Line Audio 2MP Mic-Preamp Erfahrungen

der Line Audio mit einem diskreten Transistorpaar im Eingang
von der Auflösung her sollte sich daher der Schwede schon etwas absetzen
Das kann man so pauschal aber nicht sagen, dass die "Auflösung" irgendwie besser sein soll, weil da zwei Transistoren sind. Es gäbe eher Argumente für das Gegenteil.

Was heisst denn überhaupt "Auflösung"? In der digitalen Domäne ist das ziemlich klar. Im analogen Bereich geht es am Ende um die gleichmäßige Verstärkung aller hörbaren Frequenzen. Und Transienten sind am Ende auch nichts anderes als das. Außerdem kann durch bestimmte Art der Schaltung beeinflusst werden, welche harmonische Verzerrung zu erwarten ist. Technisch ist das eine Verschlechterung der Eigenschaften. Musikalisch findet man das manchmal besser (siehe alte Neve oder gar Röhrentechnik).

Will sagen: ja vielleicht klingt die Schaltung mit den zwei extra Transistoren besser. Aber ich würde das nicht "Auflösung" nennen.
 
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für mich ist Auflösung die Menge an Details, die ich dem Signal ausmachen kann und wie klar sich Einzelheiten voneinander abgrenzen lassen
und da hatten für meine Ohren bisher praktisch immer diskret (aus Einzeltransistoren) aufgebaute Vorstufen einen Vorsprung, selbst das schnöde Alesis ioDock scheint davon zu profitieren

ich würde mich aber nicht soweit aus dem Fenster lehnen, wenn ich nicht tatsächlich ein Gerät mit SSM2015 Bestückung konkret verglichen hätte
im Bereich Trennschärfe hat es (leider) ziehmlich klar gegen das Audient ID22 verloren
ich bin da schon aus reinem Eigennutz mit einer pro-SSM Einstellung herangegangen
(und finde den 'Sound' des Moduls weit gefälliger als das, was heute meist in Kleinmixern verbaut wird)

es ist aber korrekt, dass man es nicht ausschliesslich am Transistor festmachen kann
auch da gibt es bekanntlich solche und solche... Design und Toleranzen stellen auch Anforderungen
ich habe hier sorgfältiges Arbeiten unterstellt - weiss es natürlich nicht wirklich

cheers, Tom
 
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Hallo Ihr,

eben habe ich zwei kurze Ausschnitte auf Soundcloud geladen (Download möglich 24bit/44,1).
Das Setup:
2 x LineAudio CM3 auf einer Stereoschiene on axis mit ca. 6cm Abstand und in ca. 80cm Entfernung frontal zur A-Gitarre.
1 Mikro in den LineAudio 2MP
1 Mikro in den DAV BGNo1
Dann in mein UR22 via XLR/TRS. Auf ca. -10dB eingepegelt. An den Spuren habe ich natürlich nichts gemacht.
https://soundcloud.com/mjmueler/sets/test-preamp
Falls jemand raten möchte welches Sample zu welchem MicPreamp gehört ein Spoiler :)
"Test ... 01" = DAV BGNo1 "Test ... 02" = LineAudio 2MP
Ich würde mich freuen, wenn Ihr vielleicht auch kurz Eure Eindrücke schildern könntet. Danke!
Viele Grüße
Markus
 
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wenn Ihr vielleicht auch kurz Eure Eindrücke schildern könntet

Das ist deutlich!!! Danke für den Vergleich! Logic zeigt mir allerdings, dass der DAV um 1,2 dB lauter ist als der 2PM:weird:

Der 2MP wirkt schlanker. Ab den Mitten nach oben macht der DAV alles etwas größer. Ist vielleicht nicht mehr ganz neutral, aber diese Art Verzerrungen klingen einfach Sahne;-)
 
