lydisch, dorisch, aeolisch????

  • Ersteller guitar@player
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Ist aber doch richtig,daß wenn man über A7-D7-E7 jeweils "AMixo-D Mixo-EMixo" spielt,daß man dann, wenn man ´die Skalen spielt sich in der jeweils individuellen Tonart befindet,und nicht mehr in einer gesammten,wie wenn man z.b. die A-Blues Penta über alle 3Akkorde spielt???

Ich würde Skalen nicht pauschal mit Tonarten verbinden. Ich empfinde den Wechsel zwischen A7, D7 und E7 im Blues nicht als Tonartwechsel. Es wäre für mich auch unlogisch, bei einer mixolydischen Tonika im A-Blues and D-Dur zu denken.

Wie schon angesprochen lassen sich alle drei mixolydischen Skalen aus den Skalen der Stufenakkorde von A-Dur und den Blue-Notes der A-Blues-Skala (bzw. A-moll-Pentatonik) zusammenbauen.
Durch die Bluenoten b3 und b7 entstehen erst die mixolydischen Skalen auf I und IV:
Stufe I = A-ionisch + Blue-Note b7=g => A-mixolydisch
Stufe IV = D-lydisch + Blue-Notes b3=c und b7=g => D-mixolydisch
Stufe V = E-mixolydisch

Geht das nur beim Blues,oder überall????
Funktioniert nur im Blues und vom Blues beeinflußte Richtungen.

Noch eine letzte Frage:
Gibt es eine Übersicht über Akkorde die sich auf die jeweiligen Skalen beziehen??
Ich halte so eine Übersicht für fragwürdig. Zu den meisten Akkordtypen gibt es mehrere Möglichkeiten. Je weniger Töne der Akkordtype enthält, desto mehr Varianten gibt es. Den größten Einfluß auf die Skalenwahl hat die Umgebung des Akkordes.

Beispiel - Dominant-Septakkord:
  • mixolydisch,
  • HM5 = mixo b9b13
  • MM5 = mixo b13
  • MM4 = mixo #11
  • MM7 = alteriert
  • GT
  • HTGT
Bestimmte Dominant-Skalen sind in bestimmten Situationen besonders häufig anzutreffen, wie "Dominante in Dur => mixolydisch"

Gruß
 
Beispiel - Dominant-Septakkord:
  • mixolydisch,
  • HM5 = mixo b9b13
  • MM5 = mixo b13
  • MM4 = mixo #11
  • MM7 = alteriert
  • GT
  • HTGT
Bestimmte Dominant-Skalen sind in bestimmten Situationen besonders häufig anzutreffen, wie "Dominante in Dur => mixolydisch"

Gruß


Wow,jetzt check nix mehr.Ich bin anscheinend echt zu dumm dafür!



Ich halte so eine Übersicht für fragwürdig. Zu den meisten Akkordtypen gibt es mehrere Möglichkeiten. Je weniger Töne der Akkordtype enthält, desto mehr Varianten gibt es. Den größten Einfluß auf die Skalenwahl hat die Umgebung des Akkordes.

Kannst du mir ein Tipp geben,wie ich das am besten lernen kann(wie die meißten Akkorde aufgebaut sind,weiß ich mittlerweile schon).
 
Wow,jetzt check nix mehr.Ich bin anscheinend echt zu dumm dafür!
Zu dumm dafür bist Du mit Sicherheit nicht. Harmonielehre ist zwar komplex, aber das meiste sind einfach Erfahrungswerte und damit Lernstoff. Es gibt also gar nicht so viel zu kapieren, sondern hauptsächlichzu akzeptieren und dafür kann man nicht zu dumm sein. ;)

Zurück zum Thema. Was MaBa wahrscheinlich meint, ist dass Du über einem Akkord sehr viele unterschiedliche Skalen spielen kannst. im Beispiel vom Dominant-Sept-Akkord, müssen diese ja nur eine große Terz und eine kleine Septime enthalten. Und da gibt es eben jede Menge Skalen, die diese beiden Intervalle (mit Bezug zum Grundton) enthalten. Deren Namen hat er ja alle aufgelistet.
 
Das blöde ist halt nur..Ich weiß net wie ich das in der Praxis anfangen zu üben soll.
 
Ich würde Skalen nicht pauschal mit Tonarten verbinden. Ich empfinde den Wechsel zwischen A7, D7 und E7 im Blues nicht als Tonartwechsel. Es wäre für mich auch unlogisch, bei einer mixolydischen Tonika im A-Blues and D-Dur zu denken.

[...]

Gruß


Ich habe es anhand von D-Dur gezeigt, weil ich es einfacher finde, nur die
Durtonleitern zu lernen und dann diese - je nach gewünschter Kirchentonleiter -
von einem anderen Grundton aus zu spielen. Natürlich spielt man A-Mixo, aber
der Tonvorrat bleibt gleich :)


@mickyxxx: Natürlich ist es verwirrend, wie viele Skalen es gibt und welche
wann gespielt wird. Ich würde an deiner Stelle nicht alle Skalen auswendig
lernen und dann nach Schema F Skala x benutzen, sondern "einfach mal
ausprobieren". Welchen Charakter hat welche Skala. Spielen.
Wenn du die Skalen wirklich auswendig lernen willst, empfiehlt sich eines der
haufenweiße vorhandenen Musiktheoriebücher. (z.B. Frank Sikora - Die neue
Jazzharmonielehre)


Mfg

Edit: Probier doch zum Beispiel diese Akkordkombination mit den dazugehörigen Mixolydischen Skalen. Aller Anfang
ist schwer.
 
Ich habe es anhand von D-Dur gezeigt, weil ich es einfacher finde, nur die
Durtonleitern zu lernen und dann diese - je nach gewünschter Kirchentonleiter -
von einem anderen Grundton aus zu spielen. Natürlich spielt man A-Mixo, aber
der Tonvorrat bleibt gleich :)
QUOTE]


Und genau das will aber net in mein Kopf reingehen.
Wenn ich doch A Mixo spiele,dann bin ich doch nicht mehr in A-Dur,richtig??
 
Kannst du mir ein Tipp geben,wie ich das am besten lernen kann(wie die meißten Akkorde aufgebaut sind,weiß ich mittlerweile schon).
Die Skalen für die Akkorde hängen von deren Funktion in der Akkordfolge ab.

Anfangen würde ich mit den diatonischen Stufenakkorden. Das heißt, die Akkorde, die auf den Tonleiterstufen stehen und mit den Tönen der Tonart gebildet werden. So lernst du die Beziehung der in der Tonart verankerten Akkorde untereinander kennen. Das hast du vielleicht auch schon hinter dir?

I-IV-V-I-Kadenz in A-Dur: A D E A oder A D E7 A.​
Die Skalen sind A-ionisch, D-lydisch, E-mixolydisch.

Interessant wird es, wenn du dich mit Moll beschäftigst. Hier wird für die Dominante (Stufe V) der Dur-Akkord bevorzugt, weil so die Dominante zwingender in die Tonika auflöst.

I-IV-V-I-Kadenz in A-moll: Am Dm E Am oder Am Dm E7 Am.​
Am und Dm sind diatonische Stufenakkorde von A-moll. E enthält das g#. In der Skala für E wird entsprechen das g zum g# erhöht. Resultat ist harmonisch moll mit dem typischen Sprung im Stufenverlauf von der sechsten zur siebenten Stufen:
a b c d e f g# a.​

Die Skalen für die Kadenzakkorde in A-moll sind hier A-äolisch, D-dorisch, E-HM5 (heißt harmonisch Moll von der Stufe 5 - also vom Ton e beginnend)

Die Dominante E7 ist in A-Dur mixolydisch, der gleiche Akkord in A-moll ist HM5.

In moll gibt es übrigens noch eine weitere Tonleiter - melodisch Moll. Hier wird noch die sechste Stufe erhöht und damit dieser große Sprung im Stufenverlauf zwischen der sechsten und siebenten Stufe verhindert:
a b c d e f# g# a​

Was ich damit zeigen will, ist, daß du Skalen am besten zusammen mit neuen Akkordbeziehungen lernst. So ist immer ein gewisser Praxisbezug da.

Aber ich will hier keine Romane schreiben...

Gruß
 
Doch bitte,du darfst hier gerne Romane schreiben ;)

Danke für deine Ausführung!
gruss
mike
 
Ich habe es anhand von D-Dur gezeigt, weil ich es einfacher finde, nur die
Durtonleitern zu lernen und dann diese - je nach gewünschter Kirchentonleiter -
von einem anderen Grundton aus zu spielen. Natürlich spielt man A-Mixo, aber
der Tonvorrat bleibt gleich :)
QUOTE]


Und genau das will aber net in mein Kopf reingehen.
Wenn ich doch A Mixo spiele,dann bin ich doch nicht mehr in A-Dur,richtig??

Die Tonleiter ist nicht A-Dur, sondern A-Mixolydisch.
Die Tonart ist aber A-Dur. Es ist eben ein Blues in A.
Das ist genau das, was MaBa erklärt hat. Du kannst über einen Akkord
viel mehr Tonleitern spielen als nur die zugehörige Durtonleiter.


Mfg
 
Tja,jetzt muss ich halt nur noch ein Weg finden,das zu lernen.
Irgendwie hab ich das Gefühl ich bin da noch Lichtjahre von entfernt.

Na ja,ihr habt mir trotzdem sehre geholfen!!
Danke nochmal

gruss
micky
 
ich hab grade auch nochmal ne kurze frage zu dem ganzen :)

kann man dann auch davon sprechen, dass ein stück, sagen wir, in f-lydisch geschrieben ist (4. stufe c-dur), wenn es haargenau die gleichen akkorde verwendet, wie ein stück, was in c-dur geschrieben ist, nur als tonales zentrum das f verwendet? also die akkorde in f-lydisch wären dann ja:

Fmaj7, G7, Am7, H vermindert, Cmaj7, Dm7, Em7

und ich bau daraus ne akkordfolge... Fmaj7, Am7, Em7, Fmaj7 oder sowas,
ist das dann lydisch? oder kann eine akkordfolge nie lydisch sein? irgendwie löst sich das alles nie nach Fmaj7 auf. klingt das einfach nur ungewohnt, oder kann man das mit akkordfolgen nicht so einfach machen?
 
Mit lydisch ist das so 'ne Sache... Wegen der fragilen #4 ist ein lydischer Kang relativ schwer als Grundton/tonales Zentrum im Ohr zu verankern.

Am besten geht es,wenn der Grundakkord (bleiben wir bei Fmaj(#4)) möglichst häufig auftaucht und nicht zu viele andere Akkorde im Spiel sind, die im Ohr zum stabileren C als Tonart hindrängen.

Beispiele (taktweise):

Fmaj7 / G / Fmaj7 / G Em / Fmaj7 ...

Fmaj7 G / Dm G / Fmaj7 G / Dm G
 
okay, das mit lydisch war vielleicht nicht ganz so gut gewählt.
hab gemerkt, dass das mit anderen tonarten, zb mixolydisch auch etwas besser klappt.

aber prinzipiell würde das dann so funktionieren, wenn ich das richtig verstanden habe.
 
hallo,

wie sieht denn dann eine akkordfolge in d-dorisch (das soll ja oft vorkommen) aus?

Em7 | Am7 | Dm7?

oder sollte man auf der 5. stufe einen A7 spielen?

irgendwie habe ich auch noch probleme mit akkordprogressionen außerhalb von dur/moll.

danke für eure hilfe.
 
hallo,

wie sieht denn dann eine akkordfolge in d-dorisch (das soll ja oft vorkommen) aus?

Em7 | Am7 | Dm7?

oder sollte man auf der 5. stufe einen A7 spielen?

ja genau, eine akkordfolge könnte dann so aussehen, du musst halt akkorde bilden die aus den tönen von d-dorisch bestehen.
es ist aber jetzt auch nicht verboten, einen A7 zu spielen, dann nennt man das ganze aber "modal interchange", also praktisch einen moduswechsel, du verlässt ja dann den bereich d-dorisch.

okay, das mit lydisch war vielleicht nicht ganz so gut gewählt.
hab gemerkt, dass das mit anderen tonarten, zb mixolydisch auch etwas besser klappt.
aber prinzipiell würde das dann so funktionieren, wenn ich das richtig verstanden habe.

genau, prinzipiell funktioniert es so, und es gibt (zumindest im jazz) auch lieder, die auf allen modi beruhen, auch lydisch kommt vor. ausnahme ist jetzt mal lokrisch, weil da ist die erste stufe ein halbverminderter akkord, der ist wirklich zu instabil, um eine tonikafunktion zu übernehmen.

mfg
johannes
 

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