Django Reinhardt wurde schon genannt, seine Kompositionen ließ er meist durch Grapelli niederschreiben...
für die eher neuen Leser hier im Forum noch ein paar Worte zu Django Reinhardt:
Der wichtigste Gitarrist und so etwas wie ein Begründer des Jazz Manouche, politisch unkorrekt ausgedrückt, des Zigeuner-Jazz. Sein Ensmble in der Vorkriegszeit war der Hot Club de France, dies bestand aus 2 Rhytmusgitarristen, Kontrabass, einem Geiger (Stephan Grapelli) und Django, heute würde man sagen, an der Leadgitarre. Im Jazz Manouche wird traditionell kein Schlagzeug eingesetzt, der Rhythmus wird lediglich von den Gitarristen und dem Bassisten erzeugt!
Django Reinhardt ist wahrscheinlich das berühmteste Beispiel für einen Musiker, der trotz Behinderung weitermachte. Django erlitt schwere Brandverletzungen an der linken Hand, er blieb trotz zwei gelähmter Finger an den Saiten, und entwickelte zwangsläufig einen sehr individuellen Stil.
Django hatte einen Bruder namens Joseph, der ebenfalls im Hot Club de France mitspielte. Es heißt, er habe oft seinen unzuverlässigen und exzentischen Bruder vertreten, und er sei seinem Bruder Django im Können ebenbürtig gewesen. In der Nachkriegszeit arbeitete der Geiger Stephan Grapelli zunächst mit Joseph zusammen. Wir können uns nur in einem einzigen Album von Joseph Reinhardts Fähigkeiten überzeugen lassen, Live in Paris, ich glaube, von 1966. Leider kann ich aber nicht sagen, ob Joseph der Noten kundig war oder nicht!
Vielleicht ist es müßig, hier immer wieder Links zu Videos einzustellen, ich tue es trotzdem, es geht in diesem Film um die Entstehung des Jazz Manouche, Djangos Unfall, und die Begegnung zwischen Grapelli und Reinhardt:
http://de.youtube.com/watch?v=O0XhHQbu2ts.
Django widmete sich später lieber der Malerei, er starb bereits 1953. Sein Bruder überlebte ihn um fast dreißig Jahre. Stephan Grappelli lebte bis 1997, er spielte mit den verschiedensten Größen des Jazz, aber auch mit dem Geigenvirtuosen Yehudi Menuhin zusammen.
Grüße, Dieter