Les Paul 80er? 2000er? Oder aktuell?

  • Ersteller drguitar
  • Erstellt am
*edit*

Find ich auch korrekt, vor allem für die Leute, denen das Geld nicht im Garten wächst.
Und dass man auch auf einer Epiphone über einen billigen Vox super Musik machen kann, hab ich tausend mal selbst gesehen und gehört.

Meine Erfahrung: Wer die 2.500 hat und nicht dringend für das Auto oder die Kids braucht, kauft am Ende halt doch den Bogner oder die 335 oder Krautster ... Die meisten jedenfalls.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wie überhaupt Marken und Modelle eine Rolle spielen bei einer so ideellen Sache wie Musik.
...mh, vielleicht habe ich gerade zu viel Schöne Neue Welt gesehen ... aber: ich sehe da einen erheblichen Unterschied zwischen den Ideenwelten, die Musik erschafft und die durch sie erschaffen werden und den kommerziellen Trugbildern, die den Umsatz eines Unternehmens ankurbeln helfen sollen. Illusion oder mehr noch Imagination als Genuß ist doch etwas anderes als Illusion zur schlichten Bereicherung anderer. Ich sehe durchaus die Verwandtschaft, so nicht. Aber ich kenne viele Menschen, die auch Soma am Ende leer lässt ... Und wer jetzt glaubt, das würde dem Glück beim Musikmachen im Wege stehen, oder andersherum, ein Instrument könnte dieses Glück erzeugen, dem würde ich entgegenhalten: dieses Glück findet zumindest bei mir statt, wenn mein Spiel mit einer Idee und einem Gefühl verschmilzt. Dazu fällt mir ein Interview ein, in dem Steve Hillage mal beschrieben hat, warum er bei Auftritten kein LSD mehr nehmen konnte, seine Halluzination war, dass seine Gitarre beim Spiel verschwindet :). Und so irritierend das als Halluzination sein mag, das ist genau das, worum es eigentlich geht. Eigentlich nur logisch, dass eine Marke auf dem level einfach keine Rolle mehr spielt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
kein Wort über Budgets einer Gitarre geschrieben, das habt ihr beide hineininterpretiert ,)
@OliverT auf deinen Posts habe ich doch garnichts zu Budgets geschrieben. Und auch der Post von Schnabelrock bezog sich insofern nicht auf deinen Post.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Meine Erfahrung: Wer die 2.500 hat und nicht dringend für das Auto oder die Kids braucht, kauft am Ende halt doch den Bogner oder die 335 oder Krautster

Das ist ja auch

a) geiles Equiqment
b) eben für viele auch auf Grund des Nimbus begehrenswert.

Und klar, wenn das Haus abbezahlt, die Kinder durchs Studium gebracht und der Geldspeicher schon wieder überquillt, dann ist das Preisschild eben nur noch Nebensache und es werden sich Wünsche erfüllt.

Wobei ich mir viele auch etwas teurere Wünsche schon im Studium erfüllen konnte. Insofern habe ich derzeit kein brennendes GAS sondern allenfalls Interesse.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Na dann habe ich das zu später Zeit im Delirium falsch verstanden ..... :D
 
Was ist mit den gemeinhin „schlechten“ 2015er? Nullbund, Auto-Tuner etc....
Die sind ja in der Regel recht günstig am Markt.....
„Gute“ Qualität?
 
Aus meiner Erfahrung: Les Pauls der Neuzeit unter 3,8 oder 3,7 kg klingen unten herum zu mager, auch die teuren Custom Shop Modelle.
Das ist mein rein subjektiver Eindruck.


Hatte auch schon die eine oder andere alte originale aus den End-50ern in der Hand, die waren allerdings zwischen 4,2 und 4,6kg; Eine leichte alte originale hatte ich bisher nicht in der Hand, deswegen kann ich darüber nicht urteilen.

Wenn ich mal überschlage, was die original Bursts aus dem Buch "The Beauty of the Burst" wiegen, komme ich auf einen Mittelwert von etwa 3,9 kg.
28 Gitarren sind mit Gewicht gelistet, 14 davon unter 4 kg, 14 über 4 kg. Das ist jetzt aber sicherlich nicht repräsentativ.

Der Ton einer Burst ist eher mittig-nasal, früher wurde in der deutschen Gitarrenpresse der Begriff "kehlig" inflationär verwendet. Der beschreibts aber recht gut.
Bass-Ausprägung und -Definition ist ja generell und mensurbedingt nicht das Metier einer Les Paul, da ist man sogar bei einer Strat besser aufgehoben.
Das ist irgendwie ein klassisches Beispiel für meinen idealen Burst-Sound:



Ich habe oftmals den Eindruck, dass viele (nicht auf Dich bezogen, sondern vielmehr allgemein gehalten) den Les Paul Sound mit Slash und Guns'n'Roses assoziieren. Sozusagen das moderne Gedächtnis einer Les Paul. Das ist sicherlich legitim, schließlich hat er die Gitarre ja gewissermaßen wiederbelebt. Slash's Les Paul-Sound ist aber schon deutlich angedickter und lässt sich meiner Meinung nach mit den Standard Les Pauls tatsächlich leichter "nachbauen" als mit den aktuellen Reissues oder den original Bursts.

Ausreichend mittig-fett klingen aber meiner Ansicht nach alle Les Pauls, auch beim Sustain fehlt es in der Regel keiner, egal ob schwer oder leicht. Die Spreu vom Weizen trennt sich in der Schnelligkeit der Ansprache und in der Saitenauflösung, besonders am Hals-PU.

Ich hatte eine 99er Standard Plus mit 4,3 kg, hab dann 2006 eine R9 mit 3,8 kg gekauft und die Standard Plus nach einem Jahr verkauft, weil da einfach Welten in oben genannten Punkten dazwischen waren. Ich würde jetzt aber nicht sagen, das lag per se am reinen Gewicht. Es sind halt ausgewähltere Hölzer gewesen.
Jetzt hab ich eine 2019er R9 dazubekommen, die 3,6 kg wiegt, konstruktiv natürlich ein paar Änderungen gegenüber der 2006er R9 hat und wiederum das Ganze klanglich noch mal auf ein anderes Level gehoben hat. Wiederum ist es die Summe aus mehreren Faktoren. Ich könnte jetzt auch nicht behaupten, dass die Hölzer bei Gibson schlechter geworden sind.

Ich hab aber auch für mich festgestellt, dass ich leichte Gitarren bevorzuge, habe nie Druck und Fatness dadurch eingebüßt. Ein Aspekt des Ganzen ist, dass man sich mehr zutraut und anders in die Gitarre greift, wenn man sich wohl dabei fühlt. Das ist ein nicht zu unterschätzender Faktor und erklärt vielleicht, warum Du den Schweren mehr abgewinnen kannst und ich den Leichten. Da muss leider jeder für sich selbst herausfinden, was das Richtige ist.


Um noch was unmittelbar zum Thema beizutragen:

Wie schon gesagt wurde, ist das besondere und bessere Holz der 80er ein Mythos. Wo soll denn das tolle Holzlager der 80er hergekommen sein, wenn man in den 70ern alles mögliche verbaut hat (Mahagoni-Ahorn-Mahagoni-Sandwich, grabsteinschwere Bodies), weils einem egal war?
In den 90ern, 2000ern waren die Standard-Gitarren schon in Ordnung, Gibson probierte viel über die Jahre aus, hatte aber teils drastische Qualitätsschwankungen, aber auch voll überzeugende Exemplare. Blindkauf würde ich da aber nie empfehlen.

Am Sichersten sehe ich tatsächlich die Zeit seit der Übernahme durch das neue Management. Ich hatte Gibson vorher schon aufgegeben. Bei den 2020er Modellen würde ich jetzt sagen, dass man mit der größten Wahrscheinlichkeit seit vielen Jahren auch bei den Standardmodellen eine durchwegs gute Les Paul erwischen kann. Es bleibt zu hoffen, dass die Firma diesen wieder entdeckten Qualitätsanspruch möglichst lange halten kann.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Da stimme ich dir zu. Ich bin ganz froh, das die zumindest im CS auf diesen Sound hinarbeiten, kehlig im Sound eher die Umlaute betonend würde ich das so beschreiben.

Modern klingen diese Gitarren nicht (möchte ich aber auch nicht). Das ist eher der Vintage Les Paul Sound.
Ich habe eine R8 die so ähnlich klingt und ich war zunächst auch überrascht, dass die Bässe (aber nicht der Böng im Sound!) verhaltener sind als bei meiner alten 4,5 Kilo schweren Custom.
Meine R8 wiegt auch nur ca. 3,85 Kg.

Auch ein schönes Klangbeispiel hier:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
... ich kenne eigentlich niemanden, der 5kg am Hals wirklich liebt.

Das kann ich nur unterstreichen.

Natürlich ist alles subjektiv, aber ich z.B. habe eine Gibson Les Paul Traditional T 2016.

Die hat ein - zugegebenermaßen in dieser Baureihe eher limitiertes - Weight Relief. Der Sound ist trotzdem fett wie ein Strahl, trotzdem mit toller Ansprache. Was mir aber echt zu schaffen macht ist das Gewicht von 4,6 Kg. An der Gitarre ist sonst fast alles perfekt Sound ist super, der Hals spielt sich toll, ...

Aber man nimmt sie im Alltag einfach weniger oft zur Hand, als man das mit leichteren Gitarren macht, einfach weil sie so an einem zerrt. Ich würde das dem Threadersteller also auf jeden Fall mit auf den Weg geben möchten, das mit in Erwägung zu ziehen. Ich sage nicht, dass nicht auch eine schwere Gitarre die richtige Wahl sein kann, letztlich kann man natürlich auch eine 5Kg Gitarre spielen und mit ihr sehr glücklich sein.

Ich glaube aber, dass jemand der diese Erfahrung nicht gemacht hat, dazu neigt diesen Faktor zu unterschätzen, weil man meistens immer nur daran denkt: Sound, Spielbarkeit, Optik, ...
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben