Mein Klavierspiel nach Noten ist eigentlich nur das Auswendiglernen von Fingerbewegungen O_O

  • Ersteller CamelV8
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Einfach mal ein paar Noten mit ins Bett nehmen und vor dem Einschlafen durchlesen.
Da bringst Du gerade mit einem Satz etwas auf den Punkt, was mir beim "vom Blatt spielen" immer gefehlt hat. Ich habe nie im Kopf gehört, was auf einem Notenblatt stand, wenn ich nicht irgendwie versuche das auch zu intonieren. Noten konnte ich allenfalls buchstabieren, aber nicht lesen. Gespielt wurde letztendlich das, was ich auswendig gelernt hatte.
Aber!
Mittlerweile spiele in einer Rockband ausschließlich eigenes Material. Erst dadurch habe ich überhaupt bemerkt, dass ich damals als Musikschüler auch nie die Fähigkeit entwickelt hatte, Musik, die mir im Kopf schwebte, instinktiv auf das Instrument zu übertragen. In der Disziplin habe ich mich erst durch das Lösen von Noten / auswendig Nachspielen weiter entwickeln können.

Persönliche Meinung: Spielen nach Noten geht mir am unteren Rücken vorbei. Das überlasse ich Berufsakkordarbeitern, Midisequenzern und KI.
Zu einem großen Teil halte ich in unserer Zeit Noten für einen überbewerteten Anachronismus. Ursprünglich zu dem Zweck entwickelt Musik reproduzierbar festzuhalten haben wir dafür doch deutlich bessere Möglichkeiten. Lediglich für theoretische Detailanalyse sind Noten richtig nützlich - aber da dann "offline". Dafür brauche ich keine Vomblattspielfähigkeiten. Wer braucht das, wenn er nicht gerade hauptberuflich Orchestermusiker ist?
 
Wer braucht das, wenn er nicht gerade hauptberuflich Orchestermusiker ist?
Nebenberufliche Orchestermusiker.
Im Ernst: (1) Wer nach Noten lernt, muss Noten lesen können.
(2) Zentralafrikanische Trommelmusik wurde nicht komponiert. Die wurde anders tradiert. Diese mittels Noten zu vermitteln versuchen, geht schief. Europäische "Kunstmusik" wurde mit Noten tradiert. Diese nur mittels Vorspielen und Nachahmen begreifen und nachspielen zu können, passt IMHO auch nicht.
Da bringst Du gerade mit einem Satz etwas auf den Punkt, was mir beim "vom Blatt spielen" immer gefehlt hat. Ich habe nie im Kopf gehört, was auf einem Notenblatt stand, wenn ich nicht irgendwie versuche das auch zu intonieren.
Das ist eine Übungssache. Lohnt sich nur, wenn die Notation der Musik adäquat ist. Dann aber eben richtig.
 
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Zu einem großen Teil halte ich in unserer Zeit Noten für einen überbewerteten Anachronismus.
Das halte ich wiederum für eine arg eingeschränkte Sichtweise.

Noten sind halt schon mal das angesagte Transferwerkzeug, um sich Musik, die jemand anders komponiert hat, akkurat und Ton für Ton anzueignen und spielen zu können.
Welche andere Möglichkeit gibt es dafür sonst noch ? Chopin-Etuden selber abhören und nachspielen? Viel Spaß und gutes Gelingen dabei ...

Natürlich brauche ich keine Noten, um die 4 Akkorde eines Rocksongs oder Volksliedes auf der Gitarre zu schrammeln. Aber so etwas ist nur
ein ganz kleiner Ausschnitt aus der gesamten Welt der Musikmacherei, und keineswegs die Regel.

Thomas
 
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Supi! Bevor das hier zu einem Nebenkriegsschauplatz der Noten- vs. Nicht-Notenleser, vom-Blatt-Spieler vs. Auswendig-Spieler usw. ausartet und am Ende (mal wieder) ums sprichwörtliche Förmchen im Sandkasten gestritten wird, kommt doch einfach zurück zu den Problemen des Kamels mit dem V8 Motor, das durch ein Nadelöhr gehen möchte, aber auf dem Weg dorthin das Ziel aus den Augen verloren hat.

Ich fasse die Kernaussagen (nach meiner Lesart) kurz zusammen:

Kann ich überhaupt ansatzweise ein bischen Klavier spielen? - Mittlerweile kann ich mir diese Frage nicht mehr beantworten...
Ich "spiele" jetzt regelmäßig und häufig (ca. 1,5 Std/Tag), habe aber sehr spät, mit Ende 30 vor genau 5 Jahren angefangen.
... also so wie ich ich die letzten 5 Jahre jetzt Stücke gelernt habe, finde ich es aber nicht wirklich gut.

@FZiegler hat hier den einzigen relevanten Hinweis gegeben und die Frage dazu formuliert:

Ich würde erstmal keinen Tipp geben wollen, solange ich nicht weiß, was du vorhast. Welche Musik du spielen können willst, zu welchem Anlass du spielen können willst. Darauf wird es ankommen.

Und DAS ist die Antwort bzw. Nicht-Antwort darauf und deshalb lasse ich die als fast Full-Quote stehen:
Das hat sich alles in den 5 Jahren verschoben was ich mache und machen wollte.
Spielen wollte ich nur für mich.
Ganz am Anfang wollte ich nur Stücke aus dem allgemeinen Pop Bereich am Arranger Keyboard nachspielen.
Die rechte Hand spielt eine Melodie und die Linke Hand gibt einfache Begleitakkorde an die Begleitautomatik weiter...
Entertainer-Keyboard Spielen... ("Madonna Like a Virgin on a Yamaha PSR-46...) sowas in der Qualität, mehr nicht.

Hab dann gleich Unterreicht genommen und dann wurden irgendwann aus den Begleitakkorden gebrochene Akkorde, quasi eine echte Klavierbegleitung.
Aus dem Keyboard wurde ein E Piano mit Hammergewichteten Tasten und es ging fließend immer mehr in die Klavier Richtung.
Am Anfang war das ja nicht meine Absicht, es hat sich mit der Zeit so ergeben
und jetzt befürchte ich an einem Punkt angekommen zu sein, an dem ich mich zu weit aus dem Fenster gelehnt habe und etwas versuche
zu machen oder lernen, was über meinen Kapazitäten liegt.
Die Stücke wurden natürlich komplexer und bis jetzt hat es zum Teil viele Monate gebraucht, bis ich ein Stück auswending drin hatte und gut spielen konnte.

Wenn man einen Akkord für die Begleitautomatik greift, ist das einfacher. Es muss nur der Akkord ausgeschrieben da stehen... Dm zB. Dann brauch ich mir nur gemerkt zu haben wie das "Griffbild" von D Moll in Grundstellung und beiden Umkehrungen ist, aber ich muss keine Noten in 2 Zeilen lesen und kann mich auf die Melodie in der rechten Hand konzentrieren.
Was anderes wollte ich am Anfang auch nicht machen, hab dann nur irgendwie gefallen am Klavier an sich gefunden und das sich so ein Klaviersound mit echter gespielter Begleitung schon anders anhört als so eine Stück mit Auto Arranger Begleitung am Casio Keyboard von 1990.

Du hast da Deinen Entwicklungsweg beschrieben. Und der ist ganz sicher nicht nur von intrinsischer, sondern auch von extrinsischer Motivation beeinflusst. Du schreibst, Du "spielst" jetzt regelmäßig und häufig ca. 1,5 Stunden am Tag. Alle Achtung für Deine Konsistenz bzw. Dein Durchhaltevermögen. Aber: Übst Du oder spielst Du? Also Üben im Sinne von Zwang oder Spielen im Sinne von Freude? Ich lese leider keine Freude aus den Worten "also so wie ich ich die letzten 5 Jahre jetzt Stücke gelernt habe, finde ich es aber nicht wirklich gut." Sowas geht eine Zeit lang gut, aber irgendwann kommt unweigerlich die Frage nach dem Sinn oder der (musikalische) Burnout.

Was mich wieder zu den Fragen von FZiegler bringt.

Was hat DU denn überhaupt vor? Welche Musik willst DU denn überhaupt spielen. Zu welchen Anlässen willst DU spielen? Spielst du überhaupt noch mit Freude? Setzt Du dich noch ans Gerät, weil es in Dir brennt, Dich dorthin treibt oder.......

JETZT!

Ziele, Interessen, Einstellungen ändern sich. Von Zeit zu Zeit sollte man sich fragen, ob man noch auf dem richtigen Weg ist und dann ggf. die Ausfahrt nutzen. Mir scheint, Du bist gerade an diesem Punkt.

Alleine das hier zeigt für mich schon einen Zwang auf:
Würde ich jetzt 2 Monate nichts machen, dann wäre ich da wo ich vor 5 Jahren war und könnte wirklich Null am Klavier vortragen

Mein Rat wäre, das Spielen mal für einen längeren Zeitraum einzustellen oder komplett! umzustellen. Mach gar nichts oder gib Dir selbst den Entertainer mit linke Hand nur Begleitung und rechte Hand Melodie. Es spielt keine Rolle, ob Du dann -so wie Du schreibst- alles wieder vergisst. Wäre unter anderen Umständen ja genauso.
 
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Übst Du oder spielst Du? Also Üben im Sinne von Zwang oder Spielen im Sinne von Freude?
Wenn man unter Zwang übt, kann man es auch sein lassen. Dann übt man gar nicht richtig und es bringt auch nichts. Mir macht das Üben an sich Spaß und bringt Freude.

Viele Grüße,
McCoy
 
CamelV8,

ich kenne das Problem auch. Ich lerne seit ca. 8 Jahren Kirchenorgel und hatte am Anfang auch unheimlich Probleme, nach Noten zu spielen. Ich musste die Bewegungen , so wie du es auch beschreibst, verinnerlichen, konnte aber überhaupt keinen Bezug zu den Noten herstellen.

Jetzt ist das Ganze inzwischen so weit, dass die rechte Hand die Melodie (einstimmig) mehr oder weniger auswendig spielt (ich kenne die Lieder ja irgendwie und muss dann nur auf den Fingersatz achten). Was die linke Hand macht, kann ich mir zum Glück nicht mehr bei allen Liedern merken und ich MUSS es in den Noten ablesen. Geholfen haben mir auf dem Weg dahin Akkordsymbole, wie ich sie als Gitarrist natürlich kenne.

Mein Übungsalltag sieht derweil so aus, dass ich NICHT versuche, ein Lied perfekt hinzukriegen, sondern ein Übungsmappe habe, die ich immer wieder durchgehe. Damit versuche ich vorzubeugen, dass ich die Lieder doch wieder auswendig lerne.
 
Ich habe es immer als Ziel eines Musikers angesehen, etwas ohne Noten spielen zu können, einfach weil man es kann. Ist das so falsch?
Natürlich ist nach Gehör spielen können sehr wertvoll, auswendig spielen können ergibt sich bei gründlichem Üben eines Stücks fast schon "nebenbei".
Ebenso nützlich ist es aber, "richtig" Notenlesen zu können, so habe ich das in 50 Jahren Hobbymusik jedenfalls im Guten wie im Schlechten erfahren.

Mein Tip zur Lernstrategie ist nach wie vor: zurück auf Anfang mit einer (gedruckten) Klavierschule für Anfänger zum Üben des Notenlesens der Akkolade.
Das Ganze übt man ein paar Minuten bzw. nur ein, zwei kleine Stücke am Tag ohne Instrument. Unsicherheiten (Tonhöhen, Rhythmik) sollte man natürlich gezielt nacharbeiten. En detail wurde das im Board schon mehrfach dargestellt. Weiter geht es erst bei sicherer Beherrschung des bisherigen Stoffes.
Das praktische Erarbeiten der Tonleitern und Apeggien in allen Dur-/Molltonarten in klassischer Manier samt (später auch in Terzen usw.) ist ebenso ein Beitrag zur Sicherheit beim Lesen und Spielen.

Da hat es sich so bei mir eingestellt, dass ich lese welche Noten auf dem Blatt stehen für rechte und linke hand und dann immer in kleinen Takt-Happen diesen Ablauf in das Fingergedächtnis eintrainiere und wiederhole, wiederhole, wiederhole bis ich es spielen kann.
Wie sieht eigentlich dein täglicher Übeablauf aus, am besten dargestellt am konkreten Ablauf des Beispiels der letzten "Übungs-Stunde".

Dann sehe ich nur einen Cluster an Noten und habe wirklich Probleme zu wissen wo genau ich jetzt gerade spiele...
Das kommt mir vor, als wäre Notenlesen nicht systematisch gelenrt worden, sondern nur anhand des Spielens, das sich vermutlich motorisch besser entwickelt hat als das Lesenlernen.
Diese "losen Enden" lassen sich durchaus zusammenbringen.

Was die Sache mehr erschwehrt ist dann natürlich dass es ja 2 Hände gibt...
Akkolade ist schwerer zu lesen als nur ein System. Deshalb sollte man es der Reihe nach üben, von Anfang an und beginnend mit ganz leichten Übungen. Ein paar Minuten am Tag genügen schon und das geht jederzeit ohne Instrument, sobald gerade etwas Zeit ist.

Weiß da einer vielleicht wie und warum mein Kopf so funktioniert, was ich falsch mache oder wo der Trick dabei ist?
Das könnten wir genauer analysieren, wenn Du magst. Welche Anfängerschule/n für das erste Klavierspiel hast Du denn zu Hause?
Die könntest Du uns nennen und einen Screenshot der ersten vier Takte einstellen, mehr ist wg. des Urheberrechts unter Umständen problematisch.
Dann könnten wir dir anhand dieser konkreten Stelle beschreiben, was und wie wir das lesen und zu könntest antworten, wie das bei dir abläuft.
Daraus könnten sich konkrekte Ansatzpunkte zum Üben ergeben, das wäre jetzt ein denkbarer Anfang zur Behebung des Problems.

Ich habe dafür so ganz einfach Kinderübungen bekommen in der beide Hände erstmal eine feste Lage haben. Da sind zufällige Noten ohne Melodie drauf.
Gleich zwei Fehler auf einmal, denn mit tonaler Musik lernt es sich wesentlich leichter, weil das Gehör der meisten Menschen dank langer "naiver" Vorerfahrung besser folgen kann - außerhalb der Aleatorik (Neue Musik) sind Noten nicht zufällig. Fingerlagen sind üblich wie auch sinnvoll, aber sie sind nicht "fest". Deshalb stehen umgehend auch die Lagenwechsel auf dem Lehrplan der Elementarausbildung, sehe z.B. Heumann, Klavierspielen....

Gruß Claus
 
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"Das ist ein H...das ist ein A....U...und das ist S......Moment, da steht ja gar nicht Baum sondern Haus!"

Der Vergleich mit dem Lesenlernen ist sehr gut.

Im Grunde läuft Noten lesen lernen ähnlich ab.

Am Anfang überlegst Du bei jeder Note, wo sie auf dem Instrument ist, wie sie heißt usw.
Nach einer Weile automatisiert sich das. Ich vermute, bei Einzelnoten bist Du auch schon so weit, also zB wenn da ein G steht, dass Du das sofort findest. Das ist nämlich der erste Schritt und schon ein Zeichen, dass es geht.
Das sind sozusagen die "Buchstaben" der Musikschrift.

Nun gibt es typische Muster, zB Terzen - also Noten, die auf einer Linie und der nächsten Linie stehen (bzw Zwischenraum und Zwischenraum). Das zu erkennen und auf eine Handhaltung umzusetzen, ist ein nächster Schritt. Du siehst also das "Bild" und Dein Gehirn setzt es automatisch in die Vorstellung einer Terz - möglichst auch als "Griffgefühl" der Hand (also 1.+3., 2.+4. oder 3.+5. Finger) um.

Der eine oder andere kennt vielleicht die "Schneemann"-Methode, leider in Verruf geraten durch den Lebenswandel des Erdenkers, ich möchte seinen Namen hier nicht nennen, wer's braucht, findet den.
Musikalisch-Pädagogisch war der Ansatz aber für mich beeindruckend. Beispiel: Ein Akkord in Grundstellung (zwei Terzen übereinander) sieht in Noten aus wie ein Schneemann. Man erfasst also nicht die Einzelnoten, sondern das Gesamtbild.
Dazu gehört dann auf dem Klavier der Griff "Schnecke", also 2. und 4. Finger angehoben wie die Fühler einer Schnecke.
Das nur als Beispiel für Strukturen anstatt Einzelheiten.

Entscheidend ist, dass Dein Gehirn irgendwann die "Buchstaben" zu "Wörtern" zusammenfasst. Vom Lesen her kennst Du das, von den Noten noch nicht.
Nun geht das bestimmt bei manchen schneller, bei manchen langsamer. Aber das wird auch bei Dir kommen. Das ist zutiefst in der Evolution verankert und lässt sich eigentlich gar nicht verhindern. Lesen hast Du gelernt, und beim Radfahren denkst Du bestimmt auch nicht ständig "rechts" - "links" - "jetzt wieder rechts" ... ;)

Gezieltes Üben mit einem guten Lehrer(in) wird da sicher deutlich schneller gehen. Ein bisschen seltsam ist es schon ,dass es so lange bei Dir dauert, aber da kommt man sicher auch dahinter. Eine Noten-LRS ist mir jedenfalls nicht bekannt ... oder weiß da jemand von den hauptamtlichen Pädagogen was?

Unbestritten ist, dass es da erstaunliche Talente gibt. Ich habe an der Hochschule einen Typen kennengelernt, der konnte unglaubliches Zeug vom Blatt spielen. War allerdings sonst ein bisschen durchgeknallt. Das will man ja dann auch nicht ;)
 
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... oder weiß da jemand von den hauptamtlichen Pädagogen was?
Vor ein paar Jahren wurde von einem User anhand seiner eigenen Erfahrung darüber berichtet.

Mir ist eigentlich nur aufgefallen, dass der User den Vorschlägen als kleinen Aufgaben mit Bitte um Rückmeldung nie so genau gefolgt ist, wie sie beschrieben waren, m.E. waren die Übungen aus gutem Grund so genau dargestellt. Ob das ein Teil des Problems war, wurde vom User nicht weiter aufgegriffen.

Gruß Claus
 
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Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Training am Smartphone gemacht. Hier die App dazu.

Einfach die Apk herunterladen und Apps aus unbekannten Quellen installieren zulassen. Danach kann diese Sicherheitsfunktion wieder aktiviert werden. Ist Open Source und man braucht keinen Playstore dafür. Ich benutze mein Smartphone übrigens ohne Google Konto und damit ohne Playstore. Eigentlich wollte ich nie ein Smartphone, aber als das letzte einfache Handy schon direkt nach dem Kauf defekt war, dachte ich, vielleicht halten Smartphones ja länger. Bisher ist dem auch so. Wobei mein Smartphone nur 50 Euro neu gekostet hat.
 
Vor ein paar Jahren wurde von einem User anhand seiner eigenen Erfahrung darüber berichtet.
Das müsste dieser gewesen sein:


Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Training am Smartphone gemacht. Hier die App dazu.
Aber mit genau so einer App lernt man ja das Erkennen der Zusammenhänge wieder nicht. Das müsste mal jemand so programmieren, daß Dreiklänge, Umkehrungen, Tonleitern, Rhythmen usw. darin vorkommen. Versetzungszeichen kommen in der App auch nicht vor.

[OT] Ansonsten: F-Droid: (y) [/OT]

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ich habe das gleiche Problem und will das ausmerzen, da ich gerne auch mal leichtere Stücke vom Blatt spielen möchte. Und nicht wieder einen Blackout wie beim letzten Schülervorspiel haben will...

Mein Lehrer hat mir die Sight Reading Heftchen von ABRSM empfohlen.
Seit einem dreiviertel Jahr gehe ich jeden Tag ein paar der Stücke durch und zwar immer erst, indem ich die Tonart bestimmt habe, dann den Takt klopfe und laut mitzähle, dann in der Vorstellung die Hände einzeln spiele und mir überlege, welcher Finger welche Note hat und erst dann das kleine Stück spiele, wenn möglich ebenfalls inklusive lautem mitzählen. Es ist mühsam aber es wird langsam.
 
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Das Problem von @CamelV8 vermute ich allerdings eher in einer wenig effektiven, weil lückenhaften "Elementarausbildung".

Stagnation und Frust bis zur Hobbyaufgabe sind irgendwann die Folge, wenn auf Sand gebaut wurde, fortgeschrittene Konzepte wie Sight Reading würde ich da nicht anwenden.
Der Grund: flüssiges Notenlesen halte ich neben dem Spielen mit wenig Blickkontakt zu den Tasten für wesentliche Voraussetzungen, aber genau an diesen hapert es hier ungewöhnlich lange.
Denken kann ich mir daher auch, dass neue Stücke nicht so "klavierpädagogisch wertvoll" ausgesucht, vorbereitet und geübt werden, wie das für die Entwicklung des Klavierspiels optimal wäre.

So eine Situation bringt m.E. eine Entscheidung mit sich, wenn man etwas zum Guten ändern will: zuerst eine Liste der Baustellen erarbeiten und dann einen Teil der Übungszeit reservieren, um ein (wahrscheinlich) einige Monate lang ziemlich striktes und systematisches Aufarbeiten der Lücken durch ganz gezielte, kleinschrittige Übungen durchzuführen.

Gruß Claus
 
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durch ganz gezielte, kleinschrittige Übungen durchzuführen
Was ich beschrieben habe ist ein Beispiel dafür. ABRSM gibt es in aufsteigenden Schwierigkeitsgraden, so dass man wirklich ganz elementar anfangen kann. Und wir reden hier von 1-2 Zeilern in den ersten Schwierigkeitsgraden.
 
Schon klar, ABRSM kenne ich und habe einige Ausgaben, habe deren Lehrplan auch als Bezugspunkt schon erwähnt.

Die Ideee der einfachen Noten für den Anfang teile ich vollkommen, nur sehe ich es so wie von dir formuliert bereits als "weiteren" Schritt.
Ganz zu Anfang würde ich tatsächlich die Erarbeitung einer Liste vorschlagen, die dann sortiert und "abgearbeitet" werden soll.
Als Schritt zwei würde ich "ein kurzes Stück" oder "in paar Minuten" tägliches Üben des Notenlesens ohne Instrument ansetzen, bis das sicher klappt.
Bei Schritt drei sind wir dan zusammen, wobei die Auswahl der Stücke m.E. bestenfalls auch einen Bezug zur Liste haben. Dabei könnte man entweder berets früher geübte Stücke wieder aufnehmen und bzw. oder schöne neue und zunächst sehr einfache Stücke einbeziehen.

Gruß Claus
 
Grund: Umformuliert und dabei erweitert.
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Wer braucht das, wenn er nicht gerade hauptberuflich Orchestermusiker ist?

Ich.

Ganz früher:
Klassik

Früher:
Chor, Gesangsunterricht, Saxophonensemble, Klassik

Heute:
Jazz Bigband, ab und zu Klassik

Note bene:
Ich spiele allerdings seit 50 Jahren auch nach Gehör. Das habe ich quasi schon immer getan, neben meinem notenorientierten Unterricht.

Grüße
Omega Minus
 
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Ich "spiele" jetzt regelmäßig und häufig (ca. 1,5 Std/Tag), habe aber sehr spät, mit Ende 30 vor genau 5 Jahren angefangen. <- sollte gesagt sein!
Vielleicht als Orientierungshilfe: Ich habe grob geschätzt etwa ein paar tausend Stunden gebraucht, bis ich in langsamen Tempo Literatur vom Blatt spielen konnte, die man allgemein als leichte Literatur bezeichnen würde. Und selbst dann konnte ich dies nur in einem geringeren Tempo machen und es war viel Glück dabei. So etwas braucht einfach Zeit und Übung. Du hast ja viele Aufgaben gleichzeitig. Die Noten lesen, verstehen, interpretieren, Abläufe planen und umsetzen, vorausschauen was als nächsten passieren wird und ganz nebenbei sollte es noch im Takt und Metrum sein... Naja und dann zum Schluss musst du dies auch noch körperlich und Mechanisch umsetzen auf dem Instrument.

Bei mir hat es sehr geholfen ein Prinzip anzuwenden, welches ich selbst als Notenfressen bezeichne. Ich komme aus dem Orgelspiel/Harmoniumspiel und bewege mich primär im Bereich liturgischer Musik. Ich habe sturr unser Choralbuch zum Gesangsbuch genommen, Seite 1 aufgeschlagen und jeden Tag sturr vier oder fünf Lieder gespielt. Jedes Lied vom Blatt, nur ein einziges Mal, Metrum, Takt und alles andere unwichtig. Nur die richtigen Tonkombinationen treffen, auch wenn ein Lied mit drei Takten dann eben zehn Minuten gedauert hat und danach das nächste Stück. Das war das erste Jahr weit weg von Musik und frustrierend, aber dann kam der Punkt wo ich anhand der Formen schon sehen konnte, was zutun ist und die Notenwerte eigentlich garnicht mehr lesen musste. Die Finger haben allle Figuren schon mehrmals gespielt und vom Klang war dann schon klar, was nun kommen musste. Beim Lesen von Worten lesen wir ja auch nicht jeden Buchstaben. Durch die Übung ist unserem Gehirn durch den ersten Buchstaben, dem letzten Buchstaben und der Anzahl an Buchstaben in dem Kontext schon klar welches Wort es sein wird. Da gibt es ein nettes Experiment, indem ganze Sätze stehen, der erste Buchstabe und der letzte Buchstabe jedes Wortes stimmen, dazwischen die Buchstaben sind wild vertauscht. Die meisten, die solche Texte korrekt vorgelesen haben, haben es erst nach einer Erklärung gemerkt was sie da gerade gemacht haben :)

Aber das ist für meinen Kopf eine Qual. Ich kenne nichts was ansatzweise so komplex ist...
Du hast nicht unrecht, musizieren ist wohl eine der komplexesten Aufgaben, die ein Mensch machen kann. Das Blattspiel hat ja auch Grenzen. Hochkomplexe Stücke kann kein Mensch mehr vom Blatt spielen. Selbst große Pianisten spielen komplexe Sonaten nicht vom Blatt, die haben auch oft ihre Stücke sturr auswendig gelernt. Komplexe Figuren in sehr hohen Tempo mit sehr kleinen Notenwerten, kann einfach kein Mensch mehr in solchen Geschwindigkeiten korrekt ablesen, verstehen und umsetzen. Schau doch mal auf Youtube, du wirst keinen großen Pianisten mit Notenblätter sehen und wenn, dann eher als Rettungsanker, falls er mal einen Blackout haben sollte.

BTW wir Orgelspieler haben neben dem Violinschlüssel und Bassschlüssel noch eine dritte Zeile für das Pedal, da müssen wir noch neben den Händen die beiden Füße koordinieren und nebenbei mit der dritten und vierten Hand die Registrierungen verändern :) Man gewöhnt sich dran, aber gerade am Anfang ist es wohl für uns alle frustrierend gewesen. Ich sage es mal so, 95% der Orgelspieler die anfangen brechen wegen Frust ab. Die 5% die es durchhalten, die werden alle berichten wie oft sie kurz davor waren oder auch nach Jahrzehnten Erfahrung noch immer darüber nachdenken, den ganzen Mist hinzuwerfen. Bei anderen Instrumente wird es ähnlich sein. Diejenigen, die gut spielen sind nur die Spitze die es bis dahin durchgehalten haben.
 
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Das hat Christian schön beschrieben. Du brauchst viel Geduld, es dauert. Trotzdem möchte man ja Erfolgserlebnisse haben. Also mit leichten Stücken arbeiten und sich an jedem kleinen Erfolg freuen! Wenn ein Takt klappt, wenn Du eine Note schneller findest als vor zwei Wochen ... das sind alles Erfolge.

Oft ist es auch so, dass man etwas übt, es klappt einigermaßen - und beim nächsten üben geht es wieder gar nicht. Das ist normal und braucht eben einige Anläufe. Einen Handstand oder einen Salto lernt man auch nicht von heute auf morgen.
 
Zu @opa_albin möchte ich noch anmerken, dass es auch verdammt schwer ist die eigenen Fortschritte zu merken. Gefühlt komme ich heute noch genau so zäh vorwärts wie vor Zehn Jahren. Der Unterschied ist nur, dass ich mir damals am simpel vierstimmigen Choralsätze die Zähne ausgebissen habe, während ich heute frustriert an den Stücke von Mendelssohn, Händel und Co sitze. Die eigenen Fähigkeiten werden ständig besser, die Stücke aber auch schwerer. Da sehe ich selbst auch den Fortschritt oft nicht und trete gefühlt seit Jahrzehnten auf der Stelle, Objektiv ist es aber nicht so...
 
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