Martin, Taylor oder vielleicht eine Art & Lutherie

Die Kaufberatung hier kann super in Richtungen stoßen. Wenn hinterher rauskommt: "guck doch mal im Laden nach Vollmahagoni-Modellen" oder "versuch mal ein paar Dreads von folgenden Firmen anzuspielen: A, B, C", dann hilft das mMn sehr viel und ist eine gute Beratung.
So siehts aus. :) Auf diese Weise bin ich zu meiner Eastman E10SS gekommen. Ohne die Hinweise des Forums hätte ich dieses Modell nie gefunden.
 
Den Fragebogen, den ich ganz bewusst nicht ausgefüllt habe, find ich grundsätzlich ganz gut. Ich wollte aber in keinem Fall genau ein bestimmtes Modell empfohlen bekommen, sondern herausfinden, ob sich mien Bauchgefühl mit den Erfahrungen anderer deckt. Der Thread hier hat mir dabei sehr geholfen.
Zwischenzeitlich war ich sogar mal geneigt einfach mal den Fragebogen auszufüllen. Ich bin aber mittlerweile ziemlich von meiner Wunschgitarre überzeugt. Nun fehlt nur noch ein ausgiebiges Testen und damit auch das Testen einiger "Konkurenten".

Den wichtigste Punkt, dass die Mexiko-Martin vieleicht nicht ihr Geld wert sein könnte, konnte ich für mich klären. Drum wird es ja vorraussichtlich eine Martin :)
 
Done! Ich habs getan. :D

Ich nehm es gleich vorweg, es ist keine OOO geworden. Quasi auf der Ziellinie hab ich mich doch für die Drednought entschieden und hab eine Martin DRS1 gekauft und eine Sigma OOO-MC15E. Aber der Reihe nach:
In Begleitung meiner Frau und einer Freundin haben wir heute ein großes Musikgeschäft in Köln aufgesucht. Nach rund 5 Stunden hatte ich so ziemlich alles in den Händen, was im Verkaufsraum an Akustikgitarren mit Stahlseiten für 400 bis 1400 Euro angeboten wurde. Ich habe alle möglichen Taylor, Sigma, A&L, Seagull, Guild, Gretsch und Yamaha ausgiebig getestet. Einige hab wie die Art & Lutherie habe ich schwer enttäuscht wieder zurückgestellt. Auch konnte ich mich keine Tanglewood beeistern. Die Yamaha waren mir zu groß und die Gretsch zu flippig, von beiden Herstellern gab es Modelle mit Potential, abe nicht das was ich suchte.
Nach 5 Stunden gab es dann folgende Kandidaten:
Seagul S6 (Classc mit Nitrolack, ein sehr schönes Instrument mit tollem Klang)
Taylor (ich glaub die 110ce?)
Martin OOORS1 und DRS1
Martin diverse Modelle aus der X-Serie (irgendwie gefielen mir alle Martin die dort ausgestellt waren)
Ich hab mch schließlich für die DRS1 entschieden, weil sie von allen angespielten Gitarren den wärmsten klang hatte. Die Taylor und die Seagull klangen mir etwas zu brilliant (metallisch, klirrig würde hier vielleicht besser passen, aber des würde abwertend klingen was beide Gitarren nicht vedient hätten). Gäbs keine Martin, wäre es heute sicher die Seagull S6 geworden. Super Preis, tolle Haptik, solide verarbeitet und ein schöner Klang.
Die angespielten Sigma waren übrigends bis auf eine Ausnahme alle sehr schön, waren aber nicht zu 100% das was ich für mich haben wollte.
Zuletzt ging es schließlich nur um die Entscheidung zwischen oooRS1 und DRS1. Obwohl ich eigendlich eine OOO haben wollte, hab ich mich schließlich für die DRS1 entschieden. Grund dafür war, das mich die OOORS1 einfach etwas zu "leise" oder auch zu "brav" war. Die DRS1 klingt etwas voller und die Bässe lassen sich meiner Meinung nach besser betonen.
Irgendwo in diesem Thread hatte ich ja schon einmal geschrieben, dass meine Frau auch eine gewisse Rolle beim Gitarrenkauf spielt. Sie hatte sich in eine Sigma verguckt, die oben genannte OOO-MC15E. Ziemlich kurzentschlossen hab ich die Sigma auch auf meine Rechnung setzten lassen. Ein verspätetes Weihnachtsgeschenk und damit haben wir auch eine OOO im Haus ;)
Die Freundin, die mitgekommen war, hat sich kurzentschlossen die selbe Sigma gekauft.

