das klingt ja nach einem lustigen thread un dich muss gleich mehreren leuten widersprechen und manchen recht geben. erstmal: ich
hasse linkin park
wirklich nicht, es gibt weitaus mehr bands/formationen, aus dem metal-bereich, die ich für technisch weniger versiert, musikalisch unspannender und emotionsloser halte als
linkin park.
ich muss auch bei einigen leuten protestieren, die doch tatsächlich einer band vorwerfen, dass sie kommerziellen erfolg haben... ob die band mit der selben musik nun
1000 einheiten oder
1000000 einheiten absetzen ist mir wirklich piepegal. anscheinend machen verschiedene menschen in diesem forum einen unterschied ob die band mehr verkauft oder nicht. ich weiss allerdings noch nicht woran das liegt, ist es der neid? ist es die zerschmetterte illusion man sei er einzige, der diese band kennt? mir ist das wirklich nicht klar, nach welchen kriterien hier manchmal gemessen wird - ich gönne
absolut jeder band die genugtuung eine erhebliche menge an tonträgern abzusetzen, finanzieller erfolg tut der künstlerischen klasse doch nicht notwendigerweise einen abbruch (da hängt das ganze natürlich von dem charakter der band ab) und die musikalischen leistungen sinken auch nicht automatisch proportional zur anzahl der produzierten singles und videoclips.
ray hat wieder einmal einen sehr zutreffenden kommentar abgegeben: nichts ist so subjektiv wie der gesang und folglich seine ablehnung nur an diesem argument festzumachen ist mehr als bedenklich. auch bei pauschalierungen betreffend der
instrumentalen leistungen sollte man extrem vorsichtig sein, viele bands halten ihren songs simpel obwohl sie die technischen voraussetzungen dazu zweifelsfrei hätten.
ich sehe vor allem eine starke reserviertheit gegenüber neuen strömungen (die diskussion um die neue
in flames cd lassen grüssen), die insbesonders in der metal-szene durch eine starke verbundenheit zu "alten helden" gekennzeichnet ist. alles was alt ist, gilt fast schon automatisch als besser (obwohl meist nur "anders"). ich finde vor allem der mehr oder weniger dezente einsatz von elektronik und einflüssen aus dem rap-bereich war zumindest ein neues element in der musik und doch einiges potential für zukünftige innovationen bietet.
man tut linkin park irgendwie unrecht, auch wenn ich mich selbst nicht als linkin park fan bezeichnen würde und die musik mittlerweile
relativ unspannend empfinde.
als beispiel nehme ich ac/dc, die seit jahrzehnten eine reduzierte variante des rocks spielen und dennoch nie so eine starke opposition spüren "durften" wie die vertreter des new metals, was mich eigentlich verwundert, da ac/dc wohl die ikonen der straighten musikform sind und sich dennoch nie dafür rechtfertigen müssen, einfach weil für die meisten die musik zählt, nicht die technik. insofern bin ich überrascht von der starken fixierung auf die technik der new-metal-bands. da spielt sicher auch eine gehörige portion
gruppenzwang innerhalb der metalszene mit, die absolute hörigkeit einer bestimmten gruppe und einem gewissen codex gegenüber... da muss ich wohl nicht weiter ausholen ...
das gepose ist ein weiterer punkt: ich finde es gleichermassen lächerlich wenn
immortal in norwegen auf einer eisscholle posen wie wenn die mitglieder von linkin park in
baggy pants auf der bühne herumhampeln. für mich ist einfach die musik das wichtigste, wenn shagrath von
dimmu borgir anstatt mit seinem rüschen-kleid (
) in t-shirt und jeans auf die bühne steigt, wäre mir das völlig egal - wenn nur die "
mucke" genauso druckvoll und hypnotisierend 'rüberkommt...
in diesem zusmammenhang fand ich auch die entwicklung von
emperor höchst bemerkenswert: von einer sehr
guten black metal band mit fantasy outfit zu einer
exzellenten black metal band in every-day-outfit wie in ihrem live-video in england.