Lernen von Noten

Was ist TEY?
 
Schade, dass es die Schule von Margret Feils nicht mehr gibt, aber mal sehen, ob ich sie mal wiederentdecke.

Kleine Ergänzung:
... Carl Czerny ...

Die Hefte sind preiswert, legal und der Stoff im Schwierigkeitsgrad voranschreitend geordnet.

Da der Autor vor deutlich über 70 Jahre verstarb, gibt es keine Urheberansprüche an seinen Werken. Es gibt daher auch viele Noten und ganze Lehrwerke von ihm im Netz, die alle völlig legal weil public domain sind.

Viele Copyright-Angaben beziehen sich maximal auf Layout und Design. Das Copyright, dass sie sich auf das Werk zuschreiben ist gegen geltendes Gesetz, denn es kann nicht von einer Werkschöpfung gesprochen werden. (Melodie von Morning has Broken, La Bamba, Whisky in the jar etc. )
Man muss sich ja nicht bei Raubkopien bedienen, wenn genug legale Quellen frei zugänglich sind.

Alle Noten und Texte und Bilder, die ich veröffentliche sind PD oder CC-CY-SA (kreative commons)

Ich hätte mir die Noten übrigens nicht kopiert, wenn ich sie nicht nützlich gefunden hätte. (Finde sie aber trotzdem langweilig ;) )
 
Oh wow, hier ist ja einiges passiert, als ich off war. Danke für Eure Antworten und die spannenden Beiträge. Da werde ich mich jetzt mal durch die verschiedenen Schulen wühlen. Die Grundlagen habe ich wohl tatsächlich lückenhaft gelernt, das werde ich jetzt nachholen. Danke für die Motivation!

Wünsche Euch einen schönen Sonntagabend :)
 
Dann gibt es die zweibändige Klavierschule von Hans-Günther Heumann, Klavierspielen, mein schönstes Hobby.
Es ist stilübergreifend und es gibt bis heute kein anderes Lehrwerk, das als erstes Heft für Autodidakten oder Menschen mit Erklärungsbedarf so umfassend und genau instruiert.
Als das Lehrheft herauskam habe ich damit in den 90ern das autodidaktische Klavierlernen begonnen und fand die Hefte gut gemacht und sehr motivierend.
Die Begleit-CD kann man leider nur vergessen, die Keyboard-Soße darauf ist weder musikalisch unterhaltsam noch für sonst irgend etwas gut.

Stimme dir in allen Punkten zu. Vor allem, dass die CD für den Müll ist. Wieso zum Henker braucht man bei den Beispielen noch Midi-Sound Plingpling-Begleitung?!? Das Klavier alleine tät´s doch auch.

Was das Stilübergreifend angeht finde ich das jetzt eher... naja.. schon arg klassisch. Aber so what; es geht um die Basics und ich finde, dass das Buch wirklich gut aufgebaut ist. Hätte mir am Anfang aber mehr Zeit lassen sollen, was den Bassschlüssel angeht. Shame on me :)

Werde aber trotzdem ein paar Stunden nehmen, weil ich merke, dass meine Hand/Fingerhaltung ein bisschen verkrampft ist.


PS: der Titel des Buches ist total albern finde ich ;-)
 
Nikolajew, Die Russische Klavierschule ist ein zweibändiges Lehrwerk mit zusätzlicher Spielliteratur in einem dritten Band.
Die Hefte enthalten abgesehen von einem spieltechnischen Anhang fast gar keine Erläuterungen. Autodidakten könnten damit überfordert sein, bei einem Anfang auf Klavier als Erstinstrument halte ich das Scheitern ohne Unterricht mit diesem Lehrwerk für sehr wahrscheinlich. Aber man könnte sich in diesem Fall über 2 Bände Heumann die Grundlagen aneignen und in Band 2 und den Spielband der "russischen Klavierschule" einsteigen.

Die Musik ist abgesehen von folkloristischen Auflockerungen in der Hauptsache klassisch mit russischem Schwerpunkt, aber natürlich kommen auch die üblichen Verdächtigen Beethoven, Mozart, Schumann, Bartok sowie in Band 2 auch einige Czerny Etüden vor.
Es gibt mehr Stücke in моль als in anderen Lehrwerken und die Musik ist generell sehr schön.
Ich empfehle die Ausgaben mit den von Annette Töpel hervorragend eingespielten Begleit-CDs.
Als autodidaktischer Wiedereinsteiger der als Kind ein paar Jahre (schlechten) Unterricht hatte, kann ich der Vorhersage mit dem Scheitern nur beipflichten.
Ohne Lehrer wird es mit der RK nix, weil man überhaupt keine Anleitung zur Spieltechnik, wie man z.B. Körper, Arme, Handgelenke und Finger sinnvoll einsetzt, erhält.
Ohne Anleitung ist eine ineffiziente und schlechte Technik fast schon vorprogrammiert.
(Was meines Erachtens ein grundsätzliches Problem der ganzen Klavierschulen (für, aber nicht nur für Autodidakten) ist.
Man lernt Noten zu lesen, lernt ein bißchen was über Rhythmus, ein bißchen was über Harmonielehre... Aber wie man sich jetzt eigentlich sinnvoll an der Tastatur bewegt, wird nicht großartig thematisiert, was dann dazu führt, dass sich der geneigte Autodidakt ein "roboterhaftes" Spiel aus den Fingern aneignet, weil er als Laie der der irrigen Annahme unterliegt, dass Klavierspiel hauptsächlich aus den Fingern kommt und sich dementsprechende Bewegungsmuster aneignet, wie man in vielen Videos von Autodidakten auf YouTube sehen kann)

