Meine Gedanken zum Thema Musiker-Bandsuche (Frustabbauthread)

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Hallo und an dieser Stelle ein frohes Neues Jahr.
Seit August 2020 befinde ich mich wieder auf Musiker-/Bandsuche und möchte hier meine Gedanken und Erfahrungen dazu, mit euch teilen.
Frust spielt dabei auch eine Rolle, weil erfolgreich war ich bisher noch nicht auf dem Musikermarkt.

Zu mir:
Da meine letzte Band den ersten Lockdown 2020 dazu genutzt hat, sich aufzulösen, um nach neuen Ufern zu streben, habe ich mich kurz darauf dazu entschlossen mein erstes Projekt aus eigener Feder zu gründen und habe auch direkt von Anfang an die ersten Annoncen geschaltet.
Singer/Songwriter...eigene deutsche Texte.... Sucht Musiker für Neugründung.... Richtung grob... Raum Soundso... Non Profit....
Während Corona, wo es doch sonst so still auf dem Markt geworden ist.
Da die Resonanz, wie eigentlich auch zu erwarten, ausblieb, habe ich angefangen via Homerecording mein Material im Alleingang vorzubereiten. Notgedrungen produziere ich aktuell, soweit es mir gelingt, sämtliche Instrumentalspuren vor.
"Gut" habe ich mir gedacht, nun kann ich potentielle Mitstreiter mit vorhandenen Songideen locken und ihnen somit auch gleich einen direkten Eindruck verschaffen, wie ich mir das Soundtechnisch eigentlich vorstelle. Natürlich mit der Absicht, dass meine vorgeschriebenen Ideen mit "eigenem Spleen" übernommen und interpretiert werden und ich in Zukunft nicht mehr sämtliche Instrumente vorschreiben muss.
Aber irgendwie scheint diese Vorgehensweise nicht aufzugehen, eher sogar im Gegenteil.
Wann immer ein Interessent nach erstem Austausch passend erscheint, lasse ich ihm erste Songideen zukommen und..... Funkstille.
Es wird sich einfach konsequent nicht mehr gemeldet. Allein in den letzten 2 Monaten ist mir das zu Hauf passiert. Da sich noch nie darauf zurück gemeldet wurde, warum denn kein Interesse mehr besteht, kann ich schwer einschätzen woran es lag. Gehen die Soundvorstellungen doch zu weit auseinander? Wollen wir doch lieber etwas genretypischeres? Ist das Skill level zu niedrig/zu hoch? Liegt es am Gesamtkonzept? Liegt es an mir persönlich? Hat die manische "ich such mir jetzt eine Band Phase" über Nacht ein Ende gefunden? Wollten wir vielleicht noch eine zweite Band und haben festgestellt doch nicht so ganz die Energie und Zeit dafür aufwenden zu können? Haben wir die Annonce mal wieder nicht zuende gelesen und gemerkt "uups doch kein Cover"? Haben wir einfach nur so die Meinung geändert?
Ich weiß es nicht.
Ich habe mir daraufhin, die letzten Tage mal Gedanken gemacht wie verschiedene Musikergruppen überhaupt ticken und warum oder eher warum sie nicht zu mir passen. Meine eigenen Erfahrungen mit diesen Musikergruppen und was mMn auch die aktuelle Corona Lage damit zu tun hat.

Aber dazu komme ich dann in Teil 2...
(Fortsetzung folgt)
 
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Hi,

bin schon gespannt auf Teil 2. Vielleicht wollen die Kontakte auch nur Songideen abziehen, oder ihnen gefällt einfach nicht, was du da produziert hast :redface:. So oder so finde ich es auch eine Unart, sich nicht mehr zurück zu melden.

Mein letztes Band-Gesuch auf FB hat auch genau eine Rückmeldung ergeben. Da musste ich dann leider absagen, weil der Level und die Ambitionen für mich doch noch zu hoch waren. Das habe ich aber zeitnah und offen kommuniziert.