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ich habe sie zwar richtig zugeordnet, hätte aber eine grössere Abweichung erwartet
die sehr ausgeprägten Tiefmitten habe ich erstmal nicht auf den Preamp, sondern die Umstände geschoben...
würde der Effekt nach Umstecken der Mikros konstant bleiben, wäre es allerdings überdeutllich - wie TripleK schon schreibt

cheers, Tom
 
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Ich hab`s noch nicht auf der Abhöre, sondern nur direkt am Rechner gehört, finde auch, dass der DAV etwas voluminöser klingt (s. Kollege TripleK) und der 2MP eher "dünner" (nicht "schlanker"). Ohne die Files normiert zu haben, also auf exakt gleichen (Maximal-)Pegel zu bringen, meine ich, dass der DAV eher für Pop-Musik im Stil von Cat Stevens herhalten kann, der 2MP eher für die Abbildung im Klassischen Bereich geeignet ist. Möglicherweise war das auch beim Schaltungsentwurf ein Aspekt. ZB. wenn ich lese, dass der Designer ein ex-Decca-Ingenieur ist und seine Klangvorstellungen hinsichtlich Musikalität der Abbildung darin umgesetzt hat (Quelle). Abschließend kann ich mir aber erst eine Meinung bilden, wenn ich die Aufnahmen auf den großen Rechner gezogen habe und wenn noch andere Klangbeispiele - auch mit anderen Mics - folgen (hoffentlich!). ;-) Denn ein Vorverstärker kann (ästhetisch) nur abbilden, was er an Signalen kriegt. Insofern finde ich den Vorschlag von post #39 mit den zwei SM 58 im Zusammenhang mit Klangästhetik und Leistungsfähigkeit - denn darum geht`s ja auch - nicht sonderlich erhellend. Das sind doch eher universelle Bühnenmikrofone für alles und nichts.

Was also besser oder schlechter klingt, ist m.Mng. programmabhängig und eine Wertung dazu will ich hier zunächst mal unterlassen.
 
Hallo,
Das ist deutlich!!!
Finde ich auch und das hatte ich so nicht erwartet. Wenn mir jemand gesagt hätte, das wären zwei verschiedene Mikrofone, hätte ich es geglaubt.
der DAV um 1,2 dB lauter ist als der 2PM
Das liegt wohl an meiner Unfähigkeit :rolleyes: und dem Umstand, dass der BGNo1 gerasterte Potis hat und ich zuerst den 2MP eingepegelt hatte und dann nicht noch mal ganz präzise kontrolliert habe :)
Der 2MP wirkt schlanker. Ab den Mitten nach oben macht der DAV alles etwas größer. Ist vielleicht nicht mehr ganz neutral, aber diese Art Verzerrungen klingen einfach Sahne;-)
Besser könnte ich es nicht sagen :great:
hätte aber eine grössere Abweichung erwartet
Noch mehr Abweichung? Du hast aber auch Fledermausohren ;)
die sehr ausgeprägten Tiefmitten habe ich erstmal nicht auf den Preamp, sondern die Umstände geschoben...
würde der Effekt nach Umstecken der Mikros konstant bleiben, wäre es allerdings überdeutllich - wie TripleK schon schreibt
Die Frage habe ich mir auch gestellt. Könnte ja sein, dass die Toleranz bei den CM3 doch größer wäre, als zu erwarten (DAS wäre dann ja auch keine uninteressante Erkenntnis).
der Designer ein ex-Decca-Ingenieur
Genau damit wird ein wenig "geworben", dass hier eine Decca-Schaltung Pate stand.
Auf jeden Fall werde ich noch die von Euch vorgeschlagenen Vergleiche aufbauen. Das ist allein schon vom Spassfaktor her bestimmt klasse :)
Ich finde den Ansatz von Tom sehr gut begründet. Auch, wie er ja auch schreibt, weil der SM57/58 Sound ja nahezu jedem vertraut ist.
auch mit anderen Mics - folgen (hoffentlich!). ;-)
Ja, das wäre was :D
Grüße
Markus
 
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Ich würde gern anregen, dass Du in den Vergleichen nicht bei -10dB einpegelst, sondern nahe 0dB, von mir aus bei -3db - und den Rest bis Null anschließend mittels Normierung hochziehst. Ich denke, das macht die Hörproben noch transparenter und erleichtert den Vergleich. Außerdem hast Du durch die diversen Tests auch die Möglichkeit, ein schönes Review zu schreiben, falls Du Zeit dafür findest.
:good_evil:

Vielleicht finden sich bis dahin noch Leute, die Dir entweder einen Splitter leihen können oder zwei Mikrofone (matched pair!) oder wenn Du einen Splitter kriegst, reicht ja schon 1 Mikro.

