Kirche singt, sondern diese Freejazz/Fusion-Geschichte (in die ich selbst nicht involviert bin).
Insbesondere das Tonmaterial vergleiche ich gerne. Von den Riffs her, besonders aber bei den Soli. Wenn du die Sol Niger Within vom Thordendal hast, vergleich mal diese Soli mit atonaleren Jazzsachen.

Um es kurz zu sagen: Jemand, der das erste Mal Meshuggah hört, versteht es nicht. Jemand, der das erste Mal bei einem Jazzjam ist, sagt: "die spielen ja einfach irgendwas!".
Jedoch wird jemand, der Meshuggah versteht (!), auch dem Jazztrompeter mental folgen können!
 
Ich berufe mich da nicht auf den Jazz, den eine schwarze, dicke Frau in der Kirche singt, sondern diese Freejazz/Fusion-Geschichte (in die ich selbst nicht involviert bin).
Insbesondere das Tonmaterial vergleiche ich gerne. Von den Riffs her, besonders aber bei den Soli. Wenn du die Sol Niger Within vom Thordendal hast, vergleich mal diese Soli mit atonaleren Jazzsachen.

Um es kurz zu sagen: Jemand, der das erste Mal Meshuggah hört, versteht es nicht. Jemand, der das erste Mal bei einem Jazzjam ist, sagt: "die spielen ja einfach irgendwas!".
Jedoch wird jemand, der Meshuggah versteht (!), auch dem Jazztrompeter mental folgen können!

:great:
 
Nein, das denke ich nicht. Es geht doch in beider Musik um völlig unterschiedliche Dinge. Um dem Jazzsolisten folgen zu können, muss man im Hinterkopf behalten, dass sein Spiel sowohl dem eigenen Verständnis von Dramaturgie (er versucht einen Spannungsbogen zu kreieren, Motive logisch fortzuführen, Strukturen zu schaffen), als auch der Reaktion auf seine Mitmusiker Rechnung trägt. Es geht also in erster Linie um Kommunikation; wenn ein Musiker einen neuen Gedanken formuliert, ändert sich auch das Spiel der anderen. Je freier die Musik, je weniger Vorgaben durch die Komposition gemacht werden, umso mehr resultiert die Musik aus dem kommunikativen Miteinander der Beteilgten, dem Hin- und Herwerfen der Ideen. Im Free Jazz (wie er in den 60ern gemacht wurde) letztlich, wo die einzige Vorgabe meistens eine kurze Melodie ist, findet das dann dann quasi seine Krönung (im guten wie im schlechten).
Bei Meshuggah ist genau das Gegenteil der Fall. Die Musiker ordnen sich möglichst präzise in die durch das Stück vorgegebene Maschinerie ein. Der Solist kann gar nicht auf die Mitspieler reagieren, weil es im Sinne der Musik keine Variation geben darf. Er kann also nur aus sich selbst schöpfen, was allerdings auch egal ist, weil Fredrik Thordendal die Soli sowieso zu 95% immer gleich spielt.

Das mit dem Tonmaterial ist Quatsch. Es gibt kein jazztypisches Tonmaterial, genau wie es kein klassiktypisches, poptypisches etc. Tonmaterial gibt.
Allerdings gehört zu einem "Genre" auch eine Ästhetik, ein Idiom. Die Jazzästhetik habe ich bei Meshuggah noch nicht gefunden.

Ich berufe mich da nicht auf den Jazz, den eine schwarze, dicke Frau in der Kirche singt

Gospel ungleich Jazz.



Aber damit wir hier nicht ewig diskutieren; Zeig mir doch einfach mal ein Jazzstück, bei dem du eine musikalische Verwandtschaft mit Meshuggah erkennst! Vielleicht ändert sich dann meine Meinung.
 
http://vids.myspace.com/index.cfm?fuseaction=vids.individual&videoid=101213686

hier die Tracklist:
  • CD:
  • 01. Perpetual Black Second (Tokyo)
  • 02. Electric Red
  • 03. Rational Gaze
  • 04. Pravus
  • 05. Lethargica
  • 06. Combustion
  • 07. Straws Pulled At Random
  • 08. New Millenium Cyanide Christ
  • 09. Stengah
  • 10. The Mouth Licking What You?ve Bled
  • 11. Humiliative
  • 12. Bleed
  • DVD:
  • 01. Begin
  • 02. Perpetual Black Second (Tokyo)
  • 03. Twenty Two Hours
  • 04. Pravus (Tokyo)
  • 05. Dissemination
  • 06. Bleed (NYC)
  • 07. Ritual
  • 08. New Millenium Cyanide Christ (Montreal
  • 09. Cleanse
  • 10. Stengah (Montreal)
  • 11. The Mouth Licking What You?ve Bled (Montreal)
  • 12. Machine
  • 13. Electric Red (Tokyo)
  • 14. Solidarius
  • 15. Rational Gaze (Tokyo)
  • 16. Moment
  • 17. Lethargica (Toronto)
  • 18. Communicate
  • 19. Combustion (Toronto)
  • 20. Humiliative (Montreal)
  • 21. Infinitum
  • 22. Straws Pulled At Random (Toronto)
  • 23. End
  • Bonus:
  • 01. Bleed Music Video
  • 02. The Making Of Bleed
  • 03. Micha Guitar Tour
  • 04. Tomas Drum Tour
 
Ohh, das is ja fantastisch!! 5. Februar also... hmmm noch laaange hin :(. Das große Warten hat begonnen.
 
very very nice. Allein der Trailer ist schon sehr geil und wenn ich mir die Tracklists so angucke würd ich mal sagen Value for money aber ist ja Nuclear Blast :D
 
Die Band ist einfach nur genial:) Freu mich schon tierisch auf die DVD. :)

Cheers
 
Mir wäre eine (Live-)DVD von Fredrik Thordendal`s Special Defects lieber, ehrlich gesagt.
 
Und, wer hat die Alive schon? Ich persönlich find' das Teil ja hammer.
 
Die besten Songs sind meiner Meinung nach:

Bleed
ObZen
Humilative
Soul burn
New Millennium Cyanide Christ
In death is life

Einfach voll auf die Fresse :great:

Meshuggah ist einzigartig und einfach genial. :hail::rock:
 
Und, wer hat die Alive schon? Ich persönlich find' das Teil ja hammer.

Ja, das ist devintiv das geilste Livematerial was ich jeh gehört habe. :hail:
Ist echt der Wahnsinn !! Der Sound drückt dich sowas in den Sesseln, wenn du vor deinen Lautsprecher hockst,dass es nicht mehr feierlich ist. :D

Und vorallem die Tracklist ist sehr geil.
 
also ich finde Meshuggah echt beeindruckend... habe mir den Anfang von "I" bspw. jetzt schon mindestens 50x angehört und kann immer noch keinerlei rythmischen Faden oder Orientierungspunkte erkennen... (obwohl ich schon sagen muss, dass I der einzige Song von Meshuggah ist, der mir gefällt...):D
 


Neues Material von der kommenden CD Koloss!
 
Finde ich persönlich jetzt eher langweilig. Die rhythmischen Verschiebungen sind ausschließlich Offbeats, das kann jede Ska-Band, der Part bei ca 4:05 klingt eher nach mittelmäßigen Soulfly und der ganze Song ist nach meinem Gefühl etwa 2 Minuten zu lang.

Ich hoffe, dass das eine Ausnahme ist und der Rest des Albums noch brauchbareres Material enthält...
 
Kann mich Xytras da anschließen. Habe den auch schon vor ein paar Tagen gehört und war nicht vom Hocker gehauen. Dabei liebe ich Meshuggah und habe auch alle Alben, aber der Song als Teaser ist echt ein wenig lahm.
 
Dann hört euch mal das Album an, das haut sowas von rein. Habe gerade ernsthaft Probleme, es auszumachen. :D
Selten einen so fetten Bassdrumsound gehört...sich gleichzeitig so im Mix durchzusetzen und dann noch solchen Druck haben...generell ist der Sound einfach fett.
Höre zumindest gerade seit 21h Stunden Meshuggah (2 Tracks davon nicht vom neuen Album :p), mit einer kleinen Einkaufspause zwischendrin, gefolgt von Abendbrotszubereitung. :) Immer mal wieder das Album durch, dann ein paar Einzeltracks suchten.

Ist auch vieles (wenn nicht sogar alles, keine Ahnung) auf youtube in....naja nicht unbedingt so geiler Qualität.
Keine Ahnung, wie lange da noch da drauf sind, Roadrunner scheinen die gerade alle runterzukicken. Swarm geht auf jeden Fall tierisch ab. Marrow steht dem in gar nicht allzu viel nach. :)

Finde, das Album ist auf jeden Fall nen Kauf wert.


EDIT:
So, nun, eineinhalb Stunden später hab ichs endlich gepackt. :D Nu is Ruhe im Karton und ab gehts in die Heia.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben