Korpus lackieren lassen

Mit Ölfarbe schaut das wieder anders aus. Die liegt nicht wie ein Lack auf der Oberfläche und geht nicht wie Beize einfach ins Holz. Die lagert sich bevorzugt in den weichen Teilen der Maserung ab. Ölfarbe hab ich noch hier, aber nicht in der passenden Farbe. Damit werde ich mal einen versuch auf einem Reststück Ahornfurnier machen um zu sehen, wie das so klappt.
 
Es wäre schön, wenn du das hier im Forum ein bisschen dokumentieren würdest. Mit Ölfarbe habe ich noch keine Erfahrung.
 
Wenn es so weit ist, werde ich den Prozess und das Ergebnis hier im Forum präsentieren. Ich muss nur mal schauen, wann ich mir die Zeit dafür nehmen kann. Ich werde wohl viel schleifen müssen. Warum kann Lack nicht teuer sein? Dann hätte man bei Squier vielleicht weniger davon genommen.
 
Ölfarbe fetzt, hat aber auch ganz schön Problemchen: Klick

Sie ist sehr lichtecht, deckstark, widerstandsfähig und braucht ewig zum trocknen. Meins auf dem Bild war nach etlichen Wochen so, dass man von halbwegs trocken reden kann.
Das Schlagbrett ist 3-schichtiges Sperrholz.

Es verzog sich während des langen Trocknungsprozesses und das Öl der Farbe durchtränkte es locker, obwohl ich nicht zusätzlich verdünnte.
Auch die Farbpigmente gingen richtig tief rein (hatte vor einem Jahr die Singe-PU-Öffnung auf Humbuckergröße erweitert und bei der Gelegenheit mal nachgeforscht)

Ob das nun für eine ganze Gitarre geeignet ist, ich weiß nicht recht:gruebel:. Das Risiko und der Aufwand wären mir zu groß, vor allem die lange Warterei. Das Schlagbrett war vor über 10 Jahren mal ein Experiment/Spaß, wird im Gegensatz zum Korpus relativ wenig belastet und wenns schiefgeht schmeißt man es halt weg.


Aber auf den Bericht freu ich mich auch, vielleicht sind die Erfahrungen ähnlich.
 
Sie ist sehr lichtecht, deckstark, widerstandsfähig und braucht ewig zum trocknen. Meins auf dem Bild war nach etlichen Wochen so, dass man von halbwegs trocken reden kann.
Das Schlagbrett ist 3-schichtiges Sperrholz.
Die Lichtechtheit hängt von der Zusammensetzung ab. es gibt auch viele Ölfarben, die mal gern ausbleichen (z.B.Krapplack) und auch Zusätze (z.B. unzureichend reines Leinöl), die mit der zeit ihre Farbe verändern.

Deckstark sind nicht alle ölfarben, es gibt auch lasierende Ölfarben, welche ic h verwenden möchte, damit die Maserung sichtbar bleibt.

Die Zeit bis die Farbe ausgehärtet ist hängt von verschiedenen Faktoren ab. Am wichtigsten ist die Stärke des Farbauftrags, es kommt aber auch auf das Leinöl an, da gibt es erhebliche Unterschiede. Leinölfirnis ist dünn aufgetragen nach einer Woche nahezu ausgehärtet.
Ich will da auch keine große Schicht auftragen, nur mit mehreren dünnen Schichten das Holz polieren, bis sich ein seidiger matter Glanz einstellt.
Mein Esstisch hatte insgesammt 3 Schichten bekommen (und die nicht zu knapp), nach einer Woche konnte er das erste Mal benutzt werden.
Ein Ölgemälde auf dem ich auch mal 2mm dick mit Farbe gespachtelt habe, hatte nach einem halben Jahr noch weiche Stellen.
 
Wenn ich hier mitlese stellen sich mir teilweise die Nackenhaare. Wer verwendet Sprühspachtel auf Holz? Spühspachtel ist Polyesterspachtel in etwas flüssigerer Form. Auf Holz das evtl. arbeitet dürfte das nicht sehr lange gut gehen. Wenn jemand damit nur die Poren verschließt und den Rest wegschleift mag es noch funktionieren. Ölfarbe ist schon aufgrund der Trockenzeiten ungeeignet. Nimmt man Sikkative (Trocknunsbeschleuniger) dazu könnte das später zu Rissen führen, vor allem wenn die Oberfläche schneller trocknet.
Um über Preise zu spekulieren müßte man erst das Instrument kennen und wissen wie es werden soll.
Und das Lack zu billig ist bezweifle ich auch stark. Ich habe Lacke rumstehen mit Literpreisen jenseits der 250€. Die Preise haben sich bei Markenherstellern seit Einführung des Teuros um teilweise 400% gesteigert. Man darf nicht von Baumarktqualität ausgehen die zwar auch bei den großen Herstellern beziehen das aber ein ganz andere Schiene ist. Das fängt schon an bei der Auswahl der Pigmente und Bindemittel.
Wie ist der IST Zustand? Farbig deckend? Dann weiß man z.B. nicht wie das Holz darunter aussieht um beurteilen zu können ob es sich für eine transparente Beschichtung eignet.
 
Ölfarbe ist schon aufgrund der Trockenzeiten ungeeignet. Nimmt man Sikkative (Trocknunsbeschleuniger) dazu könnte das später zu Rissen führen, vor allem wenn die Oberfläche schneller trocknet.
Ich will keine dicke Schicht auftragen, sondern nur etwas Farbe dem Öl beimischen.
Nebenbei, Ölfarbe trocknet nicht, sie härtet aus, indem sie mit dem Sauerstoff in der Luft reagiert. Arbeitet man in dünnen Schichten, braucht das bei Raumtemperatur nur ein paar Tage.
Ich rechne allerdings wegen der vielen Schichten damit, den Bass etwa einen Monat lang nicht benutzen zu können.
Und das Lack zu billig ist bezweifle ich auch stark
Das war nur so ein Spruch, weil auf dem instrument ziemlich viel Lack drauf ist.
Wie ist der IST Zustand? Farbig deckend? Dann weiß man z.B. nicht wie das Holz darunter aussieht um beurteilen zu können ob es sich für eine transparente Beschichtung eignet.
Ich schrieb bereits, dass der Bass nur klar lackiert ist. Ich kann das Holz also sehen und es ist makellos.
Es handelt sich um diesen Bass. Der könnte eben etwas Farbe gebrauchen.
 
Das Aushärten wird auch als Trockung bezeichnet. Steht so auch in den technischen Merkblätter. Hätte ich drauf hinweisen können :)
Ich persönlich würde bei Gebrauchsgegenständen nicht unbedingt eine Ölfarbe (im klsssischen Sinn) verwenden. Wäre mir zu empfindlich. Und ein Monat für die Geamttrocknung, naja...
 
Ich würde mir das echt überlegen, den Squier Bass zu lackieren. Das kostet dich echt mehr als der Bass selbst. Das lohnt sich bei so einem Instrument doch gar nicht. Zumindest nicht professionel. Das würde ich dann wirklich in einer Autolackierei machen. Sicher ist das ein Risiko. Aber das kann man mindern indem an sich einw enig schlau macht, welche Autolackierei in der Nähe solche Arbeiten schon durchgeführt hat. Ich würde das auch niemanden machen lassen, der das noch nie gemacht hat. Und wegen Farben und Methoden. Man kann denen ja auch sagen, welche Sorte von Farbe man braucht. Die können ja alles zusammen mixen. Sowohl Wunschfarben als auch Zusammensetzung.

Man kann sich sicher auch kleinere Holzteile lackieren lassen um sich einen Eindruck davon zu machen wie das ganze letztlich aussehen wird.
I
 
Wäre mir zu empfindlich.
Mein Esstisch sieht das anders. Auf dem werden Bierumpen oft recht schwungvoll abgestellt, es läuft mal Rotwein, Bier, met, Soße oder sonst was drüber, Bisher hab ich alles wieder weg bekommen.
Das liegt wohl an den vielen Schichten. Was man so als geölt im Möbelhaus kaufen kann, hat meistens nur eine dünne Schicht Halböl abbekommen. das saugt alles auf was man drüber kippt, kriegt schnell Macken und sieht nach ein paar jahren verbraucht aus.
Ölt man richtig, erhält man eine recht robuste Oberfläche.
Und ein Monat für die Geamttrocknung, naja...
Das wird bestimmt eine harte Zeit in der ich mich zurück halten muss, den Bass wieder zusammen zu bauen und lieber noch eine Schicht auftrage und etwas warte.
Ich hab ja noch andere Bässe, die ich bis dahin spielen kann.--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich würde mir das echt überlegen, den Squier Bass zu lackieren. Das kostet dich echt mehr als der Bass selbst. Das lohnt sich bei so einem Instrument doch gar nicht.
Das würde mich nicht mal stören. Dieser Bass ist ein tolles Instrument, auf dem ich sehr gerne spiele. Was er gekostet hat ist mir egal, schließlich ist er bezahlt und ich habe nicht vor ihn wieder her zu geben. Da juckt es mich wenig, was mal auf dem Preisschild stand.
Ob ich nun einen teuren oder billigen Bass lackieren lasse spielt doch keine Rolle, wenn ich am Ende ein tolles Instrument in den Händen halte, das mir dann noch besser gefällt.
Die Sache mit dem Öl finde ich aber momentan interessanter, da ich so die Maserung sichtbar erhalten kann.
Man kann sich sicher auch kleinere Holzteile lackieren lassen um sich einen Eindruck davon zu machen wie das ganze letztlich aussehen wird.
Deswegen will ich mit dem Öl erst mal auf resten von Ahornfurnier ein paar Tests machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber das kann man mindern indem an sich einw enig schlau macht, welche Autolackierei in der Nähe solche Arbeiten schon durchgeführt hat. Ich würde das auch niemanden machen lassen, der das noch nie gemacht hat. Und wegen Farben und Methoden. Man kann denen ja auch sagen, welche Sorte von Farbe man braucht. Die können ja alles zusammen mixen. Sowohl Wunschfarben als auch Zusammensetzung.

Man kann sich sicher auch kleinere Holzteile lackieren lassen um sich einen Eindruck davon zu machen wie das ganze letztlich aussehen wird.
I
Das ist nicht ganz korrekt. Autolackiereien haben Mischbänke die wasserbasierend sind (VOC). Lösemittelhaltig ist lediglich noch Klarlack, Füller etc. Lediglich bei Oltimern dürfen noch lösemittelhaltige Lacke verwendet werden. Einschichtlacke bestellen sie deshalb in der Regel. Wenn sie kleinere Holzteile lackieren ist der Aufwand im Prinzip genauso groß als wenn sie einn Instrument lackieren, nur das es dann nicht ganz so glatt sein muss, also die letzten Gänge wegfallen.
Holzdickschichtlacke oder Nitrolacke werden eher selten gespritzt weil es die Filter ziemlich schnell zusetzt. Schreinereien haben meist auch Kabinen und zumindest entsprechende Beizen, Holzlacke vorrätig. Warum spezialisierte Firmen so heftige Preise haben erschließt sich mir nicht ganz.
 
Also wenn man den Bass vom Lack befreit ginge meines Erachtens, wie bei jedem Instrument, welches ich entlackt habe der Klang auf, das Instrument öffnet sich hörbar. Anstatt unnatürliches Zeugs aufzutragen, versuche es mit dem, was die Natur hergibt.
Z.B. Zwiebelschalen in Wasser ansetzen, etwas Pottasche dazu, zwei-drei Tage warten, danach noch etwas in Spiritus gelöses Curcuma, gibt ein wunderschönes goldgelb. Danach Tungöl auftragen, welches das Holz nochmal schön anfeuert und in Zukunft bei jedem spielen über den direkten Kontakt zum Holz freuen und die wunderbare Haptik geniessen, aber vorsicht, es kann sein, dass Du die Halsrückseite ebenfalls vom Lack befreist.
 
Ja genau Benthaus. Der war es. Den meinte ich auch mit dem der sich in Dortmund befindet.

Danke GothicLars.
 
Im Moment schwanke ich auch noch, ob er doch den Lack bekommen soll oder farbig geölt werden soll. Immerhin wird ja ein Porenfüller unter dem Lack sein und ich weiß nicht, wie tief der im Holz steckt. Da mache ich mir schon etwas Sorgen, ob der Korpus die Ölfarbe gleichmäßig annimmt, wenn ich nicht viel Holz weg schleifen will.
Ich könnte ihn auch selbst mit der Dose lackieren und einfach schauen, wie es wird. Runter schleifen geht ja immer noch.
Im Moment will ich aber auch keinen Tag lang auf meinen Fünfsaiter verzichten, deswegen will ich erst mal zwei anderen Bässen einen neuen Look verpassen.

Zur Wahl stehen ein Squier Bass VI in Olympic White und ein Classic Vibe 50s Preci in Butterscotch Blonde. Das Weiß des Bass VI gefällt mir nicht wirklich und das Butterscotch des Preci beißt sich meiner Meinung nach mit dem Hals, der fast den gleichen Farbton hat, aber irgendwie doch nicht.
Im Baumarkt habe ich zwei Lackdosen gekauft, die beiden Bässen gut zu Gesicht stehen würden, aber ich kann mich weder entscheiden, welcher Bass dieses Wochenende dran kommen soll und welcher Bass welche Farbe bekommen soll.
Zur Auswahl stehen Reinorange (RAL2004) Und Laubgrün (RAL 6002).
Über Meinungen würde ich mich freuen, sonst muss ich eine Münze werfen.
 
Ich habe nun zwei mal eine Münze geworfen. Die Erste hat entschieden, dass der Preci zuerst dran kommt, mit der Zweiten fiel die Wahl auf Laubgrün.

Die Vorbereitung:
Saiten runter, Hals ab. Pickup- und Bridge Cover runter und dann eben alles abgeschraubt, bis der nackte Korpus ohne Innereien auf dem Tisch lag.
Vorgeschliffen habe ich mit 400er Papier, bis alles schön matt war.
Dann abgestaubt und mit Nitro Verdünnung abgewischt.
Eine Schraube in ein Loch der Halsbefestigung gedreht und daran mit einem Stück Draht aufgehängt.
Danach bin ich nochmal mit Nitroverdünnung drüber, damit auch kein Körnchen Staub und kein Fingerabdruck stört.
Aus etwa 30cm Entfernung habe ich in mehreren dünnen Schichten den Lack aufgesprüht, bis er gedeckt hat, dann gabs noch eine Schicht extra.
Der Lack ist nun drauf, allerdings nicht besonders glänzend. An manchen Stellen ist er matt, an anderen Stellen hat er Orangenhaut. Ein Läufer ist am oberen Horn auch drin, das innere der Cutaways ist nicht ganz einfach zu lackieren. Insgesamt laienhaft, uneben und ziemlich hässlich. Macht nichts, damit habe ich gerechnet. Für eine glänzende Oberfläche hätte ich dicker lackieren müssen und dabei hätte es bei meinem Geschick bestimmt viele Lacknasen gegeben.

Ich habe einen anderen Weg gewählt, da ich den Lack mit meinen Mitteln und meinem Können einfach nicht perfekt auftragen kann.
Dazu habe ich gestern ein kleines Testbrett gemacht.
Das hatte ich auch in mehreren Schichten lackiert und schön sah das auch nicht aus.
Nachdem der Lack nach ein paar Stunden auf dem Ofen durchgehärtet war (dem Bass erspare ich das, der darf zwei oder drei Tage bei Zimmertemperatur abhängen), habe ich den Lack mit 600er Papier geschliffen. Das Ergebnis war eine schöne, ebene, matte Oberfläche.
Danach bin ich nochmal nass mit 2000er Papier drüber gegangen. Die Oberfläche war danach seidenmatt und perfekt eben. Das kleine Brett wurde dann noch poliert, ich habe einfache Autopolitur genommen. Meine Überraschung war groß, denn das kleine Brett hat nun eine perfekt ebene, hochglänzende Oberfläche.

Wenn der Lack auf dem Korpus durchgehärtet ist, bekommt der Preci auch erst eine Behandlung mit 600er Schleifpapier. Wenn mir der Bass matt gefällt, bleibt er einfach so. Wenn er glänzen soll, gehe ich wie bei dem Testbrett vor.

Ich werde weiter berichten.
 
Kannst du dir Zwischenschritte mit Fotos dokumentieren? Das würde mich interessieren.
 
OK, ich versuche es mal mit den Fotos. Ich weiß nur nicht, ob man mit meiner Kamera überhaupt einen Unterschied zwischen den einzelnen Schritten sieht. Ich mache wahrscheinlich am Mittwoch weiter, dann hat der Lack genug Zeit zum Aushärten. Von nicht ganz ausgehärtetem Lack setzt sich nur das Schleifpapier zu.
 
Nun kann ich ein paar Ergebnisse zeigen.
Erst mal die Ausgangslage:
DSC02347.JPG

Man sieht , dass da nichts glänzt.
Den Schritt mit dem 600er Papier habe ich weg gelassen, ich habe gleich mit 1200er nass geschliffen, hier das Ergebnis:
DSC02348.JPG

Der Bass ist matt, aber die Oberfläche ist eben.
Im Bereich wo das Pickguard hin kommt, war ich nicht ganz so gründlich, aber das sieht man später auch nicht.
Als nächstes habe ich die Oberfläche mit Schleifpaste geglättet und dann mit Lackreiniger poliert. Ich denke, die Spiegelung spricht für sich
DSC02350.JPG

Jetzt fehlen noch Rückseite und die Seiten, dann bau ich den Bass wieder zusammen und präsentiere natürlich das Ergebnis.
 
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Der Bass ist nun wieder zusammen gebaut und schaut klasse aus
ov_dsc02352.jpg

ov_dsc02351.jpg
 
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