Hallo,
heute konnte ich mir ein paar Stunden mit dem 2MP gönnen und einen ganz guten Eindruck gewinnen. Den will ich Euch natürlich nicht vorenthalten
Mit am Start waren zwei Line Audio OM1 aus dem Hause Elrond ... ähhh...
@rbschu Ganz HERZLICHEN DANK für die Leihgabe
Die beiden OM1 habe ich auf eine Stereoschiene gepackt und im Abstand von ca. 1m mit einer A-Gitarre davor munter losgeschrummelt.
Eines ging in den DAV BGNo1, das andere in den Line Audio 2MP
Und zum Vegleich habe ich noch meine zwei AT2035 aufgstellt (dabei musste ich leider feststellen, dass ein AT2035 ganz heftig rauscht - ist mir bislang nicht aufgefallen oder es ist heute zum ersten Mal aufgetren
Also falls jemand ein Bastelobjekt braucht, gibt es bald eines im Flohmarkt. So kann ich mit dem Mikro nichts anfangen und Basteln ist echt nicht meine Stärke)
Die Takes habe ich auf ca. -6dB gepegelt und dann auf -3dB normalisiert. Download (24bit/44,1kHz). Die Spuren sind natürlich ohne sonstige Bearbeitung.
https://soundcloud.com/mjmueler/line-audio-om1-line-audio-2mp-bgno1
https://soundcloud.com/mjmueler/line-audio-om1-bgno1-line-audio-2mp
Die beiden Spuren sind derselbe (Ausschnitt) Take, falls jemand parallel hören möchte.
Die erste Spur ist das rechte OM1, die zweite Spur das linke. Mitendrin habe ich einfach die Mikros an den Preamps umgesteckt, ohne irgendetwas sonst zu verändern.
Ach so: Bei den Aufnahmen ging es ja nicht um "schönen" Klang, sondern um den Vergleich. Daher habe ich die Mikrofone direkt auf das Schallloch der A-Gitarre gerichtet.
Allzu viele Preamps kann ich zum Vergleich nicht heranziehen. Da sind ein paar ganz günstige (zB den ART TubeMP StudioV3) und natürlich die internen Preamps meines UR22, der AW1600 und des Tascam sowie des Scarlett und natürlich den DAV BGNo1.
Vom Sound gefällt mir der 2MP ganz gut, aber es gibt ein paar Sachen, die mich stören.
Zum einen gibt es keine irgendwie geartete Skalierung an den Gainpotis. Ist zwar banal, aber ein klein wenig Orientierunghilfe wäre mir schon recht.
Dann fühlt sich das Plastik der Potis echt billig an, die Druckschalter für Power, Pad, 100Hz Filter (kann individuell angepasst werden in der Fertigung), 48V sind recht schimperig und wackeln wie ein Billig-Spielzeug aus chinesischer Produktion.
Die Signal/Clip LEDs leuchten auf, wenn ein Signal anliegt ... okay soweit, aber ein Clipping konnte ich damit nicht erkennen. Sie leuchten einfach immer grün auf. Keine Ahnung, wozu das gut sein soll, für mich jedenfalls kein Mehr an Information :confused1: (der BGNo1 ist auch spärlich mit LEDs ausgestattet, aber hier gibt es wenigsten eine grüne - und eine rote, wenn es clippt).
Richtig ärgerlich finde ich aber das Netzteil.
Das ist schon fast eine Beleidung aus chinesischer Fertigung :eek1:
Und richtig passen tut es auch nicht. Schon lange habe ich kein so billiges Teil mehr in den Händen gehabt. Kann sein, dass das Teil technisch vollkommen okay ist, aber Haptik und Optik sind echt übel.
Da kommt der kleine Metallkasten robust und wertig daher und dann so ein Netzteil
Nee, also ... *Kopfschüttel*
Wenn ich die ganzen negativen Punkte bedenke, würde ich den 2MP wohl wieder zurück geben. Zumal ich den Sound der CM3s und der OM3s mit dem BGNo1 besser finde. Aber dann habe ich mal mein AKG C414XLS vor den 2MP gestöpselt und Omnipattern gewählt ...
https://soundcloud.com/mjmueler/akg-c414xls-line-audio-2mp-bgno1
Joah, was soll ich sagen? Der kleine Schwede bleibt
Laienhaftes Fazit meinerseits: Für ca. 325 EUR kein Schnäppchen und nicht ganz das, was ich mir erhofft hatte. Trotzdem auch nicht uninteressant (je nach dem, welches Mikrofon davor arbeitet - in Kombi mit dem AT2035 auch recht lecker). In meinen Ohren ein Preamp, der unaufgeregt arbeitet und bei mir die Assoziation "leicht vintage" aufkommen lässt. Das Netzteil muss ich aber noch gegen etwas Besseres tauschen (hat jemand einen Tipp?)
Viele Grüße
Markus
PS: Fast vergessen. Hier noch ein bißchen was zum Entspannen
https://soundcloud.com/mjmueler/rauschen-2mp-bgno1
ALLES voll aufgedreht und noch auf -3dB normalisiert.
Davor ein SM57 in eine richtig dicke Decke eingewickelt. Das rhythmische Pochen ist die Festplatte