Hallo Leute,
heute habe ich wieder meinen POD X3 hergeholt, um darüber meine neue E-Gitarre zu spielen.
Wie üblich, neue Gitarre erfordert neue Sound-"Programmierung" / Parametrisierung.
Weil das Gerät zwei Bearbeitungen parallel gleichzeitig ermöglicht, habe ich mir gedacht, ok, mache ich in einem Strang Room-Reverb plus Stereo bzw. Ping Pong Delay, im anderen Strang Medium Hall und anders klingendes Delay, um den Sound voller, noch räumlicher zu bekommen. Raum-Effekte eher dezent dosiert. Außerdem jeweils eine etwas andere Filterung, Kompression. Amps und Speaker in beiden Strängen identisch belassen.
Der Sound hat mir gefallen.
Im Internet habe ich etwas recherchiert, Bilder von Platinen gefunden, Angaben zur Leistung, Testberichte.
In den Vorgängern XT war offenbar als Sound-DSP die ADSP-21065L von Analog Devices verbaut. Laut Hersteller-Seite "Low-Cost SHARC, 66 MHz, 198 MFLOPS".
Beim X3 scheint eine ADSP-21369 verbaut zu sein (habe nur die Bilder der Live-Version gesehen). Laut Hersteller-Seite "High-Performance 32-bit Floating-Point SHARC", "400MHz SIMD SHARC Core, capable of 2.4 GFLOPS peak performance".
Im Internet habe ich Infos gefunden, dass die DSP im X3 mit 266 MHz getaktet sein soll.
D.h., theoretisch könne diese DSP sechs-mal schneller, in der Praxis läuft sie wohl vier-mal schneller.
D.h., die höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit erlaubt wohl einerseits das doppelte Processing (zwei Stränge gleichzeitig; XT's haben, glaube ich, nur einen Strang berechnet), und andererseits, wahrscheinlich auch in etwa doppel so kurze Latenzen (Wandler haben auch ihre Latenzen, und da muss es keine Halbierung sein, auch sonst muss es keine exakte Halbierung sein, aber kürzere Latenzen im X3 gegenüber XT wurden in einem Test angesprochen).
Ich hatte einfach Lust das hier jetzt zu thematisieren.
Ich habe den X3 die letzte Zeit irgendwie unterschätzt. Die Reverbs habe ich nicht so schön gefunden, Kompressoren zu wenig parametrisiert. Mir zwischenzeitlich einen GSP1101 gekauft. Zwar Reverbs von Lexicon dadrin, aber alle Effekte auch sehr sparsam parametrisiert. Nun ja, jetzt, wo ich zwei Reverbs im X3 gleichzeitig aktiviere, klingt's auch im X3 besser. Den Trick habe ich früher anders angewandt: Ich habe beim Bass in einem Strang den Reverb zugeschaltet und dabei die tiefen Frequenzen im Strang abgesenkt, damit der Reverb nur auf höhere Frequenzen angewandt wird. Denn den Reverb an sich kann man im X3 ja nicht HighPass-filtern.
Aber so, mit zwei Strängen, kann man halt mehr Effekte gleichzeitig zuschalten, und diese unterschiedlich einstellen usw.
Ansonsten, wenn man zwei Stränge nicht gleichzeitig braucht, kann man in einem User-Preset zwei verschiedene Klänge speichern und diese umschalten. Erhöht halt die Anzahl der User-Speicherplätze. Ok, ist für X3-User bestimmt nichts neues.
Aber das mit der DSP-Leistung wusste ich, glaube ich, nicht so genau wie aktuell recherchiert.