Eure Erfahrungen in Ehren, aber ich habe (fast) keine schlechten Erfahrungen in Sachen Korea-Instrumente gemacht.
Meine erste Gitarre war eine koreanische Hohner Tele aus den frühen 90ern.
1996 habe ich mir denn eine Samick ES-335 gekauft, die lange Jahre eine meiner Hauptgitarren war.
Die hat damals genau 600DM gekostet und ich finde sie mit der heutigen Dot mindestens gleich auf, was
die Qualität angeht.
Eine andere Erfahrung in Sachen Korea war eine Epiphone SG Custom, das bekannte Modell in 'ivory' mit den
drei Pickups.
Hergestellt 1999 bei Peerless.
Später wurde dieses Modell u.a. in Quindao, China weiterproduziert, ab da war es nicht mehr dieselbe
Gitarre. Die koreanische war weniger auf Hochglanz getrimmt und eindeutig näher an einer Gibson SG
und besser geklungen hat sie auch.
Seit einer Woche habe ich eine 2005er Sheraton von Usung, die ich persönlich auch überragend finde.
Eine aktuelle Sheraton aus Quindao habe ich nicht als vergleich, würde mich aber
mal interessieren.
Eine schlechte Erfahrung habe ich in Sachen Korea aber auch schon gemacht, mit einer 1989 Squier
Strat von Young Chang - die war Murks, Schichtholzkorpus, mumpfige PUs usw..
Heute gibt es (teilweise)...
Original Gibson Pickups, Swichcraft Toggles, echte Ahorn-Decken,
generell bessere Elektronik....
Mit den Epis der letzten Jahre habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
Mit den Archtops eher gute, mit den Solidbodies, vor allem mit den SGs eher schlechte.
Kürzlich fiel mir bei einem Einsteiger-Gitarristen eine SG G-400, Baujahr 2008, bei DaeWon in China
in die Hände, bei der im Werk vergessen wurde, die Bundstäbchen abzurichten.
Ein QC-Sticker war allerdings drauf.
Das muss man sich mal vorstellen: Die Bundstäbchen waren roh und dazu noch unterschiedlich hoch.
Da der Junge noch Anfänger war, hat er das nicht so richtig gemerkt und als Ausgleich die
Saitenlage extrem hoch eingestellt um die Höhenunterschiede der Stäbchen zu kompensieren.
Ich habe die SG dann für ein paar Tage mitgenommen und ihm die Bünde abgerichtet und poliert.
Wie gesagt, die koreanischen Epis waren einfach sehr verschieden - im Gegensatz zu den heutigen Epis, und zwar egal wo sie gebaut werden.
Das kann natürlich sein. Vielleicht hatte ich auch einfach Glück. Drei gute Erfahrungen gegenüber einer schlechten.
Die Japanischen Gitarren von Anfang der 70ger wurden damals als 'Schrott' bezeichnet, die, die ich hatte, waren es auch (im Vergleich zu heutigen asiatischen Gitarren)
Heute sind es gesuchte 'Vintage' und 'pre-lawsuit-era' Kostbarkeiten.....
Aber nur bei den Ahnungslosen. Ich würde keine Japan-Gitarre kaufen, die vor 1975 gebaut wurde. Ab da ging
die Qualitäts-Kurve nämlich steil nach oben.
Vorher waren es bloß die bekannten Hertiecaster - Teisco, Hondo und wie sie alle hießen.
Dazu kommt, dass 90% aller unter 'lawsuit' angebotenen Gitarren gar keine sind.
Mittlerweile werden die koreanischen Gitarren aus deren Anfangsjahren ähnlich hoch gelobt....
obwohl sie den Japanischen der 70er sehr ähnlich sind....
Ja, aber das machen eben nur Holzköpfe. Für mich liegt in Korea die Trash-Grenze bei ungefähr 1990.
In 20 Jahren sind vermutlich die heute verschmähten chinesischen Gitarren an der Reihe gelobt zu werden,
und alle jammern über die schlechten (neuen) Gitten aus Vietnam, Kambodscha oder Timbuktu
Die heutigen China-Epis sind natürlich besser als die ganz alten Japaner oder Koreaner, das steht außer Frage.