Marco baut ne Tele

Wahrscheinlich wird es einige von euch enttäuschen, aber ich möchte in RAL9001 Cremeweiß lackieren.

Gute Wahl.

Weil auch die Fender-Farben oft welche von Automobilen sind: Es ist die Farbe meines Traumwagens, den ich zum Glück schon besitze. Der müsste aber auch mal wieder lackiert werden...
 
Tolle Arbeit, toll dokumentiert :great:

Habe diesen Thread erst gerade entdeckt. Mache deshalb gedanklich noch mal einen Schritt zurück:
Gibt es einen Grund, warum du die Halsform mit der Raspel herausarbeitest?
Ich mache auch einige Holzarbeiten, wenn auch eher weniger im Instrumentenbereich. Aber ich hätte wahrscheinlich zum Schweifhobel gegriffen. Damit lässt sich im Vergleich zur Raspel doch eine deutlich feinere Oberfläche herstellen, die anschließend deutlich weniger Nacharbeit durch Schleifen erfordert. Oder übersehe ich da etwas wesentliches?
 
...Ich antworte mal stellvertretend...
Ich würde sagen beide Herangehensweisen sind machbar.
Ich hab den Hals bei meiner LP genauso geformt und hab danach einfach ein langes Schleifleinen genommen und dann hin und her gezogen...

IMG_20180326_185431.jpg
Das ging erstaunlich schnell und sehr genau...

Ich hab halt noch nie mit einem Schweifhobel gearbeitet, deshalb war das für mich am einfachsten...
 
Tolle Arbeit, toll dokumentiert :great:

Habe diesen Thread erst gerade entdeckt. Mache deshalb gedanklich noch mal einen Schritt zurück:
Gibt es einen Grund, warum du die Halsform mit der Raspel herausarbeitest?
Ich mache auch einige Holzarbeiten, wenn auch eher weniger im Instrumentenbereich. Aber ich hätte wahrscheinlich zum Schweifhobel gegriffen. Damit lässt sich im Vergleich zur Raspel doch eine deutlich feinere Oberfläche herstellen, die anschließend deutlich weniger Nacharbeit durch Schleifen erfordert. Oder übersehe ich da etwas wesentliches?

Hallo, sorry für die späte Antwort. Zur Zeit bin ich recht eingespannt, deshalb konnte ich auch noch nicht weiter bauen. Das ich eine Raspel verwende, hat zwei Gründe. Erstens: ich habe eine. Zweitens: es gibt Hölzer die mögen nicht so gerne gehobelt werden, z.B. Bubinga. Natürlich kann man den von dir genannten Schweifhobel verwenden. Mit der Raspel geht das aber ähnlich schnell :cool: Die Schleifarbeit ist meiner Meinung nach auch nicht größer. @kikiroro hat das ja bereits bestens beschrieben, so bin ich auch vorgegangen.

Bis bald dann,
Marco
 
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vor kurzem war ich der Meinung, dass ich unbedingt eine Tele haben muss.
Erst einmal: Glückwunsch zu der Einsicht:D Allgemein: Ich beneide jeden, der sowas drauf hat. WEnn ich handwerklich begabt wäre, hätte ich schon sooooviele Gitarren und vielleicht auch Geld gespart. Schade eigentlich. Weiter so:great:
 
Subbed. Sehr schönes Projekt :) Bin selber gerade an meiner Telecaster / Nocaster am arbeiten - allerdings noch in der CAD Design Phase, da das Ding soweit Möglich aus der CNC Fräse kommen soll.
 
Tolle Arbeit, Respekt! Darf ich fragen, womit Du den Hals geölt hast?
 
Danke für die Erklärung :great:
Erstens: ich habe eine. Zweitens: es gibt Hölzer die mögen nicht so gerne gehobelt werden, z.B. Bubinga.
"Erstens" ist natürlich ein schlagendes Argument. Zu "Zweitens" kann ich nur bedingt etwas sagen, da ich Bubinga bisher noch nicht gehobelt habe. Meine bisherige Erfahrung mit "anspruchsvollen" Hölzern bzgl. sich hobeln lassen ist allerdings, dass mit gut geschärften Werkzeugen, dem richtigen Anstellwinkel und etwas Übung sich viele Hölzer dann doch recht gut bearbeiten lassen.