An der Warenausgabe haben wir dann die Gitarren noch einstellen lassen. Intresannterweise war an der Martin nichts einzustellen und an den Sigam wurde (im sehr geringe Umfang) einwenig geschraubt. Die Mädels sind mit ihren Sigma sehr zufrieden, auch wenn sie meinen das meine Martin ein wenig besser klingt. (Natürlich will ich das nicht bestreiten :D)

An dieser Stelle vielen lieben Dank noch einmal für die vielen Anregungen hier im Thread. Die vielen Meinungen und Denkanstöße, die mir bei der Entscheidung schließlich geholfen haben. :great:

So und nun muss ich noch etwas Gitarre spielen, auch wenn mir schon die Finger qualmen. (schon das Öffnen des Koffers löst einen Schub Glückshormone aus) :juhuu:
 
Grund: Fehlerteufelchen
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Ziemlich kurzentschlossen hab ich die Sigma auch auf meine Rechnung setzten lassen. Ein verspätetes Weihnachtsgeschenk und damit haben wir auch eine OOO im Haus ;)
Die Freundin, die mitgekommen war, hat sich kurzentschlossen die selbe Sigma gekauft.
Glaube der Händler gibt heute Einen aus!:prost:

Ansonst, gute Wahl ,Glückwunsch und viel Spass noch! :m_elvis:
 
Heute wäre die Martin ein echtes schnäppchen
Och, die ist ja gebraucht fast so teuer wie meine in neu. :D 745 Euro wäre ein fairer Preis dafür.
Mit etwas Glück und Geschick bekommt man sie wie ich gestern für 899 neu.

Edit: Die bei Martins Musikkiste ist eine OOO, aber trotzdem ein fairer Preis.
 
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Warum so weit in die Ferne, schon mal was von Hanika gehört, deutsche Edelschmiede Klassikklampfen, produzieren unter dem Namen " DUKE" erstklassig verarbeitete Westerngitarren zu 70% in der Herstellung in Asien, Fertigstellung in Deutschland. Da bekommst du für 800 Mäuse schon was gescheites,

Viele Grüße
Wepo
 
@Wepowirtshausmusiker : Ganz ehrlich? Eine Hanika hätte ich hier wahrscheinlich noch irgendwo auftreiben können, zu Duke fällt mir in der Region aber so gar kein Händler ein. Würde ich eine Klassische suchen, würde ich Hanika sicher mit auf dem Zettel haben. Eine Duke müsste ich erstmal sehen und vor allem in der Hand gehalten haben. Aber danke für den Tipp. wenn ich mal wo eine stehen sehe, werde ich sie mal testen. ;)
 
Hi,
bei Dukes bitte auf die Decken achten, vorallem wenn sie aus Zedernholz sind! Viele dieser Decken sind dann doch zu dünn und werden vom Saitenzug arg gestresst, was mit der Zeit zu irreparablem Verziehen führt. Peile über die Randlinie ob der Steg aufrecht steht oder sich nach vorne neigt! Auch viele der erstaunlich voluminös tönenden Furch Durangos hatten dieses Problem....
Gruss,
Bernie
 
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erstklassig verarbeitete Westerngitarren zu 70% in der Herstellung in Asien, Fertigstellung in Deutschland. Da bekommst du für 800 Mäuse schon was gescheites,

Erstklassig ist ein großes Wort. Wie wird hier klassifiziert?

Beträgt die Fertigstellung in Deutschland also 30 %??? 30 % wovon?

Für 800,- € kann man was gescheites erwarten finde ich. Hab länger keine mehr gespielt, aber Hanika Konzertgitarren waren früher schon zu dem Preis konkurenzlos gut.

Für die von mir angespielten Duke-Gitarren gilt das allerdings nicht.
 
Hi,

die Dukes haben von der Herstellung her mit Hanika Gitarren nicht viel zu tun. Hanika Gitarren werden von Armin Hanika und seinem Team in Baiersdorf in dessen Manufaktur gebaut. Duke Gitarren werden bei einem Auftragshersteller in China gebaut und in der Firma "La Corda" mit Hardware und Sattel/Stegeinlage ausgerüstet. La Corda ist ein Unternehmen, das Armin Hanika und dessen langjährigen Handelsvertreter Harti Pilsner gehört-der die treibende Kraft hinter Duke Gitarren ist.
Armin Hanika ist ein genialer Konstrukteur seiner Gitarren und steht für die akkurate Umsetzung dieser und deren Bau in der Manufaktur, wo sich-ähnlich wie bei Lakewood-professionelle Zuarbeit und instrumentenbauerische Feinarbeit zu sehr bemerkenswerten Klassikgitarren ergänzen. Darüberhinaus ist er ein sehr umgänglicher Mensch, der jeder Zeit selbst über Details seiner Gitarren bereitwillig Auskunft gibt.
Also: 100% positiv-----für Hanika Gitarren!

