Kurzer Praxistest Behringer X32

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Das x32 ist ziemlich transparent im Klang; nicht nur die PreAmps. Den Direktvergleich zu einem 01v96 hatte ich nicht - bin mir aber sicher, dass das Yammi da ziemlich abstinken würde.

Das Ramsa-Pult kenn ich nicht.

MfG, livebox
 
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Es ist soweit, sie werden verschifft:):)
 
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Hallo,

Ich wollte eigentlich noch ein wenig Finetuning betreiben und meine Eindrücke zusammengefasst schildern, habe mich nun aber dazu entschieden, den Bericht "häppchenweise" abzuliefern...

anbei Teil 2 - Praxiseinsatz und Fazit:

Wie weiter oben erwähnt, hatte ich das Pult bei einer zweitägigen Veranstaltung "OpenAir" im Einsatz - kein Rock'n'Roll, sondern eher Sprachbeschallung und kleinere Akustik-Besetzungen sowie eine Blaskapelle. Bei letzterer waren max. 16 Kanäle gleichzeitig gefordert, so dass ich das Pult nicht ausreizen musste. Schön war allerdings, dass ich die restlichen Programmpunkte, die vorher auf der Bühne standen, komplett über den ersten Kanal-Layer (1-16) gefahren habe, die Kanäle 17-32 schon vorprogrammieren konnte und dann einfach umgeschaltet habe, anstatt dafür den Kapellen-eigenen Submischer einzuschleifen :).

Bezüglich des "Greifens" der Potis (EQ etc.) bin ich den direkten Charakter der Allen&Heath-Pulte gewöhnt (mein WZ3 16:2 wäre bei Havarie-Fällen als Notbehelf griffbereit gewesen ;)). Beim X32 muss man ein wenig weiter drehen, um ein Ergebnis zu hören, was aber gleichzeitig den Vorteil hat, dass Eingriffe dosierter/genauer vorgenommen werden können. Und wie weit man drehen muss, spielt bei Endlos-Potis ja ohnehin keine Rolle... Gut gefallen haben mir die roten Skalen um die Potis zur Verdeutlichung der Stellung zusätzlich zu den detaillierten Kurven im Display.
Ein wenig ungewohnt für mich war die von humi im Startbeitrag erwähnte "Heißfahrfähigkeit". Ich mag ja eigentlich keine rot blinkenden Clip-LEDs, aber beim X32 kann man so, wenn gefordert, noch ein wenig Gain herauskitzeln, ohne direkt ins akustische Clipping zu kommen :great:.

Bei der Gängigkeit der Kanalfader musste ich mich hinsichtlich A&H nicht umstellen - sie sind in der Handhabung sehr ähnlich. Die Motor-Fader haben sehr schnell und präzise reagiert, was insbesondere bei den Wechseln zwischen "Sends on Fader" und den Kanal-Layern wichtig ist.

Effekt- und Dynamik-Sektion habe ich nicht eingehend getestet - was der Art des Einsatzes geschuldet war. Eine einfache Komprimierung und ein einfacher Hall, die gefordert waren, haben klaglos funktioniert. Vermutlich wird der nächste Tester Rockopa dazu mehr berichten können...?

Was mich ein wenig enttäuscht hat, waren die LCD-Beschriftungsfelder, auf die ich mich eigentlich gefreut hatte. Ich hatte den FOH-Platz zwar in einem Pavillon und somit nicht im direkten Sonnenschein, allerdings ist die Ablesbarkeit der Felder in nicht dunkler Umgebung doch sehr begrenzt, so dass ich fast versucht war, die Beschriftung der Kanäle in Old-School-Manier per Klebeband vorzunehmen. Diese Probleme gab es zum Glück beim großen leuchtstarken und nicht-spiegelnden LCD-Display nicht :).

Auch nicht so toll fand ich die Kopfhörer-Buchsen in den Griffmulden. Hier muss man seitlich ein wenig "Luft" einkalkulieren. Wohl Geschmacksache - hier würde ich Buchsen an der Vorderkante bevorzugen.

Insgesamt ließ sich das X32 sehr gut bedienen, auch ohne umfangreiches Handbuch. Das Konzept ist, wenn man die digitale Arbeitsweise verinnerlicht hat, einfach und durchdacht. Dies war an den beiden Veranstaltungstagen in den Momenten von Vorteil, in denen ich selbst auf der Bühne stand (als Moderator und Musiker bei 2 Gruppen). Hier überließ ich das X32 nach kurzer Einweisung der Obhut meiner charmanten Assistentin, die zwar selbst aktive Musikerin ist, aber vorher noch an keinem Mischpult gestanden hat. Womöglich kommen komplette Einsteiger mit Digi-Pulten am Anfang problemloser (da vorurteilsfreier) zurecht als Umsteiger? Ungeübt hatte ich den Eindruck, auf einem analogen Pult etwas schneller reagieren zu können, aber das ist vermutlich Gewohnheitssache...

Vielleicht noch ein Punkt zur Verarbeitung des Gehäuses: Trotz viel Kunststoff hat die "Kiste" einen hochwertigen Eindruck hinterlassen - kein Klappern, keine Ungenauigkeiten o. ä. Insbesondere das nicht sehr hohe Gewicht machen es gut transportierbar. Ohne Case ist es tatsächlich von einer einzelnen Person tragbar - wohlgemerkt: 32 Eingangs- und 16- Ausgangskanäle! Allerdings hatte ich den Eindruck, dass das X32 ein ziemlicher Staubmagnet ist ;)...

Mit einen weinenden Auge musste ich da Pult natürlich irgendwann wieder abgeben. Vielen Dank an diejenigen, die diese coole Aktion ermöglicht haben :great:.
Im Moment steht das X32 beim Mod-Kollegen Rockopa, der es vermutlich wieder bei ganz anderen Gelegenheiten testen und andere Gesichtspunkte in den Vordergrund stellen wird.
Insgesamt bekommt man mit dem Behringer X32 meiner Meinung nach sehr viel Pult fürs Geld, und insbesondere die optionalen Erweiterungen wie das digitale Multicore sowie das Monitoring-System machen es zu einem wirklich interessanten Werkzeug.
Ob ich mir's selbst kaufen würde? Schwer zu sagen. Für 90% meiner Einsätze reicht mir tatsächlich mein kleiner analoger A&H WZ3 16:2, und für den Rest ist die Investition trotz des Kampfpreises doch relativ hoch. Aber wer weiß, vielleicht werde ich doch irgendwann schwach ;)?

Falls noch Fragen sein sollten, kann ich versuchen, sie anhand meiner Eindrücke zu beantworten.

Ansonsten gibt's jetzt noch ein wenig "Gear-Porn" :D:

X32 1.JPG

X32 2.JPG
 
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Hi Wil,

Danke dir für den ausführlichen Bericht! :)

Das mit der um einen Ticken langsameren Bedienung hab ich auch bei mir selbst bemerkt. Ich hab das einfach darauf zurückgeführt, dass es mir an der Routine auf dem Pult fehlt. Bei analogen Kisten mit ungewöhnlichem Aufbau geht mir das ähnlich (mir kommt manchmal eine dieser alten Mackie-Kisten unter die Finger, die den Gain-Regler hinten am Pult über den Eingängen dran haben... ich kotz jedes mal Gift und Galle!!!). Und grade dann, wenn "ein Regler = eine Funktion" nicht gegeben ist, muss man doch mal kurz nachdenken, was man grade tun will.

Aber wie du schriebst: Das Bedienkonzept halte ich für gut und vor allem in sich sehr stimmig.

MfG, livebox
 
So,das X32 hat den nächsten Test mit Bravour bestanden.
Angesagt waren zwei Gigs am selben Ort also Freitag und Sonnabend.
Freitag sollten 4 Bands spielen und Sonnabend 2.
Geworden ist es dann Freitag 3 und Sonnabend 1 ne.
Da ich nicht gerne einen wichtigen Gig der auch Folgeaufträge nach sich zieht auf einem mir nicht 100% geläufigen Mixer bestreite habe ich mir Unterstützung gebucht.
Zweiter Gedanke der Unterstützung war auch gemeinsam den Mixer besser kennen zu lernen.
Denn anwesend waren 5 Boardmember angekündigt hatten sich noch zwei die dann aber doch nicht gekommen sind.
An den beiden Abenden hat man wieder mal deutlich gemerkt wo der Unterschied zwischen Profis und Möchte gern Schülerbands liegt.

Nennt mich Mister Monsun.
Das Wetter an beiden Tagen war zum weglaufen Regen ,Regen ,Regen.
Das konnte das X32 aber überhaupt nicht beiendrucken,lediglich die Summenanzeige hat gesponnen das macht es aber schon über die gesamte Testzeit.
Wir haben Zeit ohne Ende gehabt und uns aus diesem Grund ausführlich mit dem X32 beschäftigen können.
Wie ich schon erwähnt habe lohnt es sich mit diesem Mixer auseinander zu setzen der Mixer bietet jede Menge Möglichkeiten einen super Sound abzuliefern und dabei lässt er sich auch noch super bedienen wenn man erst mal durch gestiegen ist.
Einzelheiten kann euch da sicher "humi" nennen der an beiden Tagen für den guten Ton zuständig war.

Wir sind den Mixer über AES/EBU als Ausgang gefahren am ersten Tag noch mit dem

als Main EQ und von dort dann auf den PA Controller


Beide verfügen ja über diese Eingänge.

Auf Wunsch von humi haben wir in die 4 Monitorwege analoge EQs eingeschliffen einfach auf Grund der schnelleren Zugriffsmöglichkeiten ist aber ansonsten nicht nötig.
Auch hatte ich mir schon ein 50 m Cat 5 Kabel anfertigen lassen in der Hoffnung das bis zum Gig vielleicht doch noch zwei


verfügbar sind.
Trotz der vielen beleuchteten Köpfe und Displays hat es sich als absolut nützlich erwiesen das ich meine beiden Pultleuchten vom LX7 hinter das X32 geklemmt habe.
Die Übersichtlichkeit wird dadurch deutlich verbessert.
Mein Tip wäre an dieser Stelle anstatt nur einem Anschluss oben rechts ,zwei Anschlüsse rechts wie auch links oben zu integrieren.

Das der Kopfhörer Anschluss an der Seite ist stört mich persönlich nicht auch wird er nicht vom Case verdeckt da das Unterteil des Case nicht bis an die Buchse reicht und aus diesem Grund auch gut erreichbar ist.
Alles in allem immer noch Daumen hoch für diesen Mixer.
 
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H
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Durch Beitragsverschiebung obsolet
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