Insgesamt weiß ich für mich, dass ich zukünftig bereit bin, mehr Kompromisse einzugehen. Ich möchte/muss als Spätanfänger am Piano erst einmal ganz kleine Brötchen backen, hab aber trotzdem wieder Lust auf Band...

Viel Erfolg und Gruß,
glombi
 
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Wann immer ein Interessent nach erstem Austausch passend erscheint, lasse ich ihm erste Songideen zukommen und..... Funkstille.

Wäre ja interessant, was beim Austausch zur Sprache kam. Eigentlich müssten sich daraus doch Antworten ableiten lassen, denn irgendwelche Vorstellungen muss das potentielle Bandmitglied ja geäußert haben? Oder die Songs zu früh geschickt und die "klärende Anfangsphase" ausgelassen. Kurz gesagt: Ebenso wie der Interessent für dich passend erscheinen soll, musst du natürlich auch für den Interessenten passen.:)

Wenn man den Beitrag oben liest, geht es ja ausschließlich um deine Projekte. Das meine ich jetzt völlig wertungsfrei, aber vielleicht ergeben sich für die Interessenten nach den Songbsp. folgende
Fragen: Wollen wir zusammen nur sein Zeugs spielen, gibt es das passende Publikum, gehe ich das damit verbundene Risiko ein oder doch nur lautes Kämmerchen, wo steht der jeweilige Interessent innerhalb der Band usw.....und diese Fragen können die Leute für sich nur abschlägig beantworten? Eine kurze Nachricht mit "passt" oder "passt nicht, viele Grüße" wäre natürlich trotzdem nett.
 
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Aber dazu komme ich dann in Teil 2...
(Fortsetzung folgt)

Als erstes kämen da die Hobby Musiker. Ich bezeichne mich zwar auch als Hobbyisten aber so wirklich warm werde ich in dem Sektor nicht mehr. In einem ähneln wir uns alle sehr - wir nehmen uns und unser Hobby für wichtig -. Legitim und bis zu einem gewissen Grad noch gesund fürs Ego. Die ambitionierteren Exemplare unter uns nehmen sich selbst auch gerne mal für zu wichtig.
Und das scheint allgemein auch der Knackpunkt in Bezug auf meinen Fall zu sein.
Haben wir doch gerne das Gefühl, maßgeblich an der Entwicklung und am Sound der Band teilzuhaben, wirkt es eher wenig attraktiv, dass ich bereits mit einem vorproduziertem Konzept um die Ecke komme. Darüber hinaus überspringe ich mit dem Homerecording ja quasi die anfangstypische "lasst uns 1x pro Woche zusammen Bier trinken, Jammen und schauen wo es hinführt" Phase (ganz zu schweigen von "erstmal covern"). Sozusagen kann man direkt mit dem Arbeiten beginnen.... Oh Wei. Und wo bleibt da noch Raum für eigene Arrangements? Darf ich jetzt nur noch meine Instrumentalspuren selbst schreiben? Muss ich mich jetzt etwa auf ein Soundkonzept festlegen?! Oh.. Wei!
An und für sich würde mir eine Hobbytruppe gut gefallen. Mehr als 1x die Woche brauche ich nicht, es wäre auch nicht schlimm sich nicht jede Woche treffen zu können. Hätte ich leider bisher nicht die Erfahrung machen müssen , dass sich in solchen Formation selten bis nie, außerhalb der wöchentlichen Probezeiten mit dem Material beschäftigt wird. Was dazu führt, dass man in ständiger Angst leben muss, das Material von vorletzter Woche wieder durchgekauen zu müssen. Faktisch darf man bis zum Sankt Nimmerleinstag warten, bis die Parts von deinen Mitstreitern vielleicht irgendwann mal ausgeschrieben und ausgearbeitet werden, was dazu führt, dass das Projekt stagniert und überhaupt nichts jemals voran geht.
Das ist unmotivierend und man selbst kommt eigentlich nur noch für das gemeinsame Bier zur Probe.
Außerdem ist immer alles andere wichtiger. Die Arbeit war die Woche wieder besonders vereinnahmen gewesen... Man müsse mal wieder Zeit für die Familie investieren.... Job Wechsel.... im Urlaub.... Und und und... Klar die Band ist ja auch "nur" ein Hobby.
Kurz um für eine Hobby Band ist mir meine Zeit zu schade, um im Endeffekt dann doch nur einen Klotz am Bein zu haben. Im schlimmsten Fall arbeite ich auf mich allein gestellt effizienter, bei gleichzeitig geringerem Zeit, Kraft und Ressourcen Aufwand. Das menschliche jetzt mal außen vor gelassen.