Die Duke Gitarren sind mit bester Absicht hergestellt. So wird jeder Schritt genau überwacht. Jedoch schleicht sich übers Hintertürchen dieses kleine Problem ein, das auch andere Hersteller von Klassik Gitarren mit der Konstruktion von Stahlsaiten Instrumenten haben: es ist schwer umzudenken! Klassik Gitarren Konstrukteure neigen oft dazu die Instrumente zu leicht und zu resonant zu bauen, da sie das Bestreben haben diese Sensibilität von guten Nylonstrings durch Konstruktionsdetails dieser auf ihre Steelstrings zu übertragen. Punkte wie sehr dünne Decken-oft aus Zedernholz, spanische Halsfüsse, sehr leichte Hälse, zarte Beleistung usw. sind oft nicht optimal auf Steelstrings übertragbar, da hier ganz andere Kräfte walten. Auch Firmen wie zB. Cordoba und einige mehr haben damit Probleme. Dazu kommt noch die statisch heikle aber für Steelstrings immens wichtige gute bis optimale Konstruktion des X-Bracings unter der Decke, die einen Grossteil der Saitenlast tragen muss. Sowas gibt`s bei Klassikgitarren nicht und selbst viele Steelstring Hersteller haben damit ihre Probleme.
Diese Probleme von Klassikgitarren Herstellern bei Steelstrings sind also nicht ungewöhnlich und treten auch in die genau umgedrehte Richtung auf.
So brauchte zB. Lakewood eine Weile bis sie es schafften ihre Khayas sensibler zu machen-die waren sehr starr anfänglich...

Gruss,
Bernie
 
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Dazu kommt noch die statisch heikle aber für Steelstrings immens wichtige gute bis optimale Konstruktion des X-Bracings unter der Decke, die einen Grossteil der Saitenlast tragen muss. Sowas gibt`s bei Klassikgitarren nicht und selbst viele Steelstring Hersteller haben damit ihre Probleme.

Ja, aber es gibt durchaus auch Steelstrings, die kein X-Bracing haben: Gurian, Ovation (teilweise).
 
spanische Halsfüsse

Stimme mit Dir überein mit Ausnahme des spanischen Halsfußes. Der hat in einer Steelstring zumindest keine Nachteile, sofern sie so gut gebaut ist dass nicht irgendwann ein neck-reset fällig wäre. Die beste mir bekannte Steelstring hat jedenfalls einen spanischen Halsfuß.
 
Hi ihr zwei,

klar gibt's auch Steelstrings die keine X-Bracings haben-das ist ja auch nicht die einzige Konstruktion um die Saitenspannung zu (er)-tragen, aber eben eine sehr effektive-wenn gut gemacht. Bei den Ovations ist leider das nicht vorhandene X Bracing bei bestimmten Modellen die Ursache für Teilweise stark verwölbte Decken bei älteren Exemplaren.
Das X-Bracing hat den Vorteil, dass man bei effektiver Konstruktion sehr viel von der Spannung darauf ablenken kann und es darauf folgend möglich ist, die Decke von ihrer Spannung her klanglich regelrecht zu "stimmen" ohne dabei zu viel Kompromisse wegen dem Saitenzug zu machen.
Traditionell gebaute Dreadnoughts benötigen für ihren legendären "Bumms" im Bass eine sehr locker gespannte Decke (Klopftest: tiefes "Bumm") was ohne gut gemachtes X-Bracing bei der Deckenfläche und evtl. 013er Satz-Saitenzug statisch heikel wird.
Eine Gurian (ich kenne deren Konstruktion leider nicht) hat sicher eine ganz anders abgestimmte Decke, bei der Deckenspannung und Saitenzug eben mehr in Einklang gebracht werden als eher voneinander separiert-wie`s beim X-Bracing eher der Fall ist.