Ich rufe mit anderen Worten die (Mit-)Leser auf, Markus auf diese Weise zu unterstützen, wenn er das möchte. Man kann ihn ja per PM dahingehend kontaktieren.
:mampf:
 
Hallo,

heute konnte ich mir ein paar Stunden mit dem 2MP gönnen und einen ganz guten Eindruck gewinnen. Den will ich Euch natürlich nicht vorenthalten :)
Mit am Start waren zwei Line Audio OM1 aus dem Hause Elrond ... ähhh... @rbschu Ganz HERZLICHEN DANK für die Leihgabe :great:
Die beiden OM1 habe ich auf eine Stereoschiene gepackt und im Abstand von ca. 1m mit einer A-Gitarre davor munter losgeschrummelt.
Eines ging in den DAV BGNo1, das andere in den Line Audio 2MP
SAM_5285.JPG
Und zum Vegleich habe ich noch meine zwei AT2035 aufgstellt (dabei musste ich leider feststellen, dass ein AT2035 ganz heftig rauscht - ist mir bislang nicht aufgefallen oder es ist heute zum ersten Mal aufgetren :nix: Also falls jemand ein Bastelobjekt braucht, gibt es bald eines im Flohmarkt. So kann ich mit dem Mikro nichts anfangen und Basteln ist echt nicht meine Stärke)

Die Takes habe ich auf ca. -6dB gepegelt und dann auf -3dB normalisiert. Download (24bit/44,1kHz). Die Spuren sind natürlich ohne sonstige Bearbeitung.
https://soundcloud.com/mjmueler/line-audio-om1-line-audio-2mp-bgno1
https://soundcloud.com/mjmueler/line-audio-om1-bgno1-line-audio-2mp
Die beiden Spuren sind derselbe (Ausschnitt) Take, falls jemand parallel hören möchte.
Die erste Spur ist das rechte OM1, die zweite Spur das linke. Mitendrin habe ich einfach die Mikros an den Preamps umgesteckt, ohne irgendetwas sonst zu verändern.
Ach so: Bei den Aufnahmen ging es ja nicht um "schönen" Klang, sondern um den Vergleich. Daher habe ich die Mikrofone direkt auf das Schallloch der A-Gitarre gerichtet.

SAM_5287.JPG
Allzu viele Preamps kann ich zum Vergleich nicht heranziehen. Da sind ein paar ganz günstige (zB den ART TubeMP StudioV3) und natürlich die internen Preamps meines UR22, der AW1600 und des Tascam sowie des Scarlett und natürlich den DAV BGNo1.
Vom Sound gefällt mir der 2MP ganz gut, aber es gibt ein paar Sachen, die mich stören.
Zum einen gibt es keine irgendwie geartete Skalierung an den Gainpotis. Ist zwar banal, aber ein klein wenig Orientierunghilfe wäre mir schon recht.
Dann fühlt sich das Plastik der Potis echt billig an, die Druckschalter für Power, Pad, 100Hz Filter (kann individuell angepasst werden in der Fertigung), 48V sind recht schimperig und wackeln wie ein Billig-Spielzeug aus chinesischer Produktion.
Die Signal/Clip LEDs leuchten auf, wenn ein Signal anliegt ... okay soweit, aber ein Clipping konnte ich damit nicht erkennen. Sie leuchten einfach immer grün auf. Keine Ahnung, wozu das gut sein soll, für mich jedenfalls kein Mehr an Information :confused1: (der BGNo1 ist auch spärlich mit LEDs ausgestattet, aber hier gibt es wenigsten eine grüne - und eine rote, wenn es clippt).
Richtig ärgerlich finde ich aber das Netzteil.
SAM_5288.JPG
Das ist schon fast eine Beleidung aus chinesischer Fertigung :eek1:
SAM_5286.JPG
Und richtig passen tut es auch nicht. Schon lange habe ich kein so billiges Teil mehr in den Händen gehabt. Kann sein, dass das Teil technisch vollkommen okay ist, aber Haptik und Optik sind echt übel.
Da kommt der kleine Metallkasten robust und wertig daher und dann so ein Netzteil :igitt: Nee, also ... *Kopfschüttel*

Wenn ich die ganzen negativen Punkte bedenke, würde ich den 2MP wohl wieder zurück geben. Zumal ich den Sound der CM3s und der OM3s mit dem BGNo1 besser finde. Aber dann habe ich mal mein AKG C414XLS vor den 2MP gestöpselt und Omnipattern gewählt ...

https://soundcloud.com/mjmueler/akg-c414xls-line-audio-2mp-bgno1

Joah, was soll ich sagen? Der kleine Schwede bleibt :D

Laienhaftes Fazit meinerseits: Für ca. 325 EUR kein Schnäppchen und nicht ganz das, was ich mir erhofft hatte. Trotzdem auch nicht uninteressant (je nach dem, welches Mikrofon davor arbeitet - in Kombi mit dem AT2035 auch recht lecker). In meinen Ohren ein Preamp, der unaufgeregt arbeitet und bei mir die Assoziation "leicht vintage" aufkommen lässt. Das Netzteil muss ich aber noch gegen etwas Besseres tauschen (hat jemand einen Tipp?)

Viele Grüße
Markus

PS: Fast vergessen. Hier noch ein bißchen was zum Entspannen
https://soundcloud.com/mjmueler/rauschen-2mp-bgno1
ALLES voll aufgedreht und noch auf -3dB normalisiert.
Davor ein SM57 in eine richtig dicke Decke eingewickelt. Das rhythmische Pochen ist die Festplatte :weird:
 
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ALLES voll aufgedreht und noch auf -3dB normalisiert.
daraus lässt sich leider keine Information gewinnen, weil der notwendige Verstärkungsfaktor vom Prozess gewählt wird
ob das 50, 60 oder 80 dB waren bleibt unklar...

interessantes Netzteil: damit ist klar, dass die von mir verlinkte Abbildung nicht zu 'deiner' Version gehört
(100% sicher, weil das mit 48V Gleichspannung nicht funktionieren würde)
ein genauer Blick auf das Photo zeigt auch auf der Platinen-Beschriftung ein '0MP' (zu finden unter 'discontinued')

ein 48V 24Watt Netzteil ist ziehmlich exotisch - wobei fraglich ist ob die Leistung tatsächlich benötigt wird
könnte auch sein, dass es günstiges Recycling eines 'ausgedienten' Bildschirm-Netzteils ist
die 48V haben den Vorteil, dass man die 'upstepper' ICs für die Phantomspannung spart
muss auch nicht zwangsweise schlechte Qualität sein

ps: auf der Line Audio Seite werden 48V 0,2 A als Strombedarf spezifiziert, also 9,6 Watt
das 'dickere' Netzteil läuft so mit < 50% Last, was sich positiv auf den Geräuschpegel auswirken könnte

cheers, Tom
 
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Hallo Tom,
Dank Dir :great:

Verstärkungsfaktor vom Prozess gewählt wird
ob das 50, 60 oder 80 dB waren bleibt unklar...
Den Gedanken hatte ich auch, allerdings erst, nachdem ich das gemacht hatte :rolleyes:
Interessant finde ich es dennoch, weil ich auch im Rauschen meine, den "Charakter" der jeweiligen Preamps zu hören.
Nominell liegen beide bei 59/60dB Gain (symmetrisch).
Witzig: Rausgeschnitten hatte ich beim Rauschen zwei Autos, die zu "hören" waren. Zu hören aber nur als tieffrequente Verzerrung. Da wurde mir mal wieder klar, wie hier im Haus doch Störungen laufen.

auf der Line Audio Seite werden 48V 0,2 A als Strombedarf spezifiziert, also 9,6 Watt
das 'dickere' Netzteil läuft so mit < 50% Last, was sich positiv auf den Geräuschpegel auswirken könnte
ein 48V 24Watt Netzteil ist ziehmlich exotisch - wobei fraglich ist ob die Leistung tatsächlich benötigt wird
könnte auch sein, dass es günstiges Recycling eines 'ausgedienten' Bildschirm-Netzteils ist
die 48V haben den Vorteil, dass man die 'upstepper' ICs für die Phantomspannung spart
muss auch nicht zwangsweise schlechte Qualität sein
Genau - sekundärseitig 48V 24Watt 0,5A, obwohl 0,2A benötigt werden, ist mir bislang noch nicht begegnet. Vermutlich wurde das aus den vor Dir genannten Gründen gewählt.
Das Netzteil funktioniert ja :) auch wenn es recht billig daherkommt. Über die "inneren" Werte kann ich mir nicht wirklich ein Urteil bilden.
Übrigens: Der 2MP wird relativ schnell warm, hält sich dann aber.

Viele Grüße
Markus
 
(...)
PS: Fast vergessen. Hier noch ein bißchen was zum Entspannen
https://soundcloud.com/mjmueler/rauschen-2mp-bgno1
ALLES voll aufgedreht und noch auf -3dB normalisiert.
Davor ein SM57 in eine richtig dicke Decke eingewickelt. Das rhythmische Pochen ist die Festplatte :weird:
Interessante Hörprobe, aber entscheidend ist dabei, um wieviel dB beim Normalisieren angehoben wurde. Normalerweise findest Du diese Angabe (in Reaper) an der Spur selbst.

Hinsichtlich Deiner Pros und Cons fiele mir die Entscheidung leicht, da ich in beiden Hörproben (OM1) keinen merklichen Unterschied wahrnehme. Allerdings habe ich weder mit KH gehört noch die Abhöre belästigt, sondern "nur" meine kleinen Satelliten & Subwoofer, die am Notebook angeschlossen sind. Ich habe den Eindruck, dass - wie von mir erwartet - sich die Kugelcharakteristiken erheblich von Deinem vorangegangenen Test (CM3/Nierencharakteristik) unterscheiden, bei dem eindeutig ein klanglicher Unterschied wahrnehmbar war.

Dass die PreAmps mit unterschiedlichen Mikrofonen klanglich mehr oder weniger harmonieren, ist (mir) klar. Und dass ich für einen aussagekräftigen Test von PreAmps deshalb immer hochempfindlich Mics nehmen würde mit "keinem" oder möglichst geringem Eigenrauschen (bin ich andernorts schon drauf eingegangen) ist auch eine Konsequenz daraus, denn schließlich kauft man sich keine teuren, ausgebufften PreAmps, um danach "Kartoffelmikrofone" reinzustöpseln.

Man mag mich ja steinigen (ach, eigentlich lieber nicht!), wenn ich an dieser Stelle nochmal betone, dass die CM3s sowie die OM1s gute, aber eben auch keine herausragenden Mikrofone sind. Ich denke, man muss sich davon frei machen, günstige Mikrofone mit "guten" Mikrofonen gleichzusetzen. Natürlich sind die Line Audios hervorragend im P/L-Verhältnis, d.h. man bekommt viel Mikrofon für`s Geld, aber sie sind in erster Linie Budget-Mikrofone. Ich will niemandem seine schönen Line Audio Mics madig machen - ich besitze ja selber welche - aber wenn man nur auf die Qualität schaut, dann gibt`s noch viel Luft nach oben.

Mir scheint, dass es sich mit dem 2MP ähnlich verhält. Wenn er (in meinen Ohren) sich deutlich und in positiver Weise vom BG#1 abgehoben hätte und nicht nur marginal, wäre das für mich ein Kaufargument gewesen. So aber überwiegen die von Dir benannten Cons - und ich würde den PreAmp in Konsequenz zurück schicken.

Übrigens, allerherzlichsten Dank für die schöne Besprechung. Ich denke, Du solltest in einem "Spin-Off" auch ein Review daraus machen. :great:
 
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Auch von mir nochmal Danke!

Ich suchte auch schon eine Weile nach einer Erweiterung für mein Zen Studio und liebäugelte mit dem LineAudio Preamp.
Habe heute aufgrund Deiner Tests den DAV BG No. 8 bei digital-audio-service bestellt und freu mich schon riesig:claphands:
 
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Die DAV Broadhurst Gardens sind schon echt nicht übel :) und 8 Kanäle sind mehr als 2 ;)
Das stimmt. Den 2-kanaligen habe ich ja schon. Den kann ich dann bei mir zu Hause lassen. Der 8-kanalige kommt ins Studio. Dann hab ich mit dem Zen Studio 20 Kanäle. Damit ist schon so einiges abgedeckt.
Grade akustische Sachen, Singer/Songwriter, Klassik, Jazz, ... sind mit dem DAV wirklich bestens bedient.
Habe vorletzte Woche eine Jazzsängerin da gehabt, da hab ich den Flügel mit 2 Sennheiser MKH50 und dem DAV BG No.1 aufgenommen und den Gesang mit dem Gefell MT711.s und dem BAE 1076. Als ich das gehört habe, hätte ich mich fast in die Sängerin verliebt:eek:
 
Da hast du aber auch ein paar feine Sachen. Ich hätte mich vermutlich eher in den BAE oder das Gefell verliebt ... :D
 
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Auch von mir nochmal Danke!

