Ich kann ja mal von mir aus die Sache beschreiben.
Ich spiele seit längerer Zeit Klampfe (A und E) und habe schon immer eigene Texte und songs gemacht. Wie? Gitarre genommen, ausprobiert, irgendwann klappt es. Wobei es in erster Linie um Riffs (im groben: Rock, aber nicht Rock ´n´ Roll - um auch noch mal ein Ei an die Wand zu nageln
)
Noten lesen kann ich nicht, Noten benutze ich beim "komponieren" auch nicht. Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass mir ein bißchen mehr Vielfalt und Variantenreichtum ganz gut täte und dass ich gerne wissen würde, welche Töne eigentlich zu welchen Akkorden passen, um mehr improvisieren zu können und Melodien zu entwickeln.
Also ein Stück Harmonielehre, Quintenzirkel, Pentatonik.
Mehr brauche ich eigentlich nicht. Gibt ja auch einige workshops dazu, ab und zu schau ich in einen thread rein oder habe auch schon einen gepostet, weil ich wissen wollte, was der Grundton bei einer Akkordfolge ist, die mir halt so einfiel.
Ich denke schon, dass es von dem, wie ich rangehe, deutliche Unterschiede zum "komponieren" gibt. Nicht, dass ich das, was ich mache, runtermachen will oder dass ich denke, dass eine sei "richtiges kompnoieren" und das andere halt "Bauchrumgewurstel" - und ehrlich gesagt ist mir der ganze Unterschied zwischen U- und E-Musik so was von Humpe, dass mir noch nicht einmal ein Vergleich einfällt, um zu beschreiben wie egal mir das ist.
Mir haben auch schon Leute geholfen, die halt Ahnung von Harmonielehre haben und das fand ich auch prima. Mein Bedarf ist da aber eher begrenzt und sehr stark praxisorientiert. Ich weiß, dass mir perönlich die Kunst der Fuge, ein Kontrapunkt, das Setzen eines Chores, die Verteilung von Instrumenten eines Orchesters und was der weiteren schönen Dinge mehr sind, wenig nutzen wird und dass ich weder den Hintergrund noch die Sprache besitze, um dort entweder fundiert mitreden oder Genuß daraus zu beziehen.
Ich merke auch sehr schnell, was mir was bringt und was nicht und aus dem, was mir nichts bringt, halte ich mich halt raus.
Ich denke auch, dass eine Trennung der Bereiche für mich persönlich keine große Einschränkung bedeuten wird - denn es gibt auch in "meinen Gefilden" genug Leute, die - sei es über Musikunterricht, sei es über ihre sonstige Beschäftigung - mir eine große Hilfe bezüglich der Harmonie- und Melodiefragen sind und sich auch in einem "songwriting"-Bereich tummeln würden.
Ich stehe dem Ganzen also sehr gelassen gegenüber.
Aber jetzt mal ganz anders rum gedacht:
Deutet nicht die - vornehm ausgedrückt - geringe Beteiligung an diesem thread darauf hin, dass es für die meisten einfach kein Problem ist? Möglicherweise bin ich die sich zu Wort meldende Minderheit einer schweigenden Mehrheit, die nicht wirklich ein Problem damit hat, wie es derzeit läuft.
x-Riff