Die Lösung von @SickSoul klingt spannend. Erscheint mir aber auch relativ viel Aufwand für doch sehr eingeschränkte "Kommunikation".
Der Aufwand hält sich sehr in Grenzen, wenn's einmal läuft. Für diejenigen, die es genauer interessiert, schreibe ich hier nochmal ausführlicher das genaue Vorgehen und auch die Probleme, auf die wir gestoßen sind:
Das Zoom H2n kann man - wie viele andere Taschenrekorder - per USB an einen Computer anschließen und damit als Interface nutzen. Wir zeichnen mit dem Ding sonst auch unsere Proben auf, um Arbeitsergebnisse und Idee festzuhalten. Das ist natürlich weit ab von Studioqualität, reicht aber allemal, um jedes Instrument differenziert zu hören. Im Interfacebetrieb werden einfach die Internen Mikros genutzt und so geht das Signal, was sonst aufgezeichnet wird, einfach an den PC. Ein Problem, dass das Zoom H2n mit sich bringt, ist die Samplingfrequenz. Da hat man die Wahl zwischen 44,1kHz und 48kHz. Merkwürdigerweise nimmt die Frequenz Einfluss auf die aufgezeichnete Tonhöhe. Auf 44,1kHz ist alles höher gestimmt und klingt nach Micky Maus und auf 48kHz klingt alles ca 1 1/4 Halbtöne tiefer. Das Problem haben andere Taschenrekorder/Interfaces aber (wahrscheinlich?) nicht und es unseren Sänger/Shouter interessiert es sehr wenig und Gitarre/Bass sind auf der Empfängerseite schnell darauf gestimmt. In der zweiten Probe sind wir das ganze dann mit etwas mehr Aufwand angegangen: Das Drumset haben wir mit zwei Overheads und Bassdrummtrigger abgenommen und auch vor meinen Gitarrenamp kam ein Mikro. Damit sind wir dann in unser Mischpult gegangen und von dem Kopfhöreranschluss dann ins Zoom. Der Sound war für den Rest wohl wesentlich klarer und definierter. Ich konnte es selbst leider bisher nicht hören^^ Evtl investieren wir demnächst in ein Behringer X18 und nutzen das dann als Interface. Das steht bei uns schon seit längerem auf dem Plan, da wir uns damit irgendwann ein InEar-System basteln wollen. Es gibt aber auch viele kleinere und günstigere Mischpulte, die man als Interface nutzen kann. In Skype wählt man einfach das Interface als Mikrofon aus und schon geht alles aus dem Interface über Skype an die Teilnehmer des Anrufs. Für das Internet ist der HotSpot per Handy schnell eingerichtet. Unter Android einfach in die Netzwerkoptionen - Tethering - HotSpot aktivieren. Dann ein Passwort festlegen und am PC diesen HotSpot als wLan Verbindung festlegen. Passwort eingeben und schon ist man mit dem PC über die mobile Internetverbindung des Smartphones im Internet. Bei Apple läuft das wohl recht ähnlich - kein Hexenwerk. Der Datendurchsatz hält sich ohne Videoübertragung wie gesagt sehr in Grenzen. Bei jedem modernen Vertrag hat man ja etliche GB frei. Da fallen die knapp 40MB/Std kaum ins Gewicht. Während dann gespielt wird, schalten alle Bandkollegen am Heimrechner ihre Mikrofone stumm und schon kann's losgehen. In Spielpausen Mikrofone wieder ein und man kann sich besprechen, planen, etc... Ein Problem, das wir bisher nicht lösen konnten, war eine automatische Pegelanpassung an irgendeiner Stelle in der Signalkette. Irgendwann scheint sich ein Kompressor/Limiter oder so einzumischen und zieht den Lautstärkepegel für die Empfänger so weit herunter, dass (O-Ton vom Sänger) man lauter furzen kann. Wir sind noch nicht dahinter gestiegen, wo und warum das geschieht. Der Kompressor/Limiter im Zoom H2n ist eigentlich deaktiviert, die Option bei Skype haben wir auch deaktiviert, bei Windows haben wir die automatische Kontrolle über verbundene Geräte auch gekappt... Wir werden demnächst etwas Troubleshooting betreiben und ggf. das X18 nutzen, sonst mal verschiedene Anrufplattformen (Jitsi, Zoom, Teams,...) probieren.
Das klingt jetzt alles recht viel, aber der Aufwand belief sich bei der ersten Probe auf ca. 10min bis alles eingerichtet war und der Anruf lief. Bei der zweiten Probe mussten wir etwas länger herumfriemeln bis die Overheads aufgebaut und die Pegel eingerichtet waren. Für die nächsten Male ist es dann aber Plug&Play. Klar kann man sich auch zu Hause für sich mit Aufnahmen/Backingtracks hinsetzen und üben. Für mich funktioniert das aber kaum. Ich kriege mich alleine leider kaum motiviert. Wenn ich mich mit den/dem anderen treffe, ist da ne ganz andere Verbindlichkeit hinter und es ist (zumindest für mich im Raum) ein ganz anderes Erlebnis live mit dem Drummer zu spielen als zu Hause mit dem Laptop. Aber das muss jeder für sich entscheiden.