Könnte Empfehlungen gebrauchen

  • Ersteller Green Shepherd
  • Erstellt am
naja
so hat halt jeder seine ansichten.

ich finde live musik ist immer ganz nett, täuscht allerdings über manche schwächen hinweg und wenn man dann das ganze zuhause evtl von einer cd in aller ruhe anhört wüüüüüüüüürrrg....


möglicherweise gibts heutzutage sogar bessere (im sinne von technisch nicht musikalisch) jazzmusiker als früher, weil noch mehr und evtl. mit besseren methoden geübt wird.
aber ne gute bigband lebt vom zusammen üben und spielen.
die zeit der bigbands ist vorbei, so was wie count basie oder duke ellington hatten, kann heute keine sau mehr bezahlen.nicht nur ein guter solist, sondern nahezu alle und zwar weltklasse.
welche bigband spielt noch jeden tag...?
spielen heisst dazulerenen und sich verbessern.
ich schätze mal keine.
und noch was zu den schlagzeugern.
klar kann man so spielen und auch so klingen wie früher allerdings nur wenn man sich zurückhält und das machen die wenigsten, man muss ja zeigen, was man kann. am schlimmsten finde ich typen, die sich dauernd in der vordergrund semmeln müssen.


joe
 
Hm, ich dachte immer, die WDR-BigBand wäre über jeden Zweifel erhaben ...

Grüße
Roland
 
... kommt drauf ob Du Entwicklung des gesamten Jazz durch-studieren-hören willst - wenn ja, dann würde auch empfehlen bei Charlie Parker zu beginnen - oder noch besser wenn Gitarrist, 100%
Wes Montgomery, George Benson (BigBoss Band - wenn mit Orchester) ansonsten auch Quincy Jones Arrangements hören - Cool Jazz - modern Jazz und vor ALLEM - Fusion Musik und da gibts dann jede Menge von Allan Holdsworth, Frank Gambale, Weather Report, Vienna Art Orchester, Greg Howe etc.
Sehr empfehlenswert ist Album "Friends" von Chick Corea - das is wieder a bissl mehr Jazz ...
 
eine kleine, subjektive auswahl an konkreten alben:

miles davis: birth of the cool, kind of blue
john coltrane: giant steps, a love supreme
herbie hancock: the prisoner
freddie hubbard: new colors
larry coryell: spaces revisited (mein einstieg in straight ahead jazz)
pat martino: footprints, stoneblue
david binney: south, balance
michael brecker: time is of the essence
art blakey: moaning
molly johnson: another day (vocals)
john scofield: a go go
erik truffaz: the dawn

liesse sich natürlich fast endlos fortsetzen.
viel spass!
markus
 
Um nochmal auf die BigBands zu kommen: Also meiner Meinung nach kommt das, was das Count Basie Orchestra heute hinlegt doch zumindest sehr nahe an die alten Aufnahmen ran. Und da es halt live ist ist es meiner Ansicht nach eben um ein Vielfaches besser als die alten Aufnahmen zu hören.
 
ja schon möglich, habe das heutige basie orchester auch schon gehört, klingt wirklich gut, sind auch jede menge gute leute dabei.
klar ist jeder live auftritt besser als ne aufnahme (der gleichen band natürlich) , aber deswegen nichts aus den 40ern oder 50ern zu hören wäre ja schon absoluter frevel.

allein die rhythmusgruppe des alten basie orchesters ist demassen groovig, da kommt kaum einer ran.
der bass voraus,dann das schlagzeug und die gitarre einen tick hinterher. könnte stundenlang nur der rhythmusgruppe zuhören....
joe
 
die ursprüngliche Besetzung (der Count am Piano, Freddie Green Gitarre, Walter Page Baß und Jo Jones am Schlagzeug) hat ja nicht umsonst "The All American Rhythm Section" geheißen...
 
weisst du was, count basie, ich befürchte, ausser uns beiden intersessiert sich kein mensch dafür.
man merkts ja deutlich an der regen beteiligung (vor allem der des fred-eröffners)
die leute sind halt alle tot, die filme in schwarz weiss, der ton nicht hifi mäßig, live auftritte gibts auch keine mehr und ne menge kohle ist damit auch nicht zu verdienen.....
so, jetzt spiele ich den count basie memorial blues.....:rolleyes:
joe
 
na ja, bei mir ist das auch nur eine Seite der Geschichte - aber immerhin wäre der Count mit einer Platte dabei, wenn ich nur drei für die Insel aussuchen dürfte...
 
Ihr habt meinen Appetit anch Big-Bands wieder geweckt und grade im Moment läuft bei mir die Complete Atomic Basie und ich verstehe euch voll und ganz:great:

Hab vor 3 Monaten das Vienna Art Orchestra gesehen, es war ein Duke Ellington Tribute.

Und das fand ich gar nicht gut, wäre fast während des Konzerts gegangen.....
 