Wenn es trotzdem autodidaktisch sein soll, empfehle ich unbedingt die zusätzliche Anschaffung von Seymour Bernsteins "Klavierchoreographie", das m.M.n. neben den Klassikern wie bspw. Neuhaus oder Gat zu den Standardwerken der Klavierliteratur zählen müsste. Auch sehr lesenswert und lehrreich ist sein Buch "Mit eigenen Händen"
Um die Anleitungen im Buch "Klavierrchoreographie" besser zu verstehen, empfehle ich dem totalen Laien zudem, Bernsteins Film " You and the Piano" auf YouTube anzuschauen.
Das Buch wendet sich nämlich nicht an den blutigen Anfänger, es könnte also schwierig werden, sich vorzustellen, wie manche Übungen genau gedacht sind. Die Bewegungsabläufe sind zwar sehr ausführlich beschrieben und auch bebildert, aber trotzdem: wenn man sowas noch nie gemacht hat, könnte schon die eine oder andere Frage zurückbleiben.
Nach dem Betrachten des Films hat man eine bessere Vorstellung, wie man Armgewicht und Handgelenk sinnvoll einsetzt und wie es aussehen soll, wenn man in die Tasten greift. Der Film wurde vor dem Erscheinen von "Klavier Choreographie" gedreht, er ist also keine direkte Anleitung zum Buch. Aber er macht einiges klarer, was im Buch geschrieben steht.
(Außerdem auch einige seiner Einspielungen auf YouTube anhören! Wer dermaßen klangschön und herzergreifend spielt, kann mit seinen Ratschlägen und Anleitungen nicht so ganz falsch liegen...)

Wegen der Empfehlung, sich die Ausgabe mit CDs zu besorgen: den Rat hätte ich auch bis kürzlich gegeben.
Allerdings habe ich vor wenigen Tagen entdeckt, dass ein Klavierlehrer sämtliche Stücke aus den Bücher gespielt und auf YouTube hochgeladen hat. Zumindest die ersten beiden Bände. Beim Spielband bin ich nicht sicher.
Ich habe nun nicht alles angeschaut, aber die Aufnahmen, die ich gesehen habe, stehen m.M.n. den Aufnahmen auf den CDs in nichts nach, so dass man im Zweifel auch mit der "normalen" Ausgabe auskommen sollte.
 
Da der Autor vor deutlich über 70 Jahre verstarb, gibt es keine Urheberansprüche an seinen Werken.
Diese Ansicht halte ich für ein Missverständnis.
Bei Czerny mag zwar das kompositorische Werk an sich schon lange frei von Urheberrechtsansprüchen sein, aber das gilt nicht unbedingt für die Verwendung der Scans von Druckausgaben, die bei IMSLP gehortet sind.

Das Urheberrecht und seine Derivate wurde in Deutschland in der Ära Merkel mehrfach novelliert und dabei einseitig auf Verlagsansprüche "optimiert", die Strafandrohung in der Folge unverhältnismäßig verschärft.

Was das Stilübergreifend angeht finde ich das jetzt eher... naja.. schon arg klassisch.
"Arg klassisch" würde ich bei Heumann nicht sagen, weil es der Anteil der Stücke nicht hergibt und das Material meist auch stark bearbeitet wurde.
Band I habe ich mal durchgezählt und darin verwenden von 44 Spielstücken nur 17 Titel bekannte Themen der klassischen Musik, dagegen beziehen sich 27 Titel aber auf Folk, Pop, Blues, Rock oder Pop.

Heumann geht übrigens ausführlicher als sonst eine Schule auf das Notenlesen ein und es gibt im Anhang auch Lernhilfen dazu.

@stuckl TEY ist ein Sammelbegriff für die Plätschermusik von Tierssen, Enaudi, Yiruma & Konsorten. :D

Aber wie man sich jetzt eigentlich sinnvoll an der Tastatur bewegt, wird nicht großartig thematisiert,...
Ja. Es ist sicher keine gute Idee, klassisches Klavier ohne guten Unterricht lernen zu wollen.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
und das Material meist auch stark bearbeitet wurde.
Ich meine, daran krankt der Heumann generell: teils schwe(re)re Stücke, die auf leicht getrimmt sind und leider auch entsprechend klingen...
(Hatte erst kürzlich eine entsprechende Erfahrung. Zwar nicht mit Heumann, sondern mit einer vereinfachten Version der Regentropfen-Prelude, die ich in einem Spielbuch mit leichten und mittelschweren Stücken entdeckte.
Auf C-Dur transponiert und auch sonst mit einigen kleineren Verinfachungen versehen, dachte ich mir, dass das schon irgendwie ganz gut klingt, aber irgend etwas nicht so recht passen wollte.
Habe es mir dann auf ILMSP runtergeladen und gesehen, dass es in Des-Dur notiert ist und erst in der Tonart "richtig nach etwas klingt"...)

Dann lieber eine Schule, die Originalstücke in den passenden Schwierigkeitsgraden bereithält.
 
TEY, ok, mag ich größtenteils nicht, bin aber für Lernende immer auf der Suche nach arpeggio-orientierter Musik, denn auf diese Art Musik zu begreifen (bzw akkordbasiert) war mein Glücksmoment Klavier zu begreifen.

Und Rupp hat auch nicht diese “beide Daumen auf c“ Ausgangslage, was ich nicht hoch genug anerkennen kann.
 
Oh wow, hier ist ja einiges passiert, als ich off war. Danke für Eure Antworten und die spannenden Beiträge. Da werde ich mich jetzt mal durch die verschiedenen Schulen wühlen. Die Grundlagen habe ich wohl tatsächlich lückenhaft gelernt, das werde ich jetzt nachholen. Danke für die Motivation!

Wünsche Euch einen schönen Sonntagabend :)



Für Leute, die sich von der einleitenden "Mathematik" abgestoßen fühlen, der Bezug zur Musik-Notation wird eine Oktave ;-) später, also ab Minute 6:50 hergestellt: "The worst example of information design ... a god awfull system ..."

Ich war auf der Schule musterhaft gläubig. Mit 12/14 habe ich ohne Federlesens die kompliziertesten Transformationen geschrieben - unser Lehrer war gescheiterter Komponist ...

Nun fange ich spät wieder an, und das erste was mir der Lehrer erzählte war, die Musik sei doch mathematisch durchstrukturiert. Nun habe ich zwischenzeitlich ein math. Studium absolviert, und wäre ihm beinahe ins Gesicht gesprungen! Dieser Unsinn der Tonsysteme, der Wahn der Harmonie, diese Selbstvergötterung der selbsternannten Theoretiker.
Das "Pythargoräische Komma", ja welche Kathastrophe!Nein, die Mathematik muss irren.
Und keiner kennt SCHÖNBERG. Das wäre in etwa so, als wolle und könne man straffrei Einstein in der Physik ignorieren.

Also das Notenlesen ist schwer, weil die Notation geschichtlich - um es diplomatisch auszudrücken, heillos überfrachtet ist. Sie ist, für kluge Menschen, in Frage zu stellen, siehe Link auf einen entsprechendne TED talk oben.

Mein wirklich und letztendlich tatsächlich ernst gemeinter Vorschlag ist, die "klassische" "Literatur" als grotesken Sonderfall für nerdige Spezialisten anzusehen, und einfach (!) Musik machen. Lebendige Musik, statt tote.

Meine zwei Pfennige zum Thema.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: Die Textzeile des Authors wurde vom Mod im oberen Beitrag ergänzt.
Weitere Beiträge bitte wieder zurück zum Thema.
In diesem Thread geht es um "Noten lernen", nicht um die persönliche Ablehnung von Notation oder notierter Musik.
 
Ich bin Anfänger und habe das Gefühl ich stelle mich zu doof an und schaffe es nicht.

Keiner ist stellt sich "doof", wenn Noten etwas kurios erscheinen.

Versuche Noten als aufeinanderfolgende Intervalle zu verstehen. Wieviel Halbtonschritte von einer zur nächsten? Und genau soviel Tasten links oder rechts liegt der nächste eben. Und die "Schwarzen" werden einfach mitgezählt und auch einfach gespielt. Einfach nur abzählen. Die Namen der Noten sind Schall und Rauch, die abzählbaren Abstände (Schwarze inkl.) sind das Geheimnis.

Dann hilft es auch, ggf durch einen Computer, ein Stück in einer "schwierigen Tonart" nach einer weniger schwer notierten Tonart zu => transponieren (wiki). Dann lernst Du es am Klavier lesen (Intervalle!) und spielen. Wird dann nach einer anderen als der erlernten Tonart gefragt, einfach zu Anfang die richtige Anzahl von Tasten nach links oder rechts, und dann die selben Intervalle spielen (einschl. Schwarze) wie zuvor.

Viel Erfolg!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben