Der analoge Grundsound hört sich alt und doch ziemlich abgestanden an.
Mit modernen analogen oder VA Synth kann das Teil nicht mithalten.
Wer auf den Sound steht, kann damit vergangene Musiktitel nachspielen, sobald er den Workflow verstanden hat.
Als Resultat wieder dämliche Rausch- und Pfeiftöne.
Offensichtlich hat Korg eine Grausamkeit auf die Musiker losgelassen. Eine Frechheit von Korg sowas Kunden anzubieten !
Es klingt eben ziemlich genau wie ein analoger Synthesizer mit VCOs aus dem Jahr 1972. Selbst die "Presets" aus dem Handbuch muss man sich selbst programmieren, denn Speicher hat er dafür keinen. Von den eigenen Programmierfähigkeiten hängt ab, ob das Gerät nun gut oder schlecht klingt. Von konventionellem Lead- und Bass-Sounds bis Chaos für Sci-Fi-Filme ist so ziemlich alles möglich. Dass man sich bei so einem Gerät länger einarbeiten muss und auch mal zwischendurch ein paar weniger schmeichelnde Sounds erzeugt, sollte aber klar sein. Das haben die meisten Analogsynths ohne Presets so an sich. Das macht aber gerade auch ihren Reiz und Charakter aus.
Wenn die Personen, die den Odyssey demonstrieren, sich auf "Rausch- und Pfeiftöne" beschränken, dann eben, weil sie im Mixer das Rauschen aufgedreht und die Resonanz auf Maximum gestellt haben. So wie andere Synthesizer bei der Einstellung auch rauschen und pfeifen würden. Das kann man aber auch abstellen und ist definitiv keine Eigenheit des Odyssey. Eine etwas vielseitigere Demo gibt es beispielsweise hier:
Gerade mit offenem Filter und eventuell etwas Drive klingt der Synth schon ziemlich druckvoll und ist auch für moderne Musik gut zu gebrauchen, in der Hinsicht kann er durchaus mit aktuellen Analog/VA-Synths mithalten, in vielen Fällen lässt er die sogar hinter sich.
Im darüber gezeigten Clip #118 , behilft sich der Soundschrauber eines zusätzlichen Controllers/Moduls um mit dem Gerät klarzukommen.
- so kann Korg nochmals Kunden Geld aus der Tasche ziehen.
Ähm…Nein. Das Modul ist die tastaturlose Version des Odyssey-Nachbaus. Der Odyssey mit Tastatur wird in dem Video nur als Master-Keyboard verwendet, wie es ab 0:49 auch erklärt wird. Die Bedienelemente sind bei beiden Odysseys nahezu identisch, insofern erleichtert man es sich auch nicht, wenn man einen der beiden als Programmer für den anderen verwendet. Zumal die Geräte nur jeweils einen Ein-und Ausgang für CV, Gate- und Trigger haben und sich damit ohnehin nicht über externe Programmer bedienen lassen.
Die Nachteile der Tastatur lassen sich übrigens mit exakt jenem vorgestellten Modul beseitigen - man kann einfach jede Tastatur anschließen, die man will.
Für ~799€ (mit Tastatur) bzw. 599€ (ohne Tastatur) kriegt man schon einen ziemlich ordentlichen, komplett analogen Nachbau des originalen ARP Odyssey. Wer dessen Klang und Möglichkeiten nicht mochte, wird auch mit der Korg-Version nicht viel Freude haben. Aber das, was der Synth sein will, meistert er meiner Meinung nach mit Bravur. Ein schlechter Synth ist das bei Weitem nicht.