Der nächste logische Schritt wäre für mich also in semi-professionelle Gefilde vorzudringen.
Vielleicht kommt mir die Arbeitsmoral dort entgegen. Naja... Bin ich vorher, mit meinem in Vorproduktion befindlichem Konzept bei den Hobbyisten noch zu überqualifiziert gewesen, bin ich bei den Semi Pros nun zu unterqualifiziert. Es ist ja noch nichts fertig produziert und veröffentlicht... Kein Social Media Auftritt.... Keine Fanbase... Keine Gigaussichten... Und überhaupt nichtmal einen Namen für das Projekt!
Pfui! Als semi Pro ist man schon über Bandgründungen (sofern es nicht das eigene Projekt betrifft) hinaus gewachsen. Es wird sich ausschließlich in gemachte Nester gesetzt.
Und überhaupt "Non Profit"?! Was soll das?! Wie du willst dich und deine Musik überhaupt nicht vermarkten?! Du hast was gegen Spotify? Hää?! Du willst maximal eine handvoll Gigs im Jahr spielen, anstatt alles auf Biegen und Brechen in der Region abzuspielen?!
Kurz um die Werten Herren und Damen können mit mir überhaupt nichts anfangen.
Ich war übrigens selbst mal eine Zeit lang in der Newcomer Szene unterwegs und hätte mich grob als "Semi professionell" betitelt. Habe damals Zeit und Geld investiert unser "Produkt" Band anzubiedern und habe alles mögliche abgespielt was ging. Es hat mir schlichtweg nicht gefallen. Es war nervig jede bis jede zweite Woche einen Gig zu spielen. Ich finde einmal im Monat schon nervig.
Es war mir peinlich mich so "billig" zu vermarkten. Wobei das im internen gar nicht so billig für die eigene Brieftasche war. Eine Band die Unsummen ausgeben möchte um den "Industrie Standard" herzujagen. Das war mir alles schon so schrecklich peinlich.


Wo also hin mit mir? Irgendwie scheine ich mit meiner Ansicht nirgendwo so richtig Anschluss zu finden.
Was ich dementsprechend noch unternommen habe und weitere Gedanken dazu in Teil 3...
(Fortsetzung folgt)
 
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Tja, eine Hobby-Band, die von allen mit gleicher Priorität als Haupt-Hobby betrachtet wird, wäre wohl der Traum von 90% der Bandsuchenden hier im Board. Nach zwei Bands gehe ich nicht mehr davon aus, so einen Glücksfall zu treffen. Wenn doch, wäre wahrscheinlich das nächste Problem, dass ich den anderen zwar ambitioniert und engagiert genug wäre, aber wohl nicht gut genug. Daher meine steigende Kompromissbereitschaft...

Gruß,
glombi
 
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*edit*

Das Thema Kompromisse eingehen kommt in Teil 3 vor. Um etwas vorweg zu greifen.. ja, das ist wohl unumgänglich.
Allerdings muss ein Kosten-/Nutzenfaktor erkennbar sein. Wenn das gesteckte Ziel nicht oder nur in unzureichender Form erreicht wird, bringen auch die besten Kompromisse nichts.

