3.kein Sprung (--->alles was größer als eine große Sek. ist) in die Dissonanz
.
Ein Saltus duriusculus, der verminderte Sprung ist erlaubt. Bach wendet ihn häufig an und andere natürlich auch.
4.keine Dissonanz auf betonter Taktzeit
Die Septime des Dominantseptakkordes in ihren Umkehrungen muss nicht vorbereitet werden. Der Klang war damals vermutlich so etabliert, dass es nicht nötig war.
5.wenn möglich sollte sich der Bass in entgegengesetzter Richtung zur Melodie bewegen
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Wenn es sich so ergibt. Es gibt genügend Beispiele von Bach in denen Bass und Sopran sich über längere Strecken in die gleiche Richtung bewegen. Natürlich nicht in Parallelen.
Auch verdeckte Parallelen werden meist nicht so streng behandelt, wie man meint. Aber das sieht jeder anders.
Am besten ist man dran, wenn man sie vermeidet.
Wenn ich mir seinen Namen so angucke siehts so aus als wolle er in die klassische/barocke Richtung komponieren. Normalerweise müssen da die Regeln genaustens eingehalten werden, geh mal ne Fuge von Bach durch...da wirst du nie und nimmer parallele Oktaven oder Ähnliches finden.
Auch bei Bach gibt es Parallelen. Der fiese Bursche springt ja sogar am Ende einer Phrase vom leitton ab und ich hab ihn sogar schon den Leitton verdoppeln sehn!
Wer aber den alten Kontrapunkt erlernen will, der sollte es erst streng nach Regel tun, um authentische Stilkopien zu erstellen.
Die Freiheiten kommen da Stück für Stück dazu.
Immer wieder höre ich von Kompositionsregeln kann aber keine finden kann mir jemand eventuell eine auflistung geben worauf ich beim komponieren polyphoner musik achten muss ???
Das ist ein viel zu weites Feld, sowie du es da definierst. Wenn du es spezifizieren kannst, dann könnte man dir schon genaueres sagen.
Es gibt Grundregeln, aber auch Unterschiede. Einen Generalbass setzt man nicht exakt genauso wie einen Bachchoral aus.
Über die Fuge gibt es einen Thread, in dem du dich schon verewigt hast, da würde ich mal genauer nachlesen.
Was Fugato da schreibt ist extrem hilfreich.
Andererseits, wenn du von Grund auf mit der barocken Harmonielehre komponieren willst, dann ist es hilfreich, diese auch von Grund auf zu lernen.
Nur kenne ich deine Ziele nicht. Willst du Fugen schreiben, Kanons, oder Motetten? Oder vielleicht doch eher homophone Bachchoräle?
Vielleicht schwebt dir gar kein traditioneller Kontrapunkt vor.Die Polyphonie in der Neuen Musik sieht wieder ganz anders aus und lässt sich vor allem nicht mehr so leicht verallgemeinern, wie im Barock, oder der Renaissance.