kreativität "erlernen"?

J
Jusso
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
15.02.13
Registriert
26.12.11
Beiträge
17
Kekse
0
Hey,
ich spiele nicht schlecht Gitarre, denke ich. Spiele auch in einer Band. Bloß bei mir hapert es dann an den eigenen Songs schreiben. Ich hab nie wirklich gut Ideen. Wenn ich dann sehe, was unser anderer Gitarrist da immer raushaut. Ist echt gut.Mir fallen immer nur so stumpfe sachen ein, was eigentlich echt langweilig ist, nichts besonderes halt. Sprich: Intro 'ne akkordfolge offen gespielt, Strophe abgedämpft, Refrain offen, "billiges" solo.. und das will ich nicht. Wie habt ihr das erlernt? oder kann man diese Kreativität gar nicht erlernen? Wenn doch, wie?! ich find das eigentlich echt schade, dass das bei mir so hapert.

Naja, vielleicht kennt ja jemand das Problem, freue mich über Antworten :)))

gruß
 
Eigenschaft
 
Also bei mir war es das "bewusste" hören der Musik die ich mag. Wie sind die Songs aufgebaut die ich mag, was ist typisch für den Stile. Wenn man das eine geraume Zeit gemacht hat, dann verinnerlicht man das und es läuft wie von selbst.

Gruss
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ja, also, so habe ich es teilweise auch gemacht. Bloß dann denk ich mir... Wenn man sich mal z.B. http://www.youtube.com/watch?v=17XeMNnLZ7c dieses Lied anhört.. Dann dieser Riff in dem Intro anhört.. Da frag ich mich immer, wie kommt man darauf?! Mir fallen nie solche Riffs ein.. Das is eigenlich genau mein Problem.

Was ich oben noch vegressen hab: Wenn ich Soli spielen will, mir fallen nie melodien, sag ich mal, ein. Mir kommt generell meine Improvisation sehr sehr sehr lasch vor..
 
Kreativität kann man nicht lernen, meiner Meinung nach.

Du kannst lernen, wie man einen Song aufbauen könnte. Du kannst auch Musiktheorie lernen und dich darauf fixieren - und somit im Endeffekt nur irgendwelche Melodien zu klimpern, ohne Sinn und Verstand.

Musik entsteht im Kopf, sage ich.
Zuerst muss die Idee da sein. Wenn du eine ungefähre Melodie im Kopf hast oder dir denkst: "Sowas will ich jetzt mal jammen" - dann mach das einfach. Ist zwar leichter gesagt als getan, aber anders kann man es mMn nicht beschreiben. Spiel einfach mal drauf los, wie du denkst, dass es richtig ist - erstmal egal, ob es theoretisch "korrekt" ist.
Versuch auch einfach mal Lieder von anderen Bands zu spielen und einige Dinge zu verändern.

Bei mir ist es teilweise so, dass es manchmal schon reicht, einfach 2 Töne zu spielen und ich habe eine ungefähre weitergehende Melodie im Kopf - und die versuche ich dann auf das Griffbrett zu bringen. Klar, oft klappt das nicht so wie man will. Aber oft genug klappt es. Und dann hast du schon deine Melodie.

Was ich auch manchmal mache, ist Melodien oder Riffs zu Gedichten o.Ä. zu spielen - die Stimmung und Gefühle des Textes versuchen in die Musik zu packen. Und irgendwie machst du sowas dann mit deinen eigenen Gedanken, ohne Vorlage.

Kreativität kann man nicht erlernen. Du kannst lernen, Musik zu schreiben und dich stur an Vorlagen halten. Wenn die Musik aber gut sein soll, dann kommt sie da her, wo der Verstand aufhört. ;)

Ist so meine Meinung dazu.

MfG,
Death
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Kreativität kann man nicht lernen, da Kreativität nur ein Begriff für eine Vielzahl von Dingen ist. Aber gut, das ist ja total legitim. Kreativität hat Grundsätzlich jeder, in welchem Ausmaß und wie diese Kreativität dann ausfällt ist dann individuell verschieden.
Was man, meiner Meinung nach, erlernen kann ist der Zugang zu eben jener "Kreativität". Bei jedem sieht das eben anders aus, darum musst du deinen Weg finden. Manchen reicht es nur Songs zu hören, Bilder zu sehen, sich mit anderen zu unterhalten und und und.
Zumal es auch nicht nur einen EINZIGEN Ursprung der Kreativität für jeweilige Ideen gibt, es kann immer wieder unterschiedlich sein. Darum kann man diese Trigger auch nicht forcieren, sondern muss dem gewissermaßen seinen Lauf lassen.
Es gibt natürlich Sachen die der Kreativität positiv zuspielen, so krass das auch erstmal klingt, aber der Alltag ist es meistens nicht. Soweit ich weiss (kann man ja gerne googlen) wurde ein Zuwachs an "Kreativität" in der Einsamkeit nachgewiesen.
Im Klartext heisst das, dass wenn man nur mit sich selbst ist und abschaltet, das Gehirn anders arbeitet und mehr Freiheiten bekommt. Einen ähnlichen Effekt sagt man auch Drogen nach, denn letzten Endes lassen die einen auch meistens von der einen Realität entkommen und zeigen einen eine neue Perspektive (Ich hingegen rate von jeglichen Drogen ab!), und das ist dasselbe mit dem Zustand der Einsamkeit.

Zumal die deutsche Sprache nur den Begriff der Einsamkeit kennt, im Englischen jedoch wird zwischen "Solitude" und "Loneliness" unterschieden. Falls du dazu mehr lesen möchtest und erfahren möchtest was der Unterschied ist und woher ich das mit dem positiven Effekt auf die Kreativität habe, dann kannst du das hier tun:

http://en.wikipedia.org/wiki/Solitude

http://en.wikipedia.org/wiki/Loneliness

Vorrausgesetzt du bist dem Englischen mächtig.

Von vielen Musikern hört und liest man auch, dass diese sich bewusst abschotten, entweder zu Hause oder man mietet sich irgendwo ein Studio und kapselt sich da ab, ein Ferienhaus auf Hawaii und und und, die Liste kann man so fortführen.
Das heisst auch, dass man nicht darunter leiden muss und merkwürdigerweise kann man diesen Zustand auch mehr oder weniger als Gruppe haben, denn viele Bands haben auf diese Weise Musik geschrieben (für die Red Hot Chili Peppers war das seit 'Blood Sugar Sex Magik' normal!).

Aber an sich reicht es schon, sich nur einen Zufluchtspunkt aus dem Alltag zu suchen und kann sozusagen zwischen den Welten hin und herwechseln, kommt auch darauf an wie weit man das treiben will.
Es gibt Musiker die treiben es bis in die Psychose und fangen an zu haluzinieren etc. und es gibt welche die das für einige Stunden brauchen und gehen dann ihrem Alltag weiter bis Sie wieder schreiben/aufnehmen/musizieren wollen/müssen.

Naja, ich will hier auch nicht zu sehr abdriften, ich denke mein Punkt sollte hier klar sein. Solange du deinem Gehirn (oder deinem Geist) die Ruhe gibst die es verdient, dann wird sich das positiv auf deine Kreativität auswirken.
Kannst es ja auch mit Meditationstechniken versuchen, sollen auch manchmal den Effekt von Drogen haben und sind sogar noch ganz Nützlich für die Gesundheit/Psyche. Das heisst hier auch nicht, dass du unbedingt ein Mönch werden musst. Es können kleine "Rituale" und/oder Übungen sein, die dir helfen dich zu Entspannen und auszuklinken.

Fakt ist, dir wird keiner den Zugang zu deiner Kreativität zeigen können. Diesen Zugang kannst nur du finden, auch wenn es nicht einfach sein sollte.

Mit freundlichen Grüßen, NoName

Übrigens: Ich persönlich fühle mich am Kreativsten, wenn ich nachts alleine bin, alles dunkel ist, die Musik laut (natürlich in dem Fall nur über Kopfhörer) und ich meine Augen schließe und die Musik sogesehen auch fühle (kein Scherz, hatte schon extreme Erlebnisse), vorallem wenn ich dazu noch ziemlich Müde (wieder ein körpereigener drogenähnlicher Effekt) bin und mein rationales Denken immer weiter abschaltet...
Und halt dir immer vor die Augen, dass es DIE Realität nicht gibt. Es ändert sich vieles, wenn man mal die Perspektive auf die Dinge ändert und das gilt auch hier. Klar, wenn du Schmerzen hast, dann hast du diese, jedoch liegt es meist an dir was du daraus machst. Schmerzmittel lassen auch einen Schmerz nicht verschwinden, er ist immer da (sofern die Ursache nicht beseitigt wird), aber solange die Illusion die durch medizinische Drogen aufrechterhalten wird wirkt, dann wirst du diesen nicht spüren oder zumindestens anders wahrnehmen.
In dem Fall werden meist Rezeptoren oder gar ganze Nervenstränge lahm gelegt, aber so funktioniert nunmal der Mensch. Genauso wie ein Blinder die Welt ganz anders wahrnimmt oder (für Musiker schrecklich, sogar als Vorstellung) ein Tauber!
Und nun stell dir vor, alle deine Sinne würden ausfallen (gibt spezielle "Tanks" mit denen man das künstlich für die Wissenschaft ermöglichen kann). Dann würdest du nicht mehr existieren, sondern nurnoch dein Geist (Gehirn) und alles was du dann erlebst ist nicht weniger Real als alles was du vorher erlebt hast.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 8 Benutzer
So ähnlich wie Mr.NoName sehe ich das auch.

Ich wollte es jetzt nur nicht so ausführlich beschreiben und hätte es so gut auch bestimmt nicht auf anhieb gekonnt.
Trotzdem muss ich noch was dazu loswerden.

Es stimmt zwar, dass Drogen das Bewusstsein, quasi die relative Realität verändern, jedoch ist es auch Fakt, dass unter Drogen sich im schlimmsten Falle einfach alles "geil" anhört. Ich hatte es selbst mal, dass ich unter alkoholeinfluss (ordentlichem) ein Lied geschrieben habe und ich fand es total genial. Am nächsten Morgen, als ich mir das dann nochmal zu Gemüte geführt habe, habe ich mich gefragt, ob ich die Zeit nicht besser hätte schlafen sollen..

Aber jedem das seine, es soll ja auch Menschen geben die auf solche Musik stehen.

Aber ich denke, es ist klar geworden, dass die Kreativität, die Musik, nicht auf der Gitarre anfängt, oder? ;)

MfG,
Death
 
Und noch eine Sache, wegen Perspektiven und "mind-alteration":
"According to legend, George Clinton, under the influence of LSD, told Eddie Hazel during the recording session to imagine he had been told his mother was dead, but then learned that it was not true.[1] The result was the 10-minute guitar solo for which Hazel is most fondly remembered by many music critics and fans."

http://en.wikipedia.org/wiki/Maggot_Brain_(song)

Hör' dir den Song mal an, falls es nicht schon bisher geschehen ist. Ganz egal was man von der Musik hält, aber Eddie Hazel hat dort von seiner Seele gespielt wie kein Zweiter. Sowas spielen zu können, so etwas kreieren zu können ist mein (hochgestecktes) Ziel und einer der Gründe warum ich das Gitarre spielen als Hobby so liebe und verfolge.

Und auch hier nochmal: Drogen sind SCHLECHT! Und auch völlig nutzlos, da es genug Möglichkeiten gibt dieselben oder ähnliche Erfahrungen auch ohne Drogen zu machen, auch wenn es ohne Drogen ein längerer Weg ist, aber es ist der, der einen auch auf langer Sicht glücklich machen wird und nicht nur auf das Musikerdasein beschränkt.
 
hm, okay danke für die antworten! wenn jemand noch was weiß,kann er ruhig was schreiben,..
 
Ich hab gute Erfahrungen damit gemacht, zu meinen Lieblingssongs die ich schon in- und auswendig kenne, eigene Parts einzufügen und so zu improvisieren. So kann man sich schonmal ein Gespür für die richtigen Melodien aneigenen.
 
Wenn ich ein geiles Solo schreiben will, dann entsteht das ja logischerweise zunächst mal aus Improvisation (das gleiche gilt für Riffs und so auch). Das kann man aber nciht von jetzt auf gleich. Natürlich muss man in der Theorie 100% fit sein. Dann hat man 500 seiner Lieblingssoli mal untersucht, geschaut wie der Künstler welche technischen Mittel einsetzt, was für einen Effekt sie haben, wie er Stimmungen einfängt, wie er phrasiert,... Wenn man die Soli dann auch alle mal irgendwie nachspielen gelernt hat (ziemlich detailgetreu am besten), dann hat man auch schon die nötigen technischen Fertigkeiten dabei. Dann jammt man mit der Band, präsentiert mal ein paar Ideen, und was geil ist, fließt dann halt in die Songschreibung mit ein.

Oder geh einfach mal hin und verwende bereits fertige Ideen. Schnapp dir den nächstbesten Nirvana-Song, such das Mainriff heraus, und spiel damit etwas rum. Änder hier oder da etwas ab, probier mal ein paar andere Ansätze aus, anderer Picking-Style oder so, spiel es unverstärkt, spiel es mit Effekten,... Dann schaust du vielleicht mal, wenn dus aufgenommen hast, wie die beiden Versionen im Vgl. klingen, was an deiner Version besser ist, wie sich das Feeling verändert hat etc. Da kriegt man dann auch schnell ein paar gute Ideen zusammen, aus denen man sich dann wieder, wenn sich genügend Ideen gesammelt haben, ein eigenes Riff schreiben kann,...

Ist alles kein riesiges Wunderwerk. Natürlich gibts da Unterschiede von Mensch zu Mensch, dem anderen liegt es mehr, wieder ein anderer schafft es überhaupt nciht, kann aber gut passende Lyrics schreiben oder so. Aber im Wesentlichen ist das Arbeit.
 
Halte dich doch zunächst an deine Stärken: "Mir fallen immer nur so stumpfe sachen ein, was eigentlich echt langweilig ist, nichts besonderes halt. Sprich: Intro 'ne akkordfolge offen gespielt, Strophe abgedämpft, Refrain offen, "billiges" solo.. und das will ich nicht."
Für mich heißt das zunächst, du bist schon kreativ nur das Ergebnis gefällt dir nicht!
Nun fang an zu experimentieren. Niemand schreibt dir vor deine "abgedämpfte Strophe" zur Strophe zu machen, also mach doch einen Refrain draus und sieh weiter. DAS ist die eigentliche Arbeit und kreative Leistung! Aus den Sachen die du hast etwas eigenes zu kreiren.
Und aus "billigen, stumpfen und langweiligen" Ideen haben viele Leute schon viel Geld gemacht und zwar zurecht!
Und dann schreib doch mal mit dem anderen Gitarristen zusammen einen Song. Das kann sich oft super ergänzen, ein kreativ chaotischer Kopf der tausend abgefahrene ideen hat und der Andere der ihn mit geradliniegen Ideen wieder auf den Teppich holt.

mach einfach weiter, die eigenen Ideen sind für einen selbst sowieso meist furchtbar!
 
okay, danke!
 
ich weiss jetz nicht was für ne musikrichtung du spielst aber meiner meinung nach muss nicht immer in jedem song das absolut hammermäßige gitarrenriff drin sein. man kann meiner meinung nach auch viel aus ner standartakkordabfolge rausholen wenn man sie als gesamte band variiert (sprich einmal spielt halt zb nur bass mit gesang, oder bei 2 gitarren spielt eine offene akkorde gezupft und die andere dämpft dazu was ab, oder ich hau mal nen passenden effekt rein, oder mal ein cooles schlagzeug fill in, oder oder oder....) da gibts ja unendliche möglichkeiten...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich hatte mal einen Mini-Workshop angefangen:
https://www.musiker-board.de/einste...op-kleine-einstiegshilfe-ins-songwriting.html

Teil II dazu ist jetzt seit geraumer Zeit in der Mache. Der heißt: "Wie mache ich aus zwei Takten Geklimper 3 1/2 Minuten Musik?"
Wichtig ist, dass du zuallererst merkst, dass es durchaus denkbar ist, dass du
a) kein Songwriter-Typ bist
b) kein stark kreativer Mensch bist
c) als Gitarrist die falschen Hirnregionen belastest

Zu a)
Nicht jeder, der Ideen hat und seien es nur ein paar Akkorde kann daraus einen ganzen Song machen. Es soll Leute geben, die haben einen riesigen Output an Riffs, Licks und Akkordfolgen. Aber selbst auch nur den Hauch einer Idee für die anderen Instrumente oder das Zusammenstellen jener Parts haben die nicht. Das kann man aber ein bisschen üben, in dem man beim Spielen seiner Parts dann man auf sein "inneres Ohr" achtet und versucht den Rest der Band dabei zu hören. Dabei ergeben sich dann meistens auch weitere Parts und Variationen. Wenn nicht: auch nicht schlimm. Wenn, wie in deinem Fall, ein super Songwriter dabei ist, dann fütter den doch einfach mit deinen Ideen. Ihr erschafft als Band ein ganz eigenes Klima, wenn ihr mehr zusammenarbeitet und ihm gehen vermutlich viel später die Ideen aus, wenn da mal der ein oder andere Part seinen Horizont erweitert. Ansonsten erreicht er irgendwann das Ende seiner eigenen Fahnenstange und wird eine Weile um seinen eigenen Horizont rennen. Diesen "Knackpunkt" der eigenen Kreativität zu brechen ist äußerst schwer.

Zu b)
Auch das soll es geben. Wenn du nur ein Riff im halben Jahr schreibst - nimm das hin. Niemand darf von dir erwarten, dass du Lieder schreibst. Ein Instrument spielen heißt nicht automatisch damit erschaffend umzugehen. Du kannst auch einfach reproduzieren und Spaß daran haben. Viele viele erfolgreiche Bands haben einen Songwriter und der Rest bastelt maximal den eigenen Part dazu. Auch das ist nichts Negatives. Musik ist, egal ob ernst oder unterhaltung, eine Form von Kunst. Und da gibt es nunmal keine Regeln. Vielleicht fehlt dir aber auch nur der Kick für Inspiration. Benutzt du einen Modeller oder seit Jahren denselben Amp? Ich würde allein deswegen niemals auf PC mit Modellingsoftware oder etwas POD-Artiges verzichten, weil ich völlig neue Sounds kreieren kann, die in mir Ideen ohne Ende zünden. Mehr Tipps noch unten.

Zu c)
Hast du mal probiert auf anderen Instrumenten "frei" zu sein? Klavier? Bass? Cello? Stimme? Gerade bei Instrumenten, welche du nicht beherrschst bekommst du vielleicht tolle Anregungen. Denn möglicherweise beansprucht das Spielen der Gitarre dein motorisches Zentrum so sehr, dass die Freiheit, du die technisch vielleicht hast, gar nicht zum Tragen kommt. Ich weiß ja nicht, wie lange du schon spielst und wie automatisch das bei dir abläuft. Vielleicht brauchst du selbst einfach auch nur noch einen gewissen Grad an Wissen und Üben, um dich von den gewohnten Konzepten überhaupt erst lösen zu können. Das kann so weit gehen, dass du technisch deine drei Lieblingssongs von 0:00 bis Ende spielen können musst, kann aber auch sein, dass es dir reicht drei Akkorde zu schrammeln.

Tipps:
- Vertone Emotionen. Und am besten nicht einfach Gitarre auf dem Schoß, musiker-board.de/forum aufgerufen und das umsetzen. Nimm dir Musik, die dich mitreißt, die emotional am stärksten für dich belastete Filmstelle, das kleine Hoch nach einem ausgiebigen Lachen, der Zorn über dein Auto, weil du beim Lichthupen an der Ampel heute deinen Blinkerhebel plötzlich komplett in der Hand hattest...
- Versuche Soundtracks zu erstellen. Pfeiff auf den Original-Soundtrack oder suche dir Stellen in Filmen, die gar keine Musik haben und stelle sie dir vor. Nur vorstellen, nicht machen. Das trainiert dein inneres Ohr und dich, darauf zu hören. Oder untermale Szenerien der Realität damit. Z.B. wenn ein Unwetter aufzieht oder du hektisches Treiben siehst, oder oder oder. Einfach anfangen, dich ohne Instrument in eine musikalische Umgebung einzubetten
- Hör weniger/mehr Musik. Keine Hintergrundbeschallung. Das ist für mich das Letzte. Wenn ich etwas einfach vor sich hin dudeln lasse, tötet das bei mir jeglichen Nerv, selbst welche zu erschaffen. Also höre ich sie nur noch bewusst. Das Überpensum an Musik was heutzutage viele erfahren, eliminiert bei mir jeden Anflug von Kreativität.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 10 Benutzer
Ich hatte mal einen Mini-Workshop angefangen:

Hast du mal probiert auf anderen Instrumenten "frei" zu sein? Klavier? Bass? Cello? Stimme? Gerade bei Instrumenten, welche du nicht beherrschst bekommst du vielleicht tolle Anregungen.

Exakt(!): Ich spiele E-Gitarre und E-Bass, habe aber auch ein altes Keyboard bei mir rumstehen. Allerdings bin ich der schlechteste Keyboarder der Welt. Wenn ich aber mal wieder eine totale Kreativitätsblockade habe, dann stelle ich einfach mal irgendwas ganz exotisches ein (z.B. einen Sitar etc.) und dudel einfach drauf los. Meistens findet man irgendeine interessante Melodie.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
okay danke für die vielen antworten!
 
Bei so vielen guten Tipps was man tun kann um kreativer zu sein, von mir auch noch mal ein Gedankenanstoß, was absolute Kreativitätskiller sind:

Wenn man (unbedingt) kreativ sein will, ist das für mich ein Garant, dass da sehr wahrscheinlich nichts Vernünftiges heraus kommt. Ideen kann man nicht erzwingen!
Noch schlimmer wird es, wenn man dann auch noch "Qualität" abliefern möchte/muss.

Daher sollte man sich IMO (wenn möglich) davon frei machen sich mit einem konkreten Ziel ans Komponieren zu machen.
Auch bei sehr kreativen Menschen ist die "Ausbeute" an guten "Ideen" sehr klein. Bei der Ideenfindung ist IMO Quantität viel wichtiger als Qualität. Gerade einfache und simple Songideen bergen oft am meisten Reiz und Potential in sich.
Aus einer (guten) Idee einen guten Song zumachen ist noch mal eine ganz andere Baustelle, die oft mehr mit Fleiß als mit kreativität zu tun hat.

Wichtig ist aber immer IMO so etwas einfach "passieren" zu lassen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Leg dir doch eine Drummachine zu. Die bieten normalerweise einige fest programmierte Rhythmen, z.T. auch mit Bassbegleitung an, dazu könntest du jammen... einfach fließen lassen, mit ein paar Akkorden, Solo muss nicht sein.
Und vor allem: Hör verschiedene Musik. Nicht nur ein paar wenige Genres oder sogar nur das, das du selbst spielst. Jamme mal mit Leuten, die außerhalb der Band stehen und hör dir an, was sie spielen, wenn es schwierig ist, frag, was sie da machen...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Übe deine Skalen nicht nur rauf und runter sondern verbinde shcon beim üben und nehm deine Ideen die du dabei hast auf oder merk sie dir wie du willst und vielleciht kannst du sie später mal in nem Riff oder Solo oder sonst was einbauen ,war bei Slash ( steht in seiner Autobiography ) oft so ,so entstand das Intro von Paradise City .

Grüße Chrissi:great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Obwohl bestimmt schon fast alles genannt wurde, gebe ich mal meinen Senf dazu:

Meiner Meinung nach ist jeder Mensch kreativ.
Die einen haben nur weniger Ausdauer als die anderen ;)

Was auch wichtig ist: Jeder braucht sein Kreativinstrument.
Ich habe jahrelang Klavier gespielt, jedoch nicht ein einziges Mal ein Stück geschrieben.

Ich Spiele beinah 4 Jahre Gitarre und habe erst eine Handvoll Songs ernsthaft gecovert.
U
Konzentriere dich darauf deine Gefühlslage zum Ausdruck zu bringen. Egal ob du sauber spielst oder nicht.
Schließlich brauchst du ja einen Riff o.ä. Um damit weiterarbeiten zu können.

Ich war mal sauer auf unseren Sänger, weil ihm meine Riffs zu lasch waren.
2 Tage später hatte ich einen "harten" Riff, der nur aus Wut entstanden ist.

Ein weiterer Tip:

Nie unmittelbar vor dem zöggeln Musik hören, es sei denn es ist ein ganz anderer Stil, etwa klassische Musik. ( sowas kann sogar sehr inspirierend sein)

Setze dich nicht zu sehr unter Druck, sei aber dir selbst kritisch gegenüber, sonst kommt nix gutes bei raus.

Ok ich glaube das war's von meiner Seite, sonst gerate ich noch ins schwafeln...

Grüße und viel Erfolg.

Kannst ja mal paar Hörproben posten ;)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben