Schönen zu lesen, dass es den Thread noch gibt und weiterhin Leute motiviert, mehr zu üben.
Ich schreibe auch mal wieder einen Beitrag, weil ich mir in letzter Zeit einige Gedanken zum Üben gemacht habe.
Ich habe vor kurzem beschlossen, neben der Gitarre noch Mundharmonika zu lernen, bin einfach in den Laden gefahren, hab' mir eine Blues Harp, die mir dort empfohlen wurde, und ein Buch dazu gekauft und habe losgelegt. Ich habe bewusst auf den anderen Input (aus youtube Videos, o.Ä.) verzichtet und wollte komplett unvoreingenommen an das Thema herangehen. Sowohl was das Equipment, aber auch die Buchauswahl und das Üben selbst betrifft, habe ich also nicht lange gefackelt, nicht groß im Internet recherchiert (außer, dass man mit einer diatonischen in Richter-Stimmung in C anfangen sollte) habe ich also keine Zeit verloren...
Ich hab mich also jeden Tag, wenn ich ein paar freie Minuten hatte, mit der Harmonika hingesetzt und habe geübt, nur das Instrument und ich, manchmal noch die Cd mit den Übungen/Liedern. Erfolgserlebnisse stellten sich rasch ein und ich war sehr motiviert, weiterzuüben.
Mittlerweile kann ich schon einige Lieder (On Top of old smokey, Morning has broken, Ode an die Freude und Oh Susanna und noch ein paar einfache Melodien), auch wenn ich noch allzu viele Verzierungen kann und nicht immer nur den einen Kanal treffe, der grad dran ist. Aber es macht einen riesen Spaß.
Meine persönliche Erfahrung ist nun also, dass 2 Faktoren wesentlich dazu beigetragen haben, dass ich bislang ganz gut vorangekommen bin:
1. Fokus auf das Wesentliche: ÜBEN!
gar nicht so wichtig, wann man übt, was genau man übt bzw. in welcher Reihenfolge, etc.
2. Die intrinsische Motivation
Ich will einfach Mundharmonika spielen können und durch 1. ist es immer gerade ein Lied, dass ich unbedingt "meistern" möchte. Sonst nichts. Dadurch übe ich konsequent so lange, bis es klappt.
Das klingt erstmals nicht gerade besonders und ist das, was man 1000-fach liest und hört, aber dennoch so schwer zu verstehen ist. Bei der Gitarre habe ich ständig gesucht - neue Lieder, neue Tabs, neue video-lessons, neue Bücher, andere Stile, etc. - bin aber ständig abgedriftet und nie über längere Zeit konsequent bei der Sache geblieben. Die unendlichen Möglichkeiten des Internets haben in dieser Hinsicht natürlich ihre Tücken...
Aber das Beispiel der Mundharmonika hat mich nun auch wieder auf Spur gebracht, das gleiche Prinzip auf der Gitarre anzuwenden. Falls mir ein neues Lied unterkommt, beginne ich nicht sofort zu suchen oder zu probieren, sondern schreibe es auf eine "to do"-Liste. Wenn es mich dann, wenn es dran ist, noch immer juckt das Lied zu lernen, dann nehem ich es in Angriff. Überlege mir aber auch, wieviel Aufwand es wäre (falls man eine neue Technik o.Ä. dafür braucht) und wiege ab, ob ich jetzt dazu bereit bin, mich diesem Lied voll hinzugeben. Wenn ich das mache, sehe ich das Ganze automatisch aus einem anderen Augenwinkel
Gruß
g.