Johannes Hofmann
Alterspräsident
Wir (Mods und Boardbetreiber) werden immer wieder zT übel beschimpft, dass wir gegen die im Artikel 5 des Grundgesetzes garantierte Meinungsfreiheit verstoßen und Zensur ausüben, wenn wir hier Beiträge von Usern löschen. Ich will das mal thematisieren, weil es eben immer wieder auftaucht.
Artikel 5 GG ist ein elementarer Pfeiler des freiheitlichen und demokratischen Rechtsstaates und selbstverständlich ist er uns hoch und heilig. Aber, wie andere Gesetze auch, steht er nicht alleine und über allen Dingen, sondern ist in einem Geflecht in Beziehung zu anderen Rechten zu sehen.
Ich weise hier vor allem auf Absatz (2) hin: "Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, ..." und das ist dann doch wieder eine gewaltige Einschränkung.
Artikel 5 fordert klipp und klar, dass der Staat keine politische Zensur ausübt. Aber schon der Artikel 5 selbst setzt der freien Meinungsäußerung Grenzen. Im Klartext heißt das: Man darf zwar alles sagen, aber man muss die Konsequenzen tragen, wenn das Gesagte die Rechte anderer verletzt.
Beispiel: Wenn ich zB sage: "User XYZ ist ein Vollidiot..." dann habe ich zwar meine Meinung geäußert und das steht mir zu, aber ich habe eben gleichzeitig seine Rechte verletzt. Nach Artikel 1 GG ist nämlich seine Würde unantastbar und ihn als Idioten zu bezeichnen, verletzt klar seine Würde. Was wiegt nun höher? Seine Rechte aus Artikel 1 oder meine aus Artikel 5? Ich hoffe, ihr versteht den Konflikt, der es letztlich schwierig macht.
Aber es kommt noch ein weiterer sehr wichtiger Punkt hinzu: Wenn jemand hier seine Meinung verbreitet, dann tut er das anonym und obendrein auf einem Medium, für das ich die Verantwortung trage. Ich bin hier v.i.S.d.P., was nichts anderes bedeutet, als dass ich mit haftbar bin, wenn ein User hier die Rechte anderer verletzt und ggf obendrein seine Identität verschleiert ist um zu verhindern, dass er selbst die Konsequenzen trägt. Derjenige, dessen Rechte durch eine Äußerung eines Users hier verletzt werden, hat das Recht, von mir/uns zu verlangen, die Rechtsverletzung umgehend zu beseitigen. Und genau das tun wir, weil wir überhaupt keine Veranlassung haben, für anonyme Meinungsäußerungen irgendwelcher User, die Haftung zu übernehmen. Wir tun es dann eben zuweilen auch vorsorglich. Es gibt einen ganzen Sack voll Gesetze und Vorschriften, die uns nicht nur dazu berechtigen, sondern sogar verpflichten.
Zensur ist das natürlich nicht, denn ich habe selbstverständlich das Recht zu entscheiden, für welche Äußerungen ich den Kopf hin halte und für welche nicht. Dieses Recht kann ich und habe ich auf unsere Moderatoren übertragen.
Zensur ist das natürlich auch nicht, weil nicht der Staat, sondern der Betreiber eines privaten Mediums in einem begrenzten Rahmen über die Einschränkungen entscheidet.
Zensur ist das weiterhin nicht, weil jeder Bürger sich für'n Appel und 'n Ei bei 1&1 & Co einen Server mieten kann, um seine Meinung zu verbreiten (wo er natürlich dann auch die rechtlichen Konsequenzen trägt).
Natürlich ist es verlockend, sich den Aufwand eines eigenen Servers zu sparen, insbesondere den gigantischen Aufwand, den es bedeutet, dass viele Menschen den Server heimsuchen um zu lesen, was dort geschrieben wird. Wenn man aber eben bequemerweise fremde Server benutzt, muss man damit leben, dass die jeweiligen Betreiber ihrer Verpflichtung nachkommen und ggf löschen, wofür sie die Verantwortung nicht tragen mögen
Artikel 5 GG ist ein elementarer Pfeiler des freiheitlichen und demokratischen Rechtsstaates und selbstverständlich ist er uns hoch und heilig. Aber, wie andere Gesetze auch, steht er nicht alleine und über allen Dingen, sondern ist in einem Geflecht in Beziehung zu anderen Rechten zu sehen.
Artikel 5
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
Ich weise hier vor allem auf Absatz (2) hin: "Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, ..." und das ist dann doch wieder eine gewaltige Einschränkung.
Artikel 5 fordert klipp und klar, dass der Staat keine politische Zensur ausübt. Aber schon der Artikel 5 selbst setzt der freien Meinungsäußerung Grenzen. Im Klartext heißt das: Man darf zwar alles sagen, aber man muss die Konsequenzen tragen, wenn das Gesagte die Rechte anderer verletzt.
Beispiel: Wenn ich zB sage: "User XYZ ist ein Vollidiot..." dann habe ich zwar meine Meinung geäußert und das steht mir zu, aber ich habe eben gleichzeitig seine Rechte verletzt. Nach Artikel 1 GG ist nämlich seine Würde unantastbar und ihn als Idioten zu bezeichnen, verletzt klar seine Würde. Was wiegt nun höher? Seine Rechte aus Artikel 1 oder meine aus Artikel 5? Ich hoffe, ihr versteht den Konflikt, der es letztlich schwierig macht.
Aber es kommt noch ein weiterer sehr wichtiger Punkt hinzu: Wenn jemand hier seine Meinung verbreitet, dann tut er das anonym und obendrein auf einem Medium, für das ich die Verantwortung trage. Ich bin hier v.i.S.d.P., was nichts anderes bedeutet, als dass ich mit haftbar bin, wenn ein User hier die Rechte anderer verletzt und ggf obendrein seine Identität verschleiert ist um zu verhindern, dass er selbst die Konsequenzen trägt. Derjenige, dessen Rechte durch eine Äußerung eines Users hier verletzt werden, hat das Recht, von mir/uns zu verlangen, die Rechtsverletzung umgehend zu beseitigen. Und genau das tun wir, weil wir überhaupt keine Veranlassung haben, für anonyme Meinungsäußerungen irgendwelcher User, die Haftung zu übernehmen. Wir tun es dann eben zuweilen auch vorsorglich. Es gibt einen ganzen Sack voll Gesetze und Vorschriften, die uns nicht nur dazu berechtigen, sondern sogar verpflichten.
Zensur ist das natürlich nicht, denn ich habe selbstverständlich das Recht zu entscheiden, für welche Äußerungen ich den Kopf hin halte und für welche nicht. Dieses Recht kann ich und habe ich auf unsere Moderatoren übertragen.
Zensur ist das natürlich auch nicht, weil nicht der Staat, sondern der Betreiber eines privaten Mediums in einem begrenzten Rahmen über die Einschränkungen entscheidet.
Zensur ist das weiterhin nicht, weil jeder Bürger sich für'n Appel und 'n Ei bei 1&1 & Co einen Server mieten kann, um seine Meinung zu verbreiten (wo er natürlich dann auch die rechtlichen Konsequenzen trägt).
Natürlich ist es verlockend, sich den Aufwand eines eigenen Servers zu sparen, insbesondere den gigantischen Aufwand, den es bedeutet, dass viele Menschen den Server heimsuchen um zu lesen, was dort geschrieben wird. Wenn man aber eben bequemerweise fremde Server benutzt, muss man damit leben, dass die jeweiligen Betreiber ihrer Verpflichtung nachkommen und ggf löschen, wofür sie die Verantwortung nicht tragen mögen
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