sternenfängerin.;3471446 schrieb:
Hallo! Ums Vorweg zu nehmen, bin Anfängerin, daher dachte ich es sei besser, hier um Rat zu fragen
Habe zu Weihnachten die Lidl-Konzertgitarre bekommen, da ich schon seit längerem daran interessiert bin, Gitarre zu spielen.
Ich zitiere mal eben die Beschreibung auf der Packung. Könntet ihr mir eure Meinung dazu sagen?
(Ich nehme mal an, dass es keine Supergitarre ist!?)
Tendentiell Schrott. Natürlich gibt es auch immer mal wieder ein gutklingendes solide wirkendes Instrument unter Billiggitarren, m.E. aber nicht an der unteren Grenze. Meiner Meinung nach wäre es reine Glückssache ein spielbares Instrument zu erwischen.
Ich habe prinzipiell kein Problem mit günstigen Gitarren, ich spiele seit 14 Jahren begeistert diese Gitarre hier
Hohner HC 03 Sie bringt klanglich deutlich mehr als die 200 Euro Standard-Gitarre, aber natürlich hat auch sie ihre Macken.
Das Problem an deiner Gitarre...
4/4 Konzertgitarre, Fichtendecke, Zargen und Boden aus Linde, Neusilberbundstächen, verchromte Mechaniken, Hochglanzlackierung ,
Maße: Länge 990mm, Mensur 650mm, Halsbreite am Sattel 52mm
Fichtendecke empfinde ich persönlich als Zumutung, in vielerlei Hinsicht. Das unterstes klangliches Niveau und erinnert irgendwie immer an dieser Billiggitarren von der Kirmes.
Ich habe mir die Tage drei solcher Gitarren angesehen, eine war technisch okay, die anderen hatten klangbeeinträchtigende Mängel am Korpus, die Mechanik war schwergängig, krächzte und knackte, stimmen war beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, die Saiten schepperten.
Man kann Glück haben, wahrscheinlicher ist es, dass man es nicht hat.
dann steht da noch ''empfohlen vom Bundesverband Deutscher Privatmusikschulen e.V.'' - das muss nicht unbedingt was heißen
Dass der Preis in Ordnung ist (50 €, inkl. Stimmgerät, Tasche, Buch ''Acoustic Guitar'' und bla und blubb) ist klar, ich würde viel eher gerne wissen, wie es um die Gitarre steht.
Nun, du kannst dir ausrechnen wie qualitativ hochwertig die Gitarre alleine aufgrund der Menge an Zubehör noch sein kann
Mir geht es hier nicht mal primär um Klangqualitäten, sondern wirklich um die Bespielbarkeit. Beim Anfänger rappelt, scheppert und klingt sowieso alles noch anders- und egal wie gut die Gitarre auch ist, man wünscht sich als Zuhörer dann gerne ans andere Ende der Welt
Aber wenn es niemals aufhören kann zu scheppern, dann ist es relativ schwierig abzuschätzen, inwieweit es an der Gitarre oder einem selbst liegt.
Ich würde entweder zu einer hochwertigeren Gebrauchten, zum Mietkauf oder zu einer Gitarre ab Preisklasse 80 Euro raten. Nach meinem persönlichen Empfinden heben sich in der Preisklasse 80-250 Euro für den Anfänger erstmal nur unwesentliche Besonderheiten hervor. Ein Anfänger braucht, auch um Freude am Instrument zu bewahren, noch keine 300 Euro Gitarre, definitiv nicht. Bei der zweiten Gitarre würde ich dann dafür etwas mehr als 300 Euro investieren, denn dann macht es der Unterschied u.U.
Ich bin mir bewußt, dass die meisten zu einer Gitarre ab 150 Euro aufwärts raten, aber von meinem persönlichen Empfinden her ist das nicht zwangsläufig gerechtfertigt.