Hallo livebox,
nur Geduld, nicht jeder hat in der Sommer-Auftritts-Saison so viel Zeit wie ein Student
(sorry, war nicht böse gemeint).
Ich wollte eigentlich noch ein wenig Finetuning betreiben und meine Eindrücke zusammengefasst schildern, habe mich nun aber dazu entschieden, den Bericht "häppchenweise" abzuliefern...
Hier Teil 1 meines Tests - Grundlagen und Eindrücke im "Lager" bzw. "Heimstudio":
Da eine 2-tägige Veranstaltung im Freien mit wechselndem Bühnenprogramm rund um die Uhr anstand (mein Heimatort feierte an Pfingsten sein 1000-jähriges Bestehen mit einer Festmeile und einer zentralen Bühne), hatte ich mich um die Zusendung des Pults beworben. Dank livebox habe ich das Pult auch einige Tage vorher erhalten, um mich ein wenig mit dem Konzept vertraut zu machen, was insofern hilfreich war, als dass ich davor tatsächlich nur mit analogen Konsolen gearbeitet habe - das Behringer X32 war also meine digitale Premiere
.
Dank einiger hilfreicher Tipps von livebox sowie dem kurz vorher veröffentlichten
Quick Start Guide war es kein Problem, sich in die grundlegenden Funktionen/Bedienungsschritte einzuarbeiten. Ein klein wenig Kopfzerbrechen machte mir die Tatsache, dass ich auf Anhieb über die Klinken-Auxe kein Signal herausbekommen habe (Monitor), obwohl ich die Zuweisung von Fader und Ausgang offensichtlich stimmte - evtl. ein Denkfehler meinerseits
? Kurzerhand habe ich dann, dem digitalen Konzept sein Dank, einfach Bus 1 und XLR-Out 3 als Monitorweg bestimmt, und siehe da, es funktionierte
(siehe
Beitrag #16).
Zunächst ging's an die Programmierung der Inputs (Voreinstellen EQ und Dynamics). Alles relativ selbsterklärend: Entsprechenden Kanal auswählen und dann im linken oberen Bereich des Pults die gewünschten Einstellungen vornehmen (der aus welchen Gründen auch immer nicht beschriftete Taster ist übrigens "Phase Reverse").
Drückt man in den jeweiligen Sektionen "View", so wird am großen Display rechts oben auf dem Pult die jeweilige "Seite" mit weiteren Details/Optionen aufgerufen:
Hier lassen sich dann auch tiefergehende Einstellungen, wie die Programmierung der Effektprozessoren, das Verhalten der Mute Groups etc. vornehmen. Außerdem kann man mit Hilfe der dortigen Drehregler das vorher getroffene Setup "verfeinern", d. h. es ist ein genauerer Abgleich, insbesondere durch die Display-Anzeige, möglich.
Weiter geht's mit der Bus-Zuweisung des jeweiligen Kanals. Hierbei gibt es mehrere Möglichkeiten - zum einen direkt in der Sektion neben den EQ-Einstellungen (die abgebildete USB-Schnittstelle für einen Summenmitschnitt war leider nicht funktionsfähig
):
Zum anderen, und das hat sich nach kurzer Zeit als meine bevorzugte Methode herausgestellt, "Sends On Fader". livebox hat's in Beitrag #16 schon kurz angerissen, aber ich möchte diese Funktion etwas näher erläutern:
"Normalerweise" werden im Bereich der Kanalfader die Pegel der Eingangskanäle (links) bzw. die Master-Pegel der jeweiligen Busse (rechts) angezeigt. Drückt man allerdings auf "Sends On Fader" und wählt den entsprechenden Bus mit "Select" aus, so fahren die Fader der Eingangskanäle in die Position des jeweiligen Bus-Send-Pegels.
Eine interessante "Spielerei" sind die kleinen LCD-Beschriftungsfelder in jedem Kanalzug, denn sie lasen sich sowohl in der Farbe der Hintergrundbeleuchtung, als auch bezüglich der angezeigten Symbole und Texte individuell programmieren - das Ende der Beschriftungs-Klebebänder?
Abgerundet wird die Bedienoberfläche in der Master-Sektion durch durch die "üblichen" Regler wie Kopfhörer-/Monitor-Potis. Die Kopfhörer-Buchsen befinden sich, wie von livebox bereits erwähnt, in den seitlichen Griffmulden:
Weiterhin Anschlüsse für Lampe und Talkback-Mikro, sowie Szenen-Speicherung und frei zuweisbare Potis. Mit letzteren beiden Punkten habe ich mich allerdings nicht weiter beschäftigt:
Ganz unten rechts befindet sich, wichtig für die iPhone-Generation (dazu zähle ich mich auch
), eine rutschfeste Ablage für Handys o. ä. Bei mir hat während der Veranstaltung mein "alter" iPod als Konserven-Zuspieler dort sein Zuhause gefunden.
Links daneben die Taster zum Aufrufen der Mute Groups.
Auf der Rückseite des Pults befindet sich die Anschlüsse für Eingänge und Ausgänge - wie von analogen Konsolen bekannt und relativ selbsterklärend, deshalb verliere ich darüber keine großen Worte. Der Erweiterungsslot wird später die oben erwähnte Interface-Karte aufnehmen, die RJ45-Anschlüsse sind für den Anschluss des digitalen Multicores sowie des persönlichen Monitoring-Systems gedacht.
Erwähnenswert finde ich allerdings, dass neben jedem XLR-Eingang eine kleine LED anliegende Phantomspeisung signalisiert, d. h. man braucht, um sich z. B. beim Verkabeln/Umstecken darüber einen Überblick zu verschaffen, nicht auf die Oberseite des Pults zu schauen (sorry für das unscharfe Foto
)
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Wie sich das X32 dann im Praxis-Einsatz geschlagen hat, und wie mein Fazit ausfällt, dazu mehr im zweiten Teil meines Reviews, das im Laufe der nächsten Tage/Wochen sicher folgen wird
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