Ich suchte auch schon eine Weile nach einer Erweiterung für mein Zen Studio und liebäugelte mit dem LineAudio Preamp.
Habe heute aufgrund Deiner Tests den DAV BG No. 8 bei digital-audio-service bestellt und freu mich schon riesig:claphands:
Das ist ein tolles Ergebnis dieses kleinen inoffiziellen Schut-Auts, wenn Musiker tatsächlich Nutzen aus den Vergleichen ziehen können - egal in welche Richtung sie nun tendieren. Auch ich freue mich für Dich, dass Dein Studio nun noch etwas Verstärkung in wahrsten Sinne erfährt. :coffee: 20 Input-Kanäle ist schon recht viel Holz. Ich bin ja nur "Amateuranwender" und brauche soviel nicht. Umso interessierter wäre ich, mehr über Deine Aufnahmeumgebung/Studio zu erfahren. Gibt es einen Link und Bilder irgendwo?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Da hast du aber auch ein paar feine Sachen. Ich hätte mich vermutlich eher in den BAE oder das Gefell verliebt ... :D
Um zwischen Equipment und Sängerin zu entscheiden, sollte man sich zumindest einen optischen Eindruck von dem Wesen verschaffen. :love:
 
Hallo,
Wenn er (in meinen Ohren) sich deutlich und in positiver Weise vom BG#1 abgehoben hätte und nicht nur marginal, wäre das für mich ein Kaufargument gewesen
Darauf wolte ich noch mal kurz eingehen.
Ich finde die Unterschiede schon deutlich, auch wenn sie mit den OM1 nicht ganz so markant waren, wie mit den CM3. Das kann aber auch am Raum liegen, da ich die letzten Samples in einem anderen Raum gemacht habe.
Allerdings macht der 2MP etwas anderes mit dem Signal, als der BGNo1 und das finde ich auch in den zweiten Samples deutlich zu hören. Wie TripleK es oben beschrieben hat, kann ich unterschreiben: der 2MP eher schlank und der BG macht dagegen eher "größer" und bringt leicht crispe Höhen hervor, die beim 2MP nicht auftauchen.
Warum ich den 2MP doch behalte? Die Takes mit dem AKGC414 in Kombi mit dem 2MP haben bei mir ins Schwarze getroffen. Das ist der Sound, den ich zwar nicht gesucht habe, aber nun gefunden :)
Und es ist für mich auch einfach sehr lässig, wenn ich zwei verschiedene Grundsounds nur durch den Wechsel der Preamps realisieren kann.
Ich stelle mir den 2MP eher dann vor, wenn es darum geht, ein Signal nicht so vordergründig zu haben, dafür aber mit minimalem "Vintage-Charme", zB Konzertgitarre (sagt man/frau das eigentlich noch so?), Tele an einem VoxAmp abgenommen, manche Background Vocals (hier vor allem in Kombination mit dem "richtigen" Mikro).
Gestern konnte ich dann auch mit den ersten Aufnahmen für mein kleines Projekt beginnen und hatte bislang noch nicht den A-Gitarrensound, den ich gesucht hatte für den Auftakt. Dann habe ich ein MD421 an den 2MP gehängt und mit alten Saiten die ersten Takes gemacht ... DAS ist der Sound :D
Grüße
Markus
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
einen optischen Eindruck von dem Wesen verschaffen. :love:
Ohhhh das MT71 habe ich schon mal gesehen und es sieht lecker aus.
Die Jazz-Sängerin kenne ich natürlich nicht (vermutlich aber bekleidet mit einem Existentialisten-Leibchen, wie es sich für Jazzer gehört) :D
 
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Na dann bewahrheitet es sich also, dass man sagen kann, dass die Vorteile verschiedener PreAmps durchaus programm- und mikrofonabhängig sind. Das ist gut zu wissen. Letzteres kommt ja auch durch die obige Situationsbeschreibung von Kollege @TripleK zum Ausdruck. In Konsequenz heißt das dann auch, dass selbst "billige" PreAmps mit den richtigen/passenden Mikrofonen gut klingen und sophisticated, teure mit den falschen Mics eben leb- und lieblos. Teilt Ihr meine Ansicht?
 
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