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langhaarrocker
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Da bringst Du gerade mit einem Satz etwas auf den Punkt, was mir beim "vom Blatt spielen" immer gefehlt hat. Ich habe nie im Kopf gehört, was auf einem Notenblatt stand, wenn ich nicht irgendwie versuche das auch zu intonieren. Noten konnte ich allenfalls buchstabieren, aber nicht lesen. Gespielt wurde letztendlich das, was ich auswendig gelernt hatte.Einfach mal ein paar Noten mit ins Bett nehmen und vor dem Einschlafen durchlesen.
Aber!
Mittlerweile spiele in einer Rockband ausschließlich eigenes Material. Erst dadurch habe ich überhaupt bemerkt, dass ich damals als Musikschüler auch nie die Fähigkeit entwickelt hatte, Musik, die mir im Kopf schwebte, instinktiv auf das Instrument zu übertragen. In der Disziplin habe ich mich erst durch das Lösen von Noten / auswendig Nachspielen weiter entwickeln können.
Persönliche Meinung: Spielen nach Noten geht mir am unteren Rücken vorbei. Das überlasse ich Berufsakkordarbeitern, Midisequenzern und KI.
Zu einem großen Teil halte ich in unserer Zeit Noten für einen überbewerteten Anachronismus. Ursprünglich zu dem Zweck entwickelt Musik reproduzierbar festzuhalten haben wir dafür doch deutlich bessere Möglichkeiten. Lediglich für theoretische Detailanalyse sind Noten richtig nützlich - aber da dann "offline". Dafür brauche ich keine Vomblattspielfähigkeiten. Wer braucht das, wenn er nicht gerade hauptberuflich Orchestermusiker ist?