Korg: Meister der Synthetik?

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Tolayon
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Nachdem es in meinen Threads bislang überwiegend um Analog-Emulationen gedreht hat, soll hier nun möglichst die gesamte Palette synthetischer Klänge zur Debatte stehen.

Man liest ja immer wieder, dass ausgerechnet die Rompler von Korg besonders gut für künstliches Material geeignet seien.
Irgendwie klingt das ein bisschen nach "Die Natursounds sind sch****, also versuch erst gar nicht, damit das jeweilige Original nachzuahmen". Sprich, dieser Ruf scheint sich ein Stück weit aus einem Mangel an hochwertigen oder auch nur tauglichen Naturimitaten zu ergeben.

Sieht man sich den ersten Rompler von Korg, den M1 an, ist da in der Tat etwas Wahres dran (und das nicht nur aus heutiger Sicht). Allein das berühmt-berüchtigte Piano ist für klassische Stücke oder sanfte Rockbaladen (und auch die meisten anderen Rock-Stile) völlig ungeeignet, hat sich aber mit seinem hellen, drahtigen Charakter im House- und Reggae-Bereich einen guten Ruf erworben.
Leider fehlte dem M1 gerade das, was ihn in als Synthetik-Lieferant noch einen ganzen Punkt attraktiver gemacht hätte: Ein resonanzfähiges Filter.

Das nächstgrößere Update war der 01/W, mit erweitertem Speicher, doppelter Stimmenzahl und einem Waveshaper-Parameter, welcher unter anderem auch die fehlende Filterresonanz zumindest teilweise ersetzen können sollte. Es war wohl auch dieses Modell, welches erstmals den konkreten Ruf als Lieferant guter E-Piano- und -Orgel-Presets etablierte, beides Instrumentengattungen, die man mit einigem Willen als eigenständigen Unterbereich der Gattung "Synthetik" definieren könnte.

Nicht zu vergessen die Korg Wavestation, die zwischendurch auch noch erschien, aber leider erst im Nachhinein ihren heutigen guten Ruf erhielt.

Der nächste große Sprung kam Mitte der 90er Jahre mit der Trinity-Reihe, als die digitalen Filter erstmals mit einem Resonanzparameter auwarten konnten. Die Natursamples klangen aufgrund des wiederum gewachsenen Rom-Speichers ebenfalls besser, aber den allgemeinen Ruf als schwerpunktmäßiger Elektronik-Lieferant konnten auch sie nicht zunichte machen.
Zumal ja auch die Physical-Modeling-Synths Prophecy bzw. Z1 (letzterer zumindest mit halber Stimmenzahl) als Erweiterungs-Boards erhältlich waren.

Die Triton-Modelle setzten den Erfolg ihrer Vorgänger hauptsächlich auf quantitativer Ebene fort; erstmalig wurde auch eine Sampling-Option eingeführt, das sechs-stimmige MOSS-Board war auch weiterhin zum Einbau erhältlich.

Der Oasys von 2005 war demgegenüber die reinste eierlegende Wollmilchsau (oder zumindest als solche gedacht), mit hochwertiger samplebasierter Engine, der Korg-eigenen FM-Variante "VPM" sowie Physical- und Analog Modeling.
All dies jedoch zu einem Preis, der das Synthese-Flaggschiff nur einigen Auserwählten zugänglich machte.

Über den wiederum massentauglicheren Nachfolger Korg M3 kann ich persönlich am meisten sagen:
Die Qualität der Natursamples ist im standardmäßigen Wave-Rom durchschnittlich bis stellenweise gut; den Jackpot bilden aber tatsächlich die in großer Zahl vertretenen und auf verschiedene Kategorien aufgeteilten synthetischen Wellenformen:
Da gibt es neben den üblichen analogen Sägezähnen, Rechtecken und Pulswellen in verschiedenen Breiten auch noch komplexere Gemische wie PWM, "Power Saw", Gesynctes und diverse komplexe Digital-Spektren. Die wiederum kürzeren, zum Teil sehr drahtig klingenden Digital-Samples der "DWGS"-Abteilung sorgen für Mitt-80er-Jahre Vintage-Feeling.
Und als ob das schon nicht genug wäre, hat man dem M3 kurzerhand das komplette Wave-Rom der Wavestation mit spendiert.

Kurzum, da kann man wirklich nicht meckern. Es sei denn, man steht auf Akkordeons und Blasinstrumente in maximaler Detailtreue. Zumindest letztere scheinen sich recht ordentlich mit der mitgelieferten Expansion der späteren Modelle implementieren zu lassen, ich selbst habe an ihnen keinen Bedarf.
Synthetik-Enthusiasten können dafür auch noch den kompletten Radias als Einbau-Board hinzufügen, was manche gegenüber dem alten MOSS-Board als einen gewissen Rückschritt hinsichtlich der Klangvielfalt sehen mögen, aber Analog Modeling ist einfach verbreiteter als Physical Modeling und VPM.

Letzteres bietet dafür wiederum das allerneueste Flaggschiff, der Kronos. Im Grunde ein erweiterter und voll ausgebauter Oasys im etwas billigeren Gehäuse (irgendwo muss der Preisunterschied herkommen), allein an VA-Engines gibt es hier gleich drei Stück zur Auswahl, alles bereits ab Werk implementiert und einsatzbereit.


Ich möchte hier vorerst aber nur auf die samplebasierte Engine zu sprechen kommen, welche allen Korg-Workstations als primäre Grundlage dient. Schon auf dieser Ebene kann man sagen, dass synthetische Sounds in diversen Schattierungen besser und überzeugender gelingen als die Imitationen natürlicher (d.h. akustischer) Instrumente. Das Ausgangsmaterial liefern nicht nur die - besonders im M3 - zahlreichen Synthesizer-Samples, sondern auch die Natursamples lassen sich leicht in Richtung Künstlichkeit verbiegen (spätestens dann, wenn man ihre Attack-Phase mittels "Offset"-Parameter teilweise bis vollständig abschneidet).

Allerdings:
Die Konkurrenz bietet im Grunde genommen die praktisch selben Klangformungsmöglichkeiten, und vor allem Roland-Rompler haben ab Mitte der 90er Jahre u.a. einen Ringmodulator auf Tone-/Oszillator-Ebene, wohingegen Korg nur mit gewöhnlicher Drive- und Bass-Boost-Sektion daherkommt.
Von Kurzweils VAST-Engine will hier gar nicht erst zu reden anfangen, deren Funktionsumfang ist nach wie vor konkurrenzlos.

Kann es also sein, dass Korgs Ruf als Synthetik-Spezialist doch eher übertrieben ist?
Oder liegt er überwiegend in der Auswahl der Werkspresets und somit dem Können der Korg-Programmierer begründet?

Wie seht ihr die Palette der Korg-Instrumente, sowohl der nur samplebasierten als auch im weiteren Kontext gesamten Produkte?
Ist Korg tatsächlich ein "Meister der Synthetik", oder ziehen die anderen großen Hersteller gleich bzw. übertrumpfen diese Firma sogar?
 
Eigenschaft
 
Du hast Dir viel Mühe gegeben, um die Sound-Erzeugung/Herkunftstechnik zu beleuchten. Letztlich wichtig ist, wie die Sounds rüberkommen. Weit verbreitet ist das Gefühl, dass sich die Korg-Sounds im Band-Kontext nicht durchsetzen können, weder als Background noch für Solostimmen. Woran das technisch liegen mag, also wie es mit "dem Können der Korg-Programmierer" aussieht, kann ich (Physiker und Keyboarder) nicht nachvollziehen - ist mir auch egal, solange es Alternativen gibt.

Ich weiß von Endorsern etc., dass sie zwar Korg-beschriftete Geräte auf die Bühne schleppen, aber keinen einzigen Sound daraus benutzen, sondern andere Geräte und insbesondere professionelle Samles damit steuern/spielen. Also sind zumindest die Tastaturen "brauchbar". Zuletzt hat Wakeman bekennend in den 80ern analoge Korgs tatsächlich "klingen lassen" und hat es baldmöglichst wieder aufgegeben; trotz danach zahlreichen Korgs auf der Bühne nutzte er von ihnen eben nur mehr die Tastaturen (die von 01/W proX resp. T1 sogar echt gerne, bis er das GEM Promega 3 bekam, was ich auch nachvollziehen kann, da ich auch beide habe).

Aber es gibt für alles einen Markt, und so wünsche ich Korg allzeit gute Verkaufszahlen.
 
Was ist denn "Synthetik"?
 
Was ist denn "Synthetik"?
Schau mal auf das Wäschezeichen Deines Poloshirts :rofl:
Wikipedia sagt nämlich:
"Synthetik bezeichnet:allgemein einen mit chemisch-technischen Mitteln hergestellten Stoff, siehe Synthese
Synthetik-, Kunst- oder Chemiefasern bzw. daraus hergestelltes Gewebe; siehe Faser #Chemiefaser"

Spaß beiseite: Synthetik gehört ja zum Wortstamm von Synthese (Wikipedia: "allgemein den Umsatz (die Vereinigung) von zwei oder mehr Elementen (Bestandteilen) zu einer neuen Einheit").

Freund Tolayon ging wohl den Assoziationsweg:
Synthesizer <-> Synthese <-> Synthetik
und ich kann mir gut vorstellen, dass er einfach die verschiedenen Möglichkeiten zur technische Erzeugung von Tönen und Klängen meint, die Korg bisher eingesetzt hat.
 
Die Frage war rethorisch gemeint :)
"Synthetik" ist eine verdammt grosse Schublade, die da aufgemacht wird. Jeder wird je nach persönlichem Geschmack und musikalischem Background völlig unterschiedliche Teilaspekte meinen, wenn er von "Synthetik" spricht.
Unter Synthetik im klangerzeugenden Sinne lässt sich nun wirklich jedes Klanggenre abheften, das nicht explizit Naturinstrumente imitiert:
Klassische Analogsounds, FM, Hybridsounds, diverse auf zyklischen digitalem Material basierende Spielarten (Additiv, Wavetable..). Bewegte Flächenklänge, Effektsounds, Noise-Chaos. Abgefahrenes und Konservatives. Selbsspielende Bombast-"Demo-Sounds" und funktionales Material.


Daher: welche Kriterien sollen hier verglichen werden? Geht es um die prizipiellen Möglichkeiten der Tonerzeugung, die qualitative Umsetzung oder vielleicht doch nur um die Auslegung des Preset-Soundvorrats?
Eine pauschale Verengung auf einen bestimmten Hersteller finde ich da nicht sinnvoll. Man kann durch subjektive Auswahl der Argumente genauso gut z.B. Yamaha (Pionier bei FM/AFM, Physical Modeling) oder Roland (D-50, JD-Synths, V-Synth) auf's Siegertreppchen stellen.



Zum Thema Korg lässt sich zumindest zweierlei feststellen:

- Konzeptionell sind sie frischer, progressiver, trendiger und umtriebiger als die Mitbewerber, da wird auf vielerlei Trends reagiert und nicht nur das übliche aufgegriffen und variiert: Mini-Synths, Grooveboxen, Budget-Ableger der Topmodelle, neues Analog-Zeug, VSTis, iPad-Apps, Multifunktionale Flagschiffe, neue Formfaktoren...:
Da wird viel ausprobiert, und das nicht ohne Erfolg.

- seit der M1 lebt Korg ganz gut davon, die Geräte mit einer Vielzahl beeindruckender, frischer Synth-Presets auszuliefern, die jeweils aktuelle Trends abbilden und dem Spieler durch massiven Effekteinsatz und lebendiger Animation (Arpeggiator & co) zu schnellen Erfolgserlebnissen verhelfen.
 
Der Begriff "Synthetik" im Sinne der Klangsynthese umfasst wirklich ein weites Feld, von dem Korg, wie ich zumindest anhand des M3 sagen kann, schon auf Sample-Rom-Ebene einen guten Ausschnitt der jeweiligen Teilbereiche liefert (so lassen sich z.B. die in der "Keyboard"-Abteilung angesiedelten VPM-Piano-Samples auch gut für digitale Flächensounds einsetzen, je nach Geschmack in Verbund mit einem wärmeren "Analog"-Sound).

Dass Korg immer den neuesten Trends folgt (vor allem auch bei Dance-Drums) habe ich auch schon gehört; Yamaha soll diesbezüglich auch stets aktuell sein, aber den Fokus mehr auf gute Naturimitate legen.
Über Roland-Rompler jüngeren Datums habe ich gelesen, dass sie Preset-mäßig bei synthetischen Klängen oft nicht allzu breit aufgestellt sind und gerade die Drum-Sounds eher "altbacken" erscheinen. Dafür lassen sich mit der die Samples verarbeitenden Sound-Engine, wie jemand hier vor Kurzem wieder in einem anderen Thread geschrieben hat, hervorragend "kranke" Sounds kreieren.

Überhaupt scheint mir Roland hinsichtlich der Sound-erzeugenden und -bearbeitenden Konzepte weitaus eher für den Titel "Meister der Synthetik" (man vergleiche nur D-50 und Korg M1 miteinander) prädestiniert, auch wenn die Firma soweit ich weiß bislang kein eigenes FM-Synthese-Konzept entwickelt hat.

Apropos FM-Synthese: Die Yamaha-Workstations SY 77 und -99 können diese mit gesampelten Rom-Sounds verbinden und sogar interaktiv zu neuen Gebilden "verschmelzen", auch wenn das Ergebnis wahrscheinlich nicht allzu stark von dem des Shapheshifters der Korg 01/W abweichen dürfte. Letzterer ist auch der einzige mit diesem zusätzlichen klangformenden Feature, dessen Funktion bei den neueren Geräten wahlweise durch Filterresonanz, Amp-Drive, mehr Basis-Samples und nicht zuletzt Insert-Effekte übernommen wird.

Auch habe ich schon das eine oder andere Mal gelesen, dass den Korg-Sounds - gerade auch den auf Samples basierenden - stets ein gewisser künstlicher Hauch anhaften soll, dabei fiel auch der Begriff "Exciter-mäßig", selbst wenn ein derartiger Effekt gar nicht aktiviert ist.

Dass die Sounds per se nicht durchsetzungsfähig sein sollen, halte ich auf jeden Fall für übertrieben. Ein paar Anpassungen mit dem EQ, gegebenenfalls noch den bereits erwähnten Amp-Drive dazugeschaltet oder einen passenden Insert-Effekt, vielleicht auch nur eine geschickte Stapelung entsprechender (Rom-)Samples...

Apropos Insert-Effekt:
Mir ist aufgefallen, dass einige dieser Art den Ausgangs-Sound, sofern sie nicht irgend einen "Boost"-Parameter haben, in der Tat leiser machen, von daher müsste man dann noch einen nachträglichen Amp-Simulator hinten dranschalten oder den Effekt auf andere Weise zu simulieren versuchen (etwa über das geschickte Layern zweier Programs im Combination-/ Sequenzer-Modus).

Aber dass Korg-Sounds von Grund auf ungeeignet für den Band-Kontext sind glaube ich wie gesagt nicht. Denn wer würde schon einen Kronos kaufen, nur um ihn als reines Masterkeyboard einzusetzen?
Zudem habe ich schon das eine oder andere Mal gelesen, dass gerade Heavy-Metal-Bands schon mal gerne Korg-Instrumente einsetzen, und ich kann mir kaum ein lauteres Band-Umfeld vorstellen ;)
 
Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich Korg-Sounds extrem gut in einer Band durchsetzen. Ich spiele schon viele Jahre in einer Rockband und hatte dort schon einen alten Kurzweil-Rompler im Einsatz, einen Access Virus, einen Roland JV-1010, Yamahe CS1X usw., usw., und bin letztendlich bei der Wavestation EX als Hauptkeyboard hängengeblieben, mit der ich wirklich durchsetzungfähige Symphonie- und Streichsounds, sowie sehr fette Leadsounds erzeuge. Die Kiste wird immer zu unrecht als Chillout-Ambient-Flächensynthie verschrien, man muss sich halt nur in die WS richtig reinknien, dann kann man fantastische Sachen herauszaubern.
Die große Rockband SAGA benutzen übrigens nur Korg-Instrumente und wenn das nicht durchsetzungsfähig klingt dann weiß ich auch nicht was man unter durchsetzungsfähig verstehen soll.
Im Studio habe ich zur Zeit zwei M3s, mit denen ich wirklich grenzenlos neue Soundvorstellungen ausleben kann, das hab ich noch nicht einmal mit meinem Virus oder V-Synth hinbekommen. Kurz gesagt, ich mutiere inzwischen zum KORG-Fan.
:rock:
 
Saga hat einen Deal mit Korg. Ich habe Sie erst mit ihren Kroni vor einigen Monaten gehört. Mit Ihren alten analogen Dinos haben sie mir besser gefallen. (macht auch für ihre Art der Musik mehr Sinn) Ansonsten ist die Aussage, daß Korg sich nicht durchsetzt ein absoluter Schmarren. Ich hatte alles was es so gibt unter den Fingern und auf der Bühne. Bei der Durchsetzungsfähigkeit ist der Oasys und Kronos an einsamer Spitze. Ich glaube aber, daß diese Message eher dem Sommerloch zuzuschreiben ist.
 
Die große Rockband SAGA benutzen übrigens nur Korg-Instrumente

Das glaube ich aber garnicht. Nur so als Beispiel haben Moogs eine lange Historie bei Saga und stammen einige markante Sounds von SAGA vom Memorymoog. Diese Synths wurden / werden benutzt:
Minimoog
Moog Liberation
Moog Vocoder
Moog Memorymoog
Multimoog
Moog Source
Moog Voyager
Polymoog
Moog Taurus I
Micromoog
PPG Wave
Roland Jupiter 8
Yamaha CS-80
Ensoniq SD-1
Korg MS 2000
Korg Triton
Korg M3
Korg Kronos
...

Auf der Bühne stehen von Zeit zu Zeit viele Korgs - das nennt man Endorsement. Mit diesen Korgs werden aber nicht (zwangsweise) die Sounds erzeugt, die man hört. Da laufen immer noch eine Menge gesampelte (z.B. Moog) Sounds und die Korgs auf der Bühne sind quasi nur die Master-Keyboards.

Es ist schön, dass Deine Korg-Sounds im Band-Kontext funktionieren. Andere haben das halt nicht geschafft.

- - - Aktualisiert - - -

Ansonsten ist die Aussage, daß Korg sich nicht durchsetzt ein absoluter Schmarren.

Ich glaube aber, daß diese Message eher dem Sommerloch zuzuschreiben ist.

Vielleicht hatten auch andere Leute mehrere verschiedene Synths unter den Fingern und in Bands. Es gibt eben Leute, wie Euch, die mit der Durchsetzungsfähigkeit zufrieden sind und solche, die damit unzufrieden sind, und das nicht nur im Sommer. Ich sprach immer von meiner Meinung. Diese als Schmarrn abzutun ist ungerechtfertigt, genauso wie Eure Aussagen als absolut hinzustellen, da sie auch nur subjektive Meinungen sind. Konträre Meinungen können einem Informationssuchenden insofern dienlich sein, als er sieht, dass er sich eine eigene Meinung bilden muss.
 
@soundmunich: SAGA setzen seit mindestens 14 Jahren zu 99% Korg Synthesizer ein, seit kurzem spielt Jim Chrichton wieder einen Moog Voyager.
Gesampelt wurden nur Intros und diverses Hintergrund-Stimmengelaber, alle anderen Sounds werden direkt von den Korg Synthies frisch produziert (das weiß ich sicher!) und schon an den gesampelten Dingen müssten man hören können wir durchsetzungsfähig Korgsounds sind. Übrigens in deiner Liste hast du mindestens noch einen Synthesizer von SAGA vergessen, den Roland JD-800, den hab ich nämlich direkt von SAGA bekommen! ;)
 
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Ich hab schon von jedem Hersteller gehört, dass er nicht bzw. sehr durchsetzungsfähig ist. Ergo: durchsetzungsfähig oder nicht ist immer der Keyboarder. Wer aus einem M3, Motif, PC3 oder Fantom keine dementsprechenden Sounds raus bekommt, macht etwas falsch.

Das hat etwas mit dem Sound Design (v.a. Effekte), der Spielweise und der Abstimmung mit der Band (v.a. Gitarre!) zu tun. Alles nicht herstellerspezifisch.
 
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Na also es hat sowohl mit Spielweise, Soundprogrammierung (Effekteinsatz....) und jeweiligem Keyboard zu tun...
Verallgemeinern kann man das sicherlich nicht..

Hab letzte Woche noch nen Kronos bei ner Heavy Metal Combo gehört... das Ding ging echt unter.. Flächen, Strings..
Ich denke das wäre dem Keyboarder mit nem Kurzweil nicht passiert. Yamaha scheint mir auch eher durchsetzungsfähig zu sein, aber etwas Hifi-mäßig.. Roland liegt da so im Mittelfeld finde ich.

Alles in Allem aber immer ne Frage des jeweiligen Sounds. Jeder Hersteller hat seine Stärken und Schwächen und ein guter Keyboarder sollte die halt kennen und ausbügeln können..
Live ist eben auch alles je nach Tagesform des Mischers zu sehen... Wenn der Bursche selbst Gitarre spielt, dann stehst du als Tastenmann schon mal schnell im Dunkeln.. Egal welche Keys du hast. ;-)
 
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..richtig - mit nem kurzweil wäre er sicher nicht zu leise gemischt worden
und auch die gitarristen und der schlagzeuger hätten vor lauter kurzweil völlig vergessen mindestens 32 noten pro takt zu spielen
außerdem darauf verzichtet mehr als 2 bis 3 saiten gleichzeitig anzuschlagen
zudem wäre plötzlich ein contrabass auf der bühne gestanden
;-)

witzig ist, dass du in der zweiten und vorletzten zeile genau das richtige postulierst
dein restlicher post aber völlig daran vorbei rauscht
als hätten ihn zwei menschen geschrieben

:D

zum thema
ich spiele korg
mehr oder weniger zufällig aber mit überzeugung

schwache kollegen höre ich ständig und mit allen marken und farben

achso und mit schwach meine ich den sound der aus der PA kommt...
 
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Ich spiele im Normalfall Kurzweil, Roland und Clavia auf der Bühne... und habe die Erfahrung gemacht, dass man den Kurzweil Sound im Bandkontext immer gut wahrnimmt... Korg im direkten Vergleich meist nicht. Das liegt an der Soundcharakteristik und der Effektladung die Korg gerne an den Start bringt. Der Kurzweil hat einen sehr ausgewogenen Gesamtsound, der im Bandkontext einfach immer paßt... Das ist es was ich damit andeuten wollte.

Ich bin wie du heraus hörst von Korg gar nicht angetan, der Korg Sound klingt für mich nicht ausgewogen sondern eher in Richtung leicht plastisch bei den Workstations.. ist in Worten schwer zu beschreiben. Dazu sei aber auch gesagt, dass ich den Sound des Kronos schon durchaus als sehr interessant empfinde. Das ist insgesamt ne tolle Maschine. Nur halt nicht mein Verständnis von Live Sound... Fürs Studio sicher ne echte Offenbarung..

Ich bin allerdings auch Rock-Keyboarder und geprägt von den Originalen... Moog, Sequential, Rhodes, Wurlitzer, Roland, Oberheim... da tue ich mich mit den Interpretationen der Workstations eh etwas schwer wenn es dann an solche Sounds ran geht..
 
ich kann im grunde keinen einzigen sound so nehmen wie er programmiert wurde
das ist auch klar
die dinger müssen im laden auf schlechten kopfhörern ohne band den massenmarkt überzeugen
so werden seit ewigkeiten sounds der kisten programmiert, deren hersteller insgesamt über masse ihr geschäft machen - gerne auch mit abgespeckten geräten..die sounds bleiben oft ziemlich gleich

kurzweil und clavia kennt sowieso kein mensch außer uns
VIELLEICHT noch hier und da ein musiker-kollege, der aufmerksam beobachtet.

das bedeutet, dass die nichts dadurch verlieren, wenn sie von haus aus sounds programmieren, die der masse der käuferschicht entsprechen - in diesem fall eben erfahrene anwender.

yamaha , roland naja vielleicht auch korg kann das eben nicht.
warum?
weil die JEDER kennt

wenn jemand beschließt ein keyboard zu kaufen oder spielen zu lernen dann wird der recht shcnell drauf kommen, dass es geräte von yamaha gibt
roland wird fast genauso schnell gehen
naja und dann...für die elektro leute eben noch korg

auf kurzweil kommt keiner außer ein inzwischen pensionierter pink floyd fan, der ein gutes auge hat.
auf clavia komtm niemals ein einsteiger..

naja
ich denke man versteht wa sich sagen will
 
Duplobaustein hat dazu schon alles Wesentliche gesagt: die Mär von der besonderen Durchsetzungsfähigkeit bestimmter Marken ist beim heutigen technischen Stand eine glatte Fehlannahme. Wesentliche Faktoren sind Patch-Programmierung (hier muss man Korgs tatsächlich oft trockener programmieren als ab Werk), Verstärker-Anlage und Mix (wenn ein Metal-Band FOH den vom Keyboarder ohnehin zu mittig angelegten Synthsound zum kaum noch wahrnehmbaren Hintergrund-Matsch hinter den Gitarren runterregelt, ist natürlich Hopfen und Malz verloren).

Bei gleichen Voraussetzungen auf diesen drei Ebenen kommen viele heutige Keyboards klar rüber. Dazu gehören ganz sicher Oasys und Kronos von Korg (s.o.). Aber natürlich gibt es nicht so was wie "Synthetik"-Meister unter den Keyboards, was auch immer das sein soll.

Das Durchsetzungsfähigste am genannten Kurzweil-Anspruch wäre in diesem Zusammenhang dann wohl eher die seit langem bekannte Zähigkeit vielfältiger Mythenbildung durch Kurzweil-User. Kurzweil hat damals tatsächlich sehr bandtauglich und sorgfältig Sounds programmiert und lebt noch heute davon - aber ganz sicher nicht von der strahlenden Qualität ihrer eher leicht muffig-mittigen 80er-/90er Mini-Sample-Basis.

Übrigens sind alle fünf genannten Firmen (Yamaha, Roland, Korg, Kurzweil und Clavia) bekannt und bei vielen Gigs zu sehen - neben wieder zunehmend eingesetzten Analogen und VAs. Das Ganze ist eine Diskussion um des Kaisers Bart, die zu nichts führt.
 
Kurzweil und Clavia sind mehr oder weniger "Geheimtipps" für Kenner, nicht selten werden gerade Instrumente dieser beiden Marken gemeinsam eingesetzt.
Zumindest bei Kurzweil, aber wahrscheinlich auch bei Clavia sind die Sounds von vornherein wohl mehr auf Band-Durchsetzungsfähigkeit oder Durchsetzungsfähigkeit im Allgemeinen getrimmt.

Aber was ein wahrer Profi ist, der sollte eigentlich aus jedem Gerät anständige Sounds rausholen können. Vor allem wenn es als Profi-Instrument verkauft wird, wozu gerade der Kronos gehört.

Stichwort "Effektladung": Wie ich bereits angemerkt habe, neigen einige Effekte - gerade wenn man nur einen einzelnen benutzt - bei Korg-Instrumenten dazu, die Gesamtlautstärke des Klangs tatsächlich abzusenken; da muss man entsprechend gegensteuern, sei es durch einen zweiten, die Lautstärke wieder anhebenden Effekt, eine relative Absenkung des Pegels der anderen Sounds und anschließender Anhebung der Gesamtlautstärke, und/ oder durch entsprechenden Einsatz der Part-EQs.

Und was den "Synthetik-Meister" betrifft:
Genau das scheint bei Korg auch ein ähnlicher "Mythos" zu sein wie die gute Durchsetzungsfähigkeit und der Realismus gerade bei vielen Naturklängen der Kurzweil-Keyboards.
Gerade was die Möglichkeiten der VAST-Abteilung(en) betrifft, ist Kurzweil eigentlich ein viel besserer Synthetik-Meister als fast jeder Korg, nur von den Preset-Klängen und vom Anspruch her dominieren dort wie gesagt vor allem (inzwischen schon wieder etwas muffig klingende) Naturimitate.
 
Wer einen guten subtraktiven Synth-Sound sucht, hat viele Optionen.

Für mich gilt: ich such solche Sounds am ehesten auf Analogen und ausgewachsenen VAs, und an zweiter Stelle auf den drei vollwertigen VAs an Bord des Kronos, an dritter Stelle unter gesampleten Synth-sounds. Auf einen Kurzweil mit VAST würde ich wirklich nur verfallen, wenn ich alle diese Optionen nicht und nur einen Kurzweil hätte.
 
Wer einen guten subtraktiven Synth-Sound sucht, hat viele Optionen.

Für mich gilt: ich such solche Sounds am ehesten auf Analogen und ausgewachsenen VAs, und an zweiter Stelle auf den drei vollwertigen VAs an Bord des Kronos, an dritter Stelle unter gesampleten Synth-sounds. Auf einen Kurzweil mit VAST würde ich wirklich nur verfallen, wenn ich alle diese Optionen nicht und nur einen Kurzweil hätte.

Soweit sicher richtig... aber es ist auch tatsächlich wahr das die VAST-Synthese deutlich mehr Klangverformungen zuläßt als die gängigen Korg/Roland/Yamaha Modelle...

Und das obwohl sie gute 20 Jahre alt ist.. ist also dann die VAST-Synthese doch der Synthetik-Meister? ;-) Tja, fast schon eine philosophische Frage...
 
Es geht ja bei VAST nicht nur um subtraktive Spielereien, sondern auch diverse Waveshaper-Geschichten, FM-Synthese, Ringmodulation und was weiß ich noch (wahrscheinlich setzt der Standard-Kurzweil-User nur einen kleinen Bruchteil der gesamten Möglichkeiten um, es sei denn er ist ein ausgesprochener Sound-Bastler).
 

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