Mit der Raspel geht das aber ähnlich schnell

Wie gesagt beziehen sich meine Erfahrungen nicht auf den Instrumentenbau, aber durchaus auf Formen jenseits einer Ebene und da durchaus auch auf sich über die Länge verändernde Querschnitte: Kleiner Radius > großer Radius, rund > oval, rund > rechteckig, ... . Und da habe ich sehr gute Erfahrungen mit Schweifhobeln gemacht, speziell wenn diese Übergänge möglichst gleichmäßig und fließend sein sollen. Die Anforderung ist ja bei einem Gitarrenhals nicht anders. Deshalb die Nachfrage. Nebenbei hat das mMn den Vorteil, dass man keine Schleifspuren, die quer zur Faserrichtung verlaufen, wegschleifen muss.

Trotzdem finde ich deine Herangehensweise interessant und das Ergebnis kann sich ja, soweit auf den Fotos zu erkennen, durchaus sehen lassen :great:
 
Tolle Arbeit, Respekt! Darf ich fragen, womit Du den Hals geölt hast?

Ja, darfst du :) Ich verwende da nichts besonderes, ein ganz normales Holzöl auf Leinöl- und Orangenölbasis. Das trage ich zwei- bis dreimal auf. Wenn das eingezogen bzw. abgetrocknet ist, behandle ich nochmal mit Wachs. Nichts besonderes, aber bei mir sind zwei Hälse damit seit mehreren Jahren so im Einsatz :great:

[...] Meine bisherige Erfahrung mit "anspruchsvollen" Hölzern bzgl. sich hobeln lassen ist allerdings, dass mit gut geschärften Werkzeugen, dem richtigen Anstellwinkel und etwas Übung sich viele Hölzer dann doch recht gut bearbeiten lassen. [...]

[...] Nebenbei hat das mMn den Vorteil, dass man keine Schleifspuren, die quer zur Faserrichtung verlaufen, wegschleifen muss. [...]

Das stimmt natürlich, mit scharfem Werkzeug und dem nötigen Wissen geht das natürlich schon ;-) Ich denke da hat jeder so seine Präferenz. Wenn bei meiner ersten Gitarre damals ein Schweifhobel greifbar gewesen wäre, dann hätte ich vielleicht auch zu diesem gegriffen und dann wäre das mein Favorit für diese Arbeit.
 
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Ja, darfst du :) Ich verwende da nichts besonderes, ein ganz normales Holzöl auf Leinöl- und Orangenölbasis. Das trage ich zwei- bis dreimal auf. Wenn das eingezogen bzw. abgetrocknet ist, behandle ich nochmal mit Wachs. Nichts besonderes, aber bei mir sind zwei Hälse damit seit mehreren Jahren so im Einsatz :great:



Das stimmt natürlich, mit scharfem Werkzeug und dem nötigen Wissen geht das natürlich schon ;-) Ich denke da hat jeder so seine Präferenz. Wenn bei meiner ersten Gitarre damals ein Schweifhobel greifbar gewesen wäre, dann hätte ich vielleicht auch zu diesem gegriffen und dann wäre das mein Favorit für diese Arbeit.

Teilst du uns die verwendeten Produktnamen mit, auch von dem Wachs? Ist bestimmt nicht nur für mich interessant ;-)
Also kein Hartöl?
 
Vielleicht habt ihr ja Lust, mir ein paar Designvorschläge zu nennen. Meine erste Idee war ja ein creme-weißer Body mit Tortoise-Pickguard. Aber ich bin da noch offen. Eventuell hat ja jemand eine tolle Idee ;-)
sehr feines Projekt ;-)
und ich sehe, hier sind wieder die einschlägig vorbest...immten Kollegen unterwegs ;-)

ich würde auch den Body ölen und wachsen. Das Holz sieht fein aus. Aber ich bin da als ehemaliger Öko-Schreiner vorbelastet ;-)
 
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Ich wollte unbedingt mal alles zusammenschrauben, daher habe ich die Befestigungsbohrungen in der Halstasche auf den Hals übertragen. Für die Halsverbindung verwende ich Einschraubhülsen und Schrauben mit metrischem Gewinde. Nachdem am Hals passend vorbegohrt wurde, konnte ich die Hülsen eindrehen. Dazu wenige Tipps, falls das jemand zum ersten Mal macht:
  • lieber eine Schraubzwinge ansetzen, nicht dass das Werkstück aufreißt. Gerade bei einem Gitarrenhals sitzen die Hülsen doch gefährlich nahe am Rand
  • niemals von Hand eindrehen. Das wird zu 80% schief(gehen)
  • die Bohrungen leicht (!) ansenken
Ich verwende beim eindrehen der Hülsen die Säulenbohrmaschine als Führung. Einfach ein Stück Gewindestange oder abgeschnittene Schraube in die Hülse schrauben:


Dann am besten den Stecker der Maschine ziehen ;-) Nun kann man die Hülse mit der Pinole absenken und auf die Bpohrung drücken. Dann von Hand das Bohrfutter drehen und die Hülse einschrauben:
Wahnsinn, diese Beschreibung! Ich habe noch nie Gewindemuffen eigeschraubt, ohne dass es daneben gegangen ist... Daher habe ich mich das dann nie wieder getraut.... Aber mir dieser Beschreibung!!! Und die Idee an sich ist ja geradezu berauschend. Und dann noch so beschrieben, dass ich es mir vorstellen kann ;-)
Und: PINOLE...:
"Eine Pinole ist eine hohl gebohrte Arbeitsspindel in stationären Werkzeugmaschinen, welche eine axiale Bewegung ausführen kann."
Wieder was gelernt!!!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich mache auch einige Holzarbeiten, wenn auch eher weniger im Instrumentenbereich.

Wie gesagt beziehen sich meine Erfahrungen nicht auf den Instrumentenbau, aber durchaus auf Formen jenseits einer Ebene und da durchaus auch auf sich über die Länge verändernde Querschnitte: Kleiner Radius > großer Radius, rund > oval, rund > rechteckig, ... . Und da habe ich sehr gute Erfahrungen mit Schweifhobeln gemacht, speziell wenn diese Übergänge möglichst gleichmäßig und fließend sein sollen. Die Anforderung ist ja bei einem Gitarrenhals nicht anders. Deshalb die Nachfrage. Nebenbei hat das mMn den Vorteil, dass man keine Schleifspuren, die quer zur Faserrichtung verlaufen, wegschleifen muss.
Hi mHs, darf ich fragen, in welchem Bereich Du solche Holzarbeiten machst?
 
Wollte nur mal kurz Danke sagen, der Thread hat mich tatsächlich so "nervös" gemacht und ist jetzt die Initialzündung für meinen eigenen Eigenbau, Holz ist bestellt :great: Und deshalb auch danke für die ausführliche Dokumentation, da lässt sich bestimmt einiges abgucken ;)
 
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Schaut gut aus. Aber das mit dem Epoxy hätte ich nicht gemacht. Jetzt sitzen die Bünde so fest das bei einer Reparatur warum auch immer das entfernen ohne Beschädigung des Griffbrett unmöglich ist. Was man machen kann. Bünde einsetzen und auf beiden Seiten in den Bundschlitz einen Tropfen sekundenkleber. So sind die Bünde fixiert das reicht und koennen trotzdem gut entfernt werden.

Bin weiter gespannt wird bestimmt gut!!


Das stimmt so einfach nicht. Epoxy eignet sich sogar sehr gut dafür denn wenn man weiß wie bekommt man die Bünde auch ohne Beschädigung wieder raus. Richtiges Werkzeug und Know-How.
Sekundenkleber finde ich nicht so gut im Vergleich. Vor allem die Technik mit Tropfen links und rechts ist keine gute Idee, da hab ich schon viel zu oft Probleme damit gesehen.
Am besten eignet sich Hautleim, funktioniert auch mit Stainless super und ist leicht zu entfernen. Einziger Nachteil ist hier, wenn man vintage Gitarren hat ist oft der Radius gegen den Griffbrettkanten hin auf einmal etwas kleiner und die Bünde neigen hier gern etwas auf zu stehen, auch wenn man den Radius der Bünde kleiner wählt. Hierbei bietet sich dann besser Epoxy an weil man die Bünde leichter fixieren kann mit einer Klemmvorrichtung und sich somit viel Zeit bei der Reparatur sparen kann. Und Zeit ist Geld. Zumindest in meinem Fall denn 200 Reparaturen im Jahr sind das Minimum.
 
Hallo zusammen,

Teilst du uns die verwendeten Produktnamen mit, auch von dem Wachs? Ist bestimmt nicht nur für mich interessant ;-)
Also kein Hartöl?

Ja gerne doch. Habe gerade nochmal nachgeschaut: ich verwende Livos "Meldos Naturharz-Hartöl" und Livos "Bienenwachs-Emultion". Das funktioniert wie schon geschrieben sehr gut.

sehr feines Projekt ;-)
und ich sehe, hier sind wieder die einschlägig vorbest...immten Kollegen unterwegs ;-)

ich würde auch den Body ölen und wachsen. Das Holz sieht fein aus. Aber ich bin da als ehemaliger Öko-Schreiner vorbelastet ;-)

Da bin ich ganz auf deiner Seite, normalerweise würde ich einen Body auch natur belassen. Das habe ich bei meiner letzten Gitarre so gemacht. Das war ein einteiliger Bubinga-Body, über 25 Jahre alt und wunderschön. Allerdings habe ich hier einen dreiteiligen Body. Ich habe kaum entsprechend schöne Esche-Kanteln gefunden, die nicht unverschämt teuer waren :confused1:

Wollte nur mal kurz Danke sagen, der Thread hat mich tatsächlich so "nervös" gemacht und ist jetzt die Initialzündung für meinen eigenen Eigenbau, Holz ist bestellt :great: Und deshalb auch danke für die ausführliche Dokumentation, da lässt sich bestimmt einiges abgucken ;)

Das ist doch super, freut mich :) Dann schonmal viel Spaß und Erfolg bei deinem Projekt, vielleicht magst du uns ja auch daran teilhaben lassen und hier ein bisschen berichten? ;-)

Dieses Wochenende habe ich nochmal das schöne Wetter genutzt und mit der Lackierung begonnen. Hier habe ich die erste Schicht noch hängend lackiert:

IMG_0894.JPG


Ich habe mir dann aber doch eine kleine Vorrichtung gebaut, liegend geht das einfach viel besser:

IMG_0897.JPG


Als Lack verwende ich von Adler "MDF 4in1 G50". Das ist ein 2K-PU Lack, der recht gut füllt. Damit bekomme ich selbst die Poren der Esche zu. Ich habe bisher zweimal je zwei Schichten nass in nass mit einem Zwischenschliff aufgetragen. Ich denke, dass noch ein Zwischenschliff und eine Deckschicht ausreichen. Dann kommt noch eine bis zwei Schichten Klarlack, seidenmatt. Lackiert wird übrigens mit einer ganz normalen Becherpistole, eine Sata Jet.

Derzeit überlege ich noch, ob ich das mit dem Pickup-Wickeln vorerst sein lasse und auf den Winter verschiebe. Eventuell bestelle ich mir einfach mal die Toneriders, welche mir ja schon empfohlen wurden.

Bis bald dann,
Marco
 
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Was für eine tolle Arbeit! Danke, daß Du uns daran teilhaben lässt.
 
Dieses Wochenende habe ich nochmal das schöne Wetter genutzt und mit der Lackierung begonnen. Hier habe ich die erste Schicht noch hängend lackiert:

Ich habe mir dann aber doch eine kleine Vorrichtung gebaut, liegend geht das einfach viel besser:

Servus Marco,

magst du vielleicht verraten (am liebsten mit Bildern), wie du jeweils den Body befestigt hast (also wo und wie die Schrauben da drin stecken)? :D

Vielen lieben Dank!

Beste Grüße
Alex
 

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