Hi,
ich dachte mir, ich gebe euch mal eine kleine Rückmeldung. Nachdem sich hier so viele von euch positiv über den JMP geäußert hatten, hab ich's dann doch getan und zugeschlagen. Jetzt bin ich also Besitzer eines solchen Teils und - soviel vorweg - ich habe es nicht bereut! Fetter Grundsound, sehr variabel, schöne perlige Clean-Sounds und ein marshalliges Classic-Rock-Brett in den OD-Kanälen.
Angesichts der verschiedentlich geäußerten Behauptungen auf Harmony Central, die Röhren seien nur Verkaufsargument und hätten keinen Einfluss auf den Sound, konnte ich nicht anders und musste das Teil aufschrauben und siehe da, es sind tatsächlich echte Röhren drin und die leuchten vorweihnachtlich und werden im Betrieb sogar warm ;-)) Aber sind sie auch entscheidend an der Soundproduktion beteiligt oder sind sie nur Kosmetik? Ich habe also (Blut und Wasser schwitzend aus Angst, den Preamp gleich am ersten Tag in die ewigen Jagdgründe zu schicken) die beiden Röhren gezogen und den Verstärker wieder eingeschaltet. Ergebnis: Keinerlei Fehlermeldung im Display (dabei sollte der Amp laut Handbuch schon bei der kleinsten Unregelmäßigkeit ein dickes "E" für "Error" ins Display schreiben, aber wahrscheinlich fallen fehlende Röhren für Marshall nicht in die Rubrik "Fehler" ;-)), optisch also alles wie sonst auch, aber: kein Ton! Nichts. Gar nichts! Das fand ich schon mal sehr beruhigend, denn damit ist, denke ich, klar, dass die Röhren Teil des Signalweges darstellen.
Ich habe dann nach und nach alles an Vorstufenröhren, was sich bei mir so angesammelt hat, reingestopft und muss sagen, dass es definitv einen klanglichen Unterschied macht, welche Vorstufenröhren man verwendet: Die Original-Marshall-Röhren klangen angenehm ausgeglichen, aber auch ziemlich unspektakulär. Electro Harmonix waren ganz schlimm: schneidend und ohne jeden Druck. JJ CC803S-Röhren produzierten einen wirklich schönen runden Clean-Sound, ließen sich aber nur zu sehr dezentem Gain-Radau überreden. Tube Towns China-Hausmarke 12AX7 Classic machte dagegen den allermeisten Alarm in den Gain-Stufen, klang mir persönlich aber zu steril. Hängen geblieben bin ich dann bei den "normalen" JJ-ECC83S-Röhren. Sie liefern einen warmen, fast bluesigen Grundsound, bilden dabei aber differenziert genug ab (allerdings nur gerade noch so eben, man muss relativ nachdrücklich EQ-en). Mein Fazit: Der JMP-1 ist ein waschechter Röhrenamp. Punkt.
Ich bin echt zufrieden und hoffe mal, dass mein Rack jetzt eine Weile so bleiben wird wie unten abgebildet (ich hab die Sachen wegen der Flexibilität unterteilt in ein separates Vorstufenrack (PodXT Pro und JMP-1), ein Effektrack (T.C. G-Major, Engl-Midi-Interface (natürlich zum Ansteuern der voll midifizierten 4x12"-Engl Box unterm Rack
und BBE 482i Sonic Maximizer) und ein Endstufenrack (Behringer Graphik-EQ und Peavey Classic 60/60-Endstufe) und mich nicht nach 2 Wochen schon wieder neue G.A.S.-Anfälle quälen
Andererseits, so ein schicker Triaxis, das wäre doch auch ... oh Gott, es geht wieder los ...