Wenn es mir z. B. nur darum ginge überhaupt in einer Band zu spielen, wäre ich zu größeren Kompromissen bereit, als ich es aktuell bin. Zumal ich eine Band nicht zwangsläufig brauche um meine Ideen umzusetzen. Ich habe ein klares, spezifisches Ziel und da wird es (leider) schon knapp mit den Kompromissen, die ja auch noch zielführend sein müssten.
Im nächsten Teil beschreibe ich meine Gedanken, mein Ziel über Umwege zu erreichen. Also quasi weitere Kompromiss Optionen für mich zu schaffen...
 
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Man muß ja nicht unbedingt in einer Band spielen. Man kann sich auch einen begeisterten Mitstreiter auf gleichem Niveau suchen
und zu zweit Projekte realisieren. Ist zwar auch nicht so einfach aber das erleichtert vieles.i
 
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Frustabbau ist ja ok, aber man muss aufpassen, nicht zum „...ja, aber... - Sager“ zu werden!
Eine gute funktionierende Band zu finden/zusammen zu suchen, ist ein sehr schwieriges Unterfangen.
Da muss so viel zusammen kommen/passen:
-Musikalisches Interesse
-Musikalisches Niveau
-Sozial Kompetenz
-Ziele
-Zeit
-Motivation
-...

Alles muss bei allen Mitmusikern in einem annehmbaren „Fenster“ eine gemeinsame Schnittmenge bilden.
Die Chance da erfolgreich Mitmusiker zu finden ist um so geringer, je enger man dieses Fenster macht.
Entweder man sucht sehr lange und intensiv oder man macht mehr Kompromisse.

...und auch eine eigene Erfahrung möchte ich teilen: Ich bin auch schon an „Bandgründer“ geraten, wo die „Story“ insgesamt sehr spannend klang, mir aber dennoch schnell klar wurde, dass die ganze Planung/die Ziele einfach unrealistisch und überzogen waren. Da habe ich dann auch vorher schon die Reißleine gezogen, weil mir klar war, dass das irgendwann im „Frust“ endet.
 
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-Musikalisches Interesse
-Musikalisches Niveau
-Sozial Kompetenz
-Ziele
-Zeit
-Motivation

Dem möchte ich (zumindest im Hobby Bereich) unbedingt hinzufügen: "man muss sich riechen Können".
All diese "objektiven" Kriterien nützen mir nichts, wenn ich mit meinem Gegenüber" menschlich" nix anfangen kann, Die typische Situation z.B. in der Après-Probe muss passen (es muss überhaupt stattfinden).
Meine Lieblingsbands, deren Mitglied ich war, waren sowas wie Freunde auf Zeit (eigentlich sehr gute Bekannte) und exakt dies hat für das "Überleben" der sich zufällig getroffenen Musiker über eine längere Zeit gesorgt. Gefühlte 50 Prozent der Bandtreffen waren keine Proben, sondern Feste, Geburtstage etc. und genau diese dort entstehende "Gemeinsamkeit" hat für die o.g, genannten weiteren Punkte mitgesorgt.
Meine letzte "funktionierende" Band (6 Jahre immerhin) zerbrach an einem von der Sängerin mitgebrachten heimlichen Lover (sie war verheiratet, alle wussten es, nur der Ehemann nicht), was dieses "gewachsene" Bandgefüge letztlich zerstört hat.
 
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Man muß ja nicht unbedingt in einer Band spielen. Man kann sich auch einen begeisterten Mitstreiter auf gleichem Niveau suchen
und zu zweit Projekte realisieren. Ist zwar auch nicht so einfach aber das erleichtert vieles.i

Richtig. In der Richtung suche ich auch. Ersetzt zwar nicht das Konzept "Band", in der Art und Weise wie ich es gerne hätte.... Aber mehr dazu in Teil 3 meiner "ich muss einfach mal alles aufschreiben, was mich zu dem Thema bewegt" Serie.