Das wäre ja eigentlich hier schon OT, aber dann doch nicht, denn es zeigt auf wie komplex diese Geschichte ist-vorallem für Hersteller von Gitarren ohne X-Bracings (Klassik) die dann plötzlich die höheren Zugkräfte von Steelstrings in ihre Konstruktionen einplanen müssen...

Ich habe schon ein paar Steelstrings mit Spanischem Halsfuss gesehen, wo dieser die Zugkraft zu stark auf den Boden abgelenkt hatte. Als Folge davon drückte unten eine Wölbung heraus, die mit der Zeit auf höhe der Taillierung den gesamten Gitarrenkorpus regelrecht abknickte...aua, da geht dann nix mehr...

Gruss,
Bernie
 
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Ich habe schon ein paar Steelstrings mit Spanischem Halsfuss gesehen, wo dieser die Zugkraft zu stark auf den Boden abgelenkt hatte. Als Folge davon drückte unten eine Wölbung heraus, die mit der Zeit auf höhe der Taillierung den gesamten Gitarrenkorpus regelrecht abknickte...aua, da geht dann nix mehr...

Ja genau deswegen merkte ich ja an: "...sofern sie so gut gebaut ist..." Es muss immer die gesamte Statik stimmen.

Es gibt zum Glück immer wieder Gitarrenbauer die wissen was sie tun und ihre Konstruktionen den Bedürfnissen aber auch den technischen Erfordernissen anpassen. Manchmal kommen da wahre Wunderwerke bei heraus, die fantastisch klingen und diese Qualität über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte erhalten.

Vielen Dank jedenfalls für Deine Anmerkungen.

Meine Referenz-Steelstring, die mit dem spanischen Halssfuß, ist 1979 gebaut worden und hat sich strukturell seitdem nicht verändert - außer dass der damals verwendete Nitrolack sehr rissig ist, aber das gilt ja heutzutage als schick und längst nicht mehr als Mangel.
 
...auch wenn`s schon wieder OT ist, rück schon damit raus was das für eine ist:great:...
die letzte gut gemachte Steelstring mit Spanischem Halsfuss die ich gesehen hab war eine ältere Albert&Müller...

A propos heikle Steelstring- Konstruktion und trotzdem gut gemacht: die Decke meiner Lutz ist extrem dünn, der Hals hat keinen Stahlstab! Die Gitarre ist aus den 70ern.

Seht euch mal Riversong Gitarren an----machen kann man fast alles (und nun kommt der Spruch fürs Phrasenschwein:)), man muss nur wissen wie...
 
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...auch wenn`s schon wieder OT ist, rück schon damit raus was das für eine ist:great:

Auch aus den 70ern. Die Gitarre wurde 1979 von Rainer Krempel gebaut. Sie hat zwar einen trussrod, aber es gab nie einen Grund ihn anzuwenden. Dies nur als kleine Anmerkung für unsere jüngeren Teilnehmer die denken double-action sei besser als single-action und darauf hoffen dass bald der triple-action-trussrod erfunden wird.

Früher war nicht alles besser. Manches aber schon...
 
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<OT>
Auch aus den 70ern. Die Gitarre wurde 1979 von Rainer Krempel gebaut. Sie hat zwar einen trussrod, aber es gab nie einen Grund ihn anzuwenden.

... von dem habe ich im letzten Jahr eine ziemlich geniale Nylonstring von 1982 kaufen können ... </OT>

Auch die Trussrods meiner Gurians und der Lowden habe ich noch nie angefasst, allerdings haben die andere Halsbefestigungen, bei Gurian nur mit Holzdübeln.
 
Also ich selber habe eine Seagull S12 (Zederndecke), die ist schon mehr als 25 Jahre alt und hat einiges mitgemacht. Finde den Klang, Bespielbarkeit und das Preis- Leistungsverhältnis genial. Deswegen geht meine Empfehlung in diese Richtung. Außerdem KANADA Fertigung, keine Tropenhölzer, .........

Aber der subjektive Eindruck zählt, also musst du sie selber in die Hand nehmen und schauen was dir taugt.
 
Ob dem TE, der eine 6saitige OM sucht, mit einer 12saitigen Dread geholfen wäre? "Keine Tropenhölzer" stimmt auch nicht, das Palisander für Griffbrett und Steg wächst auch nicht in Kanada.

Ansonsten sind Seagulls schon ziemlich geil, spiele selbst eine S6 und eine S12. Aber die ganze Diskussion hatten wir schon auf der ersten Seite des Threads.
 
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