"vienna art" hört sich irgendwie auch eher nach kaffeehausmusik an als nach big band jazz.
atomic basie hab ich auch, ist das die platte mit dem atompilz?
ich erschrecke jedesmal wenn die bläser loslegen. erst fängts ganz harmlos an und plötzlich trööööööööt
da zucke ich jedesmal zusammen. ist aber schon ne gute platte, wobei ich die älteren fast noch bessr finde.
jetzt noch ne kurze frage.
ich hab mal ne aufnahme gehört, weiss leider nicht ob basie oder ellington.
auf jeden fall war das seinerzeit die totale sensation, weil da einer ewigkeiten auf dem saxophon rumgetrötet hat und dabei fast ausgeflippt ist (vermute eher basie band, glaube sogar live).
jeder chorus noch "irrer"
leider hab ich keine ahnung wie das stück heisst bzw. die platte. wisst ihr das zufällig?
die platte wollte ich schon immer haben.
joe
 
Ich könnte hier Seitenweise Empfehlungen geben. Aber was solls? die Geschmäcker sind zu verschieden und was dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Nachtigall. Ab Be bop fängt für mich das nackte Grauen an.
Was mich anbelangt, für mich sind die alten Heroen meine Kindermusik, die ich noch live erleben durfte und manchem auch die Hand gedrückt - etwa Duke Ellington, Count Basie, Turk Murphy, Pops (Satchmo) natürlich. Meine Nichte hat noch ein Autogramm von ihm. Wir waren durch den Bühnenvorhang backstages gekrabbelt. Louis war ausserordentlich liebenswürdig und hat sich sowas von gefreut. Ein wirklich netter Kerl.
Ella, Mahalia, Eddie Condon (gitarre), Wild Bill Davison, Sydney Bechet, Big Bill Broonzy, Odetta (lebt noch ) Golden Gate Quartett. usw. usw. Noch viele viele andere. Ich wäre den ganzen Abend noch am schreiben. Ganz genau weiß ich es nicht mehr, war da war oder nicht oder wo. Ich glaube Eddie Condon war nicht da. So manches ist schon zu kunkel geworden.
Mehrzweckhallen gab es damals nicht und Diskos auch nicht. Ist halt doch sehr sehr lange her. Am deutlichsten erinnere ich mich an Duke Ellington, Sidney, Louis, na ja, dann noch son paar. Beim Golden Gate Quartett war der Falsettsänger wirklich beeindruckend mit seiner Microarbeit. Bei Bill Haley (war nicht so gut) haben die Leute die Westfalenhalle zerlegt.
Mein Onkel war nämlich seinerzeit Kinomaler und ich kam als Kind und Jugendlicher umsonst in alle Veranstaltung rein, etwa Westfalenhalle Dortmund und in einige große 50er jahre Kinos etwa in Düsseldorf, wo viele Auftraten. Wenn ich mich hinein versetze um diese Musik zu spielen mit der ich aufgewachsen bin, denn dieses Idiom von Musik ist meine Muttersprache, dann bin ich zu Hause, in der Heimat angekommen, wie ein Schwarzer zu seiner Zeit.
Aber alles ist vergänglich.
Eine Bigband heute aufzubauen um Bennie Moten zu spielen, oder Higginbotham, etwa den Saratoga Shout (nichts täte ich lieber) hieße enorm viel Unterrichtsarbeit zu leisten. Das macht doch keiner mit. Das müssten schon Besessene sein. So kommt es, dass manch Hip Hop gehampel authentischer ist als eine Count Basie revival Band, bei der man merkt, dass der Alte fehlt..
 
Im Moment ist mein absoluter Favorit (meines doch recht begrenzten jazz Spektrums^^) das Tim Rodig Quintett (Tim Rodig 5). Habe sie mit ihrem Floating Around Album Live gesehen und sie machen Jazz wie man ihn sich für kleine Jazz Clubs vorstellt.
 
... "vienna art" hört sich irgendwie auch eher nach kaffeehausmusik an als nach big band jazz ...
...überhaupt ganz und gar nicht, das ist eine recht freie, vielleicht auch avantgardistische Truppe um Mathias Ruegg - hoch interessant, aber sehr speziell, da spielen im Prinzip alle mit, die in Österreich Rang und Namen haben. Das kann man mögen, muß aber nicht...


... jetzt noch ne kurze frage.
ich hab mal ne aufnahme gehört, weiss leider nicht ob basie oder ellington.
auf jeden fall war das seinerzeit die totale sensation, weil da einer ewigkeiten auf dem saxophon rumgetrötet hat und dabei fast ausgeflippt ist (vermute eher basie band, glaube sogar live).
jeder chorus noch "irrer"
leider hab ich keine ahnung wie das stück heisst bzw. die platte. wisst ihr das zufällig?
die platte wollte ich schon immer haben ...
vermutlich "Diminuento und Crescento in blue", gespielt von Paul Gonzalves (natürlich Ellington Big Band) bei einem Newport-Festival - die Gemeinsamkeit zu Basie besteht..., angeblich soll Jo Jones mit einer aufgerollten Zeitung in der Hand seitlich backstage den Groove aufgepusht haben?!
genaue Platte weiß ich jetzt leider nicht auswendig.
 
vermutlich "Diminuento und Crescento in blue", gespielt von Paul Gonzalves (natürlich Ellington Big Band) bei einem Newport-Festival

