@Zelo01, das Vergleichen von Mensch und Tier und Mensch und Computer halte ich für eine menschliche Marotte, die meiner Meinung nach nichts bringt und nicht weiter hilft. Der Mensch ist anatomisch-physiologisch ein Tier, hat aber den größten Neo-Cortex und damit einige Fähigkeiten, die andere Tiere nicht haben. Andere Tiere können aber auch lernen und sogar Lösungsstrategien entwickeln, wie man mittlerweile u.a. bei Vögeln erforscht hat (dazu bitte mal nach den Forschungen von Onur Güntürkün googeln, Prof. für Bio-Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum). Ja, Vögel können fliegen, was wir nicht können und Wale und Fische können schwimmen und tauchen, was wir weit weniger gut und letzteres praktisch nicht ohne technische Hilfsmittel können.
Fliegen sehen rund 10 mal schneller als wir und können so akrobatisch fliegen wie kein menschliches Flugobjekt (weil sie so klein sind und so schnell sehen können).
Maschinen und Computer können alles wofür sie optimiert sind besser als wir und können mit Sensoren ausgestattet werden, die Dinge erspüren/messen können, für die wir gar keine Sinne haben. Z.B. extreme Temperaturen, UV-Licht, Radiowellen, bestimmte Gase oder Radioaktivität* und vieles andere mehr.
Die Liste solcher Beispiele könnte man lange fortführen, aber wozu? Außer für Ratespiele und Fernsehshows bringen doch diese Vergleiche alle keinen Erkenntnisgewinn. Die Erkenntnisse selber (also die Fähigkeiten des Fliegen-Auges, Problemlösungen bei Vögeln, Vorgänge im Gehirn usw.) bringen wohl einen großen Gewinn, an Erkenntnissen und Wissen nämlich. Aber damit Vergleiche im Sinne von "wer hat den ...sten" führen nicht weiter.
Das Erinnern beim Menschen ist wie man mittlerweile sehr gut weiß, kein statisches Abrufen von Informationen und gespeicherten Inhalten im Gehirn (wie es der PC auf der Festplatte macht). Vielmehr wird die Erinnerung als aktiver Vorgang jedes mal beim Erinnern neu konstruiert und zusammen gesetzt. Das ist ein vergleichsweise fehlerhafter Prozess (in dem Zusammenhang mal nach dem "Türrahmen-Effekt" googeln). In der Fehlerhaftigkeit, Unzulänglichkeit und der Abhängigkeit von den jeweiligen äußeren Bedingungen liegt aber gerade das, was man im weitesten Sinne als Inspiration und Kreativität bezeichnen kann. Manchmal setzen sich im Kopf verschiedene Elemente auf eine geradezu skurrile neue Weise zusammen, die gar nicht planbar ist und ein neuer Gedanke ist in der Welt
versucht die Aufgabe auf eine ganz andere Weise zu lösen, oder widmet sich anderen Problemen, weil er die Aufgabe als unlösbar anschaut.. --> Wo liegt der Unterschied zu unserer Emotion: Frust? Er gibt aus Frust auf, oder er wird aus dieser Frust motiviert, ein anderen Weg zu suchen. Beides sehr menschliche "Charakterzüge", wie ich finde^^
Wie teilt denn der Computer seinen Frust dann mit? Ist er dann ärgerlich, traurig oder schmollt er?
Wenn ich ein Problem mit meinem PC hatte, z.B. ein Programm abstürzte, war es eigentlich immer ich, der Frust hatte. Oder habe ich das nur falsch interpretiert, und der PC hat sich erschreckt, war verstimmt oder verängstigt und das Programm ist deshalb abgestürzt? Beim nächsten mal werde ich darauf achten.
Wobei bei mir schon sehr lange kein Programm mehr abgestürzt ist, die laufen derzeit alle immer stabil. Wahrscheinlich ist mein PC jetzt aber auch erwachsener, mutiger und frustrationstoleranter als früher und zickt deshalb nicht mehr rum.
@DandyKong
Meinst Du wirklich, dass Mozart einen Abakus oder ähnliches gebraucht hätte um seine Notenwerte alle schön zu verteilen?
Ich will niemandem zu nahe treten, aber ich glaube, dass dieser Ansatz und Blickwinkel, Musik und Kompositionen zu betrachten und zu analysieren, schon gar aus Mozarts Zeit, nicht zielführend ist. Mozart war Musiker und kein Statistiker.
*) So können Roboter im Inneren von Atomkraftwerken arbeiten und Reparaturen ausführen, wo es für Menschen absolut lebensgefährlich wäre. Wenn ich mich recht erinnere, war die Strahlung im Inneren des havarierten Reaktors in Fukushima aber selbst für einen Roboter, der dort eine Erkundungsfahrt und Bilder machen sollte zu heftig und er ist nach einigen Stunden bei diesem Einsatz ausgefallen, sozusagen ´gestorben´.