Und weil es nun schon Mal erwähnt wurde, das spielerische Niveau ist mir persönlich gar nicht mal sooo wichtig, um ganz ehrlich zu sein. Das habe ich in meiner Suche bisher noch nie wirklich thematisiert. Ich bin eher auf das Gesamtergebnis fokussiert und dabei der Meinung, solange du kein Anfänger mehr bist, passt die Sache schon. Alles darüber sagt nichts aus, in Bezug auf mein aktuelles Projekt. Aber normalerweise kommunizieren Anfänger in ihren Anzeigen immer offen, dass sie noch Anfänger sind und suchen auch immer gezielt nach ebensolchen. Oder "Band die gewillt ist, einem Anfänger unter die Arme zu greifen" haha.
Und im Umkehrschluss habe ich schon selbsternannte Profis erlebt, die Tiere am Instrument waren (ebenfalls unerheblich in Bezug auf mein Projekt), aber überfordert mit einem Click track waren.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Meine letzte "funktionierende" Band (6 Jahre immerhin) zerbrach an einem von der Sängerin mitgebrachten heimlichen Lover (sie war verheiratet, alle wussten es, nur der Ehemann nicht), was dieses "gewachsene" Bandgefüge letztlich zerstört hat.

Klingt auf jeden Fall nach einem spannenden Band Krimi. War der "Lover" ebenfalls Teil der Band?
 
Aber normalerweise kommunizieren Anfänger in ihren Anzeigen immer offen, dass sie noch Anfänger sind und suchen auch immer gezielt nach ebensolchen. Oder "Band die gewillt ist, einem Anfänger unter die Arme zu greifen" haha.

Es kann durchaus funktionieren, wenn sich Anfänger zusammentun und gemeinsam miteinander wachsen. Das ist wohl sogar durchaus üblich, wenn junge Musiker ihre erste Band gründen. Das sind dann meistens (Schul)-Freunde? Da geht man noch gerne durch Dick und Dünn. In fortgeschrittenem Alter stelle ich mir das problematischer vor.

Ich würde tatsächlich auch eine erfahrenere Band suchen, die mir als Anfänger am Piano unter die Arme greift. Ich habe allerdings auch schon etwas Erfahrung mit verschiedenen Instrumenten in Schulorchester und -jazzband, sowie Rock- und Funkband. Auch eine fortgeschrittene Band kann doch davon profitieren, wenn jemand auch einfache Parts engagiert übernehmen würde. Warum also „Haha“?

Sicher muss es in so einer Konstellation menschlich noch besser passen, damit es funktioniert. Aber wenn man altersbedingt gewisse musikalische Ansprüche an das Endergebnis hat, möchte man auch nicht mehr erst ein Jahr gemeinsam durch den 12-Bar-Blues holpern?

Wahrscheinlich wird das ganz Ding mit der Band im Alter aber auch genau deswegen so schwierig. Die Ansprüche steigen, die Kompromissbereitschaft und die Lernfähigkeit nehmen altersbedingt ab und die beruflichen/familiären Erfordernisse tun ihr Übriges. Bis zur Rente will ich aber auch nicht wirklich warten...

Gruß,
glombi
 
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Das spielerische Niveau ist ein vergleichsweise kleines Problem, wenn entsprechende Sozialkompetenzen bei allen Beteiligten vorhanden sind. Ein „Anfänger“, der gewillt ist, dazuzulernen und bereit ist auch entsprechend einfache Dinge banddienlich zu spielen, kann durchaus auch in einer Profiband einen entsprechenden Mehrwert liefern.
Sobald aber aus musikalischem Können auch ein „Rang“ abgeleitet wird oder selbiges unrealistisch gesehen wird, gehen die Flanken für Konflikte auf.
 
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Bei mir hat es funktioniert (Glück gehabt). Weil mir das mit der Band zu blöd wurde (nur zum kiffen gekommmen etc.) und die maßlos
überteuerten Übungsräume in München hab ich 2007 mit der Band ganz aufgehört, Equipment verkauft etc.
Durch Zufall habe ich voriges Jahr einen Mitmusiker kennengelernt mit dem ich perfekt zusammenspielen kann. Vor allem brauchen wir ohne Schlagzeug
keinen teuren Übungsraum mehr und ich spiele jetzt mit Vorliebe Konzertgitarre.

Gutes Neues und viel Erfolg.
 
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Zu mir:
Da meine letzte Band den ersten Lockdown 2020 dazu genutzt hat, sich aufzulösen, um nach neuen Ufern zu streben, habe ich mich kurz darauf dazu entschlossen mein erstes Projekt aus eigener Feder zu gründen und habe auch direkt von Anfang an die ersten Annoncen geschaltet.
Singer/Songwriter...eigene deutsche Texte.... Sucht Musiker für Neugründung.... Richtung grob... Raum Soundso... Non Profit....
Während Corona, wo es doch sonst so still auf dem Markt geworden ist.
Da die Resonanz, wie eigentlich auch zu erwarten, ausblieb, habe ich angefangen via Homerecording mein Material im Alleingang vorzubereiten. Notgedrungen produziere ich aktuell, soweit es mir gelingt, sämtliche Instrumentalspuren vor.
"

Hallo Filztier,

deinen Frust kann ich gut nachvollziehen, den haben bestimmt viele hier schon so ähnlich verspürt. Was dein konkretes Projekt angeht: lass mich mal den Agent Provocatuer spielen, der deine Anzeige liest. Da kommt das so rüber:

- ich habe fertige Songs und Arrangements, bitte spiele bei mir mit
- ich bin Hobbymusiker
- auf Gigs hab ich mehr so semi Lust

Das passt für mich nicht zusammen. Bei einem Projekt würde ich nur mitspielen (und nicht mitentwickeln dürfen!), wenn sowohl die Vorarbeit als auch dein musikalisches Können absolut professionell sind. Zur Coronazeit stellt sich die Gigfrage eh nicht, aber als Hobbymusiker, der auch ich einer bin, ist das für mich Priorität Nr. 1.

Dir natürlich trotzdem viel Glück bei deiner Suche. Stell doch deine Demos mal hier ins Board rein, vielleicht tut sich ja was!
 
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Warum also „Haha“?

Das war eher so ein "haha, ich weiß es gibt auch öfters mal Anzeigen, die explizit Anfänger zulassen. Habe ich schon oft gesehen, haha"

Wahrscheinlich wird das ganz Ding mit der Band im Alter aber auch genau deswegen so schwierig. Die Ansprüche steigen, die Kompromissbereitschaft und die Lernfähigkeit nehmen altersbedingt ab und die beruflichen/familiären Erfordernisse tun ihr Übriges. Bis zur Rente will ich aber auch nicht wirklich warten...

Ich zähle mich selbst nicht dazu aber das empfinde ich aber im allgemeinen auch so. Wobei ich ab und zu auch mal eine Anzeige lese von Ü50 durchweg die Bank Anfänger Band sucht...

- ich habe fertige Songs und Arrangements, bitte spiele bei mir mit
- ich bin Hobbymusiker
- auf Gigs hab ich mehr so semi Lust

Das passt für mich nicht zusammen. Bei einem Projekt würde ich nur mitspielen (und nicht mitentwickeln dürfen!), wenn sowohl die Vorarbeit als auch dein musikalisches Können absolut professionell sind. Zur Coronazeit stellt sich die Gigfrage eh nicht, aber als Hobbymusiker, der auch ich einer bin, ist das für mich Priorität Nr. 1.