Bin mir auch ziemlich sicher, daß es diese Nummer ist - Newport 1956, eine Art kleines Comeback für Ellington, dem kein Mensch zugetraut hatte, daß er da mit seiner Truppe noch was reißen würde.
Laut einem größeren Internet-Kaufhaus ;) ist das Stück auf einer Doppel-CD namens "Ellington at Newport 1956 (Complete)", heißt dort "Diminuendo In Blue And Crescendo In Blue"

Irgendwann in der Zeit (evtl. im selben Jahr...? die Aufnahme klingt vom Ort etc. her ähnlich) hat Basie auch mal beim Newport gespielt, da gab's eine ziemlich unflätige ;) Version des "One O'Clock Jump"

@tantrix
Ich finde, man kann sich reinhören in den Bebop - vorher habe ich auch eher Haßattacken gekriegt, wenn ich das hörte... aber irgendwann war ich dann doch rettungslos infiziert :great:, und dann irgendwann klang es mir schon fast zu durchschaubar ;)

Michael
 
... vermutlich "Diminuento und Crescento in blue", gespielt von Paul Gonzalves (natürlich Ellington Big Band) bei einem Newport-Festival ...
->Ellington, Duke - At Newport (->CBS 450986 1 , LC 0149 ->das ist noch die Bestell-Nr. der LP!! CD bitte selber erruieren...)
stattgefunden am 7.7.1956 in Newport/Rhode Island, das Stück dauert 14:37, für Platten aus dieser Zeit eine beachtliche Spieldauer...
 
hey leute
das ist ja super, tausend dank für die infos.
werde mir die nummer besorgen.
joe
 
@tantrix
Ich finde, man kann sich reinhören in den Bebop - vorher habe ich auch eher Haßattacken gekriegt, wenn ich das hörte... aber irgendwann war ich dann doch rettungslos infiziert :great:, und dann irgendwann klang es mir schon fast zu durchschaubar ;)
Michael

Hi mk1967
Haßattacken wären auch übertrieben. Man kann eine Musik intellektuell hören oder emotional. Reintreten wie in einen warmen ausgelatschten Pantoffel und sich wohl fühlen, zu Hause sein, das ist die eine Sache.
Intellektuell kann ich auch von Maynard Ferguson begeistert sein.
Ich habe auch ein Stück von "bird" Charlie Parker im Programm. Der gehört in die Beatnik Ecke. Zu Alan Ginsborough, Keruac, etc. Dieser ganze Existentialisten Kram. Unter dem Gesichtspunkt kann ich ihn auch verstehen, mit diesen flirrenden gehetzten Solos. Aber das ist auch schon lange vorbei.
Auch wenn ich ein Anhänger der alten emotional ausdruckstarken Spielweise bin, hat sich im Laufe der Jahre meine Spielweise geändert. Ich kann gar keine Kopie machen.
Beurteile ich die Bird Nummer, so kann man damit Eindruck schinden. Doppelzunge, Triplezunge, Zugaktionen. Die Leute sind beeindruckt. Reine Angeberei für Laien und für mich musikalisch völlig wertlos.

Warum?
Keinlerlei musikalische Herausforderung. Keine Tonqualität wie Tommi Dorsey. Keine rhytmischen Ausflüge wie Louis Armstrong. Keine Flexionen wie Wild Bill Davison. Keine Ausdruckskraft wie Sidney Bechet. Keine Hingabe wie Bunk Johnson. Die Liste was nicht ist könnt ich fortsetzen.
Ich habe mal mit einem Freund, anhänger von modern Zeugs, ausgiebig diskutiert. Nach langen Stunden viel mir auf, das das Wort "Schönheit" in seinem Wortschatz gar nicht vorkam. Was immer das sei, jener emotionale private Wert, der in einem fühlbar, wissbar ist. Im Grunde ist er eine arme Sau, der ein wichtiges Gefühlselement fehlt.

Natürlich versuchen kreative Leute den Rahmen zu sprengen. Das machte Bix Beiderbecke schon. Duke Ellington hatte zeitweise den damaligen Jazz verlassen, aber er musste von was leben. Viele Erscheinungen haben ihren Sinn natürlich im gesellschaftlichen Kontext der jeweiligen Zeiten.
Doch ich habe auch meine eigene Zeit.
Setze ich mich hin um zu träumen, zu phantasieren, sind alle meine Freunde um mich. Kommt eine dichte Kantilene dann erscheint Tommy und sagt mir "das würde ich so machen. Bei einem ausrucksvollen Vibrato ist Sidney da und meint: ja, mach, ein bischen mehr. Mein alter Prof ist da und lacht sich über mein wacklige Intonation kaputt. Bei den Flexionen leitet Wild Bill mich an. (Für manchen Rockfan mag das Jimmie Hendrix sein, was o.K. ist) Kid Ory meint: Mehr Mut, lass es raus! Jeder erzählt mir was er selbst am besten konnte und gemacht hat. So habe ich den besten Masterclass Unterricht den man bekommen kann.
Mein Rat: schafft euch Freunde an!
 

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