Das hast du absolut richtig erkannt. Kann ich alles so nur bestätigen.
Wobei fast... Ich habe ein spezifisches Sounddesign, was ich vorrangig erstmal ausprobieren möchte. Langfristig würde ich mir von meinem Mitmusikern die weitere Mitenwticklung aber sogar ausdrücklich wünschen. Musikalisches Skillevel ist unerheblich - das habe ich ebenfalls in einem Kommentar erwähnt.
Aber das Thema Live Gigs ist echt immer Priorität 1 bei Hobbymusikern, aber auch zum größten Teil noch bei den Semi-Pros. Live, live, live... Das ist tatsächlich einer der größten Punkte die mir Schwierigkeiten bereitet.
Ich möchte mich weder vermarkten, noch übermäßig viel live spielen. Damit vergraule ich die allermeisten.
Man sollte eigentlich meinen die aktuelle Lage bewegt die Musiker Gemeinde zum Umdenken, ist aber immer noch nicht so..
Meine Gedanken dazu führe ich nochmal an anderer Stelle auf.
 
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Dir natürlich trotzdem viel Glück bei deiner Suche. Stell doch deine Demos mal hier ins Board rein, vielleicht tut sich ja was!

Danke und werde ich definitiv tun!
Aktuell habe ich nicht nicht an meinem ersten Mix begonnen. Vielleicht komme ich gegen Ostern dazu.
Da ich alles im Alleingang produzieren muss, dauert das noch ne Weile. Ich bin auch kein Profi mit jedem Instrument.
Texte und Arrangement müssen auch noch im Detail (Zusammenführung von Arrangement/Vocaline und Text) angepasst werden. Damit fange ich an, Wenn soweit erstmal alles geschrieben ist und alle Takes im Kasten sind.
Und danach wiederum kommt erst das Mixing.
Das wird ne Premiere für mich werden. Ob mir das so gelingt, wie ich es mir vorstelle, weiß ich noch nicht. Haha.
Ich arbeite momentan parallel an 5 Songs.
 
*edit*

Mit dem Recording.
 
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Die Zielsetzungen, was Gigs angeht, lässt oft sehr gut ablesen, wie geerdet die Leute letztlich sind.
Hobby Musiker, die gar keinen Bock haben, auch mal mit der Musik auf die Bühne zu kommen, sind IMO schon irgendwie „lost“.
Aber auch wenn Leute unbedingt weit mehr als als 10 Gigs pro Jahr spielen wollen, dann sind das zumindest Semi Profis oder haben keine Ahnung, was das für ein Aufwand ist, diese Gigs auch (längerfristig) zu bekommen... (es sei denn, es handelt sich um ein Hochzeits/Party/Gala/wir spielen was ihr wollt - Projekt...sprich also Semi Profis, die in erster Linie mit der Musik Geld verdienen wollen/müssen).
Ich denke jeder, der Musik wirklich nur als Hobby und Freizeit Beschäftigung sieht und daneben in Sachen Familie und Beruf Verpflichtungen hat, muss schon zusehen, dass 5-10 Gigs im Jahr nicht zum Stress werden (zumal die idR. nicht über das Jahr gleich verteilt sind).
Klar ist auch, dass man unter diesen Randbedingungen nicht „erfolgreich“ sein oder gar „berühmt“ werden wird.
Da muss man sich entscheiden, ob „Hobby“ oder „Profi“. Aber dann auch nicht maulen, wenn im Hobby Lager nix wirklich ins Rollen kommt... ist halt nun mal so!
 
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Ich denke jeder, der Musik wirklich nur als Hobby und Freizeit Beschäftigung sieht und daneben in Sachen Familie und Beruf Verpflichtungen hat, muss schon zusehen, dass 5-10 Gigs im Jahr nicht zum Stress werden (zumal die idR. nicht über das Jahr gleich verteilt sind).

Richtig. Nachdem ich mal ne Saison ALLES gespielt habe was ging, sage ich heute ne handvoll (gute) Gigs übers Jahr verteilt und lass mich in Ruhe.
Qualität über Quantität.

Klar ist auch, dass man unter diesen Randbedingungen nicht „erfolgreich“ sein oder gar „berühmt“ werden wird

Na das will ich ja sowieso nicht!
Aber sowohl Semis als auch ein großer Teil der Hobbys hingegen schon. Das